Musikverein auf neuen Wegen

Leos Janaceks „Das schlaue Füchslein“ im Goldenen Saal konzertant und visuell

The Cleveland Orchestra
Singverein der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien
Wiener Sängerknaben
Franz Welser-Möst, Dirigent
Yuval Sharon, Regie
Martina Janková, Füchslein Schlaukopf
Alan Held, Förster
Jennifer Johnson Cano, Fuchs
Raymond Aceto, Harasta
Daryl Freedman, Lapák

Von Charles E. Ritterband

Eine „enorme technische Herausforderung“ nannte die Gesellschaft der Musikfreunde die „Inszenierung“ – denn dies war mehr als eine konzertante Aufführung von Leos Janaceks entzückender Oper „Das schlaue Füchslein“ mit synchroner Projektion eines Zeichentrickfilms, der die gesungene und vom Orchester in Musik umgesetzte Handlung auch visuell präsentierte. „The Cleveland Orchestra, Franz Welser-Möst, Leos Janacek „Das schlaue Füchslein“,
Musikverein Wien“
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„Der Freischütz“ zwischen Folklore und High Tech

Foto © Lukas Beck
Neuinszenierung auf der Bühne Baden – Stadttheater Baden bei Wien

Franz Josef Breznik, Musikalische Leitung
Michael Lakner, Inszenierung
Manfred Waba, Bühnenbild und Kostüme
Michael Kropf, Choreographie
Regina Riel, Agathe
Reinhard Alessandri, Max, zweiter Jägerbursche
Sébastien Soulès, Kaspar, erster Jägerbursche
Thomas Zisterer, Ottokar/Kilian ein reicher Bauer
Theresa Grabner, Ännchen

von Charles E. Ritterband

Das Problem ist offensichtlich: In Carl Maria von Webers „romantischer Oper“ „Der Freischütz“ wird eine Welt gezeigt und eine Geschichte erzählt, die heute nicht mehr eins zu eins auf die Bühne gebracht werden kann. Vielleicht noch als Liebhaberobjekt, so wie man Antiquitäten sammelt oder alte Kinderbücher durchblättert. „Carl Maria von Weber, Der Freischütz,
Bühne Baden“
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Volksoper Wien: Die lustige Witwe an der Hochburg der Operette

Foto: B. Pálffy (c)
Franz Lehár, Die lustige Witwe
Volksoper Wien, 20. 10.2017

Dirigent, Alfred Eschwé
Regie und Bühnenbild, Marco Arturo Marelli
Kostüme, Dagmar Niefind
Choreographie, Renato Zanella
Baron Mirko Zeta, pontevedrinischer Gesandter in Paris,
Kurt Schreibmayer
Valencienne, seine Frau, Rebecca Nelsen
Hanna Glawari, Ursula Pfitzner
Graf Danilo Danilowitsch, Gesandtschaftssekretär, Carsten Süss
Camille de Rosillon, Konstantin Lee
Vicomte Cascada, Alexandre Beuchat
Raoul de St. Brioche, Roman Martin
Bogdanowitsch, pontevedrinischer Konsul, Joachim Moser
Sylviane, seine Frau, Tatiana Sokolova
Kromow, Gesandtschaftsrat,  Georg Wacks
Olga, seine Frau, Susanne Litschauer
Pritschitsch, Militärattaché, Franz Suhrada
Praskowia, seine Frau, Sulie Girardi
Njegus, Kanzlist bei der pontevedrinischen Gesandtschaft,
Boris Eder

von Jürgen Pathy

Die Volksoper Wien ist für jeden Operetten-Liebhaber the place to be! Das Ziel von Direktor Robert Meyer, die Operette aufzuwerten und das Haus am Gürtel wieder zu dem Wiener Musiktheater zu küren, trägt Früchte. Davon konnten die Besucher sich am Freitagabend überzeugen: „Die lustige Witwe“ in der Inszenierung von Marco Arturo Marelli begeisterte das Publikum aus aller Welt und erhielt frenetischen Beifall.

„Franz Lehár, Die lustige Witwe, Volksoper Wien, 20.10.2017“ weiterlesen

Horacio Lavandera erweckt Schubert zum Leben

Wiener Konzerthaus, Schubert-Saal
Horacio Lavandera, Klavier
Wolfgang Amadeus Mozart: Zwölf Variationen C-Dur über «Ah, vous dirai-je, Maman» K 300e
Ludwig van Beethoven: Sonate f-moll op. 57 «Appassionata»
Dino Saluzzi: Romance
Montañas
Media Noche
Franz Schubert: Moment musical f-moll D 780/3
Impromptu c-moll D 899/1
Impromptu Es-Dur D 899/2
Alfred Grünfeld: Soirée de Vienne. Konzertparaphrase über Walzerthemen von Johann Strauß op. 56

Von Bianca Schumann

Mit einem großen Lächeln im Gesicht nahm der argentinische Pianist Horacio Lavandera im Schubert-Saal des Wiener Konzerthauses den Begrüßungsapplaus des leider nur spärlich erschienenen Publikums entgegen und sicherte sich, bevor er nur eine Saite des Klaviers zum Klingen gebracht hatte, durch seine herzliche Ausstrahlung die Sympathie der Konzertbesucher. „Horacio Lavandera, Mozart, Beethoven, Saluzzi, Schubert,
Wiener Konzerthaus, Schubert-Saal“
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Großer Gesang im Einkaufszentrum - Hannover kann große Oper! Hannover kann Wagner!

Richard Wagner, Der fliegende Holländer,
Staatsoper Hannover, 20. 10.2017

Musikalische Leitung, Ivan Repušić
Inszenierung, Bernd Mottl
Bühne, Friedrich Eggert
Kostüme, Doey Lüthi
Licht, Elana Siberski
Choreographie, Anastasiya Bobrykova
Choreinstudierung, Lorenzo Da Rio
Dramaturgie, Christopher Baumann

Daland, Shavleg Armasi
Senta, Kelly God
Erik, Robert Künzli
Mary, Mareike Morr
Der Holländer, Krzysztof Szumanski
Der Steuermann, Edward Mout
Chor der Staatsoper Hannover
Extrachor der Staatsoper Hannover
Niedersächsisches Staatsorchester Hannover

von Sebastian Koik

Hannover kann große Oper! Hannover kann Wagner! Dieser Hannoveraner Fliegende Holländer macht Spaß und ist musikalisch sehr stark!

„Richard Wagner, Der fliegende Holländer, Staatsoper Hannover, 20.10.2017“ weiterlesen

Tastenlöwin Khatia Buniatishvili begeistert mit dem Radio-Symphonieorchester im Wiener Konzerthaus

 

Wiener Konzerthaus, 19. Oktober 2017
Thomas Daniel Schlee, Spes unica op. 72 (2009)
Peter Iljitsch Tschaikowsky, Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 b-moll op. 23 (1874-1875)
Dmitri Schostakowitsch, Symphonie Nr. 12 d-moll op. 112
«Das Jahr 1917» (1959-1961)
ORF Radio-Symphonieorchester Wien
Khatia Buniatishvili, Klavier
Cornelius Meister, Dirigent

von Bianca Schumann

Tschaikowsky, Schostakowitsch, Schlee: Ein facettenreiches Programm erwartete die Zuschauer im Wiener Konzerthaus am Donnerstagabend zum Auftaktkonzert des Radio-Symphonieorchesters Wien – drei Werke aus drei Jahrhunderten, die sich durch ihre individuellen Tonsprachen kontrastreich voneinander abhoben. „ORF Radio-Symphonieorchester Wien, Khatia Buniatishvili, Cornelius Meister,
Wiener Konzerthaus“
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Keine Trennung zwischen der Komposition und dem Pianisten – Jean Muller entführt das Publikum in den Klaviermusik-Himmel

Jean Muller, Klavier
Klangmanufaktur,  17. Oktober 2017

Klaviersonate Nr. 24 in Fis-Dur op. 78  „A Thérèse“
Klaviersonate Nr. 19 in g-moll op. 49/1
Klaviersonate Nr. 20 in G-Dur op. 49/2
Klaviersonate Nr. 29 in B-Dur op. 106 „Hammerklavier“

von Sebastian Koik

Vier Klaviersonaten von Beethoven stehen auf dem Programm. Es beginnt in der ersten Hälfte mit der Klaviersonate Nr. 24 und den beiden Sonaten Nr. 19 und 20. Jean Muller spielt dramatisch, mit viel Tiefe und Esprit. Jean Mullers musikalische Gestaltung im Andante der Klaviersonate Nr. 19 ist einfach wundervoll, sein Timing perfekt und wunderschön. Etwas schwächer und weniger raffiniert gestaltet er den schnellen zweiten Satz. Dieser wirkt – auf sehr hohem Niveau – leicht zu steif und nicht spritzig genug. Die Sonate Nr. 20 vermag verwöhnte Ohren nicht so ganz zu begeistern. Aber das war ohnehin nur das Aufwärmprogramm!

„Klavierabend Jean Muller, Klangmanufaktur, 17. 10.2017“ weiterlesen

Joshua Bell: Bühne frei für einen außergewöhnlichen Dramaturgen

Wiener Symphoniker
Joshua Bell, Violine
Lahav Shani, Dirigent
Wiener Konzerthaus, Großer Saal, 16. Oktober 2017
Sergej Prokofjew, Symphonie Nr. 1 D-Dur op. 25
«Symphonie classique»
Jean Sibelius, Konzert für Violine und Orchester d-Moll op. 47
Johann Sebastian Bach, Partita Nr. 3 E-Dur BWV 1006
für Violine solo (3. Satz: Gavotte en Rondeau) – Zugabe
Wolfgang Amadeus Mozart, Symphonie Nr. 40 g-Moll K 550

von Jürgen Pathy (klassikpunk.de)

Das Wiener Konzerthaus war am Montagabend Schauplatz eines großartigen Dramas in 3 Sätzen: Joshua Bell erfüllte die in ihn gesetzten hohen Erwartungen zur Gänze – ein fulminanter Auftritt des US-amerikanischen Virtuosen.

„Shani, Bell / Prokofjew, Sibelius, Mozart, 16.10.2017, Wiener Konzerthaus“ weiterlesen

Üble Gesellen im IKEA-Kubus – Verdis „Masnadieri“ als „Die Räuber“ in der Volksoper Wien

Foto: Volksoper Wien / B. Pálffy (c)
von Charles E. Ritterband

Das Ganze auf Deutsch, wie vor vielen Jahren in der Volksoper, als Wien noch ungleich weniger kosmopolitisch war (was der Musikalität Giuseppe Verdis zweifellos Abbruch tut) – und noch dazu in einer schwarz angemalten Box als Guckkasten im Guckkasten mit verschieden großen Türen, in der ein mediokres schwarzes Ikea-Sofa stand. Die Box drehte sich von Zeit zu Zeit um die eigene Achse, damit das Bühnenbild (Bettina Meyer) nicht allzu monoton wurde, was es dennoch war: So muss man sich die Neuinszenierung von Verdis „I Masnadieri“ alias „Die Räuber“ nach Schiller in der Wiener Volksoper vorstellen – 116 Jahre nach der Uraufführung im Londoner Haymarket Theatre und immerhin 54 Jahre nach der ersten und bisher letzten Volkstheater-Produktion. „Giuseppe Verdi, Die Räuber, Volksoper Wien, 14.10.17,
Volksoper Wien“
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Barrie Kosky hat ein unglaubliches Fingerspitzengefühl für Bühnenkunst

Jacques Offenbach, Die schöne Helena
Komische Oper Berlin
, 14. Oktober 2017
Stefan Soltesz, Dirigent
David Cavelius, Chorleitung
Barrie Kosky, Inszenierung
Rufus Didwiszus, Bühne,
Buki Shiff, Kostüme
Nicole Chevalier, Helena
Tansel Akzeybek, Paris
Peter Renz, Menelaus
Stefan Sevenich, Kalchas
Maria Fiselier, Orest

von Yehya Alazem

Barrie Kosky ist ein Genie! Der Regisseur, der im Sommer das Publikum und die ganze Opernwelt mit seiner Inszenierung von Richard Wagners „Die Meistersänger von Nürnberg“ in Bayreuth im Sturm genommen hatte, schafft, was niemand anders schaffen kann. Er hat ein unglaubliches Fingerspitzengefühl für Bühnenkunst. Der Australier, der die Komische Oper Berlin seit der Spielzeit 2012/2013 als Intendant und Chefregisseur leitet, hat in den letzten Jahren für eine Operettentradition im Haus gesorgt. „Jacques Offenbach, Die schöne Helena,
Komische Oper Berlin“
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