Der Schlauberger 67: Es ist Winter! Weihnachten steht vor der Tür!

Tritt den Sprachpanschern ordentlich auf die Füße! Gern auch unordentlich. Der Journalist und Sprachpurist Reinhard Berger wird unsere Kultur nicht retten, aber er hat einen Mordsspaß daran, „Wichtigtuer und Langweiler und Modesklaven vorzuführen“. Seine satirische Kolumne hat er „Der Schlauberger“ genannt.

von Reinhard Berger

Wenn eine Nachricht so anfängt, krieg’ ich Haarausfall. Hallo, ihr Schlaumeier: Ich weiß, dass im Dezember Weihnachten vor der Tür steht. Und ich weiß,  dass im Dezember Winter ist. Also hört auf, mich mit solchem Geschwafel zu langweilen.

Wissen Sie, das macht mich fix und fertig. Diese ewigen Plattheiten, diese hohlen Allerweltsätze. Dieses endlose Gequatsche. Und das wird ja noch schöner, wenn wirklich mal Weihnachten vor der Tür oder sonstwo steht. Wenn es nur vor der Tür stünde und dort bleiben würde, dann wäre ja alles in Ordnung. Aber meistens kommt es rein, und zwar mit voller Wucht. Und deswegen habe ich beschlossen, mich dieses Jahr zu wehren. Und zwar mit dem Weihnachtsbaum. „Der Schlauberger 67: Es ist Winter! Weihnachten steht vor der Tür!
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Auf Himmelspfaden – Zubin Mehta und die Berliner Philharmoniker mit Mahlers Dritter

Wie einst Sergiu Celibidache thronend auf einem Hochstuhl, formte er hier mit schlichten, sparsamen, fließenden Bewegungen, ein mildes Lächeln auf den Lippen, die musikalische Dichtung, die bei der Natur beginnt und sich bis zur Liebe Gottes steigert.

Foto: Zubin Mehta (c) Sooni Taraporevala

Philharmonie Berlin, 18. Dezember 2021

Berliner Philharmoniker
Zubin Mehta Dirigent

Okka von der Damerau Mezzosopran
Damen des Rundfunkchors Berlin
Knaben des Staats- und Domchors Berlin

Guillaume Jehl Posthorn-Solo im 3. Satz

Von Kirsten Liese

Die Ahnung war schon im Vorfeld zum Greifen: Diese Konzertserie vor Weihnachten würde die diesjährige Saison der Berliner Philharmoniker krönen, schon allein seitens des herrlichen Programms mit Gustav Mahlers  gewaltiger Dritter als einem genialen Großwerk, das in Corona-Zeiten schon angesichts der großen Besetzung nur wenige Orchester an wenigen Orten mit Publikum realisieren können, noch dazu mit einer Dirigentenlegende am Pult.

Mit 85 Jahren ist Zubin Mehta einer der ältesten seiner Zunft und einer jener Grandseigneure im Olymp der Dirigenten, die mit zunehmendem Alter immer noch mehr zur Hochform auflaufen. „Gustav Mahler: Dritte Sinfonie, Zubin Mehta, Berliner Philharmoniker,
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Frieder Bernius: „Das ist ja eine ziemlich revolutionäre Ansicht!"

Fotos: Ministerium für Kultur und Tourismus der Republik Türkei

Frieder Bernius gehört zu den bekanntesten Chorleitern Deutschlands. Seine Arbeit gilt als Referenz, an dem sich andere Chöre messen lassen müssen. Der typische, homogene Bernius-Klang ist berühmt. Bereits mit 20 gründete er den Kammerchor Stuttgart, den er bis heute leitet, daneben ist er als Gastdirigent und Dozent auf der ganzen Welt gefragt. Wir treffen Frieder Bernius in Istanbul. Zur Eröffnung des neuen Atatürk Kulturzentrums am Taksim-Platz dirigiert er den türkischen Amateur-Chor Resonanz des türkischen Chorleiters Dr. Burak Onur Erdem (das Interview mit ihm finden Sie hier). Auf dem Programm steht für die Türkei eher ungewöhnliche Musik: barocke geistliche Lieder. Die Besprechung des Konzertes finden Sie hier.

von Barbara Hauter

Barbara Hauter: Wir haben in Deutschland gerade davongaloppierende Inzidenzen. Wie erging es Ihnen unter Corona-Bedingungen als Gastdirignet hier in Istanbul mit einem Chor zu proben?

Frieder Bernius: In Istanbul sind die Zahlen ja nicht so hoch gegangen und deswegen spürt man nicht so viel Hysterie wie bei uns. Ich persönlich schütze mich, so gut ich kann, da ich die Mentalität der Leute nicht einschätzen kann. Ich bin zweimal geimpft und werde mich ein drittes Mal impfen lassen, aber ich lasse mich nicht verrückt machen von der Situation. Die Abstandsregeln wurden bei den Proben strikt eingehalten. Wir haben genau 1,5 Meter Abstand gehalten und mit Maske gearbeitet. In den Proben wurde mit Maske gesungen und daraus entstand eines der Probleme: Im Konzert wurden noch größere Abstände eingenommen und gleichzeitig wurden die Masken abgesetzt. Das sind komplett andere Bedingungen. Der Unterschied zum Klang mit und ohne Maske ist groß. Interessanterweise war es für mich mit Masken in den Proben die Normalsituation. Ich habe die Sängerinnen und Sänger nie gehört, wie sie ohne Maske singen. Und dann war das für mich eine Überraschung, als sie ohne Maske dastanden. Da muss man dann locker bleiben. „Interview: Frieder Bernius, Chorleiter, Gastdirigent und Dozent
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Die SAMSTAG-PRESSE – 18. DEZEMBER 2021

Foto: (C) Jörg Michel

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Hamburg
„Hänsel und Gretel“ – ein wunderbares Werk mit wundervoller Musik lässt keine Langeweile aufkommen
Traditionell zur Weihnachtszeit entführt die Staatsoper Hamburg in die Märchenwelt mit Aufführungen von Engelbert Humperdincks „Hänsel und Gretel“, dem mit Abstand bekanntesten und beliebtesten Werk des spätromantischen Komponisten. Lediglich vier Aufführungen stehen diese Saison zu Buche, von denen jeweils zwei an einem Tag dargeboten werden.
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Bayern
Kulturbankrott: Der Schönwetterminister
Bernd Sibler ist in der Pandemie ein Leichtgewicht – zum Schaden aller, die von Veranstaltungen leben.
Münchner Abendzeitung

Hamburg
Überragendes Ensemble begeistert das Publikum bei der dernière Agrippina
Julia Lezhneva ist als Poppea der eigentliche Star des Abends. Was für eine Geläufigkeit der Stimme, schimmernden Perlen gleich ist ihre Emission, glitzernde Staccati, wunderbar klangvolle, lang gehaltene Piani, aber auch berückende Tonbindungen führen nach ihrer Auftrittsarie beim enthusiasmierten Publikum zu überwältigendem, lang anhaltenden Jubel.
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London/ ENO
The Valkyrie“ in London – ohne Feuerzauber dafür in englischer Sprache
„Die Walküre“ der English National Opera (ENO ) – musikalisch erstklassig, hervorragendes Orchester und exzellente Sänger, aber in einer nicht vollständig überzeugenden Inszenierung.
Dr. Charles E. Ritterband
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DVD-Rezension: Siegfried und Brünhilde – ein absolutes Power-Paar, das musikalisch keinen Wunsch offen lässt und von der schwachen szenischen Deutung des Finales ablenkt

Richard Wagner
Siegfried

Orchester der Oper Sofia
Pavel Baleff  Dirigent
Plamen Kartaloff  Regie

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von Peter Sommeregger

Nach den fulminanten ersten beiden Teilen des „Ring des Nibelungen“ aus Sofia, war man gespannt auf den „Siegfried“, der nicht ohne Grund als der schwierigste Teil der Tetralogie gilt. Anders als in „Rheingold“ und „Walküre“ sind hier zumeist nur zwei handelnde Personen gleichzeitig auf der Bühne, was vom Regisseur die Fähigkeit zu guter Personenregie verlangt. Leider hält Plamen Kartaloff in dieser Hinsicht nicht das Niveau der vorangegangenen Arbeiten. Das stumme Auftreten von Siegfrieds toten Eltern ist ein wenig kitschig, vor allem dramaturgisch völlig unnötig. Originell ist dagegen, im Vorspiel pantomimisch Siegfrieds Geburt und frühe Kindheit kurz aufblitzen zu lassen.

Wieder hat der Bühnen- und Kostümbildner Nikolay Panayotov fantasievolle Szenarien geschaffen, aber speziell für den Wald im zweiten Akt schuf er wenig praktische Konstrukte, die wohl Dickicht symbolisieren sollen, für die Protagonisten aber wahre Stolperfallen darstellen. Insgesamt kämpfen sich aber alle Beteiligten tapfer durch die nicht immer funktionalen Kulissen. Bei den Kostümen, die ausnahmslos originell sind, geht manchmal die Fantasie mit Nikolay Panayotov durch, da ist Manches des Guten zuviel. „DVD Rezension: Richard Wagner, Siegfried, Orchester der Oper Sofia,
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Die FREITAG-PRESSE – 17. DEZEMBER 2021

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Anja Kampe, Brandon Jovanovich, Wolfgang Koch. Foto: Wiener Staatsoper/Michael Pöhn

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Publikumspremiere von Serebrennikows „Parsifal“ an der Staatsoper
Am Mittwochabend erlebte die Deutung des Wagner-Stoffs in einem schütter besetzten Haus seine Premiere vor Publikum
Der Standard.at

Diese Wunde schließt sich nicht
An der Staatsoper verstrickt sich der neue „Parsifal“ in starken tristen Bildern – und klingt dafür allzu schön.
WienerZeitung.at

München/ Bayerische Staatsoper
Lehárs „Giuditta“ im Mix von DJ Marthaler
Am kommenden Samstag wird erstmals an der Bayerischen Staatsoper Franz Lehárs letzte Operette „Giuditta“ Premiere feiern. Aber ist das 1934 an der Wiener Staatsoper uraufgeführte Werk wirklich eine echte Operette? Wie ein Discjockey mixt Regisseur Christoph Marthaler für seine „Giuditta“-Version die Musik von Franz Lehár mit Werken von Arnold Schönberg und Erich Wolfgang Korngold. Am Samstag ist Premiere an der Bayerischen Staatsoper. Geht das Operetten-Experiment auf?
BR-Klassik.de

Sommereggers Klassikwelt 117: Martha Mödl- Heroine mit Herz. Die Nachwelt sollte ihr Kränze flechten
Am 17. Dezember 2001, also vor zwanzig Jahren starb die Opernsängerin Martha Mödl in Stuttgart. Obwohl sie zum Zeitpunkt ihres Todes fast neunzig Jahre alt war, konnte man sie noch kurz davor auf der Opernbühne und als Rezitatorin erleben.
Es war ein weiter und schwieriger Weg, den die junge Martha bis zu ihrem ersten Engagement zurücklegen musste.
Klassik-begeistert.de

London/ ROH
„Standing Ovations“ für neuen Star-Tenor Freddie de Tommaso an der Royal Opera
Der junge britisch-italienische Tenor Freddie de Tommaso – sein Name lässt eher an die Rock’n“Roll – Szene der 50er Jahre denken als an die Opernbühne – ist der neue aufsteigende Stern der der renommiertesten Royal Opera (ROH) in Covent Garden.
Klassik-begeistert.de

Hamburg/Staatsoper
Bewegungsarme und spartanische Inszenierung mit einer beeindruckenden Pretty Yende als Violetta
Zum vorletzten Mal in diesem Jahr steht in der Hamburger Staatsoper Giuseppe Verdis „La Traviata“ auf dem Programm.
Von David Nagel
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Daniels Anti-Klassiker 42: Hector Berlioz – Sinfonie fantastique (1830)

Foto: Wikipedia, Hector Berlioz by Pierre Petit

Höchste Zeit sich als Musikliebhaber einmal neu mit der eigenen CD-Sammlung oder der Streaming-Playlist auseinanderzusetzen.

Dabei begegnen einem nicht nur neue oder alte Lieblinge. Einige der so genannten „Klassiker“ kriegt man so oft zu hören, dass sie zu nerven beginnen. Andere haben völlig zu Unrecht den Ruf eines „Meisterwerks“. Es sind natürlich nicht minderwertige Werke, von denen man so übersättigt wird. Diese teilweise sarkastische, teilweise brutal ehrliche Anti-Serie ist jenen Werken gewidmet, die aus Sicht unseres Autors zu viel Beachtung erhalten.

Von Daniel Janz

Programmmusik – das Stichwort genügt, um unter Orchesterliebhabern hitzige Debatten auszulösen. Ist sie nun eine wahllose Abfolge szenischer Episoden, die sich musikalisch jeglicher Struktur verweigern, wie gewisse Vertreter ästhetischer Schulen erklärten? Oder ist sie das Höchste der Ausdrucksfähigkeit? Ich würde eher Letzteres behaupten. Doch gibt es auch Werke, die der ersten These Futter spenden – trotz ihrer verächtlichen Aberkennung künstlerischer Fähigkeiten. So kommt es, dass wir uns in dieser Kolumne über überbewertete Klassiker heute einem so genannten „Schlüsselwerk“ stellen müssen: Der „Sinfonie fantastique“ von Berlioz.

Mit seiner „Episode aus dem Leben eines Künstlers“ beschritt Hector Berlioz für die damalige Zeit neue Wege. Obwohl Programmmusik bereits bekannt war – allen voran durch Mozart und auch Beethovens fantastischer Pastoralen – so gilt doch ausgerechnet Berlioz als der Begründer moderner Programmmusik. Seine Sinfonie wird dementsprechend auch häufig das das Werk bezeichnet, das dieses Genre definiert habe. Neue Spieltechniken und die daraus resultierende erweiterte Verwendung des Orchesters dürften ihren Teil dazu beigetragen haben, es als Schlüsselwerk zu etablieren. „Daniels Anti-Klassiker 42: Hector Berlioz – Sinfonie fantastique (1830),
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Rising Stars 21: Patricia Janečková, Sopran – das Wundermädchen aus dem Internet

Die Entwicklung und Karriere vielversprechender NachwuchskünstlerInnen übt eine unvergleichliche Faszination aus. Es lohnt sich dabei zu sein, wenn herausragende Talente die Leiter Stufe um Stufe hochsteigen, sich weiterentwickeln und ihr Publikum immer wieder von neuem mit Sternstunden überraschen. Wir stellen Ihnen bei Klassik-begeistert jeden zweiten Donnerstag diese Rising Stars vor: junge SängerInnen, DirigentInnen und MusikerInnen mit sehr großen Begabungen, außergewöhnlichem Potenzial und ganz viel Herzblut sowie Charisma.

 

Patricia JANEČKOVÁ: „Les oiseaux dans la charmille“ (Jacques Offenbach – Les contes d‘ Hoffmann)

von Dr. Lorenz Kerscher

Die Pandemie lehrt uns sehr schmerzlich, wie wichtig es ist, dass Musik live vor Publikum stattfindet. Nur dann kann man spüren, wie sie ihre Wirkung erzielt. So entwickeln sich Stars nur im Kontakt mit dem Publikum und gewiss nicht aus einer sterilen Laborumgebung heraus. Künstlerinnen und Künstler brauchen das Podium oder die Bühne und es war schrecklich, dass sie in letzter Zeit oft vor leeren Sälen spielen mussten. So waren Videoübertragungen nur als Notlösung akzeptabel. Oder kann man eventuell auch auf einem Youtube-Kanal zum Star werden?

Ich möchte diesen Artikel einer bezaubernden jungen Dame widmen, bei der es den Anschein hat, dass das tatsächlich funktionieren kann. Während die meisten Klassiksängerinnen und -Sänger sich vergeblich mühen, für ihren Youtube-Kanal überhaupt 1000 Abonnenten zu finden, um ab dieser Zahl Werbeeinnahmen erzielen zu können, hat die 1998 geborene Slowakin Patricia Janečková 193.000 Follower und es gibt dort zum Teil Videos, die schon Millionen Aufrufe verzeichnet haben. Und wenn sie ein Video von „O mio babbino caro“ mit reduzierter Begleitung durch ein Kammermusikensemble hochlädt, wird das innerhalb von zehn Tagen hunderttausendmal aufgerufen. „Patricia Janečková, Sopran – das Wundermädchen aus dem Internet
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Das Komponieren sakraler Musik sei wie Kartoffel schälen…

„Ich befreie die Kartoffel von ihrer Schale, der Interpret kocht sie und bringt sie zu Tisch, aber Gott ließ sie wachsen“, sagte Arvo Pärt als reifer Komponist. Solche tiefen Gedanken, wie auch suggestive Bilder befinden sich in der Comic-Biografie von einem der größten zeitgenössischen Komponisten.  Der Autor von der Graphic  Novel  „Zwischen zwei Tönen. Aus dem Leben des Arvo Pärt“  ist estnischer Comic-Künstler, Illustrator und Graphic Designer Joonas Sildre. Das Original erschien in Estland in 2018. Dieses Jahr hat Verlag Voland & Quist die deutsche Übersetzung des Buchs von Maximilian Murmann veröffentlicht.

Besprechung des Graphic Novels „Zwischen zwei Tönen“ über Arvo Pärt

 von Jolanta Łada-Zielke

In letzter Zeit ist es sehr populär, das Leben berühmter Persönlichkeiten in Form einer Graphic Novel zu präsentieren. Bisher erschienen solche Romane unter anderem über Agatha Christie, Jean-Paul Sartre und James Joyce. Die Geschichte von Arvo Pärt ist jedoch etwas Besonderes; zum einen, weil ihr Protagonist noch lebt, und zum anderen, weil der Biograph auch Pärts Musik grafisch darstellt. Die erzählte und gezeichnete Geschichte enthält tiefe, philosophische Gedanken, aber auch eine Prise Humor.

Vom Prolog erfahren wir Kindheit und Jugend von Pärt, von seinem ersten Kontakt mit der Musik („Der Lindenbaum“ von Franz Schubert, später Liszts „Präludien“) und einem traumatischen Erlebnis: Als die Rote Armee 1945 Rakvere – die Heimatstadt des Komponisten – plünderte, erledigte ein Soldat „seine Geschäfte“ in das Innere von Arvos Flügel. 1945 wird in Rackverde eine Musikschule gegründet. Arvos Mutter bringt ihn dorthin und sagt: „Mit Musik verdient man zwar kein Geld, aber im Leben wird sie dir von Nutzen sein“. Im Alter von 14 Jahren beschließt Pärt, Komponist zu werden. „Buchrezension: Graphic Novel „Zwischen zwei Tönen“ über Arvo Pärt,
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„…welches Glück aus der Musik fließen kann“

Reiner Lehberger, Helmut Schmidt am Klavier – Ein Leben mit Musik
Verlag Hoffmann und Campe

von Dr. Regina Ströbl

Musik tröstet, beglückt, inspiriert, entspannt, weckt vielerlei Emotionen bei Menschen, die dafür offen und empfänglich sind. Das ist bei Politikern wie Bundeskanzlern nicht anders als bei jedem anderen Bürger. Mit „Helmut Schmidt am Klavier“ legt der Autor Reiner Lehberger sein nunmehr fünftes Buch über bzw. mit dem Ehepaar Schmidt vor und darf damit als profunder Kenner gelten. Ein solches, auf Archivmaterial basierendes Buch in Zeiten von Corona und zahlreichen Lockdowns zu schreiben, ist ein hehres Unterfangen und konnte nur mit Hilfe etlicher Mitarbeiter solcher Institutionen gelingen, die die entsprechenden Unterlagen per Scan zur Verfügung stellten. Ihnen wird zu Recht im umfangreichen Anhang gedankt. Herausgekommen ist ein Buch von geradezu überbordender Materialfülle und Detailreichtum, welche diesen Band auf Jahre hinaus singulär bleiben lässt, denn was sollte/könnte da noch ergänzt werden? „Buchrezension: Reiner Lehberger, Helmut Schmidt am Klavier – Ein Leben mit Musik,
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