Nach einem Höhepunkt geht’s wieder in alter Manier weiter

Manfred Honeck © Todd Rosenberg

Auditorium Grafenegg, 22. August 2022

Antonín Dvořák: Konzert für Violoncello und Orchester h-moll op. 104

Pjotr Iljitsch Tschaikowsky: Symphonie Nr. 6. In h-moll op. 64

Gautier Capuçon, Violoncello
Pittsburgh Symphony Orchestra
Manfred Honeck, Dirigent

von Herbert Hiess

Manfred Honeck ist ja mittlerweile so eine Art weltbekannter Dirigent und wird bei Spitzenorchestern herumgereicht wie eine Art Wanderpokal. Er war früher Bratschist bei den Wiener Philharmonikern und beim Wiener Staatsopernorchester und hatte Gelegenheit, die Schlüsselwerke der musikalischen Weltliteratur mit allen Stardirigenten zu spielen.

Dann war er Assistent von Claudio Abbado und dirigierte 1988 in einem Konzert mit ihm Dvořáks 8. Symphonie – mit eher mittelmäßigem Erfolg. Jahre später verstörte er mit seinem amerikanischen Orchester mit einer horriblen 7. Beethoven. „Pittsburgh Symphony Orchestra, Gautier Capuçon , Violoncello, Manfred Honeck , Dirigent
Auditorium Grafenegg, 22. August 2022“
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Die MONTAG-PRESSE – 22. AUGUST 2022

Foto: Elīna Garanča Kundry / Dalila; (c) Marco Borrelli

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die MONTAG-PRESSE – 22. AUGUST 2022

Salzburg
Schuld ist immer die Hexe
Die Wiener Philharmoniker unter der Leitung von Daniel Barenboim spielten jeweils den zweiten Akt von Camille Saint-Saëns Samson et Dalila und Richard Wagners Parsifal.
DrehpunktKultur.at

Barenboim und die Wiener Philharmoniker: Ein Abend als ziemlich tragische Grenzerfahrung
Ein angeschlagener Daniel Barenboim und die Wiener Philharmoniker begeben sich mit Werken von Camille Saint-Saëns und Richard Wagner in ein kaum auflösbares Dilemma.
SalzburgerNachrichten.at

Die vokalen Salzburger Leuchtfeuer der Elīna Garanča
Auch ohne szenische Unterstützung: Die Wiener Philharmoniker betören mit Daniel Barenboim, Saint-Saëns und Wagner
DerStandard.at.story

Salzburg
Gute Genesung! Solistenkonzert Pollini kurzfristig abgesagt
Ausverkauftes Haus. 2200 Menschen hatten heute Sonntag (21.8.) um 11 Uhr vormittags schon ihre Plätze im Großen Festspielhaus eingenommen. In Erwartung von Maurizio Pollini und eines großen Beethoven Sonaten-Programms. Auf die Bühne gekommen sind Intendant Markus Hinterhäuser und Christoph Engel, der Leiter des Kartenbüros.
http://www.drehpunktkultur.at/index.php/festspiele/16267-gute-genesung

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Die Bregenzer Festspiele erfreuen mit Haydns „Armida“: klein aber fein

Die Bregenzer Festspiele warten Jahr für Jahr nicht nur mit spektakulären Opernproduktionen auf der Seebühne – heuer mit der großartigen „Butterfly“-Inszenierung – und Opern-Trouvaillen im Festspielhaus auf, sondern auch mit kleinen aber feinen Darbietungen im Theater am Kornmarkt in der Bregenzer Innenstadt. Diese Saison war es Haydns einzige Opera seria „Armida“, hervorragend dargeboten vom Opernstudio der Bregenzer Festspiele, einem engagierten, internationalen Team hoch begabter junger Sängerinnen und Sänger. Über die Inszenierung mochte man geteilter Meinung sein.

Bregenzer Festspiele, Theater am Kornmarkt, Bregenz, 19. August 2022

Joseph Haydn, Armida 

von Dr. Charles E. Ritterband

 Joseph Haydn hatte, was man bisweilen vergisst, offenbar am meisten Spaß an Opern – ebenso sein reicher Brotherr und Protektor, Fürst Nikolaus I. Esterházy: Haydn hatte – neben 83  Streichquartetten, 46 Klaviertrios, 108 Sinfonien, sechs Oratorien und vieles mehr – insgesamt 24 Opern komponiert, von denen einige wenige Berühmtheit erlangt haben und heute noch aufgeführt werden; von manchen hingegen sind lediglich Titel oder Libretti erhalten. Es scheint, dass sämtliche Opern komische Werke waren – mit einer Ausnahme: das „Dramma eroico“, das „heroische Drama“ „Armida“, beruhend auf Torquato Tassos Epos „Das befreite Jerusalem“. Die prachtvolle, überaus erfolgreiche Uraufführung dieser einzigen „Opera seria“ Haydns fand am 26. Februar 1784 nicht in Eisenstadt sondern im Opernhaus des nahegelegenen ungarischen Schlosses Esterház in Fertöd, dem „ungarischen Versailles“, statt. „Bregenzer Festspiele, Haydn, Armida, 19. August 2022“ weiterlesen

Davos Festival – fantastische Lügenmärchen

Bildquelle: DAVOS FESTIVAL / © Yannick AndreaDavos

Festival
young artists in concert

37. DAVOS FESTIVAL, 6.–20. AUGUST 2022


Eindrücke vom Musikfestival in Davos

von Kirsten Liese

„Faketual Reality“ steht in dicken Lettern  neben dem Eingang zu einem Raum mit einer ungewöhnlichen Installation im Davoser Kongresszentrum. Dort erwartet die Besucher ein spannendes Experiment, das offenlegt, wie einfach die Manipulation über Medien funktioniert, wie leicht sich gefakte Videos produzieren lassen, auf die man leicht hereinfallen könnte, wenn man nicht selbst das Versuchskaninchen gewesen wäre.

Kurzum: Der Selbstversuch lädt mich ein in eine Kabine. Darin fordert mich ein Automat auf,  ein paar Angaben zu meiner Person, ein Foto von mir  und eine Aufnahme von meiner Stimme zu machen. Dazu brauche ich kein eigenes Equipment, das macht letztlich alles der Computer. Danach verlasse ich die Kabine und schaue auf einen Splitscreen, auf dem  drei Videos von mir nebeneinander mit meinem authentischen Bild und meiner Stimme erscheinen, aber mit gänzlich anderen Aussagen, als denen, die ich in der Kabine für die Sprechprobe aufnehmen sollte. „Davos Festival, young artists in concert
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So selten wie ein weißes Einhorn – A Star is born: Jonathan Tetelman

Man wünscht Jonathan Tetelman einen klugen Umgang mit seinem großen künstlerischen Potential, er hätte das Zeug, in die großen Fußstapfen Plácido Domingos zu treten- und sie auszufüllen!

CD-Rezension:

A Star is born
Jonathan Tetelman

Arias

Deutsche Grammophon  486 2927

 von Peter Sommeregger

Tenöre sind eine rare Spezies, gute Tenöre noch mehr, brillante und gut aussehende sind etwa so selten wie weiße Einhörner. Aber auf einmal gibt es da einen, der sich in Riesenschritten in die erste Reihe katapultiert hat: Jonathan Tetelman.

Leicht hat es sich der inzwischen 33-jährige chilenisch-US-amerikanische Sänger mit seiner Karriere nicht gemacht. Solide ausgebildet wurde Tetelman an der Manhattan School of Music – als Bariton. Nach seinem erfolgreichen Abschluss zweifelte der junge Sänger so sehr an sich selbst, dass er für drei Jahre als DJ arbeitete, und nicht mehr sang. Danach wurde die Sehnsucht nach der Musik aber wieder so groß, dass er sehr schnell auf Tenor umschulte, und so seine Karriere begann. „CD-Rezension: A Star is born, Jonathan Tetelman
klassik-begeistert.de“
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Das Phantom der Festspiele tritt ins Licht

Foto: Die Kunsthistorikerin Lisa Ortner-Kreil in der „Doppelten Frau“ mit einem heiklen Album © orf.at

Ich finde Beate Thalbergs „Die doppelte Frau“ als unterhaltsame informative Dokufiction höchst sehenswert.

ORF, im TV und als Stream, ab Oktober 2022 verfügbar.

Die doppelte Frau – ein Krimi rund um die Salzburger Festspiele

Folgen vier bis sechs

von Frank Heublein

Letztes Jahr wurden die drei ersten Webisoden veröffentlicht. Meine Eindrücke dazu habe ich auf klassik-begeistert notiert. Im Herbst 2022 gibt es drei weitere Folgen, die die Geschichte zum Abschluss bringen.

Der Technikmix, den Beate Thalberg einsetzt, funktioniert so exzellent wie in den ersten drei Folgen. Die grundsätzlich vorherrschende 1950er-Jahre-Atmosphäre wird kombiniert mit dokumentarischem Filmmaterial, historischen Fotos und einem geheimnisvollen Fotoalbum. Diesmal werden nicht nur Schauspieler und Schauspielerinnen einmontiert, sondern es kommt zu einem Zusammenfluss der Zeiten. Dokumentarische Spezialisten meiner Zeit werden Teil der filmischen Handlung. Sie werden von der Hauptperson interviewt. Eine der Interviewten ist eine wichtige Zeitzeugin: die Enkelin der Betty Steinhart. Beate Thalberg hält das visuell spektakuläre Flair der drei ersten Webisoden aufrecht. „Die doppelte Frau – ein Krimi rund um die Salzburger Festspiele Folge 4 – 6
ORF, im TV und als Stream ab 22. Oktober 2022 verfügbar“
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Salzburg: Daniel Barenboim holt große Oper ins Große Festspielhaus!

Gesamtes Parsifal Ensemble mit Daniel Barenboim; (c) Marco Borrelli

Salzburger Festspiele, Großes Festspielhaus, 20. August 2022

CAMILLE SAINT-SAËNS

Zweiter Akt aus der Oper Samson et Dalila

RICHARD WAGNER
Zweiter Aufzug aus Parsifal WWV 111


Wiener Philharmoniker
Daniel Barenboim, Dirigent 

von Dr. Klaus Billand

Ein Konzert der ganz besonderen Art – auch für die Salzburger Festspiele!

Wann gibt es das schon mal, dass die Wiener Philharmoniker gleich zwei komplette Akte ganz besonderer Opern des Repertoires konzertant und dazu noch unter Daniel Barenboim mit Weltklasse-Solisten spielen? So geschehen gestern Abend im Großen Festspielhaus, das wieder einmal vollbesetzt war – kein Wunder! Gab es doch zunächst den 2. Akt der Oper „Samson et Dalila“ von Camille Saint-Saëns von 1877 und nach der Pause den 2. Aufzug des Bühnenweihfestspiels „Parsifal“, dem Abschiedswerk von Richard Wagner aus dem Jahre 1882. „Wiener Philharmoniker, Daniel Barenboim
Salzburger Festspiele, Großes Festspielhaus, 20. August 2022“
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Die SONNTAG-PRESSE – 21. AUGUST 2022

Foto: © Daniel Koch

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die SONNTAG-PRESSE – 21. AUGUST 2022

Piotr Beczała im Interview: „Ohne Spaß beim Singen geht nichts“
In Salzburg debütierte er heuer in der Rolle des ägyptischen Feldherren Radamès in Verdis „Aida“. Es gab stürmisches Lob von allen Seiten. Und wie war es für Piotr Beczała selbst? Darüber, über seine Leidenschaft für den Sound alter Autos und seinen Kindheitswunsch, Kapitän zu werden, spricht der Star-Tenor im BR-KLASSIK-Interview.
BR-Klassik.de

Als Video: 90 Minuten „Carmen“ aus der Arena di Verona
Mit Marco Armiliato; Elīna Garanča, Maria Teresa Leva; Brian Jagde, Claudio Sgura.
Verfügbar bis Mitte September in Deutschland, Österreich und der Schweiz
ZDF.Kultur.de

Bayreuth
Ausgezeichnete Sänger sind die Edelsteine dieses „Rings“, Teil 2: Die Musik
Die Substanz dieses „Rings“ ist vor allem die Musik. Nach der Premiere warf die Presse dem Dirigenten Cornelius Meister zu viel Zurückhaltung, langsame Tempi, rhythmische Schwankungen und falsch eingesetzte Dynamik vor. Anscheinend nahm sich Meister das zu Herzen, weil er die zweiten Aufführungen mit Energie und Präzision geleitet hat. Zwar haben einige Stellen ungleichmäßig geklungen, die meisten Festspielgäste haben dies jedoch verzeihlich gefunden. Schließlich hat der Maestro diesen Auftrag kurzfristig bekommen, als er mit Markus Poschner tauschen musste.
Von Jolanta Łada-Zielke
Klassik-begeistert.de

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Tannhäuser in Bayreuth: Kratzers Gesamtkunstwerk-Spektakel begeistert auch beim dritten Mal

Tannhäuser © Enrico Nawrath, Bayerische Festspiele

Festspielhaus Bayreuth, Bayreuther Festspiele, 18. August 2022

Tannhäuser
Musik und Libretto von Richard Wagner

Der Sängerkrieg im Festspielhaus hat zwei Siegerinnen: Ekaterina Gubanova und die allmächtige Lise Davidsen. Tannhäuser als Tragikomödie – auch im dritten Jahr mit viel Gelächter im Publikum. 

von Peter Walter

Der Vorhang hebt sich, das Gesamtkunstwerk-Spektakel beginnt schon während der Ouvertüre. Grandiose Pilgerchor-Klänge begleiten majestätische Flugaufnahmen der Thüringer Landschaft.  Eine Zirkus-Crew klaut beim Burger King und überfährt einen Polizisten, der sie beim Benzin saugen erwischt. Dann wird gesungen, über Stock und Stein fahren sie in ihrem Camper-Bus durch den Märchen-Wald – übrigens mal wieder eine künstlerisch perfekte Szene mit überblendetem Bühnenbild. „Richard Wagner, Tannhäuser
Bayreuther Festspiele, 18. August 2022“
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Auch bei Konzerten gilt: Lesen Sie den Beipackzettel!

Fabio Luisi © Monika Rittershaus

Auditorium Grafenegg, 19. August 2022

Max Bruch: Violinkonzert Nr. 1 g-moll op. 26

Anton Bruckner: Symphonie Nr. 8 c-moll (1. Fassung 1887)

Bomsori Kim, Violine
Tonkünstler Orchester Niederösterreich

Fabio Luisi, Dirigent

von Herbert Hiess

Als vielbeschäftigter Konzertbesucher vernachlässigt man aus reiner Gewohnheit, wie beim Beipackzettel eines Medikamentes, das Programm genauer (wenn überhaupt) zu lesen. Das sollte sich in dem Fall bei diesem besprochenen Konzert bitter rächen.

Man hört nach der Pause die ersten Takte der Brucknerschen 8. und glaubt, dass die Welt völlig in Ordnung sei. Nur beim Forte am Anfang, wo man den Paukeneinsatz erwartet, gibt es die Ernüchterung, derer viele sich dann noch einstellen werden. „Tonkünstler Orchester Niederösterreich, Fabio Luisi, Bruch/Bruckner, Grafenegg, 19. August 2022“ weiterlesen