"Poppea": Wegen solch einer Aufführung wurden die Salzburger Festspiele gegründet!

Foto: © Salzburger Festspiele / Maarten Vanden Abeele
Salzburger Festspiele, Haus für Mozart
, 18. August 2018
Claudio Monteverdi, L’incoronazione di Poppea

von Phillip Schober

Vor vier Jahrhunderten entwickelte Claudio Monteverdi die Kunstform der Oper und führte diese zugleich zu ihrem Höhepunkt. Alle nachfolgenden Komponisten mussten sich an der Musikalität dieses frühbarocken Meisters messen. Bei den Salzburger Festspielen begleitete das Barockensemble „Les Arts Florissants“ die Aufführung von Monteverdis letzter Oper, der „L’incoronazione di Poppea“. Einzigartige Stimmen sowie traumhafte Tänzer führten zur Krönung dieser Poppea. „Claudio Monteverdi, L’incoronazione di Poppea,
Salzburger Festspiele, Haus für Mozart“
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Ein starkes Stück: Ein überarbeiteter “Jedermann” in Salzburg

Foto: © Tourismus Salzburg / G. Breitegger
Salzburger Festspiele, Domplatz, Salzburg,
19. August 2018
Hugo von Hofmannsthal, Jedermann
Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes

Michael Sturminger, Regie
Renate Martin, Andreas Donhauser, Bühne und Kostüme
Wolfgang Mitterer, Komposition und Musikalische Leitung
Andreas Heise, Choreografie
Stefan Ebelsberger, Hubert Schwaiger, Licht
Jakob Barth, Videodesign
Angela Obst, Dramaturgie
Peter Lohmeyer, Stimme des Herrn / Tod / Der Spielansager
Tobias Moretti, Jedermann
Edith Clever, Jedermanns Mutter
Hanno Koffler, Jedermanns guter Gesell / Teufel
Sigrid Maria Schnückel, Der Koch
Roland Renner, Ein armer Nachbar
Fritz Egger, Ein Schuldknecht
Martina Stilp, Des Schuldknechts Weib
Stefanie Reinsperger, Buhlschaft
Hannes Flaschberger, Dicker Vetter
Stephan Kreiss, Dünner Vetter
Christoph Franken, Mammon
Mavie Hörbiger, Werke
Johannes Silberschneider, Glaube
Ensemble 013

von Sebastian Koik

Magisch wehen die vielen hundert Quadratmeter weißer Bühnenvorhang im Wind. Sie sind das I-Tüpfelchen an Atmosphäre dieses ganz besonderen Freilufttheaters vor dem Portal des Salzburger Doms, mit Blick auf die schroffen Felsen und der darauf kronenden Festung.

Es wird schon seine Gründe haben, weshalb das Stück bereits knapp 700 Mal in den knapp 100 letzten Sommern gespielt wurde. Und es wird auch seine Gründe haben, weshalb der „Jedermann“ dabei immer ausverkauft ist, und zahllose Menschen trotzdem vergeblich darauf hoffen, diesem einzigartigen Theater beiwohnen zu dürfen. „Hugo von Hofmannsthal, Jedermann,
Salzburger Festspiele, Domplatz, Salzburg“
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Salzburger Festspiele: Musik als als einendes Element

Foto: © Salzburger Festspiele / Marco Borrelli (c)
Salzburger Festspiele, Großes Festspielhaus, 17. August 2018
West-Eastern Divan Orchestra
PETER I. TSCHAIKOWSKI Polonaise aus dem dritten Akt der Oper Eugen Onegin op. 24
PETER I. TSCHAIKOWSKI Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 35
CLAUDE DEBUSSY La Mer – Trois esquisses symphoniques
ALEXANDER SKRJABIN Le Poème de l’extase op. 54
Lisa Batiashvili, Violine
Daniel Barenboim, Dirigent

von Antonia Tremmel-Scheinost

Vor nahezu zwei Jahrzehnten riefen Daniel Barenboim und Edward Said einen einzigartigen, arabische und israelische Jungmusiker vereinenden Klangkörper ins Leben. Einst vom Maestro als für „beinahe unmöglich“ befunden, tönt die gemeinsame Botschaft eines friedlichen Miteinanders seit langer Zeit auf den Bühnen dieser Welt. Von solch einer fleischgewordenen Utopie mit Altmeister Barenboim in der Rolle des interkulturellen Chefbrückenbauers wurde das Salzburger Festspielpublikum durch einen Abend des musikalischen und menschlichen Dialoges geführt. Die klangliche Qualität wiederum changierte zwischen Ebbe und Flut. „Lisa Batiashvili, Daniel Barenboim, West-Eastern Divan Orchestra,
Salzburger Festspiele, Großes Festspielhaus“
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Quo vadis, Maurizio Pollini? Der Weltstar offenbart Schwächen in Salzburg

Foto: Maurizio Pollini, © Christoph Riccius
Salzburg, Salzburger Festspiele, Großes Festspielhaus, 19. August 2018

Johannes Brahms, Drei Intermezzi op. 117
Robert Schumann, Concert sans orchestre f-Moll op. 14
Frédéric Chopin, Zwei Nocturnes op. 62; Polonaise fis-Moll op. 44; Berceuse Des-Dur op. 57; Scherzo cis-Moll op. 39.

Maurizio Pollini, Klavier

von Raphael Eckardt

Mit Pianistenlegenden kennt man sich aus bei den Salzburger Festspielen: Nach furiosen Gastspielen der größten Klavierkünstler unserer Zeit (Kissin, Trifonov, Schiff, etc.) war am vergangenen Sonntag im Rahmen der diesjährigen Sommerfestspiele auch der seit Jahrzehnten auf den Weltbühnen brillierende italienische Tastenpriester Maurizio Pollini zu hören. Pollini, mittlerweile stolze 76 Jahre alt, hat mit seinen Chopin-Aufnahmen Generationen junger Pianisten geprägt. Seine legendären Etüdeneinspielungen des polnischen Komponisten aus den 1970er-Jahren sind bis heute unübertroffen, sein künstlerischer Mythos umhüllt die großen Konzertbühnen dieser Welt seit mittlerweile beinahe sechs Dekaden. Als Pollini 1960 den renommierten Warschauer Chopin-Wettbewerb gewann, war man sich in Expertenkreisen schnell einig, dass da ein neuer Stern am Pianistenhimmel entstanden war, der sein strahlendes Vermächtnis mittlerweile auf nicht weniger als 56 CDs und tausenden Solokonzerten zu repräsentieren wusste. „Maurizio Pollini, Klavier,
Salzburg, Salzburger Festspiele, Großes Festspielhaus“
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Faust'scher Abend mit Brandauer in Lübeck

Musik- und Kongresshalle Lübeck, 19. August 2018
Robert Schumann, „Faust-Szenen“
Symphonischer Chor Hamburg

Flensburger Bach-Chor
Sønderjyllands Symfoniorkester
Matthias Janz, Dirigent
Klaus Maria Brandauer, Erzähler

von Katrin Bohlmann (NDR-Kultur)

Beim Schleswig-Holstein Musik Festival (SHMF) hat es am Sonntagabend ein echtes Schmankerl gegeben: Klaus Maria Brandauer hat in der Lübecker Musik- und Kongresshalle (MuK) Schumanns „Faust-Szenen“ gelesen, zusammen mit dem Flensburger Dirigenten Matthias Janz, seinen beiden Chören, einem Orchester und zwölf Solisten, die den musikalischen Part übernommen haben. Ein besonderer Abend, zumal Robert Schumann – der diesjährige Schwerpunktkomponist beim SHMF – bisher noch nie so zu hören war: in Wort und Musik.

Der Österreicher Klaus Maria Brandauer liest in Lübeck zu "Faust-Szenen" von Robert Schumann © Axel Nickolaus Fotograf: Axel Nickolaus
Der 75-jährige Österreicher Klaus Maria Brandauer liest Schumanns „Faust-Szenen“ in Lübeck. © Axel Nickolaus

Es war ein großes Aufgebot, das hat es in dieser SHMF-Spielzeit noch nicht gegeben. Mehr als 280 Künstler waren auf der Bühne: die Mitglieder des Flensburger Bach-Chors und des Symphonischen Chors Hamburg. Zwölf Solisten, das dänische Symphonieorchester Südjütlands – alle unter der Leitung des Flensburger Dirigenten Matthias Janz. Eine große Herausforderung, erzählt Janz, bekennender Brandauer-Fan: „Ich habe ihm anhand der Partitur gesagt: Da könntest du lesen und da. Dann hat Brandauer sich hingesetzt und überlegt, was könnte an den Stellen gelesen werden. Anschließend haben wir uns ein ganzes Wochenende in Lübeck mit Frank Siebert, dem Chefdramaturg, zusammengesetzt und versucht, alles zusammenzubringen. Ich habe Klavier gespielt, Brandauer hat gelesen – wie live -, und so hatten wir eine lange Vorlaufzeit. Sonst würde das nicht funktionieren.“

Weiterlesen: Brandauer liest Schumann / von Katrin Bohlmann – NDR kultur

Die MONTAG-PRESSE – 20. AUGUST 2018

Foto: Simon Haenel (c)
Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden: Die MONTAG-PRESSE – 20. AUGUST 2018

Tiroler Festspiele
Tiroler Festspiele: Grüne für Rückzug Kuhns als Dirigent
Sueddeutsche Zeitung

Grafenegg
Grafenegg-Festival mit Gedenken eröffnet: Krieg oder Frieden
Benjamin Brittens „War Requiem“ fesselte zwischen Wohlklang und Alarm
https://derstandard.at/2000085625081/Krieg-oder-Frieden

Star-Dirigent Simon Rattle bleibt ein Berliner
16 Jahre stand Sir Simon Rattle an der Spitze der Berliner Philharmoniker. Inzwischen liegt sein beruflicher Mittelpunkt in London, aber an einen Umzug in die britische Hauptstadt denkt der Star-Dirigent nicht
Hamburger Abendblatt „Die MONTAG-PRESSE – 20. AUGUST 2018“ weiterlesen

Rheingau Musik Festival: Ganz persönliche Christian-Gerhaher-Lieder in Wiesbaden

Foto: Thomas Egli (c)
Rheingau Musik Festival

Kurhaus Wiesbaden, 17. August 2018

Christian Gerhaher, Bariton
NDR Elbphilharmonie Orchester
Krzysztof Urbański, Leitung

  • Gustav Mahler, Adagio aus Sinfonie Nr. 10 Fis-Dur „Die Unvollendete“
  • Gustav Mahler, Lieder aus „Des Knaben Wunderhorn
  • Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 „Eroica“

von Phillip Schober

Mit fast zweihundert Veranstaltungen jährlich gilt das Rheingau Musik Festival als eines der bedeutendsten europäischen Sommerfestspiele der klassischen Musik. Bis zum Mittelrheintal fungieren ausgefallene Orte wie Klöster, Schlösser, Kirchen und Weingüter als Spielstätte für weltweite Spitzenmusiker. Zahlreiche Konzerte, Opern und Liederabende erfüllen den hohen kulturellen Anspruch des überregional angereisten Publikums. Am Freitag spielte das NDR Elbphilharmonie Orchester ein vorzügliches Programm zweier Sinfonien, verbunden durch intime Orchesterlieder des Spätromantikers Gustav Mahler. Die Interpretation jener sieben Lieder lag bei einem der renommiertesten Liedsänger der Gegenwart, dem Bariton Christian Gerhaher. „Christian Gerhaher, NDR Elbphilharmonie Orchester, Krzysztof Urbański,
Rheingau Musikfestival, Kurhaus Wiesbaden“
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Ein Abend voller Romantiker - Ausnahme-Bariton Christian Gerhaher und das NDR Elbphilharmonie Orchester in Kiel

Foto: Thomas Egli (c)
Schleswig-Holstein Musik Festival,
Kieler Schloss, 16. August 2018

NDR Elbphilharmonie Orchester
Krzysztof Urbański Dirigent
Christian Gerhaher Bariton

Gustav Mahler
Adagio aus der Symphonie Nr. 10
Lieder aus „Des Knaben Wunderhorn“

Johannes Brahms
Symphonie Nr. 2 D-Dur

von Sarah Schnoor

Mit Robert Schumann hat das Schleswig-Holstein Musik Festival (SHMF) 2018 einen Künstler in den Mittelpunkt gestellt, der außerordentlich „romantisch“ ist. Nun wird an diesem hochkarätig besetzten Abend aber gar kein Schumann gegeben. Krzysztof Urbański leitet als erster Gastdirigent das NDR Elbphilharmonie Orchester, und schaut man sich seine Veröffentlichungen und vergangenen Konzerte an, wird das Faible für
(Spät-)Romantik recht schnell deutlich. So entfernt sich der Abend etwas vom Festivalprogramm, beginnt aber passend zu Urbański mit dem Adagio aus Gustav Mahlers unvollendeter 10. Symphonie. „NDR Elbphilharmonieorchester, Krzysztof Urbański, Christian Gerhaher,
Schleswig-Holstein Musik Festival, Kieler Schloss“
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Kaum je war Oper lustiger!
Bartoli und Co begeistern mit Feuerwerk der Komik, Klasse und Spielfreude bei den Salzburger Festspielen

Foto: © Salzburger Festspiele / Ruth Walz
Cecilia Bartoli and friends:
Giacchino Rossini, L’italiana in algeri
Salzburger Festspiele, Haus für Mozart, Salzburg, 16. August 2018

Jean-Christophe Spinosi, Musikalische Leitung
Moshe Leiser & Patrice Caurier, Regie
Christian Fenouillat, Bühne
Agostino Cavalca, Kostüme
Christophe Forey, Licht
Étienne Guiol, Video
Christian Arseni, Dramaturgie
 Cecilia Bartoli, Isabella
Ildar Abdrazakov, Mustafà
Edgardo Rocha, Lindoro
Alessandro Corbelli, Taddeo
José Coca Loza, Haly
Rebeca Olvera, Elvira
Rosa Bove, Zulma
Philharmonia Chor Wien
Walter Zeh, Choreinstudierung
Ensemble Matheus
Luca Quintavalle, Hammerklavier

 von Sebastian Koik

Eine stärkere Frau hat man selten auf der Bühne erlebt. Nichts beunruhigt sie, sie sorgt sich nicht, kennt keine Angst. Cecilia Bartoli als Isabella ist ein Spektakel! L’italiana in algeri bei den Salzburger Opernfestspielen 2018 ein großer Erfolg von beeindruckender Komik und Lebendigkeit.

Die mit Stimme, Spiel und Ausstrahlung verführende Cecilia Bartoli als feurige Italienerin Isabella kontrolliert das Geschehen. Drei Männern verdreht sie komplett den Kopf, und sie spielt mit ihnen. Sie ist gewissermaßen die Regisseurin auf der Bühne.

Sie lässt sich nichts sagen. Es geschieht, was sie will. Sie hat ihr eigenes Leben und das einiger anderer komplett in der Hand.

„Giacchino Rossini, L’italiana in algeri Salzburger Festspiele, Haus für Mozart, Salzburg, 16. August 2018“ weiterlesen

Subjektive Gläubigkeit bei den Salzburger Festspielen

Foto: ©Salzburger Festspiele / Marco Borrelli
Wiener Philharmoniker · Riccardo Muti
Robert Schumann Symphonie Nr. 2 C-Dur op. 61
Franz Schubert Messe Es-Dur D 950

Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor
Ernst Raffelsberger, Choreinstudierung
Krassimira Stoyanova,
Sopran
Alisa Kolosova, Alt
Michael Spyres, Tenor
Maciej Kwaśnikowski, Tenor
Gianluca Buratto, Bass

von Antonia Tremmel-Scheinost

Das alljährliche Gedenken an Mariä Aufnahme in den Himmel beschert Salzburg nicht nur ein paar arbeitsfreie Stunden, sondern auch ein traditionelles Festspielspektakel mit Riccardo Muti. Mutis musikalische Zelebrierung des Ferragosto, wie man den 15. August in des Maestros italienischer Heimat nennt, jährte sich -Zahlenmystiker habt acht- bereits zum 15. Mal. Mag man Kritikern und Publikum Glauben schenken, erwies sich die einige Tage zuvor stattfindende Generalprobe zum Hochfest als über weite Strecken enttäuschend. Doch Riccardo Muti und die Wiener Philharmoniker gelten nicht umsonst als Orion am Orchesterhimmel. Gleich dem Phönix aus der Asche bereicherte das kongeniale Gespann das diesjährige Marienfest um einen durchaus fesselnden Vormittag.

„Wiener Philharmoniker · Riccardo Muti , Salzburger Festspiele, Großes Festspielhaus, 15. August 2018“ weiterlesen