Eiskalt, authentisch und beinahe magisch zieht Anja Kampe die Opernbesucher in ihren Bann

Foto: © Wilfried Hösl
Dmitri Schostakowitsch, Lady Macbeth von Mzensk
Bayerische Staatsoper, 22. Juli 2017

Musikalische Leitung Kirill Petrenko
Inszenierung Harry Kupfer
Boris Timofejewitsch Ismailow – Anatoli Kotscherga
Sinowi Borissowitsch Ismailow – Sergey Skorokhodov
Katerina Lwowna Ismailowa – Anja Kampe
Sergej – Misha Didyk
Axinja – Carole Wilson
Schäbiger – Kevin Conners
Verwalter – Christian Rieger
Hausknecht – Sean Michael Plumb
Mühlenarbeiter – Milan Siljanov
Pope – Goran Jurić
Polizeichef – Alexander Tsymbalyuk
Polizist – Kristof Klorek
Lehrer – Dean Power
Sergeant – Peter Lobert
Wächter – Igor Tsarkov
Sonjetka – Anna Lapkovskaja
Alter Zwangsarbeiter – Alexander Tsymbalyuk
Zwangsarbeiterin – Selene Zanetti
Bayerisches Staatsorchester
Chor der Bayerischen Staatsoper

von Raphael Eckardt

Dmitri Schostakowitsch darf man sicherlich guten Gewissens zu den Grenzüberschreitern in der Musik zählen. Da ist es umso spannender, dass seine wohl skandalträchtigste Oper „Lady Macbeth von Mzensk“ nun ausgerechnet im konservativ angehauchten München zu sehen ist. Brillant inszeniert vom Wagnerspezialisten Harry Kupfer und noch brillanter dirigiert von Kirill Petrenko. „Dmitri Schostakowitsch, Lady Macbeth von Mzensk, Kirill Petrenko, Harry Kupfer, Anja Kampe, Anatoli Kotscherga, Sergey Skorokhodov, Misha Didyk,
Bayerische Staatsoper“
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Tiroler Festspiele Erl boten keinen überzeugenden "Ring des Nibelungen"

Foto © Festspiele Erl
Richard Wagner, Der Ring des Nibelungen
Tiroler Festspiele Erl Sommer 2017

Schon lange gilt die 1.500 Seelen-Gemeinde Erl im Kufsteinerland, ganz nah an der österreichisch-deutschen Grenze, nicht mehr als Geheimtipp unter Musikliebhabern. Die Tiroler Festspiele Erl, auch bekannt als die „Festspiele auf der grünen Wiese“, vereinen seit 20 Jahren Opernglamour und Bergpanorama, internationales Flair und dörfliche Idylle. „Richard Wagner, Der Ring des Nibelungen,
Tiroler Festspiele Erl Sommer 2017“
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Rossini zum Anfassen in Münchens kleinstem Opernhaus

Gioachino Rossini, La Cenerentola
Komische Oper nach Aschenputtel
Wagenhalle der Pasinger Fabrik, 15. Juli 2017
Arrangement: Jörg-Oliver Werner und Andreas Pascal Heinzmann
Dirigent: Carlos Domínguez-Nieto

von Bianca Heitzer

Ist es möglich, eine Aufführung von Gioachino Rossinis La Cenerentola mit einem zehnköpfigen Orchester, einer Handvoll Solisten und ohne die Unterstützung eines mächtigen Opernchores auf die Beine zu stellen? In der Pasinger Fabrik, „Münchens kleinstem Opernhaus“, ist dieses Experiment gelungen. Während es sich die Zuschauer an den kleinen Bistrotischen bei Weißbier und Wein gemütlich machten und die Musiker auf der Bühne Platz nahmen und sich einspielten, lagen Vorfreude und entspannte Zwanglosigkeit in der Luft. „Gioachino Rossini, La Cenerentola, Wagenhalle der Pasinger Fabrik, Carlos Domínguez-Nieto,
Wagenhalle der Pasinger Fabrik, München“
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16.000 Klassik-Begeisterte feiern "Klassik am Odeonsplatz"

Foto ©  Marcus Schlaf
Klassik am Odeonsplatz, München,
15. Juli 2017
Manfred Honeck, Dirigent
Martin Grubinger, Schlagzeug
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Tan Dun – Concerto for Percussion and Orchestra „The Tears of Nature“, 1. Satz: Summer (for Timpani and Orchestra)
John Corigliano – „Conjurer”, Concerto for Percussionist and String Orchestra, 2. Satz: Metal
Bruno Hartl – Konzert für Schlagzeug und Orchester op. 23, 1. Satz: Energico, con precisione – Andante espressivo – Feroce – Cadenza, 2. Satz: Ostinato. Presto, molto ritmico – Coda
Carl Michael Ziehrer – „Hereinspaziert“, Walzer op. 518 aus der Operette „Der Schätzmeister“
Antonin Dvořák – „Rusalka-Fantasie“, Suite aus der Oper „ Rusalka“ op. 114 (zusammengestellt von Manfred Honeck, orchestriert von Tomáš Ille)
Dimitrij Schostakowitsch „Suite für Varieté-Orchester“

von Elena Milis

Zwei Konzertabende jedes Jahr seit 2000 – ausgenommen 2001. Keine schlechte Bilanz mit etwa 8.000 Besuchern pro Abend – hier sind nicht einmal die Bewohner miteingerechnet, die von ihrer Wohnung aus zuhören. Anfangs als ein Milleniumskonzert zur deutsch-französischen Aussöhnung gedacht, ist „Klassik am Odeonsplatz“ mittlerweile eines der musikalischen Highlights im Münchner Musiksommer. „Klassik am Odeonsplatz, Manfred Honeck, Martin Grubinger, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks,
München“
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Viva Diana di Lammermoor!

Foto: © Wilfried Hösl
Gaetano Donizetti – Lucia di Lammermoor
Bayerische Staatsoper, 13. Juli 2017
Musikalische Leitung – Oksana Lini
Inszenierung – Barbara Wysocka
Bühne – Barbara Hanicka
Lord Enrico Ashton – Ambrogio Maestri
Lucia Ashton – Diana Damrau
Sir Edgardo di Ravenswood – Charles Castronovo
Lord Arturo Bucklaw – Galeano Salas
Raimondo Bidebent – Nicolas Testé
Alisa – Deniz Uzun
Normanno – Dean Power
Bayerisches Staatsorchester
Chor der Bayerischen Staatsoper

von Maria Steinhilber

 Nach dem zweiten und dritten Gong füllt sich die Bayerische Staatsoper schlagartig. Kein einziger freier Platz ist zu finden. „Ausverkauft“, verkündet die Abendkasse. Eine Weltklasse-Besetzung lockt viele Belcanto-Freunde aus dem Wohnzimmer. Jeder erwartet voller Spannung „Lucia di Lammermoor“, Gaetano Donizettis Oper in drei Akten. „Gaetano Donizetti, Lucia di Lammermoor, Oksana Lyniv, Ambrogio Maestri, Diana Damrau, Charles Castronovo
Bayerische Staatsoper“
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So sollte modernes Musiktheater aussehen!

ARMEL-Festival im Musik & Theater (MuTh), Wien
Michał Dobrzyński – OPERETKA, 2. Juli.2017 (Uraufführung am 18.5.2016)

Von Harald Lacina, Wien, Gastbeitrag

Der Komponist Michał Dobrzyński wurde am 24.November 1980 in Szczecin (Stettin) in Polen geboren, studierte Komposition und beendete sein Doktorratsstudium 2008 an der Fryderyk-Chopin-Musikuniversität in Warschau. Das Libretto zu seiner dreiaktigen Oper „Operetka“ basiert auf dem gleichnamigen Drama von Witold Gombrowicz (1904-69), an dem dieser 15 Jahre gearbeitet hat; es wurde vom Komponisten selbst verfasst. „Michał Dobrzyński: OPERETKA, ARMEL-Festival,
Musik & Theater (MuTh), Wien“
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George Gershwin, der Komponist der Opernarie "Summertime", ist vor 80 Jahren verstorben

von Alina Fischer

„Als ernster Komponist ist er nie weiter gekommen, als bis zu einem bestimmten Punkt. Aber er hat mit seinen für ihn charakteristischen Stücken etwas geschaffen, was nur er schaffen konnte: so frisch, neu und lebendig – ein Ohrenschmaus.“ So heißt es im Nachruf der New York Times über einen Komponisten, der am 11. Juli vor 80 Jahren verstarb. Er begann als ein Hilfspianist und wurde bald durch sein eigenwilliges Spiel berühmt. „Zum 80. Todestag von George Gershwin“ weiterlesen

"Die Gezeichneten" von Franz Schreker: Tolle und üppige Musik für Klassiklieberhaber

Foto: © Wilfried Hösl
Franz Schreker – Die Gezeichneten

Bayerische Staatsoper, 7. Juli 2017
Musikalische Leitung – Ingo Metzmacher
Inszenierung – Krzysztof Warlikowski
Bühne und Kostüme – Małgorzata Szczęśniak
Choreographie – Claude Bardouil
Video – Denis Guéguin
Dramaturgie – Miron Hakenbeck
Herzog Antoniotto Adorno – Tomasz Konieczny
Graf Andrea Vitellozzo Tamare – Christopher Maltman
Lodovico Nardi – Alastair Miles
Carlotta Nardi – Catherine Naglestad
Alviano Salvago – John Daszak
Kinderchor der Bayerischen Staatsoper
Chor der Bayerischen Staatsoper
Bayerisches Staatsorchester

von Raphael Eckardt

Mit Franz Schrekers „Die Gezeichneten“ steht eine Produktion im Münchner Opernprogramm, die nicht allzu oft auf den Spielplänen der großen Opernhäuser dieser Welt zu finden ist. Uraufgeführt 1917 in Frankfurt, spielt die Handlung im zu dieser Zeit sehr beliebten Renaissance-Zeitalter. Da passt es wunderbar, dass wir uns in einer Art „Schreker-Renaissance“ befinden, die in München im Jahr 2017 ihren Höhepunkt zu finden scheint. „Franz Schreker, Die Gezeichneten, 07.07.2017, Ingo Metzmacher, Tomasz Konieczny, Christopher Maltman, Alastair Miles, Catherine Naglestad, John Daszak,
Bayerische Staatsoper“
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Die Pianistin Anna Vinnitskaya berauscht die Kölner Philharmonie

Anna Vinnitskaya Klavier 
WDR Sinfonieorchester Köln 
Vasily Petrenko Dirigent 
Edward Elgar – In the South (Alassio), Ouvertüre für Orchester op. 50 (1904)
Dmitrij Schostakowitsch – Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 F-Dur op. 102 (1957)
Sergej Rachmaninow – Sinfonische Tänze für Orchester, op. 45 (1940)
Kölner Philharmonie, 1. Juli 2017

von Daniel Janz

Edward Elgar ist einer der Komponisten, die stark unterschätzt werden. Trotz vieler bekannter Werke wird der Erschaffer des „Pomp & Circumstance March“ nur selten gespielt. Dass dies völlig ungerechtfertigt ist, beweisen an diesem Abend Vasily Petrenko und das WDR Sinfonieorchester in der Kölner Philharmonie. Gespielt wird die Ouvertüre „In the South (Alassio)“, die Elgar während eines Familienurlaubes in dem gleichnamigen Dorf in Italien komponierte. „Anna Vinnitskaya, WDR Sinfonieorchester, Vasily Petrenko, Edward Elgar, Dmitrij Schostakowitsch, Sergej Rachmaninow,“ weiterlesen

Diese Musik ist seelenhaft

Foto: © Wilfried Hösl
Franz Schreker ­– Die Gezeichneten
Bayerische Staatsoper, 4. Juli 2017
Musikalische Leitung – Ingo Metzmacher
Inszenierung – Krzysztof Warlikowski
Bühne und Kostüme – Małgorzata Szczęśniak
Choreographie – Claude Bardouil
Video – Denis Guéguin
Dramaturgie – Miron Hakenbeck
Herzog Antoniotto Adorno – Tomasz Konieczny
Graf Andrea Vitellozzo Tamare – Christopher Maltman
Lodovico Nardi – Alastair Miles
Carlotta Nardi – Catherine Naglestad
Alviano Salvago – John Daszak
Kinderchor der Bayerischen Staatsoper
Chor der Bayerischen Staatsoper
Bayerisches Staatsorchester

von Maria Steinhilber

Nach langer Zeit kommt Franz Schreker mit seinen „Die Gezeichneten“ zurück auf die Münchner Opernbühne. Der Österreicher Schreker (1878 – 1934) war selbst ein „Gezeichneter“. Er stammte aus einer jüdischen Familie. Die Nationalsozialisten diffamierten seine Werke als „entartet“. Sie gerieten nahezu in Vergessenheit. Ende der 1970er Jahre setzte eine Schreker-Renaissance ein, die bis heute anhält. „Franz Schreker, Die Gezeichneten, 4.7.2017, Ingo Metzmacher, Tomasz Konieczny, Christopher Malmten, Alastair Miles, Catherine Naglestad, John Daszak,
Bayerische Staatsoper“
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