Schweitzers Klassikwelt 51: Als wir (noch) keine „Merker“ und „Blogger“ waren – Erinnerungen an schöne musikalische Erlebnisse

Foto: (c) Rita Newman

Winter Wonderettes

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Wir lieben American X-mas. Es ist nicht so oberflächlich, wie es scheint, denn der/die US-Amerikaner/in ist in der Regel ein religiöser Typ, was von seiner/ihrer Begeisterungsfähigkeit herrührt. Wir erlebten einmal Weihnachten in New York, eines unsrer schönsten Weihnachten, obwohl in Wien der weihnachtliche Schmuck eleganter wirkt und in den Kaufhäusern von NYC nur das Erdgeschoß dekoriert war. Aber es liegt etwas positiv Optimistisches gleichsam in der Luft, während bei uns häufig zu Weihnachten Melancholie mitschwingt.

In der Kurstadt Baden südlich von Wien besuchten wir vor vielen Jahren zweimal die Veranstaltung „American Christmas“, eine gelungene Mischung von Sketchen und besinnlicher, musikalischer Einstimmung. „Schweitzers Klassikwelt 51: Winter Wonderettes,
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Getanzte Einsamkeit: Hans Zender interpretiert Franz Schuberts „Winterreise“ als Ballett

Tatsächlich ist es Christian Spuck gelungen, eine optische Umsetzung der Winterreise zu kreieren, die Schuberts und Zenders Werk kongenial ergänzt. Chapeau!

Hans Zender Komponist

Franz Schuberts „Winterreise“

Ballett Zürich
Christian Spuck Choreographie

accentus music  ACC 10545

von Peter Sommeregger

Der im Jahr 2019 verstorbene Dirigent und Komponist Hans Zender hat mit dieser „komponierten Interpretation“ von Franz Schuberts Liederzyklus Winterreise eine interessante und erfolgreiche Erweiterung der Interpretationsmöglichkeiten dieses Werkes geschaffen. In der Fassung für Kammerorchester und Tenor ergeben sich Möglichkeiten der Vertiefung der Komposition Schuberts, ohne in das Werk einzugreifen, oder es zu verändern.

Zenders Version hat bereits ihren Platz im Repertoire gefunden. Einen neuen, noch um die optische Dimension erweiterten Ansatz erprobt nun das Ballett Zürich in der Choreographie von Christian Spuck am Opernhaus Zürich. „DVD Rezension: Hans Zender, Schuberts Winterreise, Ballett Zürich, Christian Spuck
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Triumphaler Schostakowitsch-Abend mit Valery Gergiev – Teil 1

Foto: Valery Gergiev, (c) Marco Borggreve

Konzerthaus Wien, Großer Saal, 12. Dezember 2021

Mariinski Orchester St. Petersburg
Valery Gergiev Dirigent

Denis Matsuev  Klavier

Dmitri Schostakowitsch:
Symphonie Nr. 1 in f-moll op. 10
Konzert für Klavier und Orchester in F-Dur op. 102

Symphonie Nr. 4 in c-moll op. 43

von Herbert Hiess

Valery Gergiev und sein Mariinski-Orchester sind eigentlich ein Blue-Chip, wie man in der Aktionärssprache sagt. Also kurz gesagt ein Garant für Sternstunden. Insbesondere für das russische Repertoire. Der mittlerweile 68-jährige russische Maestro und Karajanpreisträger (2006) ist ein Weltklassedirigent, der nicht nur jedes Mal sein hohes Niveau beweist, sondern sich selbst oft übertrifft.

So auch an diesem ersten Abend des dreitägigen Schostakowitsch-Gastspiels im Wiener Konzerthaus. Hier wurde mit der ersten Symphonie ein Frühwerk des 18jährigen Komponisten mit zwei späteren Werken gekoppelt. Schon in der ersten Symphonie zeigte der Glasunow-Schüler, was in ihm steckt. Orchestermäßig neigt er natürlich zur Monumentalität; in dieser ersten Symphonie hört man bereits seine große Kunst der Instrumentation. Und man hört auch sein Abwenden von der klassischen Formenlehre. Absichtlich verliert er sich in eine gewisse „Formlosigkeit“ und reiht Sequenzen und Themen aneinander. Aber seine grandiosen Übergänge fügen dann die Werke wieder zu einem beeindruckenden Ganzen. „Gastspiel Mariinski Orchester St. Petersburg, Valery Gergiev,
Konzerthaus Wien, Teil 1, 12. Dezember 2021“
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Buchrezension: Joachim Mischke, Geschichten und Geheimnisse der Elbphilharmonie

Foto: Michael Zapf

Vom Millionengrab zum Wahrzeichen – Geschichten und Geheimnisse der Elbphilharmonie

von Dr. Andreas Ströbl

„Wie baut man ein Wahrzeichen?“ – diese Frage liest man, wenn man die Krypta unter dem „Michel“ besucht und sich auf einer der Schautafeln über die Baugeschichte der prominentesten Kirche der Hansestadt informiert. Darin dürfte der wesentliche Unterschied dieser beiden Bauten, an denen das Gütesiegel „Hamburger Wahrzeichen“ prangt, bestehen: Ernst Georg Sonnin lag es fern, während seiner Planungen für den Wiederaufbau der 1750 durch Blitzschlag und Brand zerstörten Hauptkirche St. Michaelis an überregionale Strahlkraft zu denken. Dem pragmatischen Ingenieur, der als Autodidakt zum Architekten wurde, warf vor Beginn der Bauarbeiten der Architekturtheoretiker Johann Georg Büsch vor, Sonnin habe „nie ein Gebäude, selbst nicht einen Schweinestall“ gebaut. Sonnin war klug genug, darauf nicht zu reagieren, sondern einfach zu bauen. Waren bei der Gestalt des Schiffes und der Inneneinrichtung auch andere Köpfe beteiligt, so war der Turm mit seiner Verbindung klarer geometrischer Elemente doch Sonnins ganz persönliches Werk. Das Prädikat „Wahrzeichen“ kam dann mit der Zeit hinzu. „Joachim Mischke, Geschichten und Geheimnisse der Elbphilharmonie, Hoffmann und Campe, Hamburg 2021,
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Die MONTAG-PRESSE – 13. DEZEMBER 2021

Foto: Dominique Meyer © Michael Pöhn

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Die MONTAG-PRESSE – 13. DEZEMBER 2021

Interview mit Scala-Chef Dominique Meyer: „In Wien mischt man sich gern ein“
Dominique Meyer konnte vergangenen Dienstag mit Verdis „Macbeth“ seine zweite Saison an der Scala eröffnen – vor Publikum. Wir trafen den 66-jährigen Franzosen, der zuvor Intendant der Wiener Staatsoper gewesen war in Mailand.
KleineZeitung.at

José Carreras denkt über das Ende seiner Karriere nach
Startenor José Carreras denkt über das Ende seiner Karriere nach: „Der Moment wird kommen. Ich werde nach und nach aufhören und höchstens noch drei Jahre lang beruflich auftreten“, sagte er im dpa-Interview. Noch nutzt er aber seine Popularität, um sich im Kampf gegen Leukämie zu engagieren, an der er 1987 erkrankte. Am Donnerstag wirbt er in Leipzig bei der alljährlichen „José Carreras Gala“ (ab 20.15 Uhr im MDR) um Spenden für die Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung.
11.47 Uhr, 12. Dezember 2021
KleineZeitung.at „Die MONTAG-PRESSE – 13. DEZEMBER 2021“ weiterlesen

Ladas Klassikwelt 86: Weihnachtslieder in der Nachbarschaft ...


…Erinnerungen an eine winterliche Reise mit Krakauer Chören in die Ukraine

Erzählt von Jolanta Łada-Zielke

Die Weihnachtslieder-Tour in die Ukraine mit dem Akademischen Chor Organum Krakau zwischen Weihnachten 1997 und Neujahr 1998 war für mich eines der schönsten musikalischen Erlebnisse. Wir fuhren tausende Kilometer mit dem Bus. Zu dieser Zeit studierte ich im letzten Jahr der Gesangsfakultät der Musikoberschule in Krakau und bereitete mich auf meine Diplomprüfungen vor. Im November starb meine geliebte Großmutter, was für mich ein schwerer Schlag war. Während dieser Konzertreise erholte ich mich ein bisschen von diesem Verlust. Zumal meine Großmutter in Lemberg (Lwiw) geboren wurde, das auf unserer Route lag. „Ladas Klassikwelt 86: Weihnachtslieder in der Nachbarschaft,
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Pretty Yende adelt eine missratene Johannes-Erath-Inszenierung

Foto: Pretty Yende nach Ende der Vorstellung (Foto: RW)

Staatsoper Hamburg, 9. Dezember 2021

Noch beeindruckender ist Yendes gesangliche Gestaltung. Weich, rund und farbenreich klingt die Stimme, mit wunderbarem Legato und Messa-di-voce-Kultur bewältigt sie die schwierigen Passagen der Violetta, vor allem aber gelangen ihre engelgleichen Piani wie direkt aus der Seele zu den Zuhörern.

von Dr. Ralf Wegner

Selten habe ich eine so missratene Inszenierung gesehen, und sie wird seit 2013 unverändert zur Beschwernis der Sängerinnen und Sänger aufgeführt. Von einem Bühnenbild ist nicht zu sprechen, die gesamte Bühne einschließlich Seiten- und Hinterbühne ist leergeräumt. Die sängerische Immission verpufft daher weitgehend auf dem ohne Bühnenaufbauten resonanzlosen Podium. In der Mitte kreist eine Drehscheibe, auf der die Protagonisten, auch während schwieriger Arien in Bewegung bleiben. Sie werden damit zu einer Mobilität gezwungen, die sich nicht aus dem musikalischen Vorgang herleiten lässt und diesen stört. „Giuseppe Verdi, La Traviata,
Hamburgische Staatsoper, 9. Dezember 2021“
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Die SONNTAG-PRESSE – 12. DEZEMBER 2021

Foto: © Martin U. K. Lengemann, Herbert Blomstedt

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Die SONNTAG-PRESSE – 12. DEZEMBER 2021

München
Mit den Fingerspitzen einen Orkan auslösen
Der 94-jährige Herbert Blomstedt dirigiert jetzt Werke von Wilhelm Stenhammar.
SueddeutscheZeitung.de

Neugierde altert nicht
Herbert Blomstedt und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks mit Werken von Beethoven und Stenhammar.
Müncher Abendzeitung

„Konzertgänger in Berlin“
Schattengrell
Andris Nelsons, Håkan Hardenberger und die Berliner Philharmoniker spielen Reinvere, Weinberg, Strawinsky. Nanu, was treibt Nannerl Mozart denn da? Wie ein unruhiger Lohengrin-Traum, mit ziephohen Streichern beginnt das Notturno Maria Anna, wach, im Nebenzimmer des lettischen Komponisten Jüri Reinvere, mit dem Andris Nelsons und die Berliner Philharmoniker ihr Konzert beginnen: Musik aus dem Schatten, aus dem Maria Anna Mozart laut Wikipedia nie heraustrat, aber schönerweise ohne etwelche Mozartelei, sondern von ganz eigener konzentrierter Schemenhaftigkeit.
https://hundert11.net/schattengrell/

Sommereggers Klassikwelt 116: Galina Wischnewskaja – – der Star, der aus der Kälte kam
Galina Wischnewskaja gehörte zu einer Sängergeneration, der das problemlose Reisen zwischen dem sowjetischen Einflussbereich und westlichen Ländern noch kaum möglich war. Aber auch Probleme mit Behörden konnten diese willensstarke Frau und Künstlerin nicht aufhalten. In ihrer Autobiographie „Galina“ beschreibt sie eindrucksvoll ihren schier unglaublichen Lebensweg. Der französische Komponist Marcel Landowski schrieb die Oper „Galina“ nach diesen Memoiren als Hommage an die Sängerin.
Klassik-begeistert.de

Pathys Stehplatz (12) – Premiere von „Don Giovanni“ an der Wiener Staatsoper – Worin liegen Barrie Koskys Stärken?
Von Jürgen Pathy
Klassik-begeistert.de

Peter Sommeregger: jacques-offenbach-orpheus-in-der-unterwelt-komische-oper-berlin-7-dezember-2021
Bereits im Jahr 2019 hatte diese Produktion ihre Premiere bei den Salzburger Festspielen. Schon bald danach sollte sie ihre Berliner Aufführung an der Behrenstraße erleben, was durch die Corona-Pandemie, wie so vieles, verhindert wurde.
Mit einiger Verspätung konnte nun endlich der Vorhang auch in Berlin für diese geradezu unbändige Lebensfreude versprühende Aufführung hoch gehen.
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Der Schlauberger 66: Die Karriere der Däpfel – Erste Hilfe und ein komisches Wort

Tritt den Sprachpanschern ordentlich auf die Füße! Gern auch unordentlich. Der Journalist und Sprachpurist Reinhard Berger wird unsere Kultur nicht retten, aber er hat einen Mordsspaß daran, „Wichtigtuer und Langweiler und Modesklaven vorzuführen“. Seine satirische Kolumne hat er „Der Schlauberger“ genannt.

von Reinhard Berger

Es war beim Frühstück, und die Küche duftete nach Kaffee. Müsli-Idylle. Dann kamen sie. Die Däpfel. Und ich fragte meine Frau, die Nanne: „Sag mal, weißt du, was Däpfel sind? Brater-Däpfel?“ Sie lächelte nachsichtig. Zwei Tage später lächelte ich auch: Einen Tag nach der Entdeckung dieses sprachlich-launigen Intermezzos erschien meine Kolumne in einer Zeitung. Mit unabsehbaren Folgen und tausend guten Ratschlägen. „Der Schlauberger 66: Die Karriere der Däpfel – Erste Hilfe und ein komisches Wort
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Die SAMSTAG-PRESSE – 11. DEZEMBER 2021

Foto: Andris Nelsons (c) Marco Borggreve

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Die SAMSTAG-PRESSE – 11. DEZEMBER 2021

Andris Nelsons in Berlin: Donnerschläge
Schostakowitsch, virtuos und akkurat interpretiert: Andris Nelsons dirigiert die Berliner Philharmoniker
Tagesspiegel.de

München
Dirigent Herbert Blomstedt im Interview: „Ich habe die Zeit gut genutzt“
BR-Klassik.de

München/ Isarphilharmonie
Jubel auf der Zielgeraden
Rudolf Buchbinder, Valery Gergiev und die Münchner Philharmoniker spielen in der Isarphilharmonie.
SueddeutscheZeitung.de

Alte Freunde und neue Wege
Noch ist sie da: Helga Rabl-Stadler, die Langzeit-Präsidentin der Salzburger Festspiele. Am 31. Dezember läuft ihr Vertrag aus, dann wird sie den Stab an ihre Nachfolgerin Kristina Hammer weitergeben. Heute hatte Helga Rabl-Stadler nach 27 Jahren ihre letzte Pressekonferenz – bei der Vorstellung des Programms der Salzburger Festspiele, für das sie noch verantwortlich ist. Vom 18. Juli bis zum 31. August wird es stattfinden. BR-KLASSIK-Mitarbeiter Michael Atzinger hat die Pressekonferenz in der Salzburger Felsenreitschule verfolgt.
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