"Der Freischütz": Ein Höllenspektakel in der Wiener Staatsoper

Foto: Michael Pöhn (c)
Wiener Staatsoper
, 20. Juni 2018
Carl Maria von Weber, Der Freischütz

von Charles E. Ritterband

Alles ist anders in dieser Inszenierung: Die Bühne der Wiener Staatsoper ist zumeist in höllisches Rot getaucht, da lodert das Fegefeuer aus dem Konzertflügel, Vogelgestalten wie aus schrecklichen Albträumen treten auf, Samiel (Hans Peter Kammerer) hängt kopfüber von der Decke und muss seine Stimme – ungewöhnlich für die Wiener Staatsoper – deshalb mit Mikrofon verstärken, der Eremit (Albert Dohmen) lugt ebenfalls kopfüber aus einem überdimensionierten Kristalllüster, und die finstere Waldlandschaft der Wolfsschlucht fährt auf Rollen quer über die Bühne. Sowohl das Gespenstische als auch der Wald haben in dieser zweifellos romantischsten unter den deutschen Opern zentrale Funktionen, und es war sicher sinnvoll, dass der Regisseur Christian Räth, tatkräftig unterstützt vom Ausstatter Gary McCann, diese Elemente effektvoll zum Tragen brachte. „Carl Maria von Weber, Der Freischütz, Andreas Schager, Camilla Nylund,
Wiener Staatsoper“
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Weststil und Ostkult in Halle (Saale): Martin Reik singt Cole Porter und Klaus Adolphi Manfred Krug

Foto: Klaus Adolphi (c)
Moritzburg Open Air, Halle (Saale)
Cole Porter und Manfred Krug – Konzerte in Halle

von Guido Müller

Im Rahmen der vom Cultourbüro Halle Ulf Herden und der Oper Halle veranstalteten Moritzburg Open Air Konzerte fanden am Wochenende Veranstaltungen mit Musik des erfolgreichsten amerikanischen Musicalkomponisten Cole Porter und des ostdeutschen Liedersängers, Dichters und Schauspielers Manfred Krug statt. „Cole Porter und Manfred Krug, Moritzburg Open Air
Konzerte in Halle“
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Boston Philharmonic Youth Orchestra im Wiener Musikverein: Frischer Wind aus Übersee und Störenfriede im Goldenen Saal

Foto: Paul Marotta (c)
Musikverein Wien
, Großer Saal, 24. Juni 2018
Boston Philharmonic Youth Orchestra
Benjamin Zander, Dirigent
George Butterworth: The Banks of Green Willow
Maurice Ravel: La Valse. Poème chorégraphique pour Orchestre
Gustav Mahler: Symphonie Nr. 9 D-Dur

von Thomas Genser

Auf seiner Europa-Tournee besucht das Boston Philharmonic Youth Orchestra auch den Wiener Musikverein. Neben Kompositionen von Butterworth und Ravel erklingt Mahlers 9. Sinfonie. Im Rahmen eines Benefizkonzerts zugunsten des Europahauses führt Dirigent Benjamin Zander souverän durch den Koloss von Mahler. Die Leistung der Jugendlichen braucht sich vor „großen” Orchestern nicht zu verstecken, auch wenn das Publikum sie auf eine harte Probe stellt. „Boston Philharmonic Youth Orchestra, Benjamin Zander,
Musikverein Wien“
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Dresdner Philharmonie: Spätromantischer Ohrenschmaus

Foto: © Marco Borggreve

Philharmonie Dresden, 22. Juni 2018
Dresdner Philharmoniker, Dirigent: Bertrand de Billy
Solistin: Maria Bengtsson, Sopran

von Peter Sommeregger   

Eingeleitet wurde das – erschreckend schlecht besuchte – Konzert mit dem Notturno für Streicher und Harfe (ohne Opuszahl) von Arnold Schönberg. Hatte ein Teil des Publikums beim Namen Schönberg schwer verdauliche Zwölftonmusik erwartet, so sah es sich mit einem ganz der Spätromantik zuzuordnenden kurzen, aber sehr effektvollen Stück konfrontiert. In seiner frühen Schaffensperiode hatte der Komponist ja bekanntlich noch tonal komponiert. „Dresdner Philharmoniker, Bertrand de Billy, Maria Bengtsson,
Philharmonie Dresden“
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Semperoper Dresden: Ein Fest für Schostakowitsch

Foto: IMG Artists (c)
Sonderkonzert am Vorabend der Internationalen Schostakowitsch Tage Gohrisch

Semperoper Dresden, 21. Juni 2018

von Peter Sommeregger

Bereits zum neunten Mal finden in diesem Jahr im kleinen Ort Gohrisch in der Sächsischen Schweiz die Internationalen Schostakowitsch Tage statt. Der Komponist hatte dort mehrmals Urlaub gemacht, das erklärt die Wahl des Ortes für das jeweils dreitägige Festival. Tradition ist bereits auch, dass jeweils am Vorabend in der Dresdner Semperoper stattfindende Sonderkonzert. „Dmitri Schostakowitsch, Sonderkonzert, Yuri Temirkanov, Sächsische Staatskapelle,
Semperoper Dresden“
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Gurre-Lieder in Bielefeld: Thomas Mohr beeindruckt mit seiner Gesangsleistung

Foto: Steffi Turre (c)
Rudolf-Oetker-Halle,
Bielefeld, 17. Juni 2018
Arnold Schönberg, Gurre-Lieder

von Phillip Schober

Als die Konzertbesucher der Rudolf-Oetker-Halle in Bielefeld an diesem Sonntagvormittag ihre Plätze einnehmen wollten, wurden sie überrascht: Bei dieser Aufführung saßen jene Zuschauer, die sonst ihren Aboplatz mittig in der 11. Reihe innehaben, ganz vorne am Orchester zu Fuße des Dirigenten. „Arnold Schönberg, Gurre-Lieder,
Rudolf-Oetker-Halle, Bielefeld“
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Der Gesang von Anja Harteros krönt einen phantastischen Strauss-Abend

Foto: Marco Borggreve (c)
Bayerische Staatsoper
, 22. Juni 2018
Richard Strauss, Arabella

Constantin Trinks, Musikalische Leitung
Andreas Dresen, Inszenierung
Mathias Fischer-Dieskau, Bühne
Anja Harteros, Arabella
Michael Volle, Mandryka
Hanna-Elisabeth Müller, Zdenka
Doris Soffel, Adelaide
Kurt Rydl, Graf Waldner

von Yehya Alazem

„Das ist ein Engel, der vom Himmel niedersteigt“… mit dieser Phrase eröffnet Mandryka den zweiten Aufzug von Richard Strauss’ lyrischer Komödie „Arabella“. Und wenn Anja Harteros die Treppen niedersteigt in Andreas Dresens wunderbarer Inszenierung in der Bayerischen Staatsoper in München, fragt man sich, ob das im Libretto steht oder einfach die Wirklichkeit ist. „Richard Strauss, Arabella, Anja Harteros, Michael Volle,
Bayerische Staatsoper, München“
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Beifallsstürme für Edita Gruberova - die letzte Primadonna Assoluta in Wien

Foto: Michael Pöhn (c)
Galakonzert an der Wiener Staatsoper
, 23. Juni 2018
Edita Gruberova, Sopran
Jinxu Xiahou, Tenor
Marco Armiliato, Dirigent
Orchester der Wiener Staatsoper

Von Charles E. Ritterband

Derartiges gab es zuvor noch nie an der Wiener Staatsoper: Edita Gruberova – im Programmheft als „die letzte Primadonna Assoluta“ gefeiert – wurde von ihrem Publikum nicht nur mit kaum enden wollendem Beifalls-Orkan gefeiert, sondern auch mit einem dichten Schauer von tausenden dunkelgelben Flyern und roten Herzen, die von den Ranglogen auf die Bühne flatterten und bald den Bühnenboden bedeckten: „Danke – 50 Jahre musikalische Leidenschaft“ stand dort in vielen Sprachen der treuen Fans dieser großartigen Sängerin. „Edita Gruberova, Galakonzert,
Wiener Staatsoper“
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Pretty Yende nimmt Grafenegg im Sturm

Foto: Gregor Hohenberg / Sony Music Entertainment (c)

Sommernachtsgala, 22. Juni 2018
Pretty Yende, Sopran
Joseph Calleja, Tenor
Harriet Krijgh, Violoncello
Tonkünstler-Orchester Niederösterreich
Yutaka Sado, Dirigent

Von Charles E. Ritterband

Es war eine kalte Nacht im romantischen Schlosspark von Grafenegg zwischen Wien und Krems, nachdem die Nacht zuvor von den Meteorologen noch als „Tropennacht“ charakterisiert worden war. Doch das fröstelnde Publikum im sogenannten Wolkenturm, der kühnen Freiluft-Arena, hörte bald auf zu frösteln unter seinen Wolldecken, als das südafrikanische Belcanto-Phänomen Pretty Yende in schillerndem, weit ausladendem rotschwarzem Pailletten-Kostüm das Podium betrat. Die 33 Jahre alte Sopranistin, deren Europa-Debut erst vor acht Jahren (in Riga als Michaela in „Carmen“) erfolgt war, ist seither aufgestiegen wie ein Stern am internationalen Opernhimmel: Yende ist inzwischen kein Geheimtipp mehr unter Opern-Aficionados, und ihr Terminkalender mit weltweiten Engagements ist hoffnungslos überbucht. Die Liste der Preise, die sie bei renommierten internationalen Gesangswettbewerben eingeholt hat, ist beeindruckend lang. Selbst für ein längst etabliertes Sommerfestival wie Grafenegg mit Künstlern der Weltklasse war es ein Glücksfall, Pretty Yende für diese Sommernachtsgala gewinnen zu können, wie die Moderatorin Barbara Rett betonte.  „Sommernachtsgala, Pretty Yende, Joseph Calleja,
Grafenegg Festival“
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Die SONNTAG-PRESSE – 24. JUNI 2018

Foto: © Gregor Hohenberg / Sony Classical
Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden: Die SONNTAG-PRESSE – 24. JUNI 2018

Wieder Auszeichnung für Jonas Kaufmann
https://www.forumopera.com/breve/jonas-kaufmann-decore

Graz
Fulminante Eröffnung der heurigen styriarte
Die heurige styriarte wurde mit „Julo Ascanio, Re d’Alba“, einer Oper des steirischen Komponisten Johann Joseph Fux (1660-1741) fulminant eröffnet. Neben den gediegenen Musikern unter Alfredo Bernadini überraschte die ungewöhnliche, ausgreifend-füllige Bühnenästhetik samt Lichtshow.
https://www.krone.at/1728443

Berlin
Selbst das Pianissimo hat Tiefenschärfe
Außergewöhnlich: Der neue Chefdirigent Christoph Eschenbach, Organist Cameron Carpenter und das Konzerthausorchester.
Tagesspiegel

Berlin
Das Ende der Ära Rattle
Nach 16 Jahren hört Simon Rattle als Chefdirigent der Berliner Philharmoniker auf. Ein Abgesang.
Tagesspiegel „Die SONNTAG-PRESSE – 24. JUNI 2018“ weiterlesen