Die MITTWOCH-PRESSE – 19. SEPTEMBER 2018

Foto: © Matthias Creutziger
Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden: Die MITTWOCH-PRESSE – 19. SEPTEMBER 2018

Wien/ Klassik-Wettbewerbe
Die Frischzellenkur aus der Arena
Sind Klassik-Wettbewerbe wichtige Sprungbretter – oder Sportveranstaltungen ohne künstlerischen Wert? Die Nachwuchsmusiker kommen jedenfalls nicht darum herum. In Wien startet nun wieder der Fritz-Kreisler-Bewerb für Geiger.
Wiener Zeitung

Graz/ Musikverein
„Konzert für Menschenrechte“ mit jungen Ukrainern in Graz
Zum Saisonauftakt hat der Grazer Musikverein am Montag einen Abend mit jungen Musikern aus der Ukraine geboten, die unter der Stabführung von Oksana Lyniv, Musikchefin der Grazer Oper, beachtliche Leistungen zeigten. Gerieten zunächst Werke von Mozart-Sohn Franz Xaver noch etwas verhalten, so ließ das Youth Symphony Orchestra of Ukraine dann Beethovens Siebente rauschhaft erklingen.
Kleine Zeitung

Dresden
Bühnentechnik der Semperoper aufwendig modernisiert
Musik heute

Berlin
Ein Sirren wie aus fernen Welten
Stockhausens „Mantra“ beim Musikfest
Tagesspiegel

Berlin/ Musikfest
Duftöl ins Feuer
Erlöserdramen mit Dauerlächeln: Das DSO eröffnet seine Saison mit Wagner und Debussy. Ulrich Amling
Der Tagesspiegel

Philharmonie Berlin: Farbenreicher Symbolismus bei Wagner und Debussy
Ein ungewöhnliches Programm präsentierte das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin im Rahmen des diesjährigen Musikfestes. Die Gegenüberstellung von Werken Wagners und Debussys ist schon deshalb reizvoll, weil Debussy nach anfänglicher Verehrung später zu einem Gegner Wagners wurde.
Peter Sommeregger berichtet aus der Philharmonie Berlin.
Klassik-begeistert „Die MITTWOCH-PRESSE – 19. SEPTEMBER 2018“ weiterlesen

Schloss Esterhazy: Quartett-Marathon mit überragendem Kronos Quartet

Foto: Von Bwag / wikipedia (c)
Schloss Esterhazy, Eisenstadt
Quartett-Marathon mit Abschlusskonzert des Kronos Quartets,
15. September 2018

von Julian Dworak

Erleichterung stand den Besuchern des Quartett-Marathons ins Gesicht geschrieben. Ein Guide verkündete die frohe Botschaft: „Zur Beruhigung, es handelt sich heute nicht um einen echten Marathon.“ Hohe Schuhe durften also an den Füßen bleiben. Das Wort Marathon bezog sich auf die Dauer und Art der Veranstaltung. Drei Quartette und ein Trio spielten in verschiedenen Sälen und Räumen. Der Ort des Geschehens war nicht Berlin, wo am Tag darauf der Weltrekord im echten Marathon gebrochen wurde. (Mit 2:01:39 Stunden übertraf der Kenianer Eliud Kipchoge den bestehenden Rekord um über eine Minute.) Im Schloss Esterhazy ging es gemütlich zur Sache, Pausen waren erlaubt. Fünf abwechslungsreiche Stunden vergingen fast wie im Flug. Krönender Abschluss, sozusagen die Zielfeier, war ein Konzert des Kronos Quartets. Gemeinsam mit jungen, aber bereits preisgekrönten Nachwuchsquartetten, dem Rolsten und dem Esmé Quartet, spielten die Musiker ein überragendes Abschlusskonzert. „Abschlusskonzert des Kronos Quartets,
Schloss Esterhazy, Eisenstadt“
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Oper Halle: Verdis Messa da Requiem als gewaltobsessive Affenshow im Untergangsszenario

Foto: (c) Sebastian Hannak
Oper Halle
, 14. September 2018
Giuseppe Verdi: Messa da Requiem

Christopher Sprenger, musikalische Leitung
Florian Lutz, Inszenierung,
Sebastian Hannak, Raumbühne,
Mechthild Feuerstein, Kostüm

von Guido Müller

Die Erde hat sich in einen von affenähnlichen, gewaltobsessiven faschistischen Wesen beherrschten und verseuchten Planeten verwandelt. Dies ist die von Sebastian Hannak dieses Mal mit genug Platz für die Staatskapelle Halle in ihrer Mitte errichtete und mit guter akustischer Einrichtung geschaffene Raumbühne Babylon mit Überresten menschlicher Zivilisation.

Die Zuschauer in der Oper Halle sitzen im Kreis um das Orchester und mitten im Chor. Daher werden die Zuschauer bereits an den Eingängen gebeten Schutzanzüge und Affenmasken zur Tarnung und zum Schutz anzulegen. Später bietet der Chor in den Affenkostümen ihnen Bananen und nach einer Art Vermenschlichung mit biblischem Brudermord und menschlicher Kostümierung Wasser in Cola-Dosen an, auf denen „Dies Irae“ (Tag des Zorns) steht. „Giuseppe Verdi: Messa da Requiem,
Oper Halle“
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Philharmonie Berlin: Farbenreicher Symbolismus bei Wagner und Debussy

Foto: Kai Bienert (c)
Philharmonie Berlin,
16. September 2018
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Rundfunkchor Berlin
Robin Ticciati Dirigent
Richard Wagner, Suite aus PARSIFAL
Claude Debussy, Le martyre de Saint Sebastian
Erin Morley Sopran
Anna Stephany Mezzosopran
Katharina Magiera
Alt
Dame Felicity Lott Sprecherin

von Peter Sommeregger

Ein ungewöhnliches Programm präsentierte das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin im Rahmen des diesjährigen Musikfestes. Die Gegenüberstellung von Werken Wagners und Debussys ist schon deshalb reizvoll, weil Debussy nach anfänglicher Verehrung später zu einem Gegner Wagners wurde. „Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Rundfunkchor Berlin, Robin Ticciati ,
Philharmonie Berlin, Musikfest Berlin“
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Die DIENSTAG-PRESSE – 18. SEPTEMBER 2018

Foto: Michael Pöhn (c)
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Wien/ Staatsoper
Stehen, singen, sterben
Solide abgewickelt: Verdis „Traviata“ an der Staatsoper
Wiener Zeitung

„Traviata“: Wichtig ist, wie, nicht wo Violetta stirbt . . .
Die Staatsopern-Inszenierung von Verdis „Traviata“ ist unbeliebt, lässt sich aber doch stimmig beleben.
Die Presse

Wien/ Staatsoper
Am Ring tanzen jetzt die Feen um die Wette
Die Wiederaufnahme von „Giselle“ leitet Aufführungen des Klassikers in wechselnden Besetzungen ein.
Die Presse

Wien/ Volksoper
Die Liebe als verzweifelter Imperativ
Die „Csárdásfürstin“ von Regisseur Peter Lund feierte in der Wiener Volksoper eine gelungene Premiere
Wiener Zeitung

Kálmáns „Csárdásfürstin“ zwischen Klamauk und Krise
Garniert wird Peter Lunds Inszenierung mit einer supertollen Elissa Huber in der Titelpartie
Wie alles angefangen hat, Möglichkeit A: Es war Schließtag, der Abend war lau. Die Oper war fad, sie war deprimiert von den zahllosen Tragödien in ihrem Leben und vergnügte sich spontan mit einem Champagnerproduzenten. Das gemeinsame Kind wurde Operette genannt. Wie alles angefangen hat, Möglichkeit B: Jacques Offenbach war’s.
Der Standard

Volksoper: Tausend kleine Engel singen, entzückend!
KritikRegisseur Peter Lund hat Kálmáns „Csárdásfürstin“ glänzend poliert. Elissa Huber als Sylva begeistert.
Die Presse „Die DIENSTAG-PRESSE – 18. SEPTEMBER 2018“ weiterlesen

Ovationen für "Tristan und Isolde" in der Staatsoper Hannover

Foto: Thomas M. Jauk (c)
Staatsoper Hannover, 
16. September 2018
Richard Wagner: Tristan und Isolde

von Gerhard Hoffmann (onlinemerker.com)

Eine Schar Statisten geleiteten Isolde zu ihrem Stuhl, traten polternd ab – wow, welch genialer Einfall, es sollten derartige Geistesblitze zu Hauf folgen, sodann setzt das Vorspiel ein. Dereinst erschien ein Regisseur zur ersten Probe und stellte die Frage: „Tristan und Isolde“ – um was geht´s denn da? Diese hätte jetzt zur Neueinstudierung und zum Saisonstart am Staatstheater Hannover der Inszenator Stephen Langride ebenso stellen können. Den größten Liebes-Epos der Operngeschichte willkürlich zu diffamieren, das hat Richard Wagner mit seinem Aufruf Kinder schafft was Neues mit Sicherheit nicht gewollt. Während meiner bisher 54 Produktionen durfte ich veritabel geniale Schöpfungen erleben, aber die heutige Sichtweise erschien mir als Blasphemie pur. Pantomime-Einlagen des Butoh-Tanzpaares und sinnlose gar störende Statisterie sollten lediglich den Blick vom gähnend-langweiligen Geschehen, vom Unvermögen der Regie ablenken. „Richard Wagner, Tristan und Isolde,
Staatsoper Hannover“
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Lohnende Ausgrabung

Foto: (c) https://naxosdirekt.de
Kirill Kondrashin  dirigiert Mahler Sinfonie Nr.6
Südwestfunk-Orchester Baden-Baden
CD SWR 19416   NAXOS Deutschland

von Peter Sommeregger

Der russische Dirigent Kirill Kondrashin, 1914 in Moskau geboren, hatte in seiner Heimat bereits eine bedeutende Karriere, ehe er durch seine gemeinsamen Konzerte mit dem amerikanischen Pianisten Van Cliburn auch einem westlichen Publikum bekannt wurde. 1979 bat er während eines Gastspiels in Amsterdam um politisches Asyl – es war die Zeit des Kalten Krieges. Westeuropäische Orchester boten dem Fahnenflüchtigen nur allzu gern eine neue Heimat. „Kirill Kondrashin dirigiert Mahler Sinfonie Nr.6, CD SWR 19416 NAXOS Deutschland – Rezension“ weiterlesen

Große Interpreten bei den Salzburger Festspielkonzerten

Foto: (c) https://naxosdirekt.de
Salzburger Festspielkonzerte / Salzburg Festival Concerts
6 DVDs im Schuber Unitel/Cmajor (Vertrieb Naxos)

von Peter Sommeregger

Die soeben erschienene, insgesamt 6 DVDs umfassende Box ist eine Reminiszenz an große Konzerte der Salzburger Festspiele zwischen 2007 und 2013.

Vier der Eröffnungskonzerte, die Jahrgänge 2008 bis 2011 sind darin enthalten, sowie 2 DVDs mit Konzerten des West-Eastern Divan Orchestra und des National Children’s Symphony Orchestra of Venezuela. Erstere präsentieren große Dirigenten am Pult der Wiener Philharmoniker, die beiden letzteren zeigen die Resultate der Aufbauarbeit, die Daniel Barenboim und Simon Rattle diesen Jugendorchestern gewidmet haben. „Salzburger Festspielkonzerte / Salzburg Festival Concerts, 6 DVD im Schuber Unitel/Cmajor (Vertrieb Naxos) – Rezension“ weiterlesen

Standing Ovations für den neuen "Tristan" in Linz

Foto: Reinhard Winkler (c)
Richard Wagner, TRISTAN UND ISOLDE – Premiere Musiktheater des Landestheaters, Linz, Großer Saal, 15. September 2018

von Petra und Helmut Huber (onlinemerker.com)

Wagner zu seinem revolutionärsten und intimsten Werk: „nur mittelmäßige Aufführungen können mich retten! Vollständig gute müssen die Leute verrückt machen“.

Der Schriftsteller Heiner Müller (1929 – 1995 hatte für 1993 im Gefolge seiner Regie- und Konzeptarbeiten wie „Hamlet/Maschine“ Wolfgang Wagners Einladung für eine „Tristan“-Produktion erhalten, was Müller selbst „so absurd und verblüffend“ fand, „daß er es probieren“ müsse. Eckhard Roelcke lobte in der „Zeit“ die Produktion als gelungene „Geometrie des Todes“. Der „Spiegel“ (Klaus Umbach) zitierte Müller, die Oper „nicht als lineare Lustkurve, sondern als verzögerten Orgasmus“ inszenieren zu wollen, und hämte dann, „es hätte den Neo-Regisseur aus der Lustkurve getragen“ – beziehungsbefreites Stehtheater, postmoderne Beliebigkeit. Joachim Kaiser stellte sich szenebezogen gar die bange Frage, ob denn Tristan die Isolde nie geliebt habe, fand aber, daß „der Orgasmus wenigstens im Orchester“ stattfände und die Inszenierung mit der Zeit Verständnis finden würde. Auf youtube kann man sich jederzeit selbst ein Bild machen. „Richard Wagner, TRISTAN UND ISOLDE, Premiere,
Musiktheater des Landestheaters Linz“
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"Alcina": Stürmischer Jubel im Theater an der Wien

Fotos: Herwig Prammer (c)
Theater an der Wien,
Georg Friedrich Händel, Alcina
Premiere, 15. September 2018

von Renate Wagner (onlinemerker.com)

Alcina, die so oft vertonte Heldin aus dem „Orlando furioso“, haust bei Händel auf ihrer Zauberinsel der Lüste, zieht Menschenmänner in ihren Bann und verwandelt sie in Tiere – bis sie ihrer Macht beraubt wird. „Alcina“ war 2010 in der Wiener Staatsoper der erste Erfolg der Direktion Dominique Meyer mit „alter Musik“, die sich im übrigen doch noch immer fest im Besitz des Theaters an der Wien befindet. Da holte man nun auch „Alcina“ hervor – in der sicher richtigen Überlegung, dass Barockfans es sogar genießen werden, eine ihrer Händel-Opern nun in einer ganz anderen Interpretation zu sehen. „Georg Friedrich Händel, Alcina,
Theater an der Wien“
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