HISTORISCH TRIFFT AUF MODERN oder auch musikalischer Dilettantismus auf russische Perfektion

© FRASHO / franks-travelbox
Ludwig van Beethoven,Trio für Klavier, Violine und Violoncello Es-Dur, op. 38
Trio für Klavier, Klarinette und Violoncello B-Dur, op. 11, „Gassenhauer-Trio”
Septett für Violine, Viola, Klarinette, Horn, Fagott, Violoncello und Kontrabass Es-Dur, op. 20
Studierende der MUK (Musik und Kunst Privatuniversität Wien),
Wiener Musikverein, Gläserner Saal / Magna Auditorium, 22. Mai 2017

von Eva Hausegger

„Historisch trifft auf Modern“ heißt das von Studierenden der MUK (Musik und Kunst Privatuniversität Wien) erstellte Konzert-Programm. Eigentlich hätte man bei dieser Überschrift an Komponisten aus verschiedenen Epochen gedacht. Liest man weiter, ist jedoch klar, es handelt sich um Kammermusik von Ludwig van Beethoven. Doch wo trifft nun Historisch auf Modern? Klein angemerkt auf der Website sowie im Programmheft steht, dass im ersten Teil die zwei Klaviertrios mit historischen Instrumenten gespielt werden, das ist dann auch der Fall. Der Cellist spielt ein Barockcello und statt eines gewöhnlichen Flügels gibt es ein Hammerklavier. Man darf gespannt sein. „Studierende der Musik und Kunst Privatuniversität Wien, L. v. Beethoven,
Wiener Musikverein“
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Tannhäuser: eine sehens- und überaus hörenswerte Produktion mit hochkarätigem Ensemble!!!

Foto: Borggreve (c)
Richard Wagner, Tannhäuser
Musikalische Leitung: Kirill Petrenko
Inszenierung, Bühne, Kostüm, Licht: Romeo Castellucci
Choreografie: Cindy van Acker
Hermann, Landgraf von Thüringen: Georg Zeppenfeld
Tannhäuser: Klaus Florian Vogt
Wolfram von Eschenbach: Christian Gerhaher
Walther von der Vogelweide: Dean Power
Biterolf: Peter Lobert
Heinrich der Schreiber: Ulrich Reß
Reinmar von Zweter: Ralf Lukas
Elisabeth, Nichte des Landgrafen: Anja Harteros
Venus: Elena Pankratova
Ein junger Hirt: Elsa Benoit
Vier Edelknaben: Solist/en des Tölzer Knabenchors
Bayerisches Staatsorchester
Chor der Bayerischen Staatsoper
Premiere: 21. Mai .2017

Marlene Wagner

„Ich schulde der Welt noch einen Tannhäuser“ – Kirill Petrenko und Klaus Florian Vogt haben sich Richard Wagners Worte zu eigen gemacht. Am Sonntag, 21. Mai 2017, um 16 Uhr, begann die Premiere der aktuellen Inszenierung des „Tannhäuser“ mit Starbesetzung. Für den Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper sowie für die Titelrolle, Klaus Florian Vogt, war dies eine Premiere im wörtlichen Sinne. Beide wirkten zum ersten Mal bei dieser Oper mit, bei der Romeo Castellucci für die Inszenierung verantwortlich ist. „Richard Wagner, Tannhäuser, Krill Petrenko, Inszenierung, Romeo Castellucci, Cindy van Acker Hermann, Georg Zeppenfeld, Klaus Florian Vogt, Christian Gerhaher, Dean Power, Peter Lobert, Ulrich Reß, Reinmar von Zweter, Ralf Lukas, Anja Harteros, Elena Pankratova, Elsa Benoit, Solisten des Tölzer Knabenchors, Bayerisches Staatsorchester, Chor der Bayerischen Staatsoper,
Bayerische Staatsoper“
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In memoriam Sir Neville Mariner – am Ende fehlt ein Dirigent

Foto: Höhne (c)
Academy of St Martin in the Fields
Kit Armstrong Klavier
Tomo Keller Violine und Leitung
Benjamin Britten Variations on a theme by Frank Bridge op. 10
Wolfgang Amadeus Mozart Konzert für Klavier und Orchester Nr. 22 Es-Dur KV 482
Wolfgang Amadeus Mozart Sinfonie Nr. 39 Es-Dur KV 543
Elbphilharmonie, 17. Mai 2017

Von Sebastian Koik

Der Konzertabend beginnt mit Variations on a theme by Frank Bridge op. 10 von Benjamin Britten. Die reine Streicherbesetzung braucht etwa fünf Minuten, um sich warm zu spielen, doch dann brilliert die Academy of St Martin in the Fields in der abwechslungsreichen Komposition, die dem jungen Britten einen frühen und durchschlagenden Erfolg bescherte. Jede der Variationen soll eine andere Facette von Brittens Lehrer, Mentor und Freund Frank Bridge zeigen und zitiert dabei unterschiedliche musikalische Stile und Stimmungen. Die Streicher spielen großartig: Mit extrem viel Biss, mit Tiefe, mit Kraft, mit Dramatik, mit gefühlvollem Schmelz, mit Intensität, mit großer musikalischer Spannung. Besser geht es nicht! „Academy of St Martin in the Fields, Kit Armstrong, Tomo Keller, Benjamin Britten, Wolfgang Amadeus Mozart,
Elbphilharmonie“
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Das NDR Elbphilharmonie Orchester ist eines der am meisten unterschätzten Orchester der Welt

Foto: © Lillian Birnbaum
NDR Elbphilharmonie Orchester
Vilde Frang Violine
Dirigent Antonio Méndez
Mikhail Glinka Ouvertüre zu »Ruslan und Ludmila«
Béla Bartók Konzert für Violine und Orchester Nr. 1
Sergej Rachmaninow Sinfonie Nr. 2 e-Moll op. 27
Elbphilharmonie, 14. Mai 2017

Eine Nachbetrachtung von Sebastian Koik

Sir Simon Rattle würde wohl von einer „Tapa“, einem kleinen musikalischen Appetithäppchen, sprechen. Das Konzert beginnt mit Mikhail Glinkas Ouvertüre zu »Ruslan und Ludmila«, einem schönen sechs minütigen Stück, das deutlich wohlschmeckender ist als Holts „Arcos“, der Tapa der Berliner Philharmoniker kürzlich in Hamburg. „NDR Elbphilharmonie Orchester, Vilde Frang, Antonio Méndez,
Elbphilharmonie“
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Das NDR Elbphilharmonie Orchester zeigt sich von seiner Schokoladenseite

Foto: Rätzke (c)
NDR Elbphilharmonie Orchester
Vadim Gluzman Violine
Dirigent Hannu Lintu
Jean Sibelius, Tapiola / Tondichtung für großes Orchester op. 112
Alban Berg, Konzert für Violine und Orchester »Dem Andenken eines Engels«
Carl Nielsen, Sinfonie Nr. 4 op. 29 »Das Unauslöschliche«

von Ricarda Ott

Statt Anton Bruckners Vierter gab es nordische Sinfonik. Statt Christoph von Dohanyi, ehemaliger Chefdirigent des NDR Elbphilharmonie Orchesters von 2004-2011, gab am Donnerstagabend der finnische Dirigent Hannu Lintu sein Debüt in der Klangmanege am Kaiserkai. Ein Programm gespickt mit einschneidenden Umänderungen und dennoch ein mitreißendes Konzert. „NDR Elbphilharmonie Orchester, Vadim Gluzman, Hannu Lintu,
Elbphilharmonie“
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Eine Forelle im Wasser könnte lebhafter nicht sein als Alice Sara Ott und ihr Ensemble

Alice Sara Ott Klavier
Roland Greutter Violine
Jan Larsen Viola
Andreas Grünkorn Violoncello
Michael Rieber Kontrabass
Robert Schumann
Fünf Stücke im Volkston op. 102 für Violoncello und Klavier
Maurice Ravel
Sonate C-Dur für Violine und Violoncello
Franz Schubert
Klavierquintett A-Dur D 667 »Forellenquintett«
Elbphilharmonie Hamburg, 16. Mai 2017

von Leon Battran

Einen Abend von wunderbar pointierter Kammermusik bescherte die Pianistin Alice Sara Ott mit Ensemble dem Publikum im Kleinen Saal der Elbphilharmonie. Intim, bewegend und elektrisierend war die Musik, die die fünf ambitionierten Musiker mit sichtbarer Spielfreude und Hingabe erklingen ließen. „Alice Sara Ott, Roland Greutter, Jan Larsen, Andreas Grünkorn, Michael Rieber,
Elbphilharmonie“
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Plácido Domingo singt seit 50 Jahren an der Wiener Staatsoper

Pressemitteilung der Wiener Staatsoper

50 Jahre KS Plácido Domingo an der Wiener Staatsoper: Sonderpublikation zur Ausstellung, Programm Galakonzert, Zahlen und Fakten

Foto: Plácido Domingo und der Wiener Musikprofessor Reinhard Rauner
(c) Andreas Schmidt

In Anwesenheit des Weltstars wurde am Mittwoch, 17. Mai 2017, die Ausstellung KS Plácido Domingo – 50 Jahre Staatsoperngeschichte im Gustav-Mahler-Saal der Wiener Staatsoper eröffnet. Die Schau zeigt mit Fotos, Zeitdokumenten, Kostümen, Requisiten und Filmausschnitten eine Rückschau auf Plácido Domingos fünf Staatsopern-Jahrzehnte und kann ab sofort im Rahmen eines Vorstellungsbesuches bis Ende Juni 2017 besichtigt werden. „50 Jahre Plácido Domingo an der Wiener Staatsoper“ weiterlesen

Wiener Philharmoniker schenken dem Publikum eine wundervolle Märchenstunde

Wiener Philharmoniker
Daniel Barenboim, Dirigent
Bedřich Smetana
Má vlast (Mein Vaterland)
. Symphonische Dichtungen T 110 – 111, 113 – 114, 120 – 121
Wiener Konzerthaus, 17. Mai 2017

von Mirjana Plath

Es war einmal ein tauber Komponist, der malte eine Geschichte für Blinde. Er beschrieb mit Musik alte Legenden aus seiner Heimat, die sich zu lebendigen Szenen vor dem inneren Auge des Publikums fügten. Die Zuhörer waren so bewegt von seiner Musik, dass sie ihn zum Nationalhelden von Tschechien erhoben. Bedřich Smetanas Symphonische Dichtungen „Má vlast“ (Tschechisch für „Mein Vaterland“) erlangten Weltruhm. „Wiener Philharmoniker, Daniel Barenboim, Dirigent, Bedřich Smetana, Má vlast (Mein Vaterland),
Wiener Konzerthaus“
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Rafal Blechasz: ein phänomenales, lockeres Naturtalent aus Polen, das die Konzertsäle der Welt in Atem halten wird.

Foto © Felix Broede
Rafał Blechacz, Kammerorchester Basel, Trevor Pinnoc
Kölner Philharmonie

Rafał Blechacz Klavier
Kammerorchester Basel
Trevor Pinnock Dirigent

Ludwig van Beethoven, Ouvertüre aus: Die Geschöpfe des Prometheus op. 43 (1800 – 01)
Ludwig van Beethoven, Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 c-Moll op. 37 (1800 – 02)
Matthias Arter, Aquarell über das Ricercar a 6 von Johann Sebastian Bach BWV 1079 für Orchester (2016)
Felix Mendelssohn Bartholdy, Sinfonie d-Moll op. 107 (1829 – 32) „Reformations-Sinfonie“
Kölner Philharmonie, 16. Mai 2017

von Daniel Janz

Mit klassischem Programm lockt das Kammerorchester Basel in die Kölner Philharmonie. Kammerorchester ist dabei auch programmatisch zu verstehen – beim Höhepunkt des Abends vereinen sich nicht einmal 50 Musiker auf der Bühne. Mit dem überwältigenden Orchesterapparat einer Mahler-Symphonie oder der Reizflutung einer Tondichtung von Richard Strauss können diese Werke nicht mithalten. Dennoch ist das, was das Kammerorchester Basel auf die Bühne der unverdient nur halb gefüllten Philharmonie zaubert, alles andere als hausbacken oder einfältig. „Rafał Blechacz, Kammerorchester Basel, Trevor Pinnock,
Kölner Philharmonie“
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Die Dirigentin Laurence Equilbey erschafft die Welt in zwei Stunden

Foto © Agnès Mellon
Joseph Haydn, Die Schöpfung
. Oratorium in drei Teilen
Laurence Equilbey Musikalische Leitung
Mari Eriksmoen Sopran
Martin Mitterrutzner Tenor
Daniel Schmutzhard Bariton
La Fura dels Baus Szenische Performance
Carlus Padrissa Inszenierung
Insula Orchestra
Accentus Chor
Theater an der Wien, 15. Mai 2017

von Mirjana Plath

„Und Gott sprach: Es werde Licht, und es ward Licht.“ Laurence Equilbey lässt dieses Licht klanggewaltig in strahlendem C-Dur ertönen. Die Dirigentin leitete am Montag die Premiere der szenischen Aufführung von Joseph Haydns Oratorium „Die Schöpfung“ im Theater an der Wien. „Joseph Haydn, Die Schöpfung, Laurence Equilbey, Mari Eriksmoen, Martin Mitterrutzner, Daniel Schmutzhard, La Fura dels Baus, Carlus Padrissa, Insular Orchestra, Accentus,
Theater an der Wien“
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