Nicht bloß fauler Zauber: "Das Rheingold" in Hamburg

Foto: (c) Monika Rittershaus
Staatsoper Hamburg,
Pfingstmontag, 21. Mai 2018
Richard Wagner, Das Rheingold

von Leon Battran

Es knallt und dampft. Claus Guths „Rheingold“-Inszenierung fordert eine gute Portion Humor von ihrem Publikum ein. Wenn es gelingt, diesen aufzubringen, kann man diese Inszenierung aber gutheißen und genießen. Und man verzeiht auch die stellenweise sehr ironische Behandlung von Wagners Weltenmythos. „Richard Wagner, Das Rheingold,
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Bellinis "Il Pirata" in St. Gallen: düstere Inszenierung, großartige Sänger

Joyce El-Khoury, Chor / Bild: Iko Freese (c)
Theater St. Gallen, 19. Mai 2018
Vincenco Bellini: Il Pirata
Sinfonieorchester St. Gallen
Chor des Theaters St. Gallen
Opernchor St. Gallen
Stéphane Fromageot, Musikalische Leitung
Ben Baur, Inszenierung und Bühne
Michael Vogt, Choreinstudierung
Marco Caria, Ernesto
Joyce El-Khoury, Imogene
Arthur Espiritu, Gualtiero

Von Charles E. Ritterband

Das Theater St. Gallen (früher: Stadttheater) hatte bereits vor Jahrzehnten Pionierleistungen auf dem Gebiet der Oper erbracht: Schon zu Beginn der 1980er-Jahre mit Verdis „Attila“, der in der Stadt des Heiligen Gallus erstmals nördlich der Alpen aufgeführt wurde. Auch Bellinis Oper „Il Pirata“ – obwohl schlechthin der Prototyp der romantischen Oper in Italien – wird eher selten aufgeführt. Mit gutem Grund: Die Handlung ist ziemlich verworren und widersprüchlich – und das tragische, ja blutige Geschehen steht in krassem Wiederspruch zu Bellinis wie immer heiterer Musik. „Vincenco Bellini, Il Pirata,
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"Das Rheingold" in Hamburg: Ein Zwerg zum Verlieben

Foto: Monika Rittershaus (c)
Staatsoper Hamburg
, 21. Mai 2018
Richard Wagner, Das Rheingold

von Sarah Schnoor

Wotan, wer und wie war Wotan? Eigentlich dreht sich alles um ihn. Aber heute Abend steht ein Zwerg im Mittelpunkt: Alberich. Werner Van Mechelen verleiht ihm Stimme und Körper. Der buhlende Zwerg wird gelockt, ausgelacht und erniedrigt. Schnell dreht sich sein Benehmen von einem lüsternen kleinen Mann zu einem übermächtigen und brutalen Herrscher. Rheingold und sein daraus geschmiedeter Ring machen dies möglich. Van Mechelen besingt die Rheintöchter so eindringlich, wie er kurz darauf der Liebe abschwört. Seine warme, runde und trotzdem durchdringende, große Stimme hat viele Farben. Er bringt sowohl den kernig hinterlistigen Charakter des Niblung heraus, als auch den sich Sehnenden, der in der vierten Szene in wunderschönem Legato seinen Ring besingt und verflucht. Zum Verlieben schön ist der Gesang des „höckrigen“ Zwergs. „Richard Wagner, Das Rheingold,
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Permanente Hochspannung in Frank Castorfs „Totenhaus“

Foto: Wilfried Hösl (c)
Bayerische Staatsoper, 
21. Mai 2018
Leoš Janáček, Aus einem Totenhaus
Simone Young: Dirigentin

von Maria Steinhilber

Unruhe und auffällig düstere Roben breiten sich auf den noch freien Plätzen der Bayerischen Staatsoper aus. Dieser Montagabend ist kein Tatortabend, sondern Premierenabend: „Aus einem Totenhaus“ von Leoš Janácek. Eine Premiere auch für Frank Castorf. Dieser inszeniert zum allerersten Mal an der Bayerischen Staatsoper und hinterlässt kräftige Fußabdrücke auf dem Regieboden der Münchner Oper. „Leoš Janáček, Aus einem Totenhaus,
Bayerische Staatsoper“
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Die DIENSTAG-PRESSE – 22. MAI 2018

Foto: Wilfried Hösl (c)
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München/ Bayerische Staatsoper
Geteilte Reaktionen auf Castorfs „Aus einem Totenhaus“
München – Frank Castorfs mit Spannung erwartetes Regiedebüt an der Bayerischen Staatsoper in München ist am Pfingstmontag mit außerordentlich gemischten Publikumsreaktionen bedacht worden. Als der Berliner Regisseur, langjähriger Leiter der Volksbühne, nach der nur hundertminütigen, pausenlosen Aufführung von Leoš Janáčeks Oper „Aus einem Totenhaus“ die Bühne betrat, entwickelte sich ein kurzes, aber heftiges Buh-Bravo-Duell. Danach verließen die Zuschauer fast fluchtartig das Nationaltheater.
Musik heute

Buhs und Bravos nach Castorf-Debüt in Münchner Oper
Frank Castorfs mit Spannung erwartetes Regiedebüt an der Bayerischen Staatsoper in München ist am Pfingstmontag mit außerordentlich gemischten Publikumsreaktionen bedacht worden. Als der Berliner Regisseur, langjähriger Leiter der Volksbühne, nach der nur hundertminütigen, pausenlosen Aufführung von Leoš Janáčeks Oper „Aus einem Totenhaus“ die Bühne betrat, entwickelte sich ein kurzes, aber heftiges Buh-Bravo-Duell. Danach verließen die Zuschauer fast fluchtartig das Nationaltheater.
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Elbphilharmonie: Die Orgel ist der Star des Abends

Foto: Maxim Schulz (c)
Elbphilharmonie
Hamburg, 19. Mai 2018
Thomas Cornelius, Orgel
Thomas Dahl,
Orgel
Manuel Gera, Orgel

von Sebastian Koik

Die Orgel ist der Star des Abends.

Kein Organist kennt sie besser als Thomas Cornelius, der ihren kompletten Bau begleitete. Kein Organist hat sie häufiger im Konzert gespielt. Im ersten Teil des Abends stellt Thomas Cornelius „sein“ Instrument vor und die Besucher erfahren viel Interessantes über das 25 Tonnen schwere klangmächtige und optisch beeindruckende Schmuckstück der Elbphilharmonie. „Thomas Cornelius, Thomas Dahl, Manuel Gera, Orgel,
Elbphilharmonie Hamburg“
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Die MONTAG-PRESSE – 21. MAI 2018 – Pfingstmontag

Foto: Thies Raetzke (c)
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Live aus dem Münchner Nationaltheater: Leoš Janáček: „Aus einem Totenhaus“
Gesamtaufnahmen oder Liveübertragungen von den großen Opernbühnen wie München, Mailand und New York – samstags ab 19.05 Uhr auf BR-KLASSIK
https://www.br-klassik.de/programm/radio/ausstrahlung-1397016.html

Premiere im Nationaltheater: Frank Castorf über „Aus einem Totenhaus“ von Leos Janacek
Münchner Abendzeitung

Meister des Balkan-Barock
Für Janáčeks Oper „Aus einem Totenhaus“ hat Aleksandar Denić wieder einen seiner Bühnentürme gebaut – das Stück hat in der Regie von Frank Castorf am Pfingstmontag in München Premiere.
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Kent Nagano ist der am meisten beseelte unter den großen Dirigenten-Tieren

Foto: (c) Felix Broede

Elbphilharmonie, 14. Mai 2018
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Dirigent – Kent Nagano
Klavier – Mikhail Pletnev
Robert Schumann, Konzertstück für vier Hörner und großes Orchester, op. 86
Robert Schumann, Klavierkonzert a-Moll, op. 54
Robert Schumann, Symphonie Nr. 3 Es-Dur, op. 97 „Rheinische“

Ein Gastbeitrag von Teresa Grodzinska

Ein bisschen bange war mir schon, „dienstlich“ ein Konzert zu besuchen. Ich musste den Fokus erst einmal auf das „Wie“ einstellen, statt einfach nur auf „Genuss, Genuss, Genuss“. Es ist gar nicht so einfach. Man will es allen recht machen: den Blog-Lesern, dem Komponisten (in diesem Fall Robert Schumann, 1810 – 1856), dem Orchester und – last not least – Kent Nagano, dem Zen-Dirigenten. Nachdem Claudio Abbado von uns gegangen ist, ist Nagano der am meisten beseelte unter den großen Dirigenten-Tieren. Wahrscheinlich weil er japanische Wurzeln hat. Er wurde mit Meditation sozusagen schon im Kindesalter gefüttert. „Philharmonisches Staatsorchester Hamburg, Kent Nagano,
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Kristina Mkhitaryan wird in einigen Jahren zu den großen Sopranistinnen unserer Zeit gehören

Foto: Kristina Mkhitaryan © Emil Matveev
Deutsche Oper Berlin
, 19. Mai 2018
Giuseppe Verdi, La Traviata
Carlo Montanaro
, Dirigent
Götz Friedrich, Inszenierung
Frank Philipp Schlößmann, Bühne
Kristina Mkhitaryan, Violetta
Attilio Glaser, Alfredo Germont
Gabriele Viviani, Giorgio Germont

von Yehya Alazem

„La Traviata“ ist eine der absolut beliebtesten Opern im ganzen Repertoire, und laut der Internetseite „Operabase“ ist sie die meist gespielte Oper überhaupt. Aber eine erfolgreiche Aufführung dieser Oper ist sehr abhängig von der Titelheldin – es wird auch oft gesagt, für die Violetta brauche man drei Sopranistinnen, da sich der Charakter vom einen zum nächsten Akt sehr entwickelt und jeder Akt verschiedene Fähigkeiten in Anspruch nimmt. „Giuseppe Verdi, La Traviata,
Deutsche Oper Berlin“
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Samson, Dalila und eine Badewanne – grandios gescheiterte Neuinszenierung in Wien

Foto: Michael Pöhn (c)
WIENER STAATSOPER, 12. Mai 2018
Camille Saint-Saëns: SAMSON ET DALILA

Ein Rückblick von Charles E. Ritterband

Es hätte ein Glanzlicht der Saison im Haus am Ring werden können – mit Weltstars: Als Dalila debütierte die unvergleichliche Mezzosopranistin Elina Garanca und als ebenbürtiger Partner stand ihr Roberto Alagna als der von ihr verratene Geliebte gegenüber. Es hätte alles so schön sein können. War es aber nicht. „Camille Saint-Saëns, SAMSON ET DALILA, Elina Garanca,
Wiener Staatsoper“
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