Foto: Wiener Symphoniker © Wolfgang Beck
Wiener Konzerthaus, Großer Saal, 31. Dezember 2021
Ludwig van Beethoven, Symphonie Nr. 9 d-moll op. 125 (1822-1824)
Wiener Symphoniker
Wiener Singakademie
Sakari Oramo Dirigent
von Jürgen Pathy
Ein verfrühtes „Prosit Neujahr“. Das gibt es im Wiener Konzerthaus nicht immer, aber bereits seit den späten 1970er-Jahren das Silvesterkonzert der Wiener Symphoniker. Letztes Jahr coronabedingt noch abgesagt, durften dieses Jahr zumindest bis zu 999 Personen dabei sein – der 2G-Plus-Regelung sei Dank. Auf dem Programm, bereits traditionell: Beethovens Neunte. Am Pult: Ein in unseren Breiten relativ unbekannter Finne, der allerdings umso gewaltiger eingeschlagen hat.
Das lag nicht nur daran, dass Sakari Oramo zu Ende der Galavorstellung einen zwar nicht ganz korrekten, aber charmanten Neujahrsgruß in den Saal entsandt hatte, sondern vor allem an seinen Qualitäten als Musiker und Dirigent. Auch wenn vereinzelte Stellen ein wenig inniger hätten klingen können, in Summe hat der robuste Finne bewiesen, dass er genau der Richtige war, um dieses Jahr mit Beethovens Hymne an die Brüderlichkeit ausklingen zu lassen.
Immerhin war es kein einfaches Jahr. Von der Pandemie geplagt und ständig im Ungewissen, ob Termine abgesagt oder verschoben werden, ein Jahr der Unsicherheit. Nicht zu sprechen von all dem Leid, das viele Personen, nicht nur wirtschaftlich, sondern auch gesundheitlich erlitten haben. Da können Trost und Aufmunterung nicht schaden.