Ovationen für "Tristan und Isolde" in der Staatsoper Hannover

Foto: Thomas M. Jauk (c)
Staatsoper Hannover, 
16. September 2018
Richard Wagner: Tristan und Isolde

von Gerhard Hoffmann (onlinemerker.com)

Eine Schar Statisten geleiteten Isolde zu ihrem Stuhl, traten polternd ab – wow, welch genialer Einfall, es sollten derartige Geistesblitze zu Hauf folgen, sodann setzt das Vorspiel ein. Dereinst erschien ein Regisseur zur ersten Probe und stellte die Frage: „Tristan und Isolde“ – um was geht´s denn da? Diese hätte jetzt zur Neueinstudierung und zum Saisonstart am Staatstheater Hannover der Inszenator Stephen Langride ebenso stellen können. Den größten Liebes-Epos der Operngeschichte willkürlich zu diffamieren, das hat Richard Wagner mit seinem Aufruf Kinder schafft was Neues mit Sicherheit nicht gewollt. Während meiner bisher 54 Produktionen durfte ich veritabel geniale Schöpfungen erleben, aber die heutige Sichtweise erschien mir als Blasphemie pur. Pantomime-Einlagen des Butoh-Tanzpaares und sinnlose gar störende Statisterie sollten lediglich den Blick vom gähnend-langweiligen Geschehen, vom Unvermögen der Regie ablenken. „Richard Wagner, Tristan und Isolde,
Staatsoper Hannover“
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Lohnende Ausgrabung

Foto: (c) https://naxosdirekt.de
Kirill Kondrashin  dirigiert Mahler Sinfonie Nr.6
Südwestfunk-Orchester Baden-Baden
CD SWR 19416   NAXOS Deutschland

von Peter Sommeregger

Der russische Dirigent Kirill Kondrashin, 1914 in Moskau geboren, hatte in seiner Heimat bereits eine bedeutende Karriere, ehe er durch seine gemeinsamen Konzerte mit dem amerikanischen Pianisten Van Cliburn auch einem westlichen Publikum bekannt wurde. 1979 bat er während eines Gastspiels in Amsterdam um politisches Asyl – es war die Zeit des Kalten Krieges. Westeuropäische Orchester boten dem Fahnenflüchtigen nur allzu gern eine neue Heimat. „Kirill Kondrashin dirigiert Mahler Sinfonie Nr.6, CD SWR 19416 NAXOS Deutschland – Rezension“ weiterlesen

Große Interpreten bei den Salzburger Festspielkonzerten

Foto: (c) https://naxosdirekt.de
Salzburger Festspielkonzerte / Salzburg Festival Concerts
6 DVDs im Schuber Unitel/Cmajor (Vertrieb Naxos)

von Peter Sommeregger

Die soeben erschienene, insgesamt 6 DVDs umfassende Box ist eine Reminiszenz an große Konzerte der Salzburger Festspiele zwischen 2007 und 2013.

Vier der Eröffnungskonzerte, die Jahrgänge 2008 bis 2011 sind darin enthalten, sowie 2 DVDs mit Konzerten des West-Eastern Divan Orchestra und des National Children’s Symphony Orchestra of Venezuela. Erstere präsentieren große Dirigenten am Pult der Wiener Philharmoniker, die beiden letzteren zeigen die Resultate der Aufbauarbeit, die Daniel Barenboim und Simon Rattle diesen Jugendorchestern gewidmet haben. „Salzburger Festspielkonzerte / Salzburg Festival Concerts, 6 DVD im Schuber Unitel/Cmajor (Vertrieb Naxos) – Rezension“ weiterlesen

Standing Ovations für den neuen "Tristan" in Linz

Foto: Reinhard Winkler (c)
Richard Wagner, TRISTAN UND ISOLDE – Premiere Musiktheater des Landestheaters, Linz, Großer Saal, 15. September 2018

von Petra und Helmut Huber (onlinemerker.com)

Wagner zu seinem revolutionärsten und intimsten Werk: „nur mittelmäßige Aufführungen können mich retten! Vollständig gute müssen die Leute verrückt machen“.

Der Schriftsteller Heiner Müller (1929 – 1995 hatte für 1993 im Gefolge seiner Regie- und Konzeptarbeiten wie „Hamlet/Maschine“ Wolfgang Wagners Einladung für eine „Tristan“-Produktion erhalten, was Müller selbst „so absurd und verblüffend“ fand, „daß er es probieren“ müsse. Eckhard Roelcke lobte in der „Zeit“ die Produktion als gelungene „Geometrie des Todes“. Der „Spiegel“ (Klaus Umbach) zitierte Müller, die Oper „nicht als lineare Lustkurve, sondern als verzögerten Orgasmus“ inszenieren zu wollen, und hämte dann, „es hätte den Neo-Regisseur aus der Lustkurve getragen“ – beziehungsbefreites Stehtheater, postmoderne Beliebigkeit. Joachim Kaiser stellte sich szenebezogen gar die bange Frage, ob denn Tristan die Isolde nie geliebt habe, fand aber, daß „der Orgasmus wenigstens im Orchester“ stattfände und die Inszenierung mit der Zeit Verständnis finden würde. Auf youtube kann man sich jederzeit selbst ein Bild machen. „Richard Wagner, TRISTAN UND ISOLDE, Premiere,
Musiktheater des Landestheaters Linz“
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"Alcina": Stürmischer Jubel im Theater an der Wien

Fotos: Herwig Prammer (c)
Theater an der Wien,
Georg Friedrich Händel, Alcina
Premiere, 15. September 2018

von Renate Wagner (onlinemerker.com)

Alcina, die so oft vertonte Heldin aus dem „Orlando furioso“, haust bei Händel auf ihrer Zauberinsel der Lüste, zieht Menschenmänner in ihren Bann und verwandelt sie in Tiere – bis sie ihrer Macht beraubt wird. „Alcina“ war 2010 in der Wiener Staatsoper der erste Erfolg der Direktion Dominique Meyer mit „alter Musik“, die sich im übrigen doch noch immer fest im Besitz des Theaters an der Wien befindet. Da holte man nun auch „Alcina“ hervor – in der sicher richtigen Überlegung, dass Barockfans es sogar genießen werden, eine ihrer Händel-Opern nun in einer ganz anderen Interpretation zu sehen. „Georg Friedrich Händel, Alcina,
Theater an der Wien“
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Die MONTAG-PRESSE – 17. SEPTEMBER 2018

Foto: Herwig Prammer (c)
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Wien/ Staatsoper
Gralsburg und Nahversorger
Die Wiener Staatsoper wird im Frühjahr 150 Jahre alt – und durchforstet die eigene Geschichte ab Montag mit einem dreitägigen Symposium.
Vor 150 Jahren, am 25. Mai 1869, wurde die Wiener Staatsoper feierlich mit Mozarts Oper „Don Giovanni“ eröffnet
Wiener Zeitung

Wien/ Theater an der Wien
Entzaubert
Alcina, Theater a.d. Wien. Das Theater an der Wien ist mit Georg Friedrich Händels barocker Zauberoper „Alcina” in die neue Saison gestartet. Aber die Premiere verströmte wenig Glanz und Zauber und wurde stark durch die Drehbühnenmechanik am Laufen gehalten.
http://www.operinwien.at/werkverz/haendel/aalcina7.htm

Theater an der Wien startete mit „Alcina“ in die Saison
Einen Saisonstart ohne Risiko hat das Theater an der Wien am Samstag hingelegt: Georg Friedrich Händels fantastische Oper „Alcina“ wurde dabei so karg inszeniert, dass selbst die härtesten Skeptiker kein Haar in der Suppe finden konnten. Die kreuzbrave Deutung von Tatjana Gürbaca, der am Ende etwas Zauber fehlte, erhielt freundlichen Applaus. Bejubelt wurden die Solisten und der Concentus Musicus.
Salzburger Nachrichten

Händels „Alcina“ im Theater an der Wien: Sensationelles Dirigat
Triumph für den Concentus Musicus unter Stefan Gottfried: Die Szene bleibt aber kühl und abstrakt
Der Standard

Linz
Packende Wiederkehr von Bayreuther „Tristan“ in Linz
Mit der Rekonstruktion einer Originalproduktion der Bayreuther Festspiele 1993 von Richard Wagners „Tristan und Isolde“ hat das Linzer Opernhaus am Samstag die neue Saison eröffnet. Das Werk war im Landestheater Linz zuletzt vor 50 Jahren zu hören. Später gab es mehrere konzertante Aufführungen mit „Bayreuth-Flair“ im Linzer Brucknerhaus.
Kleine Zeitung

Guter Orgasmus: Tristan in Linz
Der Standard „Die MONTAG-PRESSE – 17. SEPTEMBER 2018“ weiterlesen

Die Wiener in Hamburg: großartige Stimmen und die vermutlich erste Klobürste auf der Bühne der Elbphilharmonie

Foto: Thies Rätzke (c)
Elbphilharmonie
, Großer Saal, 15. September 2018
Wolfgang Amadeus Mozart, Le Nozze di Figaro (1786)
Konzertante Aufführung der Wiener Staatsoper

Adam Fischer – Dirigent
Gerald Finley – Conte d’Almaviva
Olga Bezsmertna – Contessa d’Almaviva
Erwin Schrott – Figaro
Andrea Carroll – Susanna
Svetlina Stoyanova – Cherubino
Ulrike Helzel – Marcellina
Sorin Coliban – Don Bartolo
Peter Jelosits – Don Curzio
Michael Laurenz – Don Basilio
Rafael Fingerlos – Antonio
Mariam Battistelli – Barbarina
Orchester der Wiener Staatsoper
Chor der Wiener Staatsoper

von Ricarda Ott

Das Orchester und der Chor der Wiener Staatsoper samt einiger Ensemblemitglieder zu Gast in der Elbphilharmonie Hamburg – und fast schien es, als wäre das gesamte Wiener Opernpublikum mitgereist. Überall auf den Gängen hörte man feinstes Wienerisch und die distinguierten Herrschaften begrüßten sich überraschend humorvoll: „Ach, Ihr auch auf der Hochzeit des Figaro?“ „Wolfgang Amadeus Mozart, Le Nozze di Figaro, Konzertante Aufführung der Wiener Staatsoper,
Elbphilharmonie Hamburg“
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Die SONNTAG-PRESSE – 16. SEPTEMBER 2018

Foto: Theater an der Wien (c)
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Wien/Theater a. d. Wien
Eine Frau sucht Liebesglück
Alcina kann zaubern. Dank dieser Kunst lockt sie Ritter und Edle auf eine Insel. Sie lullt sie mit Zauberei ein und verführt sie. Sobald sie ihrer überdrüssig ist, verwandelt sie sie in Tiere, Steine und Pflanzen. Dann verliebt sie sich. Das schadet ihrer Macht über andere.
https://www.sn.at/kultur/musik/eine-frau-sucht-liebesglueck-40065466

Klagenfurt
Rusalka in Klagenfurt: Ein glänzender Einstand und ein Sängerfest
Dem neuen Chefdirigenten Nicholas Carter gelingt mit durchwegs fabelhaften Sängern bei der Eröffnungspremiere des Stadttheaters von Antonín Dvoráks „Rusalka“ eine feinsinnige und packende musikalische Realisierung
Kleine Zeitung

Traum- und Trugbilder einer sich verfehlenden Liebe
Pumeza Matshikiza singt, Eva-Maria Höckmayr inszeniert im Stadttheater Klagenfurt Dvořáks heikel-schöne „Rusalka“.
Salzburger Nachrichten

Graz/ Musikverein für Steiermark
Interview mit Michael Nemeth: Brücken bauen hin zur Musik
Michael Nemeth über Treue, Verwandtschaft, Herausforderungen und seine zehnte Saison als Musikverein-Chef. Eröffnet wird sie am Montag.
Kleine Zeitung

Dresden
Musikalische Visionen und Bauhaus-Jubiläum: Ausblick auf die Dresdner Musikfestspiele 2019
Unter dem Motto „Visionen“ laden die Dresdner Musikfestspiele vom 16. Mai bis 10. Juni 2019 zu einem facettenreichen Programm und feiern 100 Jahre Bauhaus. „Was unserer Gesellschaft fehlt, sind Visionen! Kultur, Kunst, Musik können Vorreiter sein und einer Zeit ihren Weg zeigen.“ Intendant Jan Vogler möchte in einer Zeit, in der oftmals keine zukunftsweisenden Ideen und Gedanken zu erkennen sind und die von Ignoranz, Sturheit und Rechthaberei bestimmt ist, vermitteln. „Es ist nicht so sehr ein musikalisches, sondern ein gesellschaftliches Thema“, sagt Vogler.
Pauline Lehmann berichtet aus Dresden.
Klassik-begeistert „Die SONNTAG-PRESSE – 16. SEPTEMBER 2018“ weiterlesen

Musikalische Visionen und Bauhaus-Jubiläum: Ausblick auf die Dresdner Musikfestspiele 2019

Foto: pixabay (c)
Dresden
, 13. September 2019

von Pauline Lehmann

Unter dem Motto „Visionen“ laden die Dresdner Musikfestspiele vom 16. Mai bis 10. Juni 2019 zu einem facettenreichen Programm und feiern 100 Jahre Bauhaus.

„Was unserer Gesellschaft fehlt, sind Visionen! Kultur, Kunst, Musik können Vorreiter sein und einer Zeit ihren Weg zeigen.“ Intendant Jan Vogler möchte in einer Zeit, in der oftmals keine zukunftsweisenden Ideen und Gedanken zu erkennen sind und die von Ignoranz, Sturheit und Rechthaberei bestimmt ist, vermitteln. „Es ist nicht so sehr ein musikalisches, sondern ein gesellschaftliches Thema“, sagt Vogler. „Dresdner Musikfestspiele 2019, Programm,
Dresden“
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Die SAMSTAG-PRESSE – 15. SEPTEMBER 2018

Foto: Maxim Schulz (c)
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Hamburg
Ein völlig verrückter Abend in der Elbphilharmonie
Das Gastspiel der Lucerne Festival Academy begeisterte. Das jüngste Werk von Peter Eötvös wurde nach Bravo-Rufen sogar wiederholt.
Hamburger Abendblatt

Wien/ Volksoper
Peter Lund: „Man muss doch nur die Stücke ernst nehmen“
Peter Lund inszeniert an der Volksoper Kálmáns „Csárdásfürstin“ und an der Grazer Oper Flotows „Martha“. Vor den gefürchteten Genres Operette und Spieloper hat er ebenso wenig Scheu wie vor Publikum aller Altersklassen.
Die Presse

Salzburger Osterfestspiele
Nikolaus Bachler soll Intendant der Osterfestspiele werden
Im Jahr 2020 soll Nikolaus Bachler bei den Osterfestspielen Salzburg auf Peter Ruzicka folgen
Salzburger Nachrichten

Osterfestspiele Salzburg Nikolaus Bachler soll 2020 neuer Intendant werden
DeutschlandfunkKultur

Basel
Purcells „König Arthur“ in Basel Sachsen gegen Briten mit neuem Ausgang
In grauer Vorzeit auf einer „Britannien“ genannten Insel rüsten Briten und Sachsen zur vermeintlich letzten Schlacht. Purcells und Drydens 1691 in London uraufgeführte Semi-Oper „König Arthur“ vereint Schauspiel, Gesang, Musik und Tanz. Am Theater Basel gab es sie nun in moderner Version.
DeutschlandfunkKultur

„Konzertgänger in Berlin“
Musikfest 2018: Aimard stockhaust
Nach Bernd Alois Zimmermann jetzt ein Kalle Stockhausen-Schwerpunkt beim Musikfest. Schön, weil die beiden einst als Antipoden galten. Stockhausen hatte wohl den Längeren damals (Hebel natürlich), so rein musikmachtpolitisch. Aber der Wind scheint sich gedreht zu haben, wie die Tendenz einer aktuell noch laufenden repräsentativen Twitter-Umfrage des Konzertgängers zeigt:
https://hundert11.net/musikfest2018-stockhausen1/

„Die SAMSTAG-PRESSE – 15. SEPTEMBER 2018“ weiterlesen