Schweitzers Klassikwelt 11: „Musik im Studio“ – Das ORF Landesstudio Tirol

Foto: ORF Landesstudio Tirol am Rennweg © Lothar Schweitzer

von Lothar Schweitzer

Wenn Sie vom Congress Innsbruck, in dessen warm holzgetäfeltem, akustisch idealem Großen Saal ich viele schöne Konzerte erlebte, den Rennweg hinauf gehen, rechter Hand am Hofgarten vorbei, kommen Sie zu einem auffallenden Gebäude, das sofort als ein ORF Landesstudio erkennbar ist. Der Architekt Gustav Peichl hatte für alle Landesstudios ein Grundmuster geschaffen. Wie bei den Domen der Gotik mit ihren gehäuften Wanddurchbrüchen für Glasfenster und der damit verbundenen Notwendigkeit von äußeren Stützpfeilern handelt es sich um technische Zweckbauten, die nichtsdestotrotz eine technisch bedingte Ästhetik ausstrahlen. Damals galt das Landesstudio als einer der modernsten Bauten der Alpenstadt. Innsbruck war noch nicht die Stadt Zaha Hadids mit der von ihr geschaffenen, auf die Häuser der Stadt herunter schauenden Berg-Isel-Schanze und der zur „Metro“ ausgebauten Hungerburgbahn mit ihren Gletscherspalten ähnlichen Stationen. „Schweitzers Klassikwelt 11: „Musik im Studio“ – ORF Landesstudio Tirol“ weiterlesen

Verachtet mir die Stadt- und Landestheater nicht, und ehrt mir ihre Kunst (5): Bühne Baden – Opern und Musicals

Foto: © Bühne Baden

Analog zu Hans Sachs aus Richard Wagners „Meistersingern von Nürnberg“ propagiert das Ehepaar Schweitzer in dieser fünfteiligen Serie: „Verachtet mir die Stadt- und Landestheater nicht, und ehrt mir ihre Kunst.“ Das ist auch ihre Schlusspointe und war von Anfang an die Idee der Serie. Der Untertitel „Bühne Baden – Opern, Musicals“ gibt zu verstehen, dass hier für die – unschöner Name – „Provinztheater“, die Mehrspartentheater sind, eine Lanze gebrochen wird.

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Unsre ersten zwei Opernabende im Badener Stadttheater beinhalteten ein ehrgeiziges Programm. Es waren zwischen Winter- und Sommerspielzeit Gastspiele des Konservatoriums der Stadt Wien, heute MUK (Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien) genannt. Im April 1998 standen Puccinis „Schwester Angelica“ und Orffs „Die Kluge“ auf dem Programm. Von allen mitwirkenden SängerInnen begegneten wir Boaz Daniel (König) an der Wiener Staatsoper und Thomas Zisterer (Mann mit dem Maulesel) in Baden wieder. „Verachtet mir die Stadt- und Landestheater nicht, und ehrt mir ihre Kunst (5): Bühne Baden – Opern, Musicals“ weiterlesen

Verachtet mir die Stadt- und Landestheater nicht, und ehrt mir ihre Kunst (4): Bühne Baden – Operetten und Singspiele

Foto: © Bühne Baden

Analog zu Hans Sachs aus Richard Wagners „Meistersingern von Nürnberg“ propagiert das Ehepaar Schweitzer in dieser fünfteiligen Serie: „Verachtet mir die Stadt- und Landestheater nicht, und ehrt mir ihre Kunst.“ Das ist auch ihre Schlusspointe und war von Anfang an die Idee der Serie. Der Untertitel „Bühne Baden – Operetten, Singspiele“ gibt zu verstehen, dass hier für die – unschöner Name – „Provinztheater“, die Mehrspartentheater sind, eine Lanze gebrochen wird.

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Früher einmal bin ich nur gezwungen, um nicht Spaßverderber zu sein, zu Operetten nach Baden mitgefahren und in Wien im Raimundtheater oder in der Volksoper mit dabei gewesen. Es ist das Verdienst meiner Frau Sylvia, mir das Genre der Operette nahe gebracht zu haben, ja nun freue ich mich auf jede Vorstellung. Mehr als fünfzig Operettenvorstellungen haben wir gemeinsam in den letzten fünfundzwanzig Jahren besucht, die meisten in Baden bei Wien, in der Wintersaison im Stadttheater, einem typischen Fellner und Helmer-Bau. Im Sommer spazieren wir durch den Kurpark am Undine-Brunnen vorbei in die oberhalb des Kurparks gelegene Sommerarena, ein Bilderbuch-Jugendstil-Theater mit zu öffnendem Glasdach. Die Undine-Statue trägt die Gesichtszüge der Mercédès Jellinek, Namenspatin der berühmten Automarke. „Verachtet mir die Stadt- und Landestheater nicht, und ehrt mir ihre Kunst (4): Bühne Baden – Operetten, Singspiele“ weiterlesen

Verachtet mir die Stadt- und Landestheater nicht, und ehrt mir ihre Kunst (3): Das Salzburger Landestheater

Foto: © Salzburger Landestheater

Analog zu Hans Sachs aus Richard Wagners „Meistersingern von Nürnberg“ propagiert das Ehepaar Schweitzer in dieser fünfteiligen Serie: „Verachtet mir die Stadt- und Landestheater nicht, und ehrt mir ihre Kunst.“ Das ist auch ihre Schlusspointe und war von Anfang an die Idee der Serie. Der Untertitel „Das Stadttheater Klagenfurt“ gibt zu verstehen, dass hier für die – unschöner Name – „Provinztheater“, die Mehrspartentheater sind, eine Lanze gebrochen wird.

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Am Ostermontag 1958 stand ich zum ersten Mal vor dem Theater am Makartplatz, ich war überhaupt zum ersten Mal in der Stadt Salzburg. Neugierig schaute ich auf den Aushang und las mit Erstaunen „La Traviata“ mit Murray Dickie a. G. (als Gast) in der Partie des Alfred (Ich glaube, es wurde noch in deutscher Sprache gesungen). Ich kannte den Sänger von Wien bis jetzt nur dem Namen nach als Pedrillo, Brighella, Jaquino und David. Als knapp vier Monate alter Opernfan, also noch ein Greenhorn, verband ich Salzburg das ganze Jahr mit Festspielen. Das Große Festspielhaus, anfangs Neues Festspielhaus genannt, war noch im Bau. Von einem Festspielhaus, das später immer wieder umbenannt wurde (Altes Festspielhaus, Kleines Festspielhaus, derzeit Haus für Mozart) hatte ich keine Ahnung. „Verachtet mir die Stadt- und Landestheater nicht, und ehrt mir ihre Kunst (3): Das Salzburger Landestheater“ weiterlesen

Verachtet mir die Stadt- und Landestheater nicht, und ehrt mir ihre Kunst (2): Das Stadttheater Klagenfurt

Foto: Stadttheater Klagenfurt © Helge Bauer

Analog zu Hans Sachs aus Richard Wagners „Meistersingern von Nürnberg“ propagiert das Ehepaar Schweitzer in dieser fünfteiligen Serie: „Verachtet mir die Stadt- und Landestheater nicht, und ehrt mir ihre Kunst.“ Das ist auch ihre Schlusspointe und war von Anfang an die Idee der Serie. Der Untertitel „Das Stadttheater Klagenfurt“ gibt zu verstehen, dass hier für die – unschöner Name – „Provinztheater“, die Mehrspartentheater sind, eine Lanze gebrochen wird.

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Was bewegt einen Wiener mit drei großen Opernhäusern und einigen kleinen Opernensembles (sirene Operntheater, Oper in der Krypta, Neue Oper Wien, L.E.O. = Letztes Erfreuliche Operntheater) mit ihren teils wechselnden, zum jeweiligen Stück passenden Spielräumen in das südwestlichste Bundesland zu reisen, um dort eine Oper zu hören? Dafür gibt es drei Gründe. Entweder rechnet man sich keine Chance aus in absehbarer Zeit eine spezielle Oper in der Kulturhauptstadt kennen zu lernen oder die Tagespresse schreibt eine überwältigende Kritik. Man kann auch an einer Sängerin, an einem Sänger interessiert sein und ihr/ihm nachreisen. „Verachtet mir die Stadt- und Landestheater nicht, und ehrt mir ihre Kunst (2): Das Stadttheater Klagenfurt“ weiterlesen

Verachtet mir die Stadt- und Landestheater nicht, und ehrt mir ihre Kunst (1): Das Tiroler Landestheater

Foto: Tiroler Landestheater © Belinda Prantl

Analog zu Hans Sachs aus Richard Wagners „Meistersingern von Nürnberg“ propagiert das Ehepaar Schweitzer in dieser fünfteiligen Serie: „Verachtet mir die Stadt- und Landestheater nicht, und ehrt mir ihre Kunst.“ Das ist auch ihre Schlusspointe und war von Anfang an die Idee der Sache. Der erste Untertitel „Das Tiroler Landestheater“ gibt zu verstehen, dass hier für die – unschöner Name – „Provinztheater“, die Mehrspartentheater sind, eine Lanze gebrochen wird.

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Meiner Frau habe ich mit der Zeit Innsbruck nahebringen können. Zwischen 1975 und 1980 war ich jährlich etwas mehr als einhundert Tage in der mir ans Herz gewachsenen Stadt als Gast. Nein, nicht als Gast, ich war schon integriert. In den sogenannten akademischen Kreisen Innsbrucks wurde das Kulturleben ihrer eigenen Stadt geringgeschätzt, womit ich mich nicht abfand, und Augen und Ohren aufmachte, um das Kulturleben verteidigen zu können. Dabei musste Innsbruck mit seiner älteren Schwester Hall, das durch die Ortschaften Rum und Thaur mit der Landeshauptstadt fast schon verbunden ist, in Konkurrenz treten. Hall in Tirol bot eine ansehnliche Auswahl an Kammerkonzerten, Lesungen und Ausstellungen. Der stolze Gang der Hallerinnen war in Innsbruck legendär. „Verachtet mir die Stadt- und Landestheater nicht, und ehrt mir ihre Kunst (1): Das Tiroler Landestheater“ weiterlesen

Schweitzers Klassikwelt 10: Wo Bohuslav Martinů seine Kindheit verbrachte

Foto: © Lothar und Sylvia Schweitzer

Martinůs Musik begegneten wir allererst in Streichquartetten. Bei seinen Opern fällt uns immer gleich seine „Julietta“ ein. Dann „Marienspiele“, die wir im Prager Nationaltheater erlebten und als dritte Oper von den Bregenzer Festspielen her „Die Griechische Passion“, die jedoch auf uns mehr einen intellektuellen als einen emotionellen Eindruck hinterließ. Die zahlreichen andren Werke dieses Komponisten, der nicht die Popularität eines Smetana oder eines Dvořák erreichte, vermögen wir in dem hier vorgegebenen Rahmen nicht aufzuzählen. Es sind insgesamt sechzehn Opern, wie wir staunend im Bohuslav-Martinů-Zentrum seiner Geburtsstadt Polička dazu lernten, von seinen vielen symphonischen Werken gar nicht zu sprechen.

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Mit einem befreundeten Ehepaar wurde es allmählich zur Tradition, Ausflüge zu unsrem nördlichen Nachbarn Tschechien zu machen. Es begann mit Sonntagsausflügen in die südmährische Kulturlandschaft Lednice – Valtice, die eigentlich zum Land Niederösterreich gehörte und nur wegen der Bahnlinie Znojmo – Břeclav nach dem ersten Weltkrieg der Tschechoslowakei zugeschlagen wurde, und ins malerische Städtchen Telč, in Verbindung mit der Niederösterreichischen Landesaustellung 2009 „Österreich. Tschechien. geteilt – getrennt – vereint“, anlässlich des zwanzigsten Jahrestags der Wende. „Schweitzers Klassikwelt 10: Wo Bohuslav Martinů seine Kindheit verbrachte“ weiterlesen

Schweitzers Klassikwelt 8 : Aus dem Zeitalter der LP: Arabella

Foto: Lisa della Casa,  Arabellissima  © Foto Fayer

von Lothar Schweitzer

Die Rezensionen über diese Oper von Richard Strauss nach der Premiere bei den Salzburger Festspielen 1958  sind nicht überwältigend ausgefallen. Die Feuilletons waren meine erste Begegnung mit dem Werk. Die „Arabella“ – ein Studienfreund nannte seine erste Tochter nach dieser Oper – führt bis heute ein Schattendasein neben dem „Rosenkavalier“. Ich las sogar Vergleiche mit einer Operette!

Im Gegensatz zu „Don Giovanni“ und „Tiefland“ lernte ich „Arabella“ in der Oper und nicht zuerst durch eine Schallplatte näher kennen und lieben. Es war der denkwürdige 17. Juni 1960 mit Lisa della Casa, Dietrich Fischer-Dieskau und der bezaubernden Anny Felbermayer als Zdenka, die sie an dem Abend das einzige Mal an der Wiener Staatsoper sang. „Schweitzers Klassikwelt 8
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Schweitzers Klassikwelt 7: Aus dem Zeitalter der LP – Tiefland

Foto: Gré Brouwenstijn (1968) © Ron Kroon / Anefo / CC BY-SA 3.0 NL (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/nl/deed.en)

„Halte ich heute diese alte Schallplatte, die ich mangels eines Plattenspielers derzeit nicht zum Leben erwecken kann, in den Händen, so höre ich unwillkürlich Stimmen, die nicht aus meiner Erinnerung weichen. Da klingen der dunkel timbrierte Sopran der Brouwenstijn und ein heller Sopran (Dodi Protero), wie das sprichwörtliche Licht am Ende des Tunnels.“

von Lothar Schweitzer

Jeden Monatsanfang ging ich als Fünfzehnjähriger nach Erhalt des Taschengelds in ein Schallplattengeschäft, um mir eine LP auszusuchen. In der Regel waren es Opernquerschnitte. Warum ich gerade diese mir noch unbekannte Oper ausgesucht habe, ist mir heute ein Rätsel. Das düster gehaltene Layout zeigt das Schwarzweiß-Foto eines nicht gerade attraktiven Gebirgsdorfs. Der Rand des Umschlags ist in nicht sehr farbenfrohem Violett gehalten. Die Besetzung ist schwarz auf ebenfalls violettem Hintergrund aufgedruckt, Namen, die mir damals nichts bedeuteten. Ausnahme allein Paul Schöffler, den ich Monate zuvor an der Wiener Staatsoper in der Titelpartie von Hindemiths „Mathis der Maler“ gehört hatte und dessen Timbre mir trotz Höhenschwierigkeiten an dem Abend ausnehmend gut gefiel. Vielleicht war Schöffler der Grund meiner Wahl. „Schweitzers Klassikwelt 7: Aus dem Zeitalter der LP – Tiefland“ weiterlesen

Schweitzers Klassikwelt 6: Aus dem Zeitalter der LP – Don Giovanni

von Lothar Schweitzer

Da wir in unsrer Wohnung keinen alten Plattenspieler haben und wir bis dato verabsäumten, die Aufnahme auf CD umspielen zu lassen, kann ich diesen Opernquerschnitt nur aus dem Gedächtnis besprechen. Ich habe die Schallplatte, geprägt im Jahr des österreichischen Staatsvertrags 1955 mit 25 cm Durchmesser, schon Jahrzehnte nicht mehr gehört, aber in meiner Gymnasialzeit ein halbes Jahr fast jeden Tag einmal. Es war für mich als Fünfzehnjähriger meine erste Begegnung mit dieser Mozartoper. Die Aufnahme ist für mich bei jenen Stellen, an die ich mich noch heute lebendigst erinnern kann, die ich so zusagen im Ohr habe, ein Maßstab geblieben. Höre ich bei einer Aufführung in der Oper die in das „Vinyl“ meiner Gehirnwindungen gepressten Arien, Duette und Ensembles dieser Decca-Produktion nicht mehr lästig parallel im Geist mit, so spricht das für die jeweilige Aufführung. „Schweitzers Klassikwelt 6: Aus dem Zeitalter der LP – Don Giovanni“ weiterlesen