Lieses Klassikwelt 57: Catarina Ligendza

Eine der bedeutendsten Wagnersängerinnen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat in wenigen Tagen Geburtstag: die wunderbare Catarina Ligendza. Am 18. Oktober 1937 wurde sie in Stockholm geboren.

von Kirsten Liese

Ich hatte das große Glück, sie in den 1970er-Jahren oft an der Deutschen Oper Berlin zu erleben und verehrte sie als eine meiner Lieblingssängerinnen. Mit ihrer hoch gewachsenen Statur und der strahlenden Schönheit ihres Soprans, den sie schlank bis in höchste Register führte, war sie unter allen Isolden, die ich auf der Bühne erlebte, die trefflichste. Nicht zufällig erlag auch Carlos Kleiber ihrer Faszination, der, nachdem er in Bayreuth den Tristan mit ihr einstudiert hatte, in dieser Rolle keine andere mehr wollte. Ebenso würdigte auch der namhafte Kritiker Joachim Kaiser die Bilderbuch-Isolde mit den höchsten Superlativen: als ein „Isolden-Wunder sondergleichen.“ „Lieses Klassikwelt 57: Catarina Ligendza“ weiterlesen

Meine Lieblingsoper (43): "Lohengrin" von Richard Wagner

Klaus Florian Vogt als Lohengrin. Foto: © Holger Voigt

Birgit Nilsson, Mirella Freni, Edita Gruberova, Plácido Domingo, Luciano Pavarotti: Der Hamburger Mediziner und Klassik-Connaisseur Dr. Ralf Wegner hat die großen Weltstars der Opernwelt seit Ende der 1960er-Jahre alle live erleben dürfen: vor allem in der Staatsoper Hamburg, die in den 1970er-Jahren noch zu den weltbesten Opernhäusern zählte und sich heute um Anschluss an die deutsche und europäische Spitze bemüht. Begeben Sie sich in ein wunderbares Stück Operngeschichte und reisen Sie mit in eine Zeit, die scheinbar vergangen ist.

von Ralf Wegner

Wunder gibt es immer wieder. Offenbar auch heutzutage noch, wie Katja Ebstein 1970 beim Grand Prix in Amsterdam verkündete. Immerhin erreichte sie damit den dritten Platz. Wie lange halten aber Wunder? Bei Elsa offenbar nur einen Tag. Schon in der Hochzeitsnacht erträgt sie ihr Wunder nicht mehr und verlangt Aufklärung. Mit einem Wunder will sie nicht leben; aus Vertrauen wird Misstrauen. Es ist auch eine Zumutung, was ihr Held ihr auferlegt. „Meine Lieblingsoper (43): „Lohengrin“ von Richard Wagner“ weiterlesen

Meine Lieblingsoper 27: "Tristan und Isolde" von Richard Wagner

Foto: Stephen Gould (Tristan) und Petra Lang (Isolde) © Bayreuther Festpiele / Enrico Nawrath

So authentisch wie ihn sah man zuvor keinen sterben, man war zutiefst ergriffen. Aber plötzlich verstummte das Orchester und Vickers trat an die Rampe: „Es tut mir leid, ich kann nicht mehr singen“.

von Kirsten Liese

Als Droge und Narkotikum wird Wagners Musik oft beschrieben und empfunden. Mir geht das auch so, besonders beim Tristan.

Das hat natürlich schon mit der besonderen Handlung frei nach dem mittelalterlichen gleichnamigen Roman von Gottfried von Straßburg zu tun. Schließlich werden wir hier zu Komplizen einer verbotenen, heimlichen, außerehelichen Liebe. Tristan und Isolde werden zwar durch den Liebestrank, den sie zu sich nehmen, ohne seine Wirkung zu kennen, exkulpiert. Aber natürlich dient der Trank nur als ein Deckmäntelchen. Die von Erotik, Leidenschaft, Sehnsucht und Schmerz durchdrungene Musik spricht eine weitaus radikalere Sprache. „Meine Lieblingsoper 27: Richard Wagner, „Tristan und Isolde““ weiterlesen