Jenufa auf High Heels: Das Dorf bleibt an der Deutschen Oper Berlin außen vor

Deutsche Oper Berlin, 12. Januar 2020
Leos Janacek, Jenufa

Foto: Bettina Stöß (c)

Steva Buryja  Ladislav Elgr
Laca Klemen  Robert Watson
Die Küsterin  Evelyn Herlitzius
Jenufa  Rachel Harnisch
Inszenierung  Christof Loy
Dirigent  Donald Runnicles

von Peter Sommeregger

Diese Inszenierung von Janaceks erfolgreichster Oper stammt bereits aus dem Jahr 2012. Kritik und Publikum reagierten damals positiv, die Produktion ist schon länger auch auf DVD erhältlich. Der Blick ins Programmheft zeigt aber, dass diese Wiederaufnahme erst die insgesamt 10. Aufführung dieser Inszenierung ist.

Christof Loy, inzwischen fast schon der Hausregisseur der Deutschen Oper Berlin, hat einen etwas eigenwilligen Ansatz für das Stück. Obwohl die Handlung und ihre Figuren fest ins ländlich-bäuerliche Milieu eingebunden sind, zäumt er das Pferd sozusagen von hinten auf. Wir sehen zu Beginn die Küsterin bereits in Haft, sie erlebt die Handlung gleichsam retrospektiv. Dazu öffnen sich immer wieder kleinere, mal größere Segmente des weißen Bühnenhintergrundes und geben den Blick auf die ländlichen Szenen frei. Das ist nicht ohne Reiz. Warum allerdings Jenufa und die Großmutter in eleganten Pumps mit hohen Absätzen agieren müssen, die Männer teilweise Schlips und Kragen tragen, ist schwer nachvollziehbar. Sie alle scheinen in einem modebewussten Dorf zu leben. „Leos Janacek, Jenufa
Deutsche Oper Berlin, 12. Januar 2020 “
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Die DIENSTAG-PRESSE – 14. JÄNNER / JANUAR 2020

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die DIENSTAG-PRESSE – 14. JÄNNER / JANUAR 2020
Foto: Deutsche Oper Berlin, © Leo Seidel

„Konzertgänger in Berlin“
Rundum beglückend: Leoš Janáčeks „Jenůfa“ an der Deutschen Oper
Was soll man am heftigsten lieben, was ist das größte Glück an dieser Jenůfa von Leoš Janáček, die jetzt an der Deutschen Oper Berlin wiederaufgenommen wurde?
https://hundert11.net/rundum-beglueckend/

Jesi
Italienischer Tenor Giorgio Merighi gestorben
Hamburger Abendblatt
Giorgio Merighi gestorben
https://kurier.at/kultur/italienischer-tenor-giorgio-merighi-gestorben/400724184

London/ Royal Opera House:
„La Bohème“ live aus London im Kino! Sonya Yoncheva und Charles Castronovo
Live am 29. Januar.
Alle Kinos und Termine: rohkinotickets.de
https://www.rohkinotickets.de/

Köln/ Philharmonie
An der Schmerzgrenze: Riccardo Muti und das Chicago Symphony Orchestra triumphieren auf ihrer Europatournee mit Prokofjew
Es ist 20 Jahre her, als das Chicago Symphony in der Kölner Philharmonie zuletzt gastierte, damals unter Daniel Barenboim.
Mit umso größerer Spannung wurde nun das Konzert am 9. Januar an diesem Ort erwartet
Klassik-begeistert

Paavo Järvi zu Klassik in Asien: „In Europa nimmt man sich zu wichtig“
Der Dirigent gastiert mit dem Tonhalle-Orchester Zürich und Tschaikowsky im Konzerthaus und spricht über falsche Traditionen und die Zukunft der Klassik
Der Standard „Die DIENSTAG-PRESSE – 14. JÄNNER / JANUAR 2020“ weiterlesen

Zur Travestie verkommen: Die Dresdner »Fledermaus« begeistert allein musikalisch

Foto: © Matthias Creutziger

Semperoper Dresden, 11. Januar 2020

Johann Strauß, Die Fledermaus

von Pauline Lehmann

Spätestens im dritten Akt als der Gefängnisaufseher Frosch (Wolfgang Stumph) ein Fenster sowie den Ikea-Kleiderhaken für den Hut des Direktors Frank mit Kreide skizziert, lässt einen der wohlige Gedanke an eine konzertante Aufführung nicht mehr los. Die Sächsische Staatskapelle unter der Leitung von John Fiore und der Sächsische Staatsopernchor (Choreinstudierung: Jan Hoffmann) bieten musikalisch einen Abend der Weltklasse, doch die Inszenierung bleibt dahinter zurück. „Johann Strauß, Die Fledermaus,
Semperoper Dresden, 11. Januar 2020“
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"Alles in allem bist du, liebe Elbphilharmonie, nicht mein Lieblingskonzertsaal geworden"

Die Elbphilharmonie in Hamburg ist jetzt drei Jahre alt. Unsere Autorin hat schon viele Konzerte besucht und kennt auch die Laeiszhalle sehr gut.

Foto © Maxim Schulz

von Iris Böhm

Happy birthday, liebe Elbphilharmonie,

mit allergrößter Spannung wurdest du erwartet. Viele Menschen in der Hansestadt haben jahrelang geschimpft und Unverständnis geäußert über die immensen Kosten, die dein Bau verschlungen hat. Die Negativschlagzeilen über einen Bau, „den keiner braucht“ hielten sich bis – ja, bis zu deiner mehrfach verschobenen Eröffnung (ursprünglich geplant für 2010) vor inzwischen drei Jahren.

Die ersten Konzerte am 11. und 12. Januar 2017 wurden von der ganzen Welt erwartungsvoll, aber auch kritisch beäugt. Die Liveübertragung des Eröffnungskonzertes in Radio und Fernsehen überforderte durch die Musikauswahl einen großen Teil des Publikums. Ich gehörte zu den Glücklichen, die gleich am zweiten Tag den Kleinen Saal und dann auch endlich den Konzertsaal mit der weißen Haut bestaunen durften. Ich weiß noch, wie neugierig, ja ehrfürchtig ich den Saal betrat und ihn von allen Seiten und aus unterschiedlichen Höhen bestaunte. Ich empfinde die weißen Wände, den riesigen Stempel in der Kuppel und auch die Anordnung der großen Orgel als ein optisches Meisterwerk. Die Foyers erscheinen hell und luftig mit viel Holz, allerdings wirkten sie auch unpersönlich, und das fühle ich auch heute noch bei jedem Besuch. Die verpixelten Fensterfronten sehen von außen grandios aus, von innen stören sie meinen Blick, wenn ich über die Stadt schauen möchte. „Happy Birthday, liebe Elbphilharmonie
klassik-begeistert.de“
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An der Schmerzgrenze: Riccardo Muti und das Chicago Symphony Orchestra triumphieren auf ihrer Europatournee mit Prokofjew

Foto: Riccardo Muti, © Marco Borrelli
Kölner Philharmonie, 9. Januar 2019
Chicago Symphony Orchestra
Riccardo Muti

Sergej Prokofjew:
Romeo und Julia, Auszüge aus den Sinfonischen Suiten op. 64a und b
Sinfonie Nr. 3c-moll op.44

von Kirsten Liese

Es ist 20 Jahre her, als das Chicago Symphony in der Kölner Philharmonie zuletzt gastierte, damals unter Daniel Barenboim.

Mit umso größerer Spannung wurde nun das Konzert am 9. Januar an diesem Ort erwartet, mit dem es seine jüngste Europatournee eröffnete, die sich  in Wien, Paris, Luxemburg, Neapel, Florenz, Mailand, und Lugano in den kommenden Wochen fortsetzt. Stationen freilich, von denen einige in besonderem Bezug zu dem amtierenden Chefdirigenten des Orchesters, Riccardo Muti, stehen, den es insbesondere angesichts seiner engen Zusammenarbeit mit den Wiener Philharmonikern immer wieder in die österreichische Metropole zieht. In Mailand leitete er viele Jahre als Chefdirigent die Scala, in Florenz das Festival Maggio Musicale, in Neapel wurde der Maestro geboren.  „Chicago Symphony Orchestra, Riccardo Muti,
Kölner Philharmonie, 9. Januar 2019“
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Posers Klassikwelt 6: Es darf auch mal Pop, Rock oder Jazz sein!

Foto: Quelle: http://simonside.net/miles-davis/
All denjenigen Klassikliebhabern, die große Erzähler wie Wagner, Verdi, Puccini und Purcell lieben, sei hiermit also ans Herz gelegt, einmal über den klassischen Tellerrand hinauszublicken und Gesamtkunstwerke aus den Bereichen Pop, Rock und Jazz zuzulassen.

von Ulrich Poser

Es gibt einerseits Liebhaber klassischer Musik. Die hören klassische Musik (die GEMA spricht dabei völlig unverständlicher Weise von „ernster“ Musik) und sonst nichts. Fragt man solche Menschen nach Rock, Pop oder Jazz, offenbaren sich Ablehnung und absolute Ahnungslosigkeit. Man wiegelt ab: „Nein danke, doch nicht so etwas…“

Auf der anderen Seite existieren Liebhaber von Musik, bei denen die Liebe zur Musik genreübergreifend ist. In diesen Kreisen hört man klassische Musik ebenso wie Pop, Rock oder Jazz. Eben alles, was für den jeweiligen Hörer „gut“ ist. Es soll sogar Menschen geben, die – wie zum Beispiel der Autor – manche Schlager gut finden. „Posers Klassikwelt 6 klassik-begeistert.de“ weiterlesen

Die MONTAG-PRESSE – 13. JÄNNER / JANUAR 2020

Foto: Anna Netrebko am 12. Januar 2020 in Wien,
(c) Instagram
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Die MONTAG-PRESSE – 13. JÄNNER / JANUAR 2020


Linz
Verdis „Troubadour“ in Linz: Arien aus Käfighaltung

Flammen lodern, explodierende Feuerbälle wirbeln durch die Luftund Blutströme ergießen sich über die Bühne: Regisseur GregorHorres inszeniert Verdis populäre Oper „Il Trovatore“ zwar mitstarken Bildern, aber ohne eine Geschichte zu erzählen. Ein teilweise wirrer Opernabend, der musikalisch glänzt.
BR-Klassik

„Konzertgänger in Berlin“
Geistkorpusig: Igor Levit spielt Muffat, Rzewski, Kerll, Busoni. Künstlerischer (Nach-)Schöpfungsakt.
Igor Levit spielt … nicht Beethoven. Stattdessen ein komplexes Programm, das er, wie er im Interview erklärt, von hinten nach vorn denkt. Entscheidend ist, was hinten rauskommt, sagte ja einst ein gewichtiger deutscher Vielosoph, und was hinten rauskommt, ist in diesem Denkfall ein einigermaßen erschlagendes Werk von Ferruccio Busoni. Das macht die Stücke, die zuvor vorne reinkommen, nicht weniger hörenswert. Und hörbarer und genussreicher vielleicht auch, zumindest für den Konzertgänger
https://hundert11.net/geistkorpusig/

Wien/ Musikverein
Riccardo Muti im Musikverein: Unzivilisierte Posaunen im Abendrot
Das Chicago Symphony Orchestra spielte Wagner, Hindemith und Prokofjew
Der Standard

Rachmaninoff, mon Amour
Der in Hamburg lebende Journalist und Publizist Harald N. Stazol liebt klassische Musik, Oper und Ballett. Besonders schätzt er die Musik des russischen Komponisten Sergei Wassiljewitsch Rachmaninoff (* 20. März jul./ 1. April 1873 greg. auf dem Landgut Semjonowo bei Staraja Russa im Gouvernement Nowgorod, Russisches Kaiserreich; † 28. März 1943 in Beverly Hills, Kalifornien, USA). Dies ist der erste Teil einer siebenteiligen Serie über den Ausnahmemusiker.
Harald N. Stazol berichtet aus Hamburg und Moskau.
Klassik-begeistert

Ladas Klassikwelt 14: Das Beethoven Academy Orchestra aus Krakau – „Marking new paths in classical music“
„Kinder schafft Neues!“ – exklusive Einblicke in die Vorgeschichte des Beethoven Academy Orchestra. Eine Augenzeugin erzählt.
Jolanta Lada-Zielke berichtet aus Krakow und Bayreuth.
https://klassik-begeistert.de/ladas-klassikwelt-14-klassik-begeistert-de/ „Die MONTAG-PRESSE – 13. JÄNNER / JANUAR 2020“ weiterlesen

Ladas Klassikwelt 14: das Beethoven Academy Orchestra aus Krakau – „Marking new paths in classical music“

„Kinder schafft Neues!“ – exklusive Einblicke in die Vorgeschichte des Beethoven Academy Orchestra. Eine Augenzeugin erzählt.

von Jolanta Lada-Zielke

Es ist ein heißer Tag Anfang August 2003. Am Krakauer Busbahnhof sammelt sich eine Gruppe junger Menschen mit Musikinstrumenten. Das ist das Kammerorchester der Musikhochschule in Krakau, das zwanzig Personen zählt. Sie fahren nach Bayreuth, um am 53. Festival junger Künstler teilzunehmen. Ich begleite sie als Pressebetreuerin, die über ihre Erfolge für den Akademischen Rundfunksender berichten soll. Der Konzertmeister Marcin Klejdysz kommt, wir begrüßen uns. Unsere Reise nach Bayreuth, mit Umstieg in Kattowitz, dauert die ganze Nacht. „Ladas Klassikwelt 14
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Die SONNTAG-PRESSE – 12. JÄNNER 2020

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Die SONNTAG-PRESSE – 12. JÄNNER 2020

Bild: © Wiener Staatsoper

Wien/ Premiere in Staatsoper
Gleichgeschlechtliches Paar eröffnet den Opernball
Premiere am Wiener Opernball: Am 20. Februar wird erstmals ein gleichgeschlechtliches Paar an der Eröffnung teilnehmen. Zwei junge Frauen aus Deutschland haben angefragt und wurden von den Organisatoren auch zugelassen, bestätigte die Wiener Staatsoper.
https://www.krone.at/2075897

Düsseldorf
Als „Fidelio“ in Düsseldorf für Buhrufe sorgte
https://www.wz.de/nrw/duesseldorf/kultur/als-fidelio-in-duesseldorf

Bozen
Opernspielzeit 2020: Uraufführung von Manuela Kerers „Toteis“ als Highlight
https://www.stol.it/artikel/kultur/opernspielzeit-2020-urauffuehrung-von-manuela

„Mannheim: Richard Strauss-Tage beginnen
Wiederaufnahme von „Der Rosenkavalier“ im Mannheimer Nationaltheater
Wochenblatt

Linz
„Ein Debüt, das ich mir lange erträumt habe“
Zum dritten Mal wurde der italienische Bariton Federico Longhi (Jg. 1973) zu einem Gastspiel ins Linzer Musiktheater eingeladen.
Der italienische Bariton Federico Longhi über seine Karriere und seine Rolle im Linzer „Troubadour“
https://volksblatt.at/ein-debuet-das-ich-mir-lange-ertraeumt-habe/ „Die SONNTAG-PRESSE – 12. JÄNNER 2020“ weiterlesen

Rachmaninoff, mon Amour I

Foto: Quelle: wikipedia.de (c)
Der in Hamburg lebende Journalist und Publizist Harald N. Stazol liebt klassische Musik, Oper und Ballett. Besonders schätzt er die Musik des russischen Komponisten Sergei Wassiljewitsch Rachmaninoff (* 20. Märzjul./ 1. April 1873greg. auf dem Landgut Semjonowo bei Staraja Russa im Gouvernement Nowgorod, Russisches Kaiserreich; † 28. März 1943 in Beverly Hills, Kalifornien, USA). Dies ist der erste Teil einer siebenteiligen Serie über den Ausnahmemusiker. Harald N. Stazol ist wie der Herausgeber Absolvent der Henri-Nannen-Schule (Journalistenschule mit Sitz in Hamburg).

von Harald N. Stazol

„Er ist ein Genie!“, ruft die Gräfin beim Hauskonzert in St. Petersburg in ihrem goldenen Salon, da kommt der Graf, etwas verspätet – wer sonst darf sich das im eigenen Palais erlauben, leis-leise auf Zehenspitzen dazu, und setzt sich neben seine Gattin – aber das geht ihm doch entschieden zu weit: „Ich dachte, das sei Rachmaninoff!“ – und irgendwie haben sie ja beide recht. Der Graf nimmt ihre Hand, und weiß gerade ganz genau, warum er sie freite, sie klopft einmal mit dem Fächer darauf. Von wegen Gewalt in der Ehe – nein, bei Boris Pasternak sind es gewaltige Ehen, und wer sonst, man muss es neidlos anerkennen, kann sich solch eine Gemme an Szene hinhauchen, wie so schön geschenkt von Omar Sharif in dem Monumentalwerk von David Lean und der unvergleichlichen Geraldine Chaplin, die so absolut bezaubernd in einem lila Pelzensemble aus Paris anreist…

„Serie: Rachmaninoff, mon Amour (Teil 1)
klassik-begeistert.de“
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