Beschwingte Donizetti-Farce im Berliner Konzerthaus

Fotos im Beitrag: © Berliner Operngruppe

Konzerthaus Berlin, 1. September 2021
Gaetano Donizetti, „Deux Hommes et une Femme“

Orchelster der Berliner Operngruppe
Dirigent Felix Krieger

von Peter Sommeregger

Auch die Berliner Operngruppe, die alljährlich im Berliner Konzerthaus ein vergessenes Opernwerk präsentiert, hat und hatte unter den Bedingungen der Corona-Pandemie zu leiden. Schließlich gelang es aber doch noch, auch in diesem Jahr eine Opernrarität konzertant zu präsentieren. „Gaetano Donizetti, „Deux Hommes et une Femme“,
Konzerthaus Berlin, 1. September 2021“
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Herbert Blomstedt: 94… und kein bisschen leise

Grafenegg Festival 2021
Konzert am 2. September 2021 im Wolkenturm, Grafenegg

Franz Schubert: Symphonie Nr. 7 in h-moll D 759
Anton Bruckner: Symphonie Nr. 4 in Es-Dur „Romantische“
Wiener Philharmoniker
Herbert Blomstedt, Dirigent

von Herbert Hiess

… auch wenn der Titel dieses Liedes etwas abgedroschen klingt; bei Herbert Blomstedt passt es auf alle Fälle. Der am 11. Juli 1927 (!) als Sohn schwedischer Eltern in den USA geborene Dirigent ist in vieler Hinsicht ein Phänomen.

Offenbar muss der Mann genetische Eigenschaften wie ganz wenige Menschen haben. Er dirigiert das Konzert mit einem gewaltigen Programm auswendig, steht dabei die ganze Zeit und bewegt sich am Pult wie ein weitaus jüngerer Mann. Gerade noch beim Auftritt könnte man aufgrund der Motorik sein höheres Alter erahnen; sicher aber keine 94 Jahre. „Grafenegg Festival 2021, Wiener Philharmoniker, Herbert Blomstedt
Konzert am 2. September 2021 im Wolkenturm, Grafenegg“
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Wenig Magie bei der Opening Night in der Elphi

ELBPHILHARMONIE, 1. SEPTEMBER 2021
OPENING NIGHT

NDR Elbphilharmonie Orchester
Yo-Yo Ma Violoncello
Dirigent Alan Gilbert

PROGRAMM

Leonard Bernstein
Symphonic Dances from »West Side Story«

Samuel Barber
Konzert für Violoncello und Orchester a-Moll op. 22

Zugabe:

George Gershwin
Summertime / aus der Oper »Porgy and Bess«

– Pause –

Mark-Anthony Turnage
Time Flies

George Gershwin
Ein Amerikaner in Paris / Sinfonische Dichtung

von Andreas Schmidt

Mit einem amerikanischen Programm ist die Elbphilharmonie Hamburg in die neue Saison gestartet. Das NDR Elbphilharmonie Orchester spielte sehr engagiert und couragiert unter der Stabführung des US-Amerikaners Alan Gilbert; der weltbeste Cellist Yo-Yo Ma, US-Amerikaner, sorgte für einige Glanzpunkte – allein, dass große, besondere Opening-Feeling blieb aus an diesem Mittwoch.

Bezeichnend für diesen Abend war: Er gab nicht ein einziges Bravo – weder für einen der Solisten noch für das Orchester oder den Dirigenten. Es gab zwischendurch artigen Beifall und zum Schluss sogar guten – aber wahre Begeisterung sieht anders aus, wenn das wohl most amazing Konzerthaus Europas die Pforten öffnet. „NDR Elbphilharmonie Orchester, Alan Gilbert, Yo-Yo Ma, Violoncello, Opening Night
ELBPHILHARMONIE, 1. SEPTEMBER 2021“
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Der Stoff, aus dem Musik gemacht ist

Der junge Pianist und Komponist Nicolas Namoradze begeisterte im Matinée-Konzert beim Gstaad Menuhin Festival. Foto: © Nathan Elson

„Er nimmt sich die Freiheiten, die er benötigt, die die Musik ihm gestattet. So entspinnt sich ein Dialog zwischen Interpret und Werk, wird der künstlerische Prozess nachvollziehbar. Das macht Nicolas Namoradzes Bach-Interpretation so ungemein fesselnd.“

Gstaad Menuhin Festival & Academy
Kapelle Gstaad, 28. August 2021

Matinée des Jeunes Etoiles: Nicolas Namoradze, Klavier

von Leon Battran

Nachdem die portugiesische Pianistin Maria João Pires am Vorabend ein klassisch-romantisches Rezital in der Kirche Saanen gespielt hatte, stand auch der kommende Vormittag beim Gstaad Menuhin Festival wieder ganz im Zeichen pianistischer Klangkunst. Im Rahmen der Konzertreihe „Jeunes Etoiles“ gab es ein Stelldichein mit dem jungen Pianisten Nicolas Namoradze. Dieser spannte den Bogen weiter, von der Barockmusik Johann Sebastian Bachs hin zur musikalischen Moderne, die sich schon bei Liszt andeutet und heute eindrucksvoll in Gestalt eines Zyklus von Etüden repräsentiert ist, den Nicolas Namoradze an diesem Vormittag nicht nur am Klavier interpretiert, sondern auch selbst komponiert hat. „Matinée des Jeunes Etoiles: Nicolas Namoradze,
Gstaad Menuhin Festival & Academy, 28. August 2021“
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Intimes Farbenspiel – Maria João Pires füllt die Kirche Saanen mit Wohlklang

Die Pianistin Maria João Pires in der Kirche Saanen.
Fotos im Beitrag: © Raphaël Faux / Gstaadphotography.com

„Wenn Klangfarben zu Emotionen werden und Emotionen zu Gemütszuständen, dann ergibt das ein Konzert mit Wohlfühlfaktor, mit Geborgenheitsgarantie. Ein Konzert, wie man es wohl nur in Gstaad erlebt.“

Gstaad Menuhin Festival & Academy
Kirche Saanen, 27. August 2021

Rezital: Maria João Pires, Klavier

von Leon Battran

Langsam kehrt im Kulturbereich wieder „Normalität“ ein. So auch im schweizerischen Gstaad, wo zurzeit im Rahmen des Menuhin Festivals zahlreiche Konzerte mit internationalen Topsolisten und vielversprechenden Nachwuchskünstlern zu erleben sind – mitten in der Bergwelt des Berner Oberlandes. Normalität in Anführungsstrichen; nicht weil das Publikum ordnungsgemäß maskiert in den nur zur Hälfte besetzten Kirchen der Region Einzug hält, sondern vielmehr weil sich diese wiedererlangte Normalität des gemeinsamen Musikerlebens in Gstaad auf beste Weise mit dem Außergewöhnlichen mischt. „Maria João Pires, Rezital,
Gstaad Menuhin Festival & Academy, 27. August 2021“
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Die MITTWOCH-PRESSE – 01.09.2021

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die MITTWOCH-PRESSE – 01.09.2021

Foto: Joana Mallwitz © Lutz Edelhof

Gespräch mit der ersten Chefdirigentin Berlins : „Wir müssen den Menschen die Scheu vor der Klassik nehmen“
Joana Mallwitz wird die erste Chefdirigentin in Berlin. Sie übernimmt 2023 die Leitung des Konzerthausorchesters. Ein Gespräch über kollegiales Arbeiten, Zukunftsaussichten für die Klassik, Lampenfieber und ihre Liebe zu Sängern
Tagesspiegel.de

Salzburg
Kirill Petrenko und die Berliner Philharmoniker in Salzburg
Eine Klasse für sich
BR-Klassik.de

Überraschungen in der Kehle
Juan Diego Florez in Salzburg mit einem Triumph der intimen Begegnung
https://volksblatt.at/ueberraschungen-in-der-kehle/

Berlin
Ödipus-Opern in Berlin: Die Sphinx trägt jetzt Rosa
Frankfurter Allgemeine

Konzerthausorchester Berlin: Joana Mallwitz wird ab 2023 neue Chefdirigentin
Deutschlandfunk.de

Salzburger Festspiele: So entstand das mit tausenden von Swarovski-Kristallen besetzte Tosca-Kleid von Anna Netrebko
https://www.vogue.de/mode/artikel/salzburger-festspiele-swarovski

Kollegengespräch zu Helga Rabl-Stadlers Abschied von den Salzburger Festspielen (Podcast)
Helga Rabl-Stadler legt ihr Amt als Salzburger Festspielpräsidentin nieder. 25 Jahre hatte sie die Fäden in der Hand, jetzt ist es an der Zeit Bilanz zu ziehen.
BR-Klassik.de

Freuden- und Todestänze: Elektra bei den Salzburger Festspielen
bachtrack.com

Linzer Klangwolke als fließende Überraschung
Eine 18 Meter hohe Harfe auf der Donau, Cellistinnen unter Wasser und eine eigens komponierte Musik – das sind ein paar Zutaten zur 21. Linzer Klangwolke „Panta Rhei“. Eine durchgehende Geschichte gibt es nicht, sagte Regisseur Robert Dornhelm in einer Pressekonferenz am Dienstag in Linz. „Lassen Sie sich überraschen“, lud er ein, die vielen Impressionen, „eine poetisch, eine, die zum Schmunzeln oder Träumen bewegt“ unvoreingenommen zu genießen.
https://www.sn.at/kultur/allgemein/linzer-klangwolke-als-fliessende-ueberraschung-108792601 „Die MITTWOCH-PRESSE – 01.09.2021
klassik-begeistert.de“
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Große Kunst, die in die Säle muss: Rauschhaftes Festival-Finale in Kiel

Daniil Trifonov liebt und würdigt wirklich jeden Ton, was sein Spiel bei aller Zartheit so exakt macht. Mal bearbeitet er die Klaviatur wie ein Feinmechaniker bei der Reparatur einer hochempfindlichen Platine oder wie ein Entomologe, der winzige Insekten von den Tasten klaubt, die sich dann mit schillernden Flügeln davon erheben. Dann wieder streicht er wie beiläufig über die Tasten, was der Exaktheit nicht nur keinen Abbruch tut, sondern mit unerhörter Sensibilität eine sanfte Dynamik erzeugt.

SHMF 2021 – Abschlusskonzert im Kieler Schloss, 29. August 2021

Sergei Rachmaninoff: Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 c-Moll op. 18
Carl Nielsen: Symphonie Nr. 4 op. 29 „Das Unauslöschliche“

Fotos: SHMF ©

Leitung: Alan Gilbert
Klavier: Daniil Trifonov
NDR Elbphilharmonie Orchester

von Dr. Andreas Ströbl

Absolut grandios endete das Schleswig-Holstein Musik Festival 2021 im Kieler Schloss. Es war das letzte Konzert vor der Grundsanierung des Baus. Die leitete der Festivalleiter Christian Kuhnt in seiner unschlagbar charmanten Art schon vor dem Konzertbeginn ein, indem er sich selbst, den schleswig-holsteinischen Ministerpräsident Daniel Günther und den Kieler Oberbürgermeister Ulf Kämpfer mit gelben Bauhelmen und Warnwesten kurzerhand zu Baumeistern machte. Auf die dringend notwendige Sanierung des Gebäudes aus den Jahren 1961-65 hatte Kuhnt in den vergangenen Jahren immer wieder humorvoll aber deutlich hingewiesen. „Daniil Trifonov, Alan Gilbert, Philharmonisches Orchester der Hansestadt Lübeck
SHMF 2021 – Abschlusskonzert im Kieler Schloss, 29. August 2021“
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Der Schlauberger 60: Gendern ist doch ganz einfach – Tipps für Lesende

Tritt den Sprachpanschern ordentlich auf die Füße! Gern auch unordentlich. Der Journalist und Sprachpurist Reinhard Berger wird unsere Kultur nicht retten, aber er hat einen Mordsspaß daran, „Wichtigtuer und Langweiler und Modesklaven vorzuführen“. Seine satirische Kolumne hat er „Der Schlauberger“ genannt.

von Reinhard Berger

Kaufmann. Wie bitte? KAUFMANN!

Nee, wissen Sie, der Herausgeber dieses Blogs, Andreas, hat mir mal gesagt, wenn ich sichergehen wolle, dass meine Texte gelesen und kommentiert würden, müsse ich nur das Wort „Kaufmann“ schreiben. Das funktioniere immer.

Ich versuch’s halt mal. Wenn’s der guten Sache dient. „Der Schlauberger 60: Gendern ist doch ganz einfach – Tipps für Lesende“ weiterlesen

Testen Sie Ihr Wissen im Klassik-Quiz – Folge 54

Ein Quiz ganz im Zeichen von „Down Under“ hatten wir letzte Woche für Sie vorbereitet. Und auch bei der Preisfrage ging es um einen Australier: Gesucht war Bernard Heinze. Wir gratulieren Frank Tannhäuser aus Essen, der unter den richtigen Einsendungen als glücklicher Gewinner einer Überraschungs-CD gezogen wurde! „Das Klassik-Quiz – Folge 54“ weiterlesen

„Nabucco“ als erschütterndes Holocaust-Drama in der Arena von Verona

Innovatives Regiekonzept im Zeichen von Covid mit musikalischen Höhepunkten

Arena di Verona, 26. August 2021
Giuseppe Verdi, Nabucco

von Dr. Charles E. Ritterband (Text und Fotos)

Die römische Arena von Verona – das größte und am besten erhaltene antike Freilufttheater der Welt – hat mit der Wiederaufnahme von Live-Aufführungen trotz der Covid-Pandemie Pionierleistungen erbracht: Es gelang in dieser Saison, nicht nur (im Gegensatz zu 2020) wieder vor Publikum zu spielen, sondern sechs verschiedene Opern in 42 Vorstellungen auf die immense Bühne des Amphitheaters zu bringen und mit einigen der prominentesten Namen der Opernszene – Jonas Kaufmann, Anna Netrebko, Plácido Domingo – aufzuwarten. Riccardo Muti, der zweifellos beliebteste Dirigent Italiens, dirigierte die festliche Premiere der „Aida“ zum 150-Jahr-Jubiläum der Uraufführung. Üblicherweise werden in der Arena 13 500 Plätze angeboten; pandemiebedingt sind es dieses Jahr nur 6000, mit zahlreichen freien Sitzen, rigoros durchgeführter Eingangskontrolle und streng durchgehaltener Maskenpflicht. „Giuseppe Verdi, Nabucco
Arena di Verona, 26. August 2021“
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