Die SAMSTAG-PRESSE – 04. September 2021

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die SAMSTAG-PRESSE – 04. September 2021

Bayreuth / München
Schock am Hügel:Wagner-Urenkelin trieb leblos in der Isar. Angeblich im Koma
Schock für die Festspiel-Familie: Eva Wagner-Pasquier (76) leblos aus der Isar gezogen und vom Notarzt wiederbelebt. Zuerst berichtete die Bild-Zeitung darüber. Die Urenkelin des Komponisten Richard Wagners liegt nach Informationen unserer Zeitung im Koma.
Nordbayerischer Kurier

Wien-Konzert von Anna Netrebko auf Juli 2022 verschoben
Statt am kommenden Dienstag. „Medizinischer Notfall im engsten Familienkreis der Künstler“.
Kurier.at

Yusif Eyvazov, Tiago und Anna Netrebko in Riga, Lettland, Foto: Instagram (c)

Foto: Yusif Eyvazov, Tiago und Anna Netrebko in Riga, Lettland, Foto: Instagram ©

Konzerthaus-Liederabend mit Netrebko und Eyvazov auf 2022 verschoben
Terminänderung wegen eines „medizinischen Notfalls“ im Familienkreis.
Wiener Zeitung  „Die SAMSTAG-PRESSE – 04. September 2021“ weiterlesen

Herbert Blomstedt: 94… und kein bisschen leise

Grafenegg Festival 2021
Konzert am 2. September 2021 im Wolkenturm, Grafenegg

Franz Schubert: Symphonie Nr. 7 in h-moll D 759
Anton Bruckner: Symphonie Nr. 4 in Es-Dur „Romantische“
Wiener Philharmoniker
Herbert Blomstedt, Dirigent

von Herbert Hiess

… auch wenn der Titel dieses Liedes etwas abgedroschen klingt; bei Herbert Blomstedt passt es auf alle Fälle. Der am 11. Juli 1927 (!) als Sohn schwedischer Eltern in den USA geborene Dirigent ist in vieler Hinsicht ein Phänomen.

Offenbar muss der Mann genetische Eigenschaften wie ganz wenige Menschen haben. Er dirigiert das Konzert mit einem gewaltigen Programm auswendig, steht dabei die ganze Zeit und bewegt sich am Pult wie ein weitaus jüngerer Mann. Gerade noch beim Auftritt könnte man aufgrund der Motorik sein höheres Alter erahnen; sicher aber keine 94 Jahre. „Grafenegg Festival 2021, Wiener Philharmoniker, Herbert Blomstedt
Konzert am 2. September 2021 im Wolkenturm, Grafenegg“
weiterlesen

Die FREITAG-PRESSE – 03. September 2021

Foto: Elbphilharmonie, Großer Saal © Claudia Höhne

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die FREITAG-PRESSE – 03. September 2021

Hamburg
Wenig Magie bei der Opening Night in der Elphi
Mit einem amerikanischen Programm ist die Elbphilharmonie Hamburg in die neue Saison gestartet. Das NDR Elbphilharmonie Orchester spielte sehr engagiert und couragiert unter der Stabführung des US-Amerikaners Alan Gilbert; der weltbeste Cellist Yo-Yo Ma, US-Amerikaner, sorgte für einige Glanzpunkte – allein, dass große, besondere Opening-Feeling blieb aus an diesem Mittwoch.
Klassik-begeistert.de

Berlin
Vorher spritzte Blut
Die Komische Oper Berlin eröffnet die letzte Spielzeit der Intendanz von Barrie Kosky mit einer vorbildlichen Inszenierung von George Enescus »Œdipe«
https://www.jungewelt.de/artikel/409589.oper-vorher-spritzte-blut.html

Berlin
Das Concertgebouworkest beeindruckt in der Philharmonie
Der Dirigent Daniel Harding und das Concertgebouworkest Amsterdam präsentieren beim Musikfest Berlin ein Programm der Gegensätze
Tagesspiegel.de

Joana Mallwitz: Ohne gutes Konzert bringt auch Vermittlung nichts
Als Chefdirigentin am Konzerthaus Berlin übernimmt die international gefeierte Joana Mallwitz erstmals die Verantwortung für ein großes Sinfonieorchester. Im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Berlin schildert die 34-Jährige ihre Beweggründe. Und wie ihre Liebe zur Oper darunter nicht leiden soll.
Neue Musikzeitung/nmz.de

Hamburg
Elbphilharmonie: „Opening Night“ mit Symbolcharakter
Die Welt.de

„Die FREITAG-PRESSE – 03.September 2021“ weiterlesen

Wenig Magie bei der Opening Night in der Elphi

ELBPHILHARMONIE, 1. SEPTEMBER 2021
OPENING NIGHT

NDR Elbphilharmonie Orchester
Yo-Yo Ma Violoncello
Dirigent Alan Gilbert

PROGRAMM

Leonard Bernstein
Symphonic Dances from »West Side Story«

Samuel Barber
Konzert für Violoncello und Orchester a-Moll op. 22

Zugabe:

George Gershwin
Summertime / aus der Oper »Porgy and Bess«

– Pause –

Mark-Anthony Turnage
Time Flies

George Gershwin
Ein Amerikaner in Paris / Sinfonische Dichtung

von Andreas Schmidt

Mit einem amerikanischen Programm ist die Elbphilharmonie Hamburg in die neue Saison gestartet. Das NDR Elbphilharmonie Orchester spielte sehr engagiert und couragiert unter der Stabführung des US-Amerikaners Alan Gilbert; der weltbeste Cellist Yo-Yo Ma, US-Amerikaner, sorgte für einige Glanzpunkte – allein, dass große, besondere Opening-Feeling blieb aus an diesem Mittwoch.

Bezeichnend für diesen Abend war: Er gab nicht ein einziges Bravo – weder für einen der Solisten noch für das Orchester oder den Dirigenten. Es gab zwischendurch artigen Beifall und zum Schluss sogar guten – aber wahre Begeisterung sieht anders aus, wenn das wohl most amazing Konzerthaus Europas die Pforten öffnet. „NDR Elbphilharmonie Orchester, Alan Gilbert, Yo-Yo Ma, Violoncello, Opening Night
ELBPHILHARMONIE, 1. SEPTEMBER 2021“
weiterlesen

Der Stoff, aus dem Musik gemacht ist

Der junge Pianist und Komponist Nicolas Namoradze begeisterte im Matinée-Konzert beim Gstaad Menuhin Festival. Foto: © Nathan Elson

„Er nimmt sich die Freiheiten, die er benötigt, die die Musik ihm gestattet. So entspinnt sich ein Dialog zwischen Interpret und Werk, wird der künstlerische Prozess nachvollziehbar. Das macht Nicolas Namoradzes Bach-Interpretation so ungemein fesselnd.“

Gstaad Menuhin Festival & Academy
Kapelle Gstaad, 28. August 2021

Matinée des Jeunes Etoiles: Nicolas Namoradze, Klavier

von Leon Battran

Nachdem die portugiesische Pianistin Maria João Pires am Vorabend ein klassisch-romantisches Rezital in der Kirche Saanen gespielt hatte, stand auch der kommende Vormittag beim Gstaad Menuhin Festival wieder ganz im Zeichen pianistischer Klangkunst. Im Rahmen der Konzertreihe „Jeunes Etoiles“ gab es ein Stelldichein mit dem jungen Pianisten Nicolas Namoradze. Dieser spannte den Bogen weiter, von der Barockmusik Johann Sebastian Bachs hin zur musikalischen Moderne, die sich schon bei Liszt andeutet und heute eindrucksvoll in Gestalt eines Zyklus von Etüden repräsentiert ist, den Nicolas Namoradze an diesem Vormittag nicht nur am Klavier interpretiert, sondern auch selbst komponiert hat. „Matinée des Jeunes Etoiles: Nicolas Namoradze,
Gstaad Menuhin Festival & Academy, 28. August 2021“
weiterlesen

Die DONNERSTAG-PRESSE – 02. September 2021

Foto: Peter Sommeregger

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die DONNERSTAG-PRESSE – 02. September 2021

Interview mit Julia Varady zum 80. Geburtstag: Singen, um zu leben
Münchner Merkur

Sommereggers Klassikwelt 102: Happy birthday, Julia Varady
Dass diese verehrte Künstlerin und Pädagogin an diesem 1. September ihren 80. Geburtstag feiert, will man gar nicht glauben. Ihr Charme und ihre persönliche Ausstrahlung lassen sie bis heute alterslos erscheinen.
von Peter Sommeregger
https://klassik-begeistert.de/sommereggers-klassikwelt-102-happy-birthday-julia-varady/

Julia Varady zum 80. Geburtstag. Starke Ausdruckskünstlerin
Als „rumänischer Vulkan“ wurde sie mal bezeichnet. Denn auf der Bühne stand Julia Varady für Furor, Feuer und Selbstentäußerung. Nichts weniger als die Seele ihrer Figuren wollte sie ihrem Publikum mitgeben. Es sollte mitgenommen werden von dem Schicksal, das sich auf der Bühne abspielt. Jetzt wird Julia Varady 80 – und ist dankbar für viele Jahre Glück, wie sie sagt.
BR-Klassik.de

Die große Sängerin Julia Varady wird 80
Ihre Verdi-, Mozart- und Wagner-Interpretationen sind unvergessen: Jetzt feiert die Sopranistin Julia Varady ihren 80 Geburtstag
Tagesspiegel.de

Jubiläum
Julia Varady wird 80: Ernsthaftigkeit braucht Ruhe
Frankfurter Allgemeine  „Die DONNERSTAG-PRESSE – 02.September 2021“ weiterlesen

Intimes Farbenspiel – Maria João Pires füllt die Kirche Saanen mit Wohlklang

Die Pianistin Maria João Pires in der Kirche Saanen.
Fotos im Beitrag: © Raphaël Faux / Gstaadphotography.com

„Wenn Klangfarben zu Emotionen werden und Emotionen zu Gemütszuständen, dann ergibt das ein Konzert mit Wohlfühlfaktor, mit Geborgenheitsgarantie. Ein Konzert, wie man es wohl nur in Gstaad erlebt.“

Gstaad Menuhin Festival & Academy
Kirche Saanen, 27. August 2021

Rezital: Maria João Pires, Klavier

von Leon Battran

Langsam kehrt im Kulturbereich wieder „Normalität“ ein. So auch im schweizerischen Gstaad, wo zurzeit im Rahmen des Menuhin Festivals zahlreiche Konzerte mit internationalen Topsolisten und vielversprechenden Nachwuchskünstlern zu erleben sind – mitten in der Bergwelt des Berner Oberlandes. Normalität in Anführungsstrichen; nicht weil das Publikum ordnungsgemäß maskiert in den nur zur Hälfte besetzten Kirchen der Region Einzug hält, sondern vielmehr weil sich diese wiedererlangte Normalität des gemeinsamen Musikerlebens in Gstaad auf beste Weise mit dem Außergewöhnlichen mischt. „Maria João Pires, Rezital,
Gstaad Menuhin Festival & Academy, 27. August 2021“
weiterlesen

Die MITTWOCH-PRESSE – 01.09.2021

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die MITTWOCH-PRESSE – 01.09.2021

Foto: Joana Mallwitz © Lutz Edelhof

Gespräch mit der ersten Chefdirigentin Berlins : „Wir müssen den Menschen die Scheu vor der Klassik nehmen“
Joana Mallwitz wird die erste Chefdirigentin in Berlin. Sie übernimmt 2023 die Leitung des Konzerthausorchesters. Ein Gespräch über kollegiales Arbeiten, Zukunftsaussichten für die Klassik, Lampenfieber und ihre Liebe zu Sängern
Tagesspiegel.de

Salzburg
Kirill Petrenko und die Berliner Philharmoniker in Salzburg
Eine Klasse für sich
BR-Klassik.de

Überraschungen in der Kehle
Juan Diego Florez in Salzburg mit einem Triumph der intimen Begegnung
https://volksblatt.at/ueberraschungen-in-der-kehle/

Berlin
Ödipus-Opern in Berlin: Die Sphinx trägt jetzt Rosa
Frankfurter Allgemeine

Konzerthausorchester Berlin: Joana Mallwitz wird ab 2023 neue Chefdirigentin
Deutschlandfunk.de

Salzburger Festspiele: So entstand das mit tausenden von Swarovski-Kristallen besetzte Tosca-Kleid von Anna Netrebko
https://www.vogue.de/mode/artikel/salzburger-festspiele-swarovski

Kollegengespräch zu Helga Rabl-Stadlers Abschied von den Salzburger Festspielen (Podcast)
Helga Rabl-Stadler legt ihr Amt als Salzburger Festspielpräsidentin nieder. 25 Jahre hatte sie die Fäden in der Hand, jetzt ist es an der Zeit Bilanz zu ziehen.
BR-Klassik.de

Freuden- und Todestänze: Elektra bei den Salzburger Festspielen
bachtrack.com

Linzer Klangwolke als fließende Überraschung
Eine 18 Meter hohe Harfe auf der Donau, Cellistinnen unter Wasser und eine eigens komponierte Musik – das sind ein paar Zutaten zur 21. Linzer Klangwolke „Panta Rhei“. Eine durchgehende Geschichte gibt es nicht, sagte Regisseur Robert Dornhelm in einer Pressekonferenz am Dienstag in Linz. „Lassen Sie sich überraschen“, lud er ein, die vielen Impressionen, „eine poetisch, eine, die zum Schmunzeln oder Träumen bewegt“ unvoreingenommen zu genießen.
https://www.sn.at/kultur/allgemein/linzer-klangwolke-als-fliessende-ueberraschung-108792601 „Die MITTWOCH-PRESSE – 01.09.2021
klassik-begeistert.de“
weiterlesen

Anna Handler: „Musik mache ich mit Menschen und für Menschen“

Foto: Fabian Wildgrube

Anna Handler im Gespräch mit Jolanta Łada-Zielke – Teil 1.

Dr. Lorenz Kerscher hat Anna Handler unseren Lesern bereits in dem Zyklus „Rising Stars“ vorgestellt:

https://klassik-begeistert.de/rising-stars-11-anna-handler-dirigentin-und-pianistin-die-junge-maestra-mit-eigenem-orchester/#more-29266

Die charismatische junge Dirigentin beginnt gerade ihr Studium an der Juilliard School in New York als Stipendiatin des Kovner-Fellowship-Programms. Die im Jahr 2014 gegründete Gesellschaft Kovner-Fellowship finanziert herausragenden Studenten und Absolventen klassischer Musik eine Weiterbildung an der Juilliard-School. Unser Gespräch beginnt mit diesem Thema; die ersten musikalischen Erfolge hatte Anna bereits in ihrer Kindheit. 

Liebe Anna, wie war das Bewerbungsverfahren für das Kovner-Fellowship Stipendium?

Es begann im Dezember 2020. Zunächst musste ich viele Dokumente, Videos und Empfehlungsschreiben einreichen. Im Januar 2021 erhielt ich die Einladung zu einer Live-Audition, die im März erfolgte. Im April kam die Nachricht, dass ich das Vollstipendium erhalten habe.

Wie hat man das mit der Live-Audition während des Lockdowns gelöst?

Normalerweise fliegt man dafür nach New York und arbeitet mit dem Orchester vor Ort. Aufgrund der Pandemie teilte man den Prozess auf. Zuerst fand ein Online-Theorietest statt, dann gab es ein Interview und ein Vorspiel auf meinem Instrument, dem Klavier. Die Kandidaten wurden immer mehr gefiltert und am Ende blieben nur sechs Personen übrig, Bewerber aus der ganzen Welt. Aufgrund der strengen Einreisebestimmungen in die USA wurde aber beschlossen, dass auch die finale Audition mit Orchester in dem jeweiligen Heimatland der Kandidaten stattfinden sollte. Wir erhielten von der Juilliard School ein Stipendium, um ein Ensemble zu formieren und Materialkosten (Raum und Mikrophonierung) zu decken. Ich engagierte dafür natürlich meine Musikerinnen und Musiker von Enigma Classica.  Die vorgegebenen Prüfungsstücke waren: „Die Geschichte vom Soldaten“ von Igor Stravinsky, „Verklärte Nacht“ von Arnold Schönberg und „Eine kleine Nachtmusik“ von W. A. Mozart. Ganz besonders unterstützt hat mich meine Heimatgemeinde Ottobrunn. Thomas Loderer, unser Bürgermeister, sowie Horst Frank, Leiter unseres Kulturzentrums „Wolf-Ferrari-Haus“, und sein ganzes Team halfen mir mit einer Corona-konformen Organisation, sowie mit dem Raum und der Technik. Dafür bin ich sehr dankbar und es war ein tolles Gefühl, die Freude über die Zusage mit allen teilen zu können!


Fotograf: Fabian Wildgrube

Ich freue mich auch für Sie. Wann haben Sie sich entschieden, Dirigentin zu werden? War das noch in Ihrer Kindheit, als Sie mit Ihrer Schwester Laura musiziert haben?

Richtig, zunächst begann mein Weg über das Singen und Klavierspielen, fast immer gemeinsam mit meiner Schwester Laura. Während meiner Zeit im Kinderchor der Bayerischen Staatsoper erlebte ich natürlich auch die Rolle des Dirigenten, aber es war noch zu abstrakt.  Erst mit vierzehn entstand eine bewusste Auseinandersetzung, als mir Helmut Spindler, mein Geigenlehrer am Pestalozzi- Gymnasium in München, die „Young People’s Concerts“ mit Leonard Bernstein zeigte. Das war eine Art Zündung für mich. Mein Lehrer schlug vor, ein Mini-Ensemble zu organisieren, das ich dirigieren könnte, er schrieb dafür die Arrangements. Dann empfahl er mich für die Ausbildung zum „Junior Assistent Ensemble Leiter“, ein Förderprogramm des Bayerischen Musikrats. Er sah in mir eine Persönlichkeit, die sich dazu eignet, Menschen zu führen und zu begeistern. Ich war schon immer sehr extrovertiert und komme generell auch mit unterschiedlichen Persönlichkeiten zurecht. Ich übernahm gerne Verantwortung in schulischen Ämtern und hatte Spaß am gemeinsamen Musizieren. Nach dem Abschlussprüfungskonzert dieses Förderprogramms wurde ich als beste Teilnehmerin ausgezeichnet. Ich war fünfzehn und hatte damit überhaupt nicht gerechnet. Aber ich habe stark gespürt, dass das Dirigieren, die Kunst ohne Worte zu führen, eine Art Zauberei ist und mich fasziniert.

Wie ist es mit dem Klavierstudium weitergegangen?

In derselben Zeit studierte ich Klavier als Jungstudentin an der internationalen „Accademia Pianistica di Imola“ in Italien und Klavierspielen hatte damals bei mir auch Priorität. In Imola erhielt ich dann aber auch den ersten richtigen Dirigierunterricht bei Maestro Marco Boni, der mich ebenfalls stark geprägt hat und mich erst kürzlich für ein Gastdirigat in Bologna engagiert hat.  Ich lernte die Symphonien von Beethoven, Mahler und Bruckner durch ihn kennen, die ich dort am Klavier aus den Partituren spielte. Bis heute nimmt das Klavier eine sehr wichtige Rolle in meinem Leben ein und ich studiere auch weiterhin mit Prof. Henri Sigfridsson an der Folkwang Universität der Künste.

Ihre Eltern sind zwar keine Musiker von Beruf, haben aber Sie und Laura unterstützt?

Ja, und wir sind ihnen dafür sehr dankbar. Unsere Eltern sind beide Ingenieure, kreative Menschen und vor allen Dingen der Musik sehr zugeneigt. Meine Mutter malt selbst und hat uns bereits von einem frühen Alter künstlerisch gefördert. Da meine Eltern jedoch speziell die klassische Musikszene in München, ihre Strukturen und Angebote für Kinder erst nach und nach kennenlernen mussten, haben wir sehr viele verschiedene Lehrer und Wegweiser auf dieser Reise getroffen. Sehr entscheidend waren die Begegnungen mit dem Cellisten und Musikvermittler Heinrich Klug, dem Schauspieler Enrico de Paruta, der Pianistin Bianca Bodalia und dem Geiger Jorge Sutil. Ebenso auch die Bayerische Staatsoper mit ihren Angeboten für Kinder und Jugendliche. Wir sind alle als Familie in die Welt der klassischen Musik hineingewachsen und haben immer gemeinsam die nächste Herausforderung gemeistert. Eine musikalische Karriere kann man meiner Meinung nach, nur sehr schwer – ebenso wie eine sportliche Karriere – ohne finanzielle und mentale Unterstützung schaffen.

Der Glaube an uns und an die Musik, den uns unsere Eltern mitgegeben haben, hat uns sehr bestärkt. Und das Zusammensingen und Zusammenspielen hat uns als Schwestern zusammengeschweißt. Ich kam zum Beispiel an die Klavier Akademie in Imola durch Lauras Geigen-Professor, Zakhar Bron, der die Verbindung herstellte. Unsere Interessen waren immer ähnlich, aber nicht im identischen Bereich, dadurch gab es auch keinen Vergleich. Wir machen zusammen Kammermusik und leiten eben auch gemeinsam „Enigma Classica“. Sie von der Geige, als Konzertmeisterin aus und ich von meinem Pult.

Wie Dr. Lorenz Kerscher geschrieben hat, haben Sie auf kein Engagement gewartet, sondern mit eigener Initiative zwei junge Orchester nacheinander gegründet: New Munich Youth Orchestra und Enigma Classica. War das ein entscheidender Schritt in Ihrer bisherigen Laufbahn?

Ja, auf jeden Fall. Das entspricht einfach meiner Persönlichkeit. Ich mag es, Menschen zu bestimmten Aktionen anzuregen. Kurz vor dem Abitur fuhr ich mit ein paar Freunden mit dem Bus nach Berlin, um die dortige Philharmonie zu besuchen. Auf dem Rückweg schlug ich vor: „Ihr Lieben, wir gründen jetzt ein Orchester und gehen in Grundschulen und in Flüchtlingsheime, um zu musizieren“. So entstand als erstes das New Munich Youth Orchestra (NMYO). Mir war immer wichtig, Musik als etwas Soziales zu verstehen: ich mache das mit anderen Menschen für andere Menschen. Das soll nicht etwas Elitäres, für bestimmte soziale Schichten sein, sondern für alle. Und das ist nach wie vor mein Motto. Aus dem NMYO entwickelte sich dann Enigma Classica. Musikvermittlung ist nach wie vor der Kernbestandteil unserer Identität. „Enigma“ ist mein Lieblingswort, weil mir jedes Musikstück ein Enigma, ein Rätsel ist. Ich habe immer Freude daran, das Rätsel mit anderen Leuten zu lösen, zu dekodieren und dem Publikum dieses Dekodieren näher zu bringen. Meine Musikerinnen und Musiker bei Enigma Classica sind großartig, sie haben dieses Leuchten in den Augen, den Ehrgeiz, die Ausstrahlung, machen alles mit Hingabe und ohne Routine. Wir suchen nach unserem Klang, wir haben Freude an Innovation und haben einfach großen Spaß.

Haben Sie auch schon mit Profi-Orchestern gearbeitet?

Während des Studiums an der Hochschule für Musik Weimar oder während verschiedener Meisterkurse habe ich Erfahrungen gesammelt, zum Beispiel mit der Staatskapelle Weimar, der Jenaer Philharmonie oder den Bergischen Symphonikern. Zuletzt assistierte ich Daniel Harding bei „Klassik am Odeonsplatz“ mit dem Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Mein persönlicher Wunsch ist es, die Musiker mit meiner Faszination für das Stück anzustecken und die Probe als einen Experimentierraum zu verstehen. Mit dem Wort „Dienst“ kann ich leider wenig anfangen, aber das ist eine komplizierte Debatte.

Herzlichen Dank für das Gespräch.

Jolanta Lada-Zielke, 31. August 2021, für
klassik-begeistert.de und klassik-begeistert.at

Sommereggers Klassikwelt 102: Happy birthday, Julia Varady

Für das Label Orfeo ging sie auch mit ihrem Ehemann Dietrich Fischer-Dieskau des Öfteren ins Studio, wobei der Ehemann als Dirigent ein sensibler Begleiter seiner Ehefrau war.

von Peter Sommeregger (Text und Fotos)

Dass diese verehrte Künstlerin und Pädagogin an diesem 1. September ihren 80. Geburtstag feiert, will man gar nicht glauben. Ihr Charme und ihre persönliche Ausstrahlung lassen sie bis heute alterslos erscheinen.

Geboren 1941 im rumänischen Cluj als Tochter eines Ungarn und einer Siebenbürgen-Deutschen erhielt das musikalische Kind am Konservatorium ihrer Heimatstadt anfangs Violin-, später Gesangsunterricht. Noch vor dem Ende ihrer Ausbildung wurde die Sängerin an das Nationaltheater engagiert, wo sie etwa zehn Jahre lang Partien aus dem Sopran- und Mezzosopran-Fach sang. Nach dem Gewinn eines Wettbewerbes in Italien wurde Varady auch an westeuropäische Bühnen engagiert. Nach einem Gastspiel in Köln verpflichtete Christoph von Dohnanyi sie an das Opernhaus Frankfurt. In den folgenden Jahren teilte die Sängerin ihre Auftritte zwischen den Opernhäusern  in Frankfurt und Köln. „Sommereggers Klassikwelt 102: Happy birthday, Julia Varady“ weiterlesen