Sommereggers Klassikwelt 215: Edita Gruberová, die slowakische Nachtigall

Foto: von Franz Johann Morgenbesser from Vienna, Austria, wikipedia.org

Als am 18. Oktober 2021 die Nachricht vom plötzlichen Tod der slowakischen Koloratursopranistin Edita Gruberová um die Welt ging, waren weltweit die zahlreichen Bewunderer dieser Ausnahmekünstlerin zutiefst geschockt. Die vitale 74-jährige Künstlerin zog sich bei einem unglücklichen Sturz in ihrem Zürcher Heim tödliche Kopfverletzungen zu.

von Peter Sommeregger 

Gruberovás Karriere entwickelte sich von bescheidenen Anfängen im heimatlichen Bratislava zu einer der erstaunlichsten und konstantesten des 20. und 21. Jahrhunderts.

Die am 23. Dezember in Bratislava als Tochter eines Deutschen und einer Ungarin geborene Edita, die ursprünglich Krankenschwester werden wollte, studierte in ihrer Heimatstadt bei Mária Medvecká Gesang; ihre Lehrerin vermittelte ihr ein Vorsingen an der Wiener Staatsoper. Davor hatte sie aber bereits als Rosina im Barbier von Sevilla am Opernhaus von Bratislava debütiert. „Sommereggers Klassikwelt 215: Edita Gruberová, die slowakische Nachtigall
klassik-begeistert.de, 20. Dezember 2023“
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Ladas Klassikwelt 112: „Die Gottbegnadeten“ musizierten unter den Verfluchten – Teil 1

Foto: Ankündigung des Sonderkonzerts des Philharmonischen Orchesters des Generalgouvernements – Nachdruck im Buch von Stanisław Lachowicz „Muzyka w okupowanym Krakowie 1939-1945“

Richard Wagners Musik im von den Nazis besetzten Krakau – Teil 1

von Jolanta Łada-Zielke

Im Mai 1944 fand in Krakau ein Konzert mit drei deutschen Wagner-Sängern unter der Leitung von Hans Swarowsky statt. Es war eines der 12 Sonderkonzerte der Philharmonie des Generalgouvernements [1] in der Saison 1943/44.

Die dramatische Sopranistin Gertrude Grob (später Grob-Prandl) gab ihr Debüt 1940 an der Volksoper Wien, 1943 trat sie auch in Dresden und München auf. Nach dem Krieg schloss sie sich dem Ensemble der Wiener Staatsoper an und machte eine weltweite Karriere. 1952 erhielt sie den Titel einer Kammersängerin. „Ladas Klassikwelt 112: Wagners Musik im von den Nazis besetzten Krakau – Teil 1
klassik-begeistert.de, 18. Dezember 2023“
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Klein beleuchtet kurz 9: Wiener Philharmoniker in Hamburg

Wiener Philharmoniker mit Igor Levit und Christian Thielemann (Foto Patrik Klein)

Samstagabend in der Elphi: Die Wiener Philharmoniker unter Christian Thielemann und mit Igor Levit (16. Dezember 2023)

Dem Hamburger geht ja schon alleine das Herz auf, wenn einer der größten Söhne der Stadt auf dem Programm der Elbphilharmonie Hamburg steht. Werden seine Kompositionen dazu noch von einem Weltklasseorchester, einem der bekanntesten Dirigenten unserer Zeit und einem Starpianisten zelebriert, dann darf man schon mal auf Wolke Sieben schweben. „Klein beleuchtet kurz 9: Wiener Philharmoniker in Hamburg“ weiterlesen

Klein beleuchtet kurz 8: NDR mit Aivis Greters und Francesco Piemontesi

NDR Elbphilharmonie Orchester, Aivis Greters und Francesco Piemontesi;
Foto Patrik Klein

Freitagabend in der Elbphilharmonie Hamburg:

Nach dem fulminanten „Mahler-und-was-daraus-folgt-Konzert“ von Teodor Currentzis mit seinem SWR Symphonieorchester vor ein paar Tagen waren die Musikrezeptoren doch etwas verstrubbelt. Am gestrigen Abend durften sie sich wieder gänzlich erholen und glatt legen. „Klein beleuchtet kurz 8: NDR EO mit Aivis Greters und Francesco Piemontesi
Elbphilharmonie, 15. Dezember 2023“
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Klein beleuchtet kurz 7: Leon Gurvitch bei Bechstein im Christmas Concert

Leon Gurvitch; Foto Patrik Klein

Donnerstagabend, 14. Dezember 2023, bei Bechstein:

Leon Gurvitch – Joy to the World – The Christmas Concert 

Wenn Klaviermusik aus dem Körper, dem tiefsten Inneren, dem Herzen und der Seele nach außen fließt, strömend in perfekter Harmonie und im Einklang mit sich selbst, sich ihren Weg wie aus einem Guss in die aufmerksamen Ohren des Zuhörers bahnt, dann sitzt Leon Gurvitch an seinem achtundachtzig Tasten umfassenden Instrument und fesselt jede und jeden, nimmt einen mit in den Sog seiner Interpretationen. „Klein beleuchtet kurz 7: Leon Gurvitch bei Bechstein im Christmas Concert“ weiterlesen

Sommereggers Klassikwelt 214: Alma Schindler wurde von der höheren Tochter zur Muse einer ganzen Künstlergeneration

Foto: Alma Mahler-Werfel, geb. Schindler (vor 1899) Wikipedia.org

 von Peter Sommeregger

Der am 31. August 1879 in Wien als Tochter des Malers Emil Jakob Schindler geborenen Alma Maria Schindler schien ein für eine „höhere Tochter“ vorgesehener Lebensweg in Form einer bürgerlichen Ehe und mehrfacher Mutterschaft vorbestimmt zu sein.

Tatsächlich aber gestaltete sich ihr Leben abwechslungsreich und turbulent, was natürlich auch in der Geschichte ihrer Lebenszeit begründet war. „Sommereggers Klassikwelt 214: Alma Schindler wurde von der höheren Tochter zur Muse einer ganzen Künstlergeneration
klassik-begeistert.de, 13. Dezember 2023“
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Klein beleuchtet kurz 6: Teodor Currentzis in der Elphi

Teodor Currentzis und das SWR Sinfonieorchester; Foto Patrik Klein

Dienstagabend in der Elbphilharmonie Hamburg, 12. Dezember 2023

Teodor Currentzis – der Name scheint heutzutage schon viele zu provozieren – Wieso darf er im Westen überhaupt noch auftreten, obwohl er sich nicht ablehnend zu Putins Angriffskrieg äußert?

Gerade ganz aktuell ist seine Bemerkung über das gestern Abend zu Gehör gebrachte Adagio aus Mahlers Sinfonie Nr. 10 in vieler Munde („Diese Sinfonie ist das eigentliche Zeugnis für die zeitgenössische Musik. Deshalb hatte ich die Idee, dieses Adagio zu spielen, weil es ein großartiges Stück ist, das mir sehr viel bedeutet“) – Sie zerreißen ihn wieder, seine Ansichten, seine Aussagen, seine Arroganz, seinen Habitus und ganz besonders seine musikalischen Interpretationen. Ich nehme es so wahr, ohne es zu kommentieren oder zu bewerten. „Klein beleuchtet kurz 6: Teodor Currentzis in der Elphi
Elbphilharmonie, 12. Dezember 2023“
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Schweitzers Klassikwelt 103: Die Sängerstimmen

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Ein Grafiker, der sein Atelier in der Mansarde desselben Hauses hat, das auch wir bewohnen, gab den Anstoß für eine Tauschecke im Souterrain. Dort machten wir den oben abgebildeten kostbaren Fund.

Des Öfteren wurden wir bei der Lektüre an Renée Flemings auch literarisch wertvolles Buch „Die Biografie meiner Stimme“, ebenfalls im Henschel Verlag erschienen, erinnert, wo sie bis ins kleinste Detail ihre Gedanken während einer Schlussszene in „Capriccio“ bekennt. Bei einer Stimme ist so vieles ineinandergreifend und verflochten.

Eine Methode in die Sängerstimme wissenschaftlich einzuführen geht über die Geschichte der Medizin. Welche Vorstellungen haben wir über das anatomische Wissen Mitte des achtzehnten Jahrhunderts? In den Memoiren der Pariser Akademie der Wissenschaften berichtet Antoine Ferrein – der interessante Lebenslauf dieses französischen Chirurgen würde leider den Rahmen dieses Feuilletons sprengen und wir verweisen auf das Internet – von seinen spannenden Untersuchungen an ausgeschnittenen Hundekehlköpfen. „Schweitzers Klassikwelt 103: Die Sängerstimmen
klassik-begeistert.de, 12. Dezember 2023“
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Klein beleuchtet kurz 5: Der fliegende Holländer in HH

Foto: klassik-begeistert-Autor Patrik Klein

Klein beleuchtet kurz 5: Der fliegende Holländer in HH

Der Klassik-begeistert-Autor Patrik Klein ist ein leidenschaftlicher Konzert- und Opernfreak, der bereits über 300 Konzerte (Eröffnungskonzert inklusive) in der Elbphilharmonie Hamburg verbrachte, hunderte Male in Opern- und Konzerthäusern in Europa verweilte und ein großes Kommunikationsnetz zu vielen Künstlern pflegt.

„Klein beleuchtet kurz 5: Der fliegende Holländer
Staatsoper Hamburg, 10. Dezember 2023“
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Daniels vergessene Klassiker Nr. 28: Sollte Louis Spohr mit Werken wie seiner zweiten Sinfonie nicht prominenter in unseren Konzertsälen vertreten sein?

https://de.wikipedia.org/wiki/Louis Spohr

Kritisieren kann jeder! Aber die Gretchenfrage ist immer die nach Verbesserung. In seiner Anti-Klassiker-Serie hat Daniel Janz bereits 50 Negativ-Beispiele genannt und Klassiker auseinandergenommen, die in aller Munde sind. Doch außer diesen Werken gibt es auch jene, die kaum gespielt werden. Werke, die einst für Aufsehen sorgten und heute unterrepräsentiert oder sogar vergessen sind. Meistens von Komponisten, die Zeit ihres Lebens im Schatten anderer standen. Freuen Sie sich auf Orchesterstücke, die trotz herausragender Eigenschaften zu wenig Beachtung finden.

von Daniel Janz

Die Epoche der Frühromantik war eine spannende Episode der europäischen Musikentwicklung. Angetrieben vom empfindungsgeleiteten Stil Beethovens wurden in dieser Zeit den späteren, von uns heutzutage immer noch als „Genies“ verehrten Komponisten, die Grundlagen gelegt. Musik war plötzlich nicht mehr nur Funktion und Aneinanderketten von Tönen. Sie sollte etwas bedeuten. Bewegen. Ergreifen. Aus sich selbst heraus sprechen. Kein Wunder, dass viele in diesem Geiste entstandene Werke uns bis heute noch präsent sind. Noch mehr dieser Werke sind jedoch gänzlich vergessen – verdrängt oder ignoriert. Ein Schicksal, das heute auch die Werke von Louis Spohr betrifft. Aber warum eigentlich? „Daniels vergessene Klassiker Nr. 28: Sollte Louis Spohr mit Werken nicht prominenter in unseren Konzertsälen vertreten sein?
klassik-begeistert.de, 10. Dezember 2023“
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