Die MITTWOCH-PRESSE – 9. SEPTEMBER 2020

Asmik Grigorian. Copyright: Wiener Staatsoper/ Michael Pöhn

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die MITTWOCH-PRESSE – 9. SEPTEMBER 2020

Wien
Staatsoper „Saisoneröffnung mit Madama Butterfly»
Die Premiere zum Saisonstart ist vorüber– die neue Direktion hat die erste Hürde genommen. Über allem schwebte allerdings die berechtigte oder unberechtige Furcht vor COVID-19-geschwängerten Aerosolen, die sich in einer Halbierung des Platzangebots und einem – zumindest in den Pausen – „maskierten“ Publikum niederschlugen.
http://www.operinwien.at/werkverz/puccini/abutter4.htm

Endlich wieder große Oper
Bogdan Roščić eröffnete seine Direktionszeit mit Puccinis „Madame Butterfly“
https://www.news.at/a/madame-butterfly-kritik-11655103

Wien
Madama Butterfly“ oder Große Oper im Glanz der Vergangenheit
„Butterfly“: Verbotener Jubel für einen in jeder Hinsicht epischen Auftakt einer neuen Ära an der Wiener Staatsoper.
Wiener Zeitung

„Madame Butterfly“ an der Wiener Staatsoper: Ein vorprogrammierter Erfolg
Nach sechsmonatiger Spielpause konnte die Wiener Staatsoper ihre Spielzeit am Montagabend starten – mit Puccinis „Madame Butterfly“ in der für Wien neuen Inszenierung von Anthony Minghella aus dem Jahr 2005. Mit dabei: Shootingstar Asmik Grigorian in der Titelpartie und der neue Musikdirektor Philippe Jordan. Der Jubel ließ alle Hygieneregeln hinter sich.
Klassik-begeistert

„Madama Butterfly“: Asmik Grigorians bezaubernde Demütigung
Bogdan Roščićs Staatsopern-Direktion startet mit einer bunten „Madama Butterfly“, die sehr viel bieten will
Der Standard

Kunst im Opernhaus
Wiener Staatsoper mit antirassistischem Statement auf Eisernem Vorhang
https://www.swr.de/swr2/musik-klassik/neuer-vorhang-wiener-staatsoper-100.html „Die MITTWOCH-PRESSE – 9. SEPTEMBER 2020“ weiterlesen

Mal wieder Murks in Hamburg

Der Saisoneröffnungsapplaus in HH verebbte nach 2 Minuten. In Wien nach 20 Minuten.

"Molto agitato –  Saisoneröffnung unter Pandemiebedingungen"
So schreibt der Klassik-Blogger bei ioco.de:

„Regiedebut von Frank Castorf im Haus am Dammtor
Eine in Gewaltobsessionen badende Reise durch die Musikgeschichte.“

Foto: Monika Rittershaus (c)

Ich habe noch nie eine Saisoneröffnung eines großen Opernhauses erlebt, die mich so bedrückt und niedergeschlagen hat. Gesang, Inszenierung, Dramaturgie: alles Stückwerk und Mittelmaß. Bonjours tristesse, Hambourg! Deprimierend und peinlich. Zahlreiche Patzer. So macht Oper keine Freude. Ich kann einen Besuch nicht empfehlen.

Das Debakel war vorhersehbar:

 

Staatsoper Hamburg, Der neue Spielplan ist ein Armutszeugnis Staatsoper Hamburg

So schrieb  klassik-begeistert.de bereits am 8. August 2020:

„Lustlos, elanlos, mehr als sparsam und ausgedünnt“
(Klassik-Blogger Patrik Klein)

„Ein Opernhaus wie das am HH-Gänsemarkt sollte einen prall gefüllten Spielplan haben, der mit Neuem, Vertrauten, Schönem, Glänzendem und Verstörendem, Aufrüttelndem aufwartet – würde ich mir wünschen.“(Burkhard Egdorf)

Wer das Programm der Staatsoper Hamburg mit den Programmen der Häuser in Berlin, München, Wien und Mailand vergleicht, dem kommen die Tränen. Bonjour tristesse, Hambourg! Bitte, liebe LeserInnen von klassik-begeistert.de, schauen Sie unbedingt einmal in die Spielpläne dieser großen Häuser… Wo möchten Sie Ihre Opernabende verbringen? An der Dammtorstraße oder im Haus am Ring in Wien? Was wollen Sie hören und sehen? „Aida“, „La Traviata“, „La Bohème“, „La fille du régiment“, „Carmen“, „Macbeth“, „Die Walküre“ wie an den Weltklassehäusern? Oder lieber „molto agitato“ nach Kurt Weill und „Pierrot lunaire“ von Arnold Schönberg in HH?

Großes Entsetzen herrscht unter der Mehrzahl der (noch verbliebenen) Fans der Staatsoper Hamburg. Nie war der Programmplan für das Opernhaus der zweitgrößten deutschen Stadt so trist, so fad und so trostlos wie jener, den die Führungsriege unter Intendant Georges Delnon am Freitag präsentierte. Schon vor Veröffentlichung dieses Artikels erreichten klassik-begeistert.de zahlreiche Wut-Emails und Wut-Whatsapps, die unisono Unverständnis für den Hamburger Opernauftakt ausdrücken.

Mit diesem Programm, das viel Unbekanntes und Neues präsentiert und einen Bogen um „richtige Operngassenhauer“ macht, dürfte das Haus an der Dammtorstraße wieder einmal mittelfristig Schiffbruch erleiden und nur ganz wenige Opernherzen höher schlagen lassen. Schon der letzte Saisonauftakt war mit der Insider-Oper „Die Nase“ von Dmitri Schostakowitsch vollkommen daneben gegangen – zudem war das Werk noch musikalisch schludrig und unterprobt dargeboten worden. Geringe Besucherzahlen und viele frustrierte Zuschauer waren das Ergebnis – nur ein Kritiker einer rapide an Bedeutung verlierenden Hamburger Tageszeitung jubelte, obgleich Dutzende Zuschauer bei der Premiere den Saal verlassen hatten.

In Wien, mit 1,8 Millionen Einwohnern gleich groß wie Hamburg, eröffnet der neue Direktor mit „Madame Butterfly“. Und der Staatssender ORF überträgt! Das neue Eröffnungsprogramm in HH ist eine peinliche Kopfgeburt – ein Programm für Minderheiten. Und niemand überträgt. Stadtgespräch ist so etwas Depressives und Destruktives eh nicht. In Wien ja.

Der Saisoneröffnungsapplaus in HH verebbte nach 2 Minuten. In Wien nach 20 Minuten.

Andreas Schmidt, 8. September 2020, für
klassik-begeistert.de und klassik-begeistert.at

 

 

Schweitzers Klassikwelt 13: Eine Begegnung

Foto: Norma Lerer als Cherubino © Foto Teatro Colon, Buenos Aires

von Lothar Schweitzer

Die Gelegenheit wollte ich mir nicht entgehen lassen. Die persische Altistin Rohangiz Yachmi war nicht nur Kundin in meiner Apotheke, ich war auch ein großer Fan von ihr. Jetzt war sie als Orpheus in der Gluck-Oper angesagt. Diesmal nicht an der Wiener Staatsoper, sondern an der Volksoper Wien, die „Orpheus und Eurydike“ im Repertoire hatte. „Schweitzers Klassikwelt 13: Eine Begegnung
klassik-begeistert.de“
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Marina Abramovićs "The 7 deaths of Maria Callas": Erst tot bin ich ganz! unsterblich

Fotos: W. Hösl

Bayerischen Staatsoper, München, 6. September 2020, 14 Uhr

Regie und Bühne Marina Abramović
Musikalische Leitung Yoel Gamzou
Musik Marko Nikodijević
Filmregie Nabil Elderkin
Video Intermezzos Marco Brambilla
Sound-Design Luka Kozlovacki
Chor Stellario Fagone
Filmdarstellerin und Performerin Marina Abramović
Filmdarsteller Willem Dafoe
Violetta Valéry Hera Hyesang Park
Floria Tosca Selene Zanetti
Desdemona Leah Hawkins
Cio-Cio-San Kiandra Howarth
Carmen Nadezhda Karyazina
Lucia Ashton Adela Zaharia
Norma Lauren Fagan

Bayerisches Staatsorchester
Extra-Chor der Bayerischen Staatsoper

von Frank Heublein

Maria Callas liegt in einem Bett. Marko Nikodijević hat für vorliegende Opernperformance Musik geschrieben. Hier wird ein Stück von ihm – als eine Art Ouvertüre – eingesetzt. Nur schwach angestrahlt wird das Bett, ist ansonsten ganz von Dunkelheit umgeben. Dann schwebt das Bett in – videoprojektzierten – Wolken. Ist die Callas tot? Schläft sie nur? Träumt sie? Nicht zu entscheiden, jetzt. Spannend! „Marina Abramović: „The 7 deaths of Maria Callas“
Bayerische Staatsoper, 6. September 2020“
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Die DIENSTAG-PRESSE – 8. SEPTEMBER 2020

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Die DIENSTAG-PRESSE – 8. SEPTEMBER 2020

Wien/ Staatsoper
„Madama Butterfly. Die ersten Berichte von der Saisoneröffnung
Zur Premierenkritik von Renate Wagner

Zur Premierenkritik von Heinrich Schramm-Schiessl

Zur Premierenkritik von Thomas Prochazka/www.dermerker.com

Österreich
Die Oper als Symbol für Lebenswillen der Republik
Der neue Direktor Bogdan Roščić beweist bei seinem Programm viel Feingefühl: Am ersten Abend Puccinis melodramatische „Madama Butterfly“, heute die mythische „Elektra“ von Richard Strauss.
Oper ist nicht jedermanns Sache. Aber das Haus am Ring ist mehr als Musik. Es ist auch ein Symbol für den Lebenswillen der Republik.
https://www.krone.at/2225059

Wien/ Staatsoper
Neuer Eiserner Vorhang in der Wiener Staatsoper
Das Publikum wird von einem kolonialismuskritischen Stillleben empfangen.
Wiener Zeitung

450 Jahre Staatskapelle Berlin: Und sie spielten immer weiter
Kriege und Seuchen, Könige und Kaiser, Diktaturen und Demokratie: die Berliner Staatskapelle feiert 450. Geburtstag. Historiker Misha Aster erzählt ihre Geschichte
Tagesspiegel

Berliner Kultur und Corona Lederer will Mindestabstand reduzieren
Im Kulturausschuss des Abgeordnetenhauses kündigt der Senator Lockerungen an. Und die Akteure der hauptstädtischen Szene dürfen ihre Sorgen darlegen
Tagesspiegel

Musikfest Berlin
Klangforum Wien: Aperghis imponiert, Saunders ist zu vorsichtig
Das Musikfest Berlin 2020 kann stattfinden: Das ist ja schon mal eine große, schöne Sache. Natürlich mussten einige Maßnahmen in Kraft treten, damit das so überhaupt möglich ist. Abstandsplätze gehören mittlerweile sowieso zum Konzertbild dazu, auch an der Maskenpflicht bis zum Konzertbeginn findet kaum noch jemand Anstoß. Dass aber auch die Musik vorsichtig sein muss, schreibt kein Hygienemaßnahmenkatalog vor. Leider ist der erste Teil von Klangforum Wien unter der musikalischen Leitung von Emilio Pomàrico vor allem das: sehr vorsichtig. Komponistin Rebecca Saunders tupft zaghaft mit Klängen eine Farbmalerei, die nirgendwo so richtig hin will.
Von Gabriel Pech
Klassik-begeistert „Die DIENSTAG-PRESSE – 8. SEPTEMBER 2020“ weiterlesen

Der Schlauberger 16: Die Geldmasche – warum der goldene Mittel-Weg so beliebt ist

Tritt den Sprachpanschern ordentlich auf die Füße! Gern auch unordentlich. Der Journalist und Sprachpurist Reinhard Berger wird unsere Kultur nicht retten, aber er hat einen Mordsspaß daran, „Wichtigtuer und Langweiler und Modesklaven vorzuführen“. Seine satirische Kolumne hat er „Der Schlauberger“ genannt.

von Reinhard Berger

Geld ist bä! Das nimmt man nicht in den Mund. Am besten auch nicht in die Hand. Sie dürfen höchstens mal dran schnuppern, denn angeblich stinkt es nicht.

Aber es gibt eine Alternative. In einem Leserbrief erfuhr ich, dass Tierheime Finanzmittel brauchten. Aha, entfuhr es mir, die wollen Geld! Es traut sich nur keiner, das zu sagen. „Der Schlauberger 16
klassik-begeistert.de“
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Klangforum Wien: Aperghis imponiert, Saunders ist zu vorsichtig

Foto: Philharmonie Berlin, © Schirmer

Klangforum Wien I mit Werken von Rebecca Saunders,
Klangforum Wien II mit einer Uraufführung von Georges Aperghis, Philharmonie Berlin, 4. September 2020

Musikalische Leitung Emilio Pomàrico
Klangforum Wien
Neue Vocalsolisten Stuttgart

von Gabriel Pech

Das Musikfest Berlin 2020 kann stattfinden: Das ist ja schon mal eine große, schöne Sache. Natürlich mussten einige Maßnahmen in Kraft treten, damit das so überhaupt möglich ist. Abstandsplätze gehören mittlerweile sowieso zum Konzertbild dazu, auch an der Maskenpflicht bis zum Konzertbeginn findet kaum noch jemand Anstoß. Dass aber auch die Musik vorsichtig sein muss, schreibt kein Hygienemaßnahmenkatalog vor.

Leider ist der erste Teil von Klangforum Wien unter der musikalischen Leitung von Emilio Pomàrico vor allem das: sehr vorsichtig. Komponistin Rebecca Saunders tupft zaghaft mit Klängen eine Farbmalerei, die nirgendwo so richtig hin will. „Musikfest Berlin 2020, Werke Rebecca Saunders und Georges Aperghis
Philharmonie Berlin, 4. September 2020“
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Ein Klangkörper und zwei Welten: Wie Dirigenten ein Orchester beeinflussen können

Grafenegg Festival (Foto (c)), Konzert am 3. September 2020
Ludwig van Beethoven Ouvertüre zum Trauerspiel „Coriolan“ op. 62
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 4 in G-Dur op. 58
Symphonie Nr. 2 in D-Dur op. 36
Rudolf Buchbinder, Klavier
Wiener Philharmoniker
Gustavo Dudamel, Dirigent

https://www.grafenegg.com/de/programm-tickets/gustavo-dudamel-und-die-wiener-philharmoniker

Konzert am 5. September 2020
Ludwig van Beethoven:
„Leonore“-Ouvertüre Nr. 3 op. 72b
Symphonie Nr. 3 in Es-Dur op. 55 „Eroica“
Wiener Philharmoniker
Franz Welser-Möst, Dirigent

von Herbert Hiess

Das „spezielle“ Grafenegg-Festival 2020 schloss sozusagen mit einem „Philharmoniker-Block“ ab. Für den Abschluss konnte das Meisterorchester gewonnen werden, das sich im Abstand von nur zwei Tagen komplett unterschiedlich präsentierte. Die Konzerte standen auch voll im Zeichen des musikalischen Jahresregenten Ludwig van Beethoven.

Beim ersten Konzert unter dem venezolanischen Stardirigenten Gustavo Dudamel konnte man eine veritable Sternstunde erleben. Trotz der eher geringen Probenzeit gelang dem Latino-Maestro mit dem Orchester ein Höhenflug, wie man ihn selten erlebt. „Grafenegg Festival, Rudolf Buchbinder, Wiener Philharmoniker, Gustavo Dudamel, Franz Welser-Möst
Grafenegg, 3. und 5. September 2020“
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Die MONTAG-PRESSE – 7. SEPTEMBER 2020

Philippe Jordan © Bregenzer Festspiele / Dietmar Mathis

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die MONTAG-PRESSE – 7. SEPTEMBER 2020

Philippe Jordan: Premiere für den „Neuen“ an der Wiener Staatsoper
Puccinis „Madama Butterfly“ am 7. Septemter ist die erste Premiere für Dirigent Philippe Jordan als neuen Musikdirektor der Wiener Staatsoper. Davor sprach er über die Oper und seinen Respekt vor dem Amt.
Kleine Zeitung

Wien
„Madama Butterfly“ Asmik Grigorian: „Ich darf lieben, ich darf töten“ Bezahlartikel
Die litauische Sopranistin eröffnet am Montag (7. September) an der Wiener Staatsoper die Ära von Direktor Bogdan Roščić.
Kurier

Wiener Staatsoper: Das neue Magazin
http://www.wiener-staatsoper.at/die-staatsoper/aktuelles/magazin/

Live aus Grafenegg: Beethoven und die Konzertrevolution
https://orf.at/stories/3179932/

München/ Cuvilliestheater
Als Ganzes wenig wirkungsvoll, und doch: ich kann genießen…
Ich fange früh in der Vorführung an, die Aufführung zu analysieren. Das ist schlecht! Es bedeutet, ich bin emotional nicht eingefangen. Warum? Die Sängerinnen und Sänger sind sehr gut, das Orchester hat einen kraftvollen Klang trotz der verhältnismäßig kleinen Besetzung. Warum komme ich nicht in einen emotionalen Flow in meinem ersten Operngang nach etwa sechs Monaten? Ist die übergroße Vorfreude schuld? Nein.
Die Erkenntnis trifft mich mit Fallen des Vorhangs zum Ende des ersten Akts: das Libretto ist Stückwerk. Nach der Vorlage Goethes Wilhelm Meisters Lehrjahre frei entwickelt, klingt die Handlung nicht so schlecht – wie sie sich mir darstellt.
von Frank Heublein, München
Klassik-begeistert

Hamburg
Molto Agitato“ an der Hamburgischen Staatsoper: So fackelt Castorf Amerika ab
Nach 176 Tagen Zwangspause eröffnete die Hamburgische Staatsoper mit einem Abgesang auf Amerika: Kapitalismus-Kritiker Frank Castorf knöpfte sich in „Molto Agitato“ Sexismus und Ausbeutung vor. Das überzeugte wegen der „hochtourigen“ Mitwirkenden.
BR-Klassik.de

Staatsoper: Castorf inszeniert Musiktheater „Molto agitato“
Sueddeutsche Zeitung

Frank Castorfs Debüt an der Staatsoper Hamburg
Statischer Abend mit Hang zum Autismus
DeutschlandfunkKultur

Frank Castorf inszeniert „molto agitato“ in Hamburg
Frankfurter Rundschau „Die MONTAG-PRESSE – 7. SEPTEMBER 2020“ weiterlesen

Jurowski und das RSB: Quer durch das 20. Jahrhundert in Berlin

Foto: Vladimir Jurowski (c)

Johann Sebastian Bach  Fuga aus „Ein musikalisches Opfer“.
Für Orchester gesetzt von Anton Webern
Alban Berg Drei Bruchstücke aus der Oper „Wozzeck“
Anton Webern  Variationen für Orchester op.30
Alfred Schnittke  Concerto Grosso Nr.1

Anne Schwanewilms  Sopran
Erez Ofer  Violine
Nadine Contini  Violine
Helen Collyer  Klavier und Cembalo
Kinderchor der Staatsoper Unter den Linden
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Vladimir Jurowski  Dirigent

Philharmonie Berlin, 5. September 2020

von Peter Sommeregger

 Was Vladimir Jurowski in diesem, gerade einmal 80 Minuten dauerndem Konzert fertig bringt, ist schon von der Programmwahl her ein großer Wurf. Die zu Beginn erklingende Fuga von Bach, in der Orchestrierung Anton Weberns baut die Brücke vom 18. ins 20. Jahrhundert, dem sämtliche weiteren Stücke entstammen. Webern greift die strengen barocken Formen auf, konterkariert sie aber mit einem polyphonen Orchestersatz.

Die Bruchstücke aus Alban Bergs „Wozzeck“, vom Komponisten selbst für den Konzertgebrauch arrangiert, und noch vor der Oper uraufgeführt, werden mit beinahe spätromantischer Süffigkeit zelebriert. Die großartige Anne Schwanewilms singt die Szenen der Marie mit klarem, höhensicherem Sopran und legt in ihren Gesang nebst prachtvollen Spitzentönen auch viel vom Charakter dieser zerrissenen Figur. Auch der Kinderchor der Staatsoper Unter den Linden kommt zum Einsatz, allen Beteiligten gelingt eine gelungene Interpretation dieses Schlüsselwerks der Moderne. „Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Vladimir Jurowski, Anne Schwanewilms
Philharmonie Berlin“
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