Deutsche Oper Berlin: Faust als gewissenloser Verführer

Foto: Matthias Baus (c)
Deutsche Oper Berlin,
26. Juni 2018
Charles Gounod, Faust

von Regine Neudert

Luftballons und Autoscooter, Bälle, Fahrräder und Rollschuhe stehen hier für Spaß in dieser eigentlich so tragischen Geschichte. Die Wiederaufnahme von Philipp Stölzls „Faust“-Inszenierung an der Deutschen Oper Berlin funktioniert besser, schenkt man einigen Publikumsstimmen Glauben, als die Premiere vor drei Jahren. Dies mag durchaus an der neuen hochkarätigen Besetzung liegen: allen voran Nicole Car und Charles Castronovo, die kurzfristig eingesprungen sind. „Charles Gounod, Faust,
Deutsche Oper Berlin“
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Brittens War Requiem in Berlin: Mahnung in unruhigen Zeiten

Foto: Marcus Ebener (c)
Staatsoper Unter den Linden, Berlin,
26. Juni 2018
Abonnement-Konzert VIII
Benjamin Britten, War Requiem

von Peter Sommeregger

Als Schluss-und Höhepunkt ihrer diesjährigen Abonnements-Konzerte hatte die Staatskapelle Berlin das War Requiem op. 66 von Benjamin Britten gewählt. Das 1962 für die Einweihung des Neubaus der Kathedrale von Coventry geschaffene Opus ist wie wenige Werke der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in das Standard-Programm großer Orchester und Chöre aufgenommen. „Benjamin Britten, War Requiem,
Staatsoper Unter den Linden, Berlin“
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Die Symphoniker Hamburg bescherten mir zwei schlaflose Nächte

Foto: Thies Rätzke (c)
Laeiszhalle Hamburg
, Großer Saal
10. Symphoniekonzert, 24. Juni 2018
Symphoniker Hamburg
Andris Poga, Dirigent

Ein Gastbeitrag von Teresa Grodzinska

Wie immer gespannt und aufgeregt begab ich mich in den Großen Saal der Laeiszhalle. Diesmal konnte ich diesen wunderschönen, trotz seiner stattlichen Größe gemütlich wirkenden Saal in Ruhe betrachten: eine Mischung aus Pseudobarock und protestantischer Kirchenarchitektur des beginnenden 20. Jahrhunderts begegnete mir wie Hamburg vor 38 Jahren: freundlich distanziert. Carl Laeisz verfügte in seinem Testament 1904 den Bau einer Musikhalle für Hamburg. Und das heißt in Hamburg immer: für alle Hamburger. Also kein Prunk und keine Herrlichkeit, aber auch keine hemdsärmelige „Halle“ für alle. Nein: die Laeiszhalle bedient keinen bestimmten Geschmack, daher fühlen sich hier Hinz und von der Kunzinski gleichermaßen wohl. Der Saal füllt  sich langsam, das 10. Konzert ist auch das letzte dieser Saison. Der Dirigent heute: Andris Poga. Er gibt sein Debüt bei den Symphonikern Hamburg. „Symphoniker Hamburg, 10. Symphoniekonzert, Andris Poga,
Laeiszhalle Hamburg“
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Elphi statt Kirche

Foto: Thies Rätzke (c)
Elbphilharmonie Hamburg
, Kleiner Saal, 24. Juni 2018
6. Kammerkonzert des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg

Ein Gastbeitrag von Teresa Grodzinska

Das Konzert ist restlos ausverkauft. Alle wollen in die Elphi. Wenigstens einmal im Leben. Und wenn schon der Ausflug nach Hamburg auf einen Sonntag fällt, dann halt Elphi statt Kirche. Und es ist nichts dagegen einzuwenden, denn „wenn es Gott geben sollte, würde er in der Musik wohnen…“ Wer hat das gesagt? „6. Kammerkonzert des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg,
Elbphilharmonie Hamburg“
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Die MITTWOCH-PRESSE – 27. JUNI 2018

Foto: Kirk Edwards (c) Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden: Die MITTWOCH-PRESSE – 27. JUNI 2018

Verona
Anna Netrebko debütiert 2019 mit Ehemann Yusif Eyvazov in der Arena von Verona
Anna Netrebko und ihr Ehegatte Yusif Eyvazov treten bei den ersten drei Aufführungen von Giuseppe Verdis „Il Trovatore“ in einer Inszenierung von Franco Zeffirelli zu Beginn der Saison 2019 in der Arena von Verona. Netrebko gibt damit ihr Arena-Debüt
Salzburger Nachrichten

München/ Bayerische Staatsoper
Georg Baselitz bei der Oper – eine Sensation? Mitnichten!
Georg Baselitz debütiert als Kostüm- und Bühnenbildner bei den Münchner Opernfestspielen. So ungewöhnlich ist das nicht. Kunst und Oper haben eine lange Tradition. Eine Glosse
Tagesspiegel

München/ Bayerische Staatsoper
Nina Stemme: „Jetzt ist die Zeit der Ernte“
Weltkarriere mit Familie und ohne PR-Tamtam: Das geht, wie Nina Stemme, die derzeit führende Wagner-Sopranistin, beweist. Ein Interview.
Münchner Merkur

Klosterneuburg
„La Traviata“ leidet und stirbt in Klosterneuburg
Einen „Dauerbrenner der Opernliteratur“ gibt es heuer bei operklosterneuburg (Bezirk Tulln) zu sehen: Giuseppe Verdis „La Traviata“. Premiere 7. Juli – bis 3. August
http://noe.orf.at/news/stories/2920355/ „Die MITTWOCH-PRESSE – 27. JUNI 2018“ weiterlesen

"Der Freischütz": Ein Höllenspektakel in der Wiener Staatsoper

Foto: Michael Pöhn (c)
Wiener Staatsoper
, 20. Juni 2018
Carl Maria von Weber, Der Freischütz

von Charles E. Ritterband

Alles ist anders in dieser Inszenierung: Die Bühne der Wiener Staatsoper ist zumeist in höllisches Rot getaucht, da lodert das Fegefeuer aus dem Konzertflügel, Vogelgestalten wie aus schrecklichen Albträumen treten auf, Samiel (Hans Peter Kammerer) hängt kopfüber von der Decke und muss seine Stimme – ungewöhnlich für die Wiener Staatsoper – deshalb mit Mikrofon verstärken, der Eremit (Albert Dohmen) lugt ebenfalls kopfüber aus einem überdimensionierten Kristalllüster, und die finstere Waldlandschaft der Wolfsschlucht fährt auf Rollen quer über die Bühne. Sowohl das Gespenstische als auch der Wald haben in dieser zweifellos romantischsten unter den deutschen Opern zentrale Funktionen, und es war sicher sinnvoll, dass der Regisseur Christian Räth, tatkräftig unterstützt vom Ausstatter Gary McCann, diese Elemente effektvoll zum Tragen brachte. „Carl Maria von Weber, Der Freischütz, Andreas Schager, Camilla Nylund,
Wiener Staatsoper“
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Weststil und Ostkult in Halle (Saale): Martin Reik singt Cole Porter und Klaus Adolphi Manfred Krug

Foto: Klaus Adolphi (c)
Moritzburg Open Air, Halle (Saale)
Cole Porter und Manfred Krug – Konzerte in Halle

von Guido Müller

Im Rahmen der vom Cultourbüro Halle Ulf Herden und der Oper Halle veranstalteten Moritzburg Open Air Konzerte fanden am Wochenende Veranstaltungen mit Musik des erfolgreichsten amerikanischen Musicalkomponisten Cole Porter und des ostdeutschen Liedersängers, Dichters und Schauspielers Manfred Krug statt. „Cole Porter und Manfred Krug, Moritzburg Open Air
Konzerte in Halle“
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Boston Philharmonic Youth Orchestra im Wiener Musikverein: Frischer Wind aus Übersee und Störenfriede im Goldenen Saal

Foto: Paul Marotta (c)
Musikverein Wien
, Großer Saal, 24. Juni 2018
Boston Philharmonic Youth Orchestra
Benjamin Zander, Dirigent
George Butterworth: The Banks of Green Willow
Maurice Ravel: La Valse. Poème chorégraphique pour Orchestre
Gustav Mahler: Symphonie Nr. 9 D-Dur

von Thomas Genser

Auf seiner Europa-Tournee besucht das Boston Philharmonic Youth Orchestra auch den Wiener Musikverein. Neben Kompositionen von Butterworth und Ravel erklingt Mahlers 9. Sinfonie. Im Rahmen eines Benefizkonzerts zugunsten des Europahauses führt Dirigent Benjamin Zander souverän durch den Koloss von Mahler. Die Leistung der Jugendlichen braucht sich vor „großen” Orchestern nicht zu verstecken, auch wenn das Publikum sie auf eine harte Probe stellt. „Boston Philharmonic Youth Orchestra, Benjamin Zander,
Musikverein Wien“
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Dresdner Philharmonie: Spätromantischer Ohrenschmaus

Foto: © Marco Borggreve

Philharmonie Dresden, 22. Juni 2018
Dresdner Philharmoniker, Dirigent: Bertrand de Billy
Solistin: Maria Bengtsson, Sopran

von Peter Sommeregger   

Eingeleitet wurde das – erschreckend schlecht besuchte – Konzert mit dem Notturno für Streicher und Harfe (ohne Opuszahl) von Arnold Schönberg. Hatte ein Teil des Publikums beim Namen Schönberg schwer verdauliche Zwölftonmusik erwartet, so sah es sich mit einem ganz der Spätromantik zuzuordnenden kurzen, aber sehr effektvollen Stück konfrontiert. In seiner frühen Schaffensperiode hatte der Komponist ja bekanntlich noch tonal komponiert. „Dresdner Philharmoniker, Bertrand de Billy, Maria Bengtsson,
Philharmonie Dresden“
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Semperoper Dresden: Ein Fest für Schostakowitsch

Foto: IMG Artists (c)
Sonderkonzert am Vorabend der Internationalen Schostakowitsch Tage Gohrisch

Semperoper Dresden, 21. Juni 2018

von Peter Sommeregger

Bereits zum neunten Mal finden in diesem Jahr im kleinen Ort Gohrisch in der Sächsischen Schweiz die Internationalen Schostakowitsch Tage statt. Der Komponist hatte dort mehrmals Urlaub gemacht, das erklärt die Wahl des Ortes für das jeweils dreitägige Festival. Tradition ist bereits auch, dass jeweils am Vorabend in der Dresdner Semperoper stattfindende Sonderkonzert. „Dmitri Schostakowitsch, Sonderkonzert, Yuri Temirkanov, Sächsische Staatskapelle,
Semperoper Dresden“
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