Ailyn Pérez gibt eine dramatische Manon

Foto: Ailyn Pérez © Fay Fox

Wiener Staatsoper, 3. März 2020
Jules Massenet, Manon

von Kurt Vlach (onlinemerker.com)

 Bereits zum 52. Mal stand die Produktion von Andrei Serban und Peter Pabst auf dem Spielplan und hat sich recht gut gehalten – wenn man es mit den Videoaufnahmen der Premierenserie vergleicht, in der seinerzeit Anna Netrebko die Titelrolle gesungen hat. Aber auch nach über 10 Jahren muss man feststellen, dass dem Regisseur in puncto Choreographie des Chors absolut nichts eingefallen ist und diesen – immerhin war er da konsequent – in den Orchestergraben gepfercht hat. Das sinnbefreite Herumgehopse zu Beginn des ersten Aktes erzürnt mich noch immer. Ich halte aber der Produktion zu Gute, dass die Geschichte erzählt wird und die Verlagerung des Geschehens in die 1930er Jahre gut gelungen ist. „Jules Massenet, Manon,
Wiener Staatsoper, 3. März 2020“
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Vladimir Jurowski und das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin: Das rechte Bruckner-Glück wollte sich nicht einstellen

Konzerthaus Berlin, 8. März 2020
W.A. Mozart
  Klavierkonzert B-Dur KV 595
Anton Bruckner  Symphonie Nr.5 B-Dur WAB 105

RSB Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Richard Goode  Klavier
Vladimir Jurowski  Dirigent
Foto: © Simon Pauly

von Peter Sommeregger

Mozarts letztes Klavierkonzert in B-Dur KV 595 wurde vom Komponisten selbst bei seinem letzten Auftritt als Solist am 4. März 1791 erstmals aufgeführt. Die einprägsame Melodie des Frühlingsliedes die weite Teile des Werkes dominiert, war von seinem Schöpfer wohl der gleichen Sehnsucht nach dem Frühling geschuldet, wie sie in diesen letzten Wintertagen damals wie heute die Menschen umtreibt.

Als Solist war im Konzerthaus Berlin der amerikanische Pianist Richard Goode zu erleben, ausgewiesener Spezialist für klassische und romantische Klavierwerke. Er greift die von Jurowski vorgegebene etwas robuste Lesart Mozarts auf, ist brillant in Anschlag und Technik, legt ein dem Werk durchaus entsprechendes Tempo vor, selbst die Kadenz wird äußerst flott exekutiert. Als Zugabe spielt Goode aus der ersten Englischen Suite von Bach, vielleicht kein ideales Bindeglied zu Bruckner. „Richard Goode, Vladimir Jurowski, RSB Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin,
Konzerthaus Berlin, 8. März 2020“
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Die DIENSTAG-PRESSE – 10. MÄRZ 2020

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Die DIENSTAG-PRESSE – 10. MÄRZ 2020
Foto: © Felix Löchner, Bayerische Staatsoper

München/ Bayerische Staatsoper
Gothics im Geisterhaus
La Traviata, Aida, Rigoletto – Giuseppe Verdis Opern sind echte Kassenschlager in Opernhäusern weltweit. Es gibt aber doch Opern von ihm, die recht selten aufgeführt werden. Eine davon: „I Masnadieri“, Verdis Version von Schillers „Die Räuber“. In München wurde sie erst 2008 erstaufgeführt – am Gärtnerplatztheater. In der Staatsoper hatte sie nun in einer Neuinszenierung Premiere.
BR-Klassik

Mit Mama wäre das nicht passiert: „I Masnadieri“ in München
Männer drehen ohne Mutter durch: An der Bayerischen Staatsoper legt Regisseur Johannes Erath die Problem-Familie Moor aus Schillers „Räubern“ nicht auf die Couch, er setzt sie an den Tisch. Dort spukt es gewaltig, was nicht so recht zu Verdi passt.
https://www.br.de/nachrichten/kultur/mit-mama-waere-das-nicht-passiert

Rollendebüt für Diana Damrau an Münchner Oper (mit 19 Fotos)
Die Bayerische Staatsoper zeigt zum ersten Mal in der Geschichte des Hauses die Verdi Oper „I Masnadieri“
Stuttgarter Zeitung

„Konzertgänger in Berlin“
Untapeziert: RSB, Jurowski, Richard Goode spielen Mozart und Bruckners Fünfte. Sehnsucht nach dem Frühling …
76 ist ja kein Alter für einen Pianisten, und immerhin ist der Amerikaner Richard Goode jünger als die beiden Herren Joe B. und Bernie S., von denen einer im November 2020 zum 46. Präsidenten der USA gewählt werden wird. In den USA ist Goode eine ziemlich große Nummer, hierzulande fast unbekannt.
https://hundert11.net/untapeziert/

Wien/ Musikverein
Musikverein: Viel Effekt, doch wenig Tiefe Bezahlartikel
Händels Oratorium „Solomon“ im Zyklus des Concentus musicus.
https://www.diepresse.com/5781456/musikverein-viel-effekt-doch-wenig-tiefe

Ladas Klassikwelt 22: Geld regiert auch die Musikwelt
Die Musiker kamen oft ins Büro und fragten die Buchhalterin nach ihrem Gehalt, weil sich die Auszahlung verzögerte. Ich musste die Manager von Hotels, in denen unsere Dirigenten übernachteten, telefonisch beruhigen, dass wir sicher die Rechnung für den Aufenthalt des einen oder anderen Gastes bald bezahlen würden. Nur während der Konzerte, als die Musiker auf der Bühne spielten, dachte man keinen Augenblick über finanzielle Probleme nach, weil die Schönheit der Musik dominierte.
Jolanta Lada-Zielke berichtet aus ihrer Klassikwelt
Klassik-begeistert

Hamburg
Bellinis „Norma“: Gelungene Premiere in Hamburg
https://www.ndr.de/kultur/Bellinis-Norma-Gelungene-Premiere-in-Hamburg

Hamburg/ Staatsoper
„Norma-Premiere: Musik: hui – Inszienierung: pfui… Note 6!!!
Die Inszenierung gehört sofort !!! wieder abgeschafft! Sie ist lieblos, kalt, billig und grausam! Sie ist eigentlich ein Witz. Befremdlich, dass die Hamburger Steuerzahler für so einen tumben Billig-Schrott Steuern zahlen müssen. Warum, lieber Herr Intendant Delnon mit Ihren bald 62 Jahren, lassen Sie so einen UN-SINN zu, den jede Produktionsklasse in HH umsonst installieren könnte?
Möchten Sie wieder mehr Gäste in Ihr oft sehr leeres Haus oder nicht? Seien Sie froh, dass Sie nicht den Ärger der liberalen Premierengäste in der Pause gehört haben.
Andreas Schmidt berichtet aus der Hamburgischen Staatsoper
Klassik-begeistert „Die DIENSTAG-PRESSE – 10. MÄRZ 2020“ weiterlesen

Buh-Orkan in der Staatsoper Hamburg: "Norma"von Bellini: Musik: hui – Inszenierung: pfui... Note 6!!!

Die Inszenierung gehört sofort !!! wieder abgeschafft! Sie ist lieblos, kalt, billig und grausam! Sie ist eigentlich ein Witz. Befremdlich, dass die Hamburger Steuerzahler für so einen tumben Billig-Schrott Steuern zahlen müssen. Warum, lieber Herr Intendant Delnon mit ihren bald 62 Jahren, lassen Sie so einen UN-SINN zu, den jede Produktionsklasse in HH umsonst installieren könnte?

Möchten Sie wieder mehr Gäste in Ihr oft sehr leeres Haus oder nicht? Seien Sie froh, dass Sie nicht den Ärger der liberalen Premierengäste in der Pause gehört haben.

Die Musik: Es darf bitte bei allen Beteiligten etwas mehr geprobt werden. Und die Komposition ist eh Weltklasse: Bellinis Meisterwerk, am 26. Dezember 1831 im Teatro alla Scala in Mailand uraufgeführt, war musikalisch progressiver und vollkommener als die Frühopern Giuseppe Verdis aus den 1840er-Jahren. Verdi hat gaaaanz viel von Bellini geklaut.

Staatsoper Hamburg, 8. März 2020
Vincenzo Bellini,
Norma
Fotos: Hans Jörg Michel (c)

von Andreas Schmidt

Die Oper „Norma“ hat in der Staatsoper Hamburg einen selten gehörten Buh-Orkan für die Inszenierung der südkoreanischen Regisseurin Yona Kim (Bühnenbild: Christian Schmidt) erhalten. Drei Sänger hingegen bekamen großen Applaus: Marina Rebeka als Norma, Diana Haller als Adalgisa sowie Liang Li als Oroveso.

Für klassik-begeistert.de markierte das trost- und inspirationslose – ja billig-trashige – Bühnenbild einen weiteren Tiefpunkt in der an faden und emotionslosen Inszenierungen reichen Geschichte des Hauses an der Dammtorstraße. Zu den Hauptrequisiten gehörten 2 Tische, je 3 Stühle, ein Doppelbett und Wellblechwände. Das war’s. „Vincenzo Bellini, Norma,
Staatsoper Hamburg, 8. März 2020“
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Ladas Klassikwelt 22: Geld regiert auch die Musikwelt

Die Musiker kamen oft ins Büro und fragten die Buchhalterin nach ihrem Gehalt, weil sich die Auszahlung verzögerte. Ich musste die Manager von Hotels, in denen unsere Dirigenten übernachteten, telefonisch beruhigen, dass wir sicher die Rechnung für den Aufenthalt des einen oder anderen Gastes bald bezahlen würden. Nur während der Konzerte, als die Musiker auf der Bühne spielten, dachte man keinen Augenblick über finanzielle Probleme nach, weil die Schönheit der Musik dominierte.

von Jolanta Lada-Zielke

Nach der Wende in Polen im Jahr 1989 war die Existenz vieler Musikinstitutionen, die bisher unter staatlichem Schutz standen, bedroht. Einige von ihnen überlebten unter den neuen wirtschaftlichen Bedingungen nicht. Dies war das Schicksal des Radiosymphonieorchesters in Krakau (ROS), das offiziell bis Mitte 1997 bestand.

So kam es, dass ich das Ensemble seine letzten sechs Monate begleitete, weil ich im Büro des Orchesters als „Organisatorin der künstlerischen Arbeit“ tätig war. Ich beschäftigte mich mit Papierkram: Ich füllte Verträge und Überweisungsbelege aus, erledigte die Bestellungen der Noten bei der Zentralmusikbibliothek in Warschau, erstellte die Reiselisten und so weiter.

Gleichzeitig hatte ich Gelegenheit, die Arbeit der Musiker auf und außerhalb der Bühne genauer zu betrachten. Der Kontrast war enorm. Während eines jeden Auftritts, alle wunderschön gekleidet, holten sie aus ihren Instrumenten den schönstmöglichen Klang heraus. Sie waren im Einklang miteinander und unterstützten sich gegenseitig wie eine riesige Gruppe der besten Freunde. Sie arbeiteten zusammen mit den bekanntesten Dirigenten wie Jose Maria Florencio, Wojciech Czepiel, Wojciech Michniewski, Jacek Rogala und Jerzy Maksymiuk. Wo immer sie spielten, wurden sie vom Publikum mit großem Applaus belohnt.

Die Musiker wurden jedoch schlecht bezahlt. 1997 lag das monatliche Einkommen bei 350 PLN – etwa 75 Euro. Wenn das Orchester an zusätzlichen Projekten teilnahm, bekam es manchmal mehr Geld, aber praktisch musste jeder anderswo etwas dazu verdienen, um überleben zu können. Einige von ihnen waren Lehrer in Musikschulen und das rettete sie.

Sie kamen oft ins Büro und fragten die Buchhalterin nach ihrem Gehalt, weil sich die Auszahlung verzögerte. Ich musste die Manager von Hotels, in denen unsere Dirigenten übernachteten, telefonisch beruhigen, dass wir sicher die Rechnung für den Aufenthalt des einen oder anderen Gastes bald bezahlen würden. Nur während der Konzerte, als die Musiker auf der Bühne spielten, dachte man keinen Augenblick über finanzielle Probleme nach, weil die Schönheit der Musik dominierte.

Ich werde das Neujahrskonzert im Januar 1997 in der Philharmonie in Krakau unter der Leitung von Jose Maria Florencio nie vergessen. Auf dem Programm standen Perlen weltweiter Orchestermusik wie Modest Mussorgskis „Die Nacht auf dem kahlen Berge“, „An der schönen blauen Donau“ von Johann Strauss und ganz am Anfang der Mazur aus der Oper „Straszny Dwór“ (Der Gespensterhof) von Stanisław Moniuszko.

Als der Dirigent die Bühne betrat, verneigte er sich zuerst vor dem Publikum. Dann drehte er sich schnell auf der Ferse um, streckte seinen rechten Arm nach vorne und gleichzeitig war der erste Akkord des Mazurs zu hören. Ich habe nie wieder gesehen, dass ein Dirigent dieses Manöver wiederholt. Im zweiten Teil des Konzerts begleitete der Tenor Jacek Laszczkowski die Musiker, der als einzelne Person das Duo „Libiamo“ aus Verdis „Traviata“ sang! Die Sopran-Partie gab er im Falsett, nahm aber die Töne sauber. Es war eine Sensation.

Ich erinnere mich auch an ein Konzert des ROS einige Monate später wieder in Krakau. Der Sponsor war ein schwedischer Amateurkomponist, dessen Symphonie das Orchester im ersten Teil des Konzerts aufführte. Das Stück beeindruckte die Zuschauer nicht. Ein Kritiker beschrieb es als „eine sehr korrekte musikalische Schularbeit ohne Vorstellungskraft“. Aber nach der Pause begann ein echtes musikalisches Fest. Mit dem Orchester traten die Geigerin Kaja Danczowska und der Cellist Andrzej Bauer auf. Sie führten stürmisch das „Doppelkonzert in a-Moll“ von Johannes Brahms auf. Auf Wunsch des Publikums wiederholten die Künstler den dritten Teil des Konzerts.

Kaja Danczowska war Lehrerin in derselben Musikschule, in der ich Gesang studiert hatte. Am Tag nach diesem Konzert erzählte sie mir, dass sie am meisten berührt war, als sie im Publikum unseren Lieblingspförtner Herrn Julian im Anzug und mit einer Krawatte sah.

Bei dem letzten Konzert des ROS vor den Sommerferien 1997, spielten sie noch Mozarts „Jupiter-Symphonie in C-Dur“.

Ende Juni 1997 kamen alle Mitglieder des Orchesters traurig und betreten ins Büro. In Warschau war beschlossen worden, das Ensemble aus finanziellen Gründen aufzulösen. Die Musiker gingen in alle Richtungen, einige bekamen Jobs in der Krakauer Oper, andere in der Philharmonie. Das Büro war noch einige Zeit in Betrieb, da zuvor geplante Projekte noch durchgeführt werden sollten. Im folgenden Jahr wurde diese Aktivität letztendlich eingestellt.

Heute kann man auf YouTube ROS-Aufnahmen aus den neunziger Jahren finden, die aus Privatsammlungen kommen. Es kreisen auch Gerüchte über Versuche, das Orchester zu reaktivieren. Vielleicht wird es gelingen?

Jolanta Lada-Zielke, 08. März 2020, für
klassik-begeistert.de

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© Jolanta Lada-Zielke

Jolanta Lada-Zielke, 48, kam in Krakau zur Welt, hat an der Jagiellonen-Universität Polnische Sprache und Literatur studiert und danach das Journalistik-Studium an der Päpstlichen Universität Krakau abgeschlossen. Gleichzeitig absolvierte sie ein Gesangsdiplom in der Musikoberschule Władysław Żeleński in Krakau. Als Journalistin war Jolanta zehn Jahre beim Akademischen Radiorundfunksender Krakau angestellt, arbeitete auch mit Radio RMF Classic, und Radio ART anlässlich der Bayreuther Festspiele zusammen. 2003 bekam sie ein Stipendium vom Goethe-Institut Krakau. Für ihre  journalistische Arbeit wurde sie 2007 mit der Jubiläumsmedaille von 25 Jahren der Päpstlichen Universität ausgezeichnet. 2009 ist sie aus privaten Gründen nach Deutschland gezogen, zunächst nach München, seit 2013 lebt sie in Hamburg, wo sie als freiberufliche Journalistin tätig ist. Ihre Artikel erscheinen in der polnischen Musikfachzeitschrift „Ruch Muzyczny“, in der Theaterzeitung „Didaskalia“, in der kulturellen Zeitschrift für Polen in Bayern und Baden-Württemberg „Moje Miasto“ sowie auf dem Online-Portal „Culture Avenue“ in den USA.  Jolanta ist eine leidenschaftliche Chor-und Solo-Sängerin. Zu ihrem Repertoire gehören vor allem geistliche und künstlerische Lieder sowie Schlager aus den Dreißigern. Sie ist seit 2019 Autorin für klassik-beigeistert.de.

Die MONTAG-PRESSE – 9. MÄRZ 2020

Foto: Oper Graz, Chefdirigentin Oksana Lyniv, Intendantin Nora Schmid, Ballettdirektorin Beate Vollack © Oliver Wolf

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Die MONTAG-PRESSE – 9. MÄRZ 2020

Graz
Weibliche Intendanz: Graz ist eine Ausnahme
https://www.krone.at/2112544

Dresden/Bayreuth
„Ring“-Regisseur Schwarz: Richard Wagner ist der Zenit
Die Bayreuther Festspiele lassen den „Ring des Nibelungen“ 2020 von jungen Künstlern schmieden. Mit „Jugend forscht“ hat das aber nichts zu tun. Regisseur Valentin Schwarz und Dirigent Pietari Inkinen sind nicht unerfahren.
Donaukurier

Düsseldorf
„Mehrmals Leben“ oder „Die Göttin des Gemetzels“: Agneta Eichenholz ist die Düsseldorfer Salome
Wir erleben eine Empfindsamkeit und Feinfühligkeit gepaart mit einer erschreckenden, vom Intellekt gesteuerten Kaltblütigkeit. Und das mit einem absoluten Wohlklang, der keiner Metapher aus der Welt des Lichts oder aus dem Reich der Natur bedarf. Wir fühlen uns glücklich, schon vor Jahren in Frau Eichenholz eine Strauss-Sängerin vorausgesehen zu haben, die sich berühmten Vorgängerinnen anreiht, ohne diese zu kopieren.
Klassik-begeistert

Frankfurt
Mord im Cabaret
Monumentale Kleinkunst in hoch präziser Psychologie: Barrie Kosky inszeniert an der Oper Frankfurt „Salome“ von Richard Strauss.
Frankfurter Allgemeine

München/ Bayerische Staatsoper
Außerordentlicher Gesang – bemühtes Orchester- defizitäre Szene!
Zum Kurzbericht von Tim Theo Tinn

Stuttgart
Rigoletto
Stuttgart: Milliardenschweres Opernhaus der Reichen
https://www.freitag.de/autoren/hahalter/rigoletto

Wuppertal
Entlarvtes Glamour-Glimmer-Elend – Die Zeitlosigkeit von Pina Bauschs Brecht-Weill-Abend in Wuppertal
Neue Musikzeitung/nmz.de „Die MONTAG-PRESSE – 9. MÄRZ 2020“ weiterlesen

"Mehrmals Leben" oder "Die Göttin des Gemetzels": Agneta Eichenholz ist die Düsseldorfer Salome

Wir erleben eine Empfindsamkeit und Feinfühligkeit gepaart mit einer erschreckenden, vom Intellekt gesteuerten Kaltblütigkeit. Und das mit einem absoluten Wohlklang, der keiner Metapher aus der Welt des Lichts oder aus dem Reich der Natur bedarf. Wir fühlen uns glücklich, schon vor Jahren in Frau Eichenholz eine Strauss-Sängerin vorausgesehen zu haben, die sich berühmten Vorgängerinnen anreiht, ohne diese zu kopieren.

Foto: © Jochen Quast

Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf, 06. März 2020
Richard Strauss, Salome

von Lothar und Sylvia Schweitzer

MEHRMALS LEBEN. Dieser von Yasmina Rezas Theaterstück DREI MAL LEBEN ausgeliehene Titel soll zum Nachdenken anregen, inwieweit eine literarische Kunstfigur in ihrem Charakter eindeutig bestimmbar ist. Konzentrieren wir uns auf die Bühne und das Musiktheater. Da führt einfach unvermeidbar selbst in derselben Inszenierung bei wechselnder Besetzung die darzustellende Person ein anderes Leben. SängerInnen berichten sogar von einer stimmlich bedingten (!) Reifung über die Jahre hinweg. Außerdem liegt es am Ehrgeiz der Regie, den Bühnenfiguren immer wieder ein neues Leben einzuhauchen. „Richard Strauss, Salome,
Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf, 06. März 2020“
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Die SONNTAG-PRESSE – 8. MÄRZ 2020

Foto: © Teatro alla Scala / Paola Primavera

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Die SONNTAG-PRESSE – 8. MÄRZ 2020

Mailand
Die Mailänder Scala- ein Geisterhaus
Hört sich an wie eine Oper, ist aber keine: Corona. Nicht nur in Italien legt das Virus den klassischen Kulturbetrieb lahm. Über geschlossene Opernhäuser, abgesagte Premieren, abgebrochene Tourneen und einen infizierten Starkomponisten.
Die Welt.de

München
An den Rändern der Realität
Johannes Erath inszeniert Giuseppe Verdis eher selten gespielte Oper „I Masnadieri“ an der Bayerischen Staatsoper.
Sueddeutsche Zeitung

Berlin
Berlin-Abend in der Komischen Oper: Sich für kein Gackern zu schade
Ich wollt‘, ich wär ein Huhn“: Anne Sofie von Otter und Wolfram Koch mit Berliner Liedern aus den 20er, 30er- und 40er-Jahren in der Komischen Oper.
Berliner Zeitung

Torte ohne Schlacht – Barrie Koskys szenischer Liederabend „Ich wollt, ich wär’ ein Huhn“
„Ein Berlin-Abend“ untertitelt die Komische Oper das bereits vor zwei Spielzeiten angekündigte, dann aber verschobene und nun endlich realisierte Kammerstück mit Liedern aus den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts.
Neue Musikzeitung/nmz.de

Berlin
Berliner Philharmoniker:
Rattle dirigiert das Christus-Oratorium
Der ehemalige Chefdirigent Simon Rattle bringt mit den Berliner Philharmonikern Rares auf die Bühne.
Der Tagesspiegel

Linz/ Brucknerhaus
„Missa Universalis“: Genialer kann eine Messe nicht gelesen werden
Thomas Mandels Uraufführung der sinfonischen Version des Werkes von Eela Craig mit Bruckner Orchester und Hard-Chor verwandelte das Brucknerhaus in ein Tollhaus.
Oberösterreichische Nachrichten

Wien/ Konzerthaus
Bösartige Verrisse: Musikstücke, „die man stinken hört“ Bezahlartikel
Ein humorvoller Blick auf die bösen Besserwisser mit John Malkovich – am Samstag im Konzerthaus.
Igor Strawinsky erzählte dem Evening Standard von einem Traum über Musikkritiker: „Sie waren klein und gefräßig und trugen Vorhängeschlösser an den Ohren. Sie sahen etwa so aus, als ob sie einem Bild des Malers Francisco de Goya entstiegen wären.“
Kurier

Völliger Stimmverlust: André Rieu sagt Konzerte ab
Der niederländische Geiger André Rieu muss wegen einer Stimmbandentzündung seine Konzerte in Hamburg und Bremen absagen. „André Rieu hat eine Stimmbandentzündung verbunden mit völligem Stimmverlust“, teilte der Veranstalter am Freitag in Hamburg nach der Probe für den Auftritt am Abend mit.
Sueddeutsche Zeitung

Köln
Geschlossener Raum für rasende Gefühle – Verdis „Il Trovatore“ an der Oper Köln
Neue Musikzeitung/nmz.de „Die SONNTAG-PRESSE – 8. MÄRZ 2020“ weiterlesen

Die SAMSTAG-PRESSE – 7. MÄRZ 2020

Foto: © Bettina Stöß

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Die SAMSTAG-PRESSE – 7. MÄRZ 2020

Berlin/ Deutsche Oper
Enrique Mazzola holt ein Optimum an Wohlklang aus Meyerbeers „Dinorah“ heraus
Man muss der Deutschen Oper durchaus dankbar sein, dass sie sich den Werken des Komponisten Giacomo Meyerbeer so engagiert widmet. Lange waren seine umfangreichen Grand Operas von allen Spielplänen verschwunden, galten als veraltet und schwer aufführbar. Dabei war Meyerbeer Berliner, ist auch hier begraben, und die Wiederaufführung seiner Werke scheint ein Anliegen der Leitung des Hauses zu sein.
Peter Sommeregger berichtet aus der Deutschen Oper Berlin
Klassik-begeistert

Coronavirus: Absage für Neue Oper Wien, Leipziger Buchpreis via Radio
Das Coronavirus stellt auch die Kulturbranche vor Herausforderungen: Das erste Wiener Theater muss eine Absage verkraften
Der Standard

Wien/ MuTh im Augarten
„Aquarium“: Meta-Musical übers Scheitern am Leben und an der Kunst
Überzeugend: das Ein-Mann-Musical „Aquarium“, im MuTh uraufgeführt.
Die Presse

Krems/NÖ
Donaufestival: Oscarpreisträgerin Hildur Guðnadóttir kommt
Die Komponistin bringt ihren hochgelobten „Chernobyl“-Soundtrack ins AKW Zwentendorf. Sonst dominieren Maschinen das diesjährige Donaufestival
Der Standard „Die SAMSTAG-PRESSE – 7. MÄRZ 2020“ weiterlesen

Jakub Hrůša und Sol Gabetta bringen den Charme Tschechiens nach Köln

Foto: ©  Julia Wesely

„Man fragt sich, was ein Cello diesem sinfonischen Charakter noch hinzuzufügen hätte, Sol Gabetta beantwortet das aber mit einem Ausdruck voller Stärke und Leidenschaft. Im gegenseitigen Fluss steigern sich Solistin, Dirigent und Orchester so zu einem ersten Satz, der das Prädikat ‚traumhaft‘ regelrecht verdient.“

Kölner Philharmonie, 4. März 2020

Jakub Hrůša, Dirigent
Sol Gabetta, Violoncello
Tschechische Philharmonie

Antonín Dvořak – Konzert für Violoncello und Orchester h-Moll, op. 104 B 191

Josef Suk – Scherzo fantastique op. 25 für Orchester (1903)

Leoš Janáček – „Taras Bulba“ für Orchester JW VI/15 (1915 – 18), Rhapsodie für Orchester nach einer Erzählung von Nikolaj Gogol‘

Zugabe:

Leoš Janáček – Dymák (Schmiedetanz) aus: Lašské tance (Lachische Tänze) JW VI/17 (1924)

Von Daniel Janz

Dvořak, Suk und Janáček – in einem rein tschechischen Programm stellen sich zwei große Künstler zusammen mit der Tschechischen Philharmonie einem Konzert, das im Vorfeld schon unter einem schlechten Stern stand. Nicht zuletzt auch die Sorge um das grassierende Coronavirus dürfte schuld daran gewesen sein, dass der Saal heute halbleer blieb. Auch aufgrund von Streckensperrungen, nicht fahrende öffentliche Verkehrsmittel taten ihr Übriges dazu, dass der ein oder andere Zuhörer nur verspätet eintraf. Nicht wenige bangten, ob das Konzert rechtzeitig starten würde.

Dennoch gelingt allen Beteiligten heute ein Glanzstück. Bei der Abneigung Dvořaks (1841 – 1904) gegen das Violoncello entspricht es fast einem Wunder, dass die erste Komposition des Abends überhaupt zu Papier fand. „Unten brummt es, oben näselt es“ heißt es da von Seiten des Komponisten – ein Umstand, der ihn dazu bewegt hat, dem Cello in diesem Werk stets ein Begleitinstrument zur Seite zu stellen und auf Solokadenzen zu verzichten. Trotz dieses Urteils zählt sein Cellokonzert heute zu den bedeutendsten Vertretern der Celloliteratur und ist eine Herausforderung für jeden Solisten. „Jakub Hrůša, Sol Gabetta, Tschechische Philharmonie,
Kölner Philharmonie, 4. März 2020“
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