Sommereggers Klassikwelt 221: Bei der Sängerin Lisa della Casa verbinden sich Kunst und Schönheit

Viele der Schallplatten-Aufnahmen Lisa della Casas sind bis heute erhältlich, und haben ihren kristallklaren Sopran bewahrt. In manchen Partien wie der Arabella ist sie bis heute das Maß aller Dinge.

von Peter Sommeregger

Lisa della Casa wird am 2. Februar 1919 im schweizerischen Burgdorf als Tochter eines Augenarztes geboren. Die kunstsinnigen Eltern lassen die Tochter Gesang studieren, bereits 1941 debütiert sie am Theater Solothurn als Puccinis „Madame Butterfly“. Schon 1943 wechselte sie an das Stadttheater Zürich, wo sie bis 1950 unter Vertrag blieb. In den ersten Jahren ihrer Karriere trat die bildschöne della Casa auch in verschiedenen Schweizer Filmen als Schauspielerin auf. „Sommereggers Klassikwelt 221: Bei der Sängerin Lisa della Casa verbinden sich Kunst und Schönheit“ weiterlesen

DIE DIENSTAG-PRESSE – 30. JANUAR 2024

Der goldene Hahn, Nikolai Rimski-Korsakow ©  Monika Rittershaus

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DIE DIENSTAG-PRESSE – 30. JANUAR 2024

Berlin/Komische Oper
Rimski-Korsakows „Goldener Hahn“ an der Komischen Oper Berlin profitiert von der Dichte der reduzierten Inszenierung
Rimski-Korsakows Oper, 1909 in Moskau uraufgeführt, hat ein Märchen Puschkins als Quelle des Textes. Gemeint war es zur Zeit der Uraufführung als verhohlene Kritik an Zar Nikolaus II., den die Zensur in der Gestalt des faulen und mäßig intelligenten Königs Didon aber nicht erkannte. Barrie Kosky hat für seine Inszenierung ein ungewöhnliches Ambiente entwickelt. Man sieht einen Weg in freier Landschaft, wenig ansprechende Vegetation mit einem verdorrten Baum, auf dem der goldene Hahn seinen Platz einnehmen wird. Didon tritt in etwas zerlumpter Kleidung auf, trägt aber eine schlichte Krone. Einzig die geheimnisvolle Königin von Schemacha bringt später ein wenig Schönheit ins Spiel.
Von Peter Sommeregger
Klassik-begeistert.de

Berlin
Letzter Schrei: „Der goldene Hahn“ an der Komischen Oper (Bezahlartikel)
Barrie Kosky umgeht die Falle des russischen Opernrepertoires radikal und zeigt anstatt Pracht eine Landschaft mit Endzeitcharakter. Dann, plötzlich, wird es regenbogenbunt.
Tagesspiegel.de

Komische Oper Berlin: Irre werden an der Schönheit (Bezahlartikel)
Barrie Koskys hinreißende Inszenierung von Rimski-Korsakows russlandkritischer Oper „Der goldene Hahn“ ist jetzt in Berlin zu sehen.
SueddeutscheZeitung.de

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Hohe Kunst und Bodenständigkeit – Wir gratulieren dem Countertenor Jochen Kowalski zum 70. Geburtstag

von Peter Sommeregger

Dem am 30. Januar 1954 im märkischen Wachow als Sohn eines Fleischers geborenen Jochen Kowalski war seine spätere Karriere sicherlich nicht in die Wiege gelegt. Von Anfang an vorhanden war aber seine Liebe zur Oper, die ihn den Beruf eines Requisiteurs an der damaligen Ost-Berliner Staatsoper ergreifen ließ. So gewann er viel an Wissen über diese Kunstform.

„Hommage an Jochen Kowalski
klassik-begeistert.de, 30. Januar 2024“
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Bancroft und Dalene zaubern Klangfunken – Konzert mit Beethoven, Nielsen und Sibelius in der „Elphi“

Johan Dalene © Mats Bäcker

Bancroft lebt diese Musik sicht- und hörbar, er ist entflammt vom Geist jedes Werks, und die von ihm empfangenen Funken springen in kaum messbarer Geschwindigkeit auf das Orchester über, das einen brillanten, vollen und stets transluziden Klang formt. Ein neuer leuchtender Stern am Dirigentenhimmel!

Ludwig van Beethoven, Leonoren-Ouvertüre Nr. 3 op. 72
Carl Nielsen, Konzert für Violine und Orchester op. 33
Jean Sibelius, Lemminkäinen-Suite op. 22

Ryan Bancroft, Dirigent
Johan Dalene, Violine
Philharmonia Orchestra

Großer Saal der Hamburger Elbphilharmonie, 28. Januar 2024

von Dr. Andreas Ströbl

Eigentlich sollte Esa Pekka Salonen das Konzert am 28. Januar im Großen Saal der Hamburger Elbphilharmonie leiten, aber der Dirigent war an Corona erkrankt und man fand in Ryan Bancroft einen Einspringer.

Bancroft ist aber weit mehr als das, denn alles, was dieser begabte junge Mann anfasst, wird zu musikalischem Gold. Ebenfalls in Hamburg, aber auch in Lübeck durfte ihn ein begeistertes Publikum vor Kurzem bejubeln, als er mit Joshua Bell und dem NDR Elbphilharmonie Orchester auftrat (https://klassik-begeistert.de/ndr-elbphilharmonie-orchester-ryan-bancroft-dirigent-joshua-bell-violine-luebecker-musik-und-kongresshalle-21-januar-2024/).

„Ryan Bancroft, Dirigent, Johan Dalene, Violine, Philharmonia Orchestra
Elbphilharmonie, 28. Januar 2024“
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Rimski-Korsakows „Goldener Hahn“ an der Komischen Oper Berlin profitiert von der Dichte der reduzierten Inszenierung

Der goldene Hahn, Nikolai Rimski-Korsakow © Monika Rittershaus

Beim jubelnden Schlussapplaus kann man auch nach der zweiten Premiere abseits der Behrenstraße beruhigt feststellen: wo Komische Oper draufsteht, ist auch Komische Oper drin!

Nikolai Rimski-Korsakow
Der goldene Hahn

König Didon   Dmitry Ulynov
Die Königin von Schemacha   Kseniia Proshina
Amelfa   Margarita Nekrasova
Der Astrologe   James Kryshak
Stimme des goldenen Hahns   Julia Muzychenko

Inszenierung   Barrie Kosky
Bühnenbild   Rufus Didwiszus
Dirigent   James Gaffigan

Komische Oper Berlin, Premiere am 28. Januar 2024

von Peter Sommeregger

Rimski-Korsakows Oper, 1909 in Moskau uraufgeführt, hat ein Märchen Puschkins als Quelle des Textes. Gemeint war es zur Zeit der Uraufführung als verhohlene Kritik an Zar Nikolaus II., den die Zensur in der Gestalt des faulen und mäßig intelligenten Königs Didon aber nicht erkannte.

„Nikolai Rimski-Korsakow, Der goldene Hahn
Komische Oper Berlin, 28. Januar 2024, Premiere“
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Das Aalto-Theater in Essen spielt die deutsche Erstaufführung der Oper “Fausto” von Louise Bertin

Mirko Roschkowski (Fausto), Foto © Forster

Französischer Frauenpower in Nordrhein-Westfalen zweiter Teil: Vierzehn Tage nach der Aufführung an der Oper Dortmund von “La montagne noire” der französischen Komponistin Augusta Holmès, zeigt das Aalto Musiktheater in Essen mit “Fausto” eine Oper von Louise Bertin, einer weiteren, heute vergessenen, französischen Komponistin des 19. Jahrhunderts. Nachdem das Théâtre des Champs-Elysées in Paris im letzten Juni die noch nie aufgeführte Ur-Fassung mit Mezzosopran in der Titelrolle gezeigt hatte, spielt Essen jetzt die 1831 am Théâtre-Italien in Paris zur Aufführung gelangte Version mit Tenor in der Titelrolle. Diese singt in Essen Mirko Roschkowki mit seiner klaren, gewohnt sicheren Tenorstimme.

Louise-Angélique Bertin (1805-1877)
FAUSTO
Opera semi-seria in vier Akten
(Libretto von der Komponistin selbst verfasst, ins Italienische übersetzt von Luigi Balocchi)

Musikalische Leitung Andreas Spering

Inszenierung Tatjana Gürbaca
Bühne Marc Weeger
Kostüme Silke Willrett

Fausto Mirko Roschkowski
Margarita Netta Or (musikalisch) / Tatjana Gürbaca (szenisch)
Mefistofele Almas Svilpa
Valentino George Vîrban
Catarina Nataliia Kukhar

Opernchor des Aalto-Theaters
Essener Philharmoniker

Essen, Aalto-Theater, 27. Januar 2024

von Jean-Nico Schambourg

In einer ersten, für die Saison 1830 geplanten Version, hatte die Komponistin Louise Bertin die Titelrolle dem führenden Contralto jener Zeit, Rosmunda Pisaroni, zugedacht. Die Premiere wurde verlegt, anscheinend weil Maria Malibran, die die Rolle der Margarita übernehmen sollte, dies ablehnte. Im letzten Juni konnte man an dem Théâtre des Champs-Elysées in Paris die Uraufführung dieser Fassung erleben (eine CD dieser Aufführung, herausgeben vom Palazzetto Bru Zane, ist dieser Tage erschienen).

„Louise-Angélique Bertin (1805-1877), FAUSTO
Essen, Aalto-Theater, 27. Januar 2024“
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DIE MONTAG-PRESSE – 29. JÄNNER 2024

Foto: Ensemble West Side Story © Marco Sommer/Volksoper Wien

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DIE MONTAG-PRESSE – 29. JÄNNER 2024

Wien/Volksoper

Wien
Die West Side Gangs wirbeln in Wien über die Bühne der Volksoper
Die Volksoper hat mit dieser „West Side Story“ eine rundum geglückte Produktion auf die Bühne gebracht, musikalisch wie tänzerisch hörens- und sehenswert. Das Premierenpublikum dankte allen Mitwirkenden mit jubelndem Applaus. Es gibt noch knapp zwanzig Vorstellungen bis Ende März. Hingehen und genießen!
Von Dr. Rudi Frühwirth
klassik-begeistert.de

Warum diese Eile, liebe Volksoper? „West Side Story“ wird schnell durchgepeitscht
(Bezahlartikel)
Regisseurin Lotte de Beer und Dirigent Ben Glassberg hatten es wohl eilig: Ihre neue „West Side Story“ ist voller Tempo, Tanz und jugendlicher Energie. Musik und Emotion bleiben aber auf der Strecke. „Ich weiß nicht warum, es ist alles so schnell passiert“: Chino stößt diese Worte hervor, wenn er Maria die Schreckensnachricht vom Tod ihres Bruders Bernardo überbringt. Die Spirale der Gewalt zwischen den Jugendgangs von „Sharks“ und „Jets“ wird sich weiter drehen, das Liebesglück von Maria und Tony keine Chance haben …
DiePresse.com

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„Der Atem der Menschheit stockt“ – Brigitte Fassbaender inszeniert Strauss’ „Elektra“ in Lübeck

Ein wirklich guter Kenner des europäischen Opernbetriebs meinte auf der Premierenfeier nur, er habe so eine „Elektra“ weder in Wien, noch in München oder in Salzburg gesehen. Dem ist nur hinzuzufügen, dass auch weitere Strecken für die Anfahrt nach Lübeck unbedingt lohnen, um diese „Elektra“ zu erleben!

Elektra Lübeck © Jochen Quast

Elektra
Musikdrama in einem Aufzug von Richard Strauss

Trine Møller, Sopran
Lena Kutzner, Sopran
Edna Prochnik, Mezzosopran

Stefan Vladar, Dirigent
Brigitte Fassbaender, Inszenierung
Philharmonisches Orchester der Hansestadt Lübeck

Chor des Theaters Lübeck

Theater Lübeck, Premiere am 27. Januar 2024

von Dr. Andreas Ströbl

Als der Literat und Kritiker Hermann Bahr 1903 die Schauspielerin Gertrude Eysoldt in der Rolle der Elektra in Hugo von Hofmannsthals gleichnamigem Drama erlebte, war er im positivsten Sinne schockiert: „Der Atem der Menschheit stockt. Ein Wesen, ganz ausgesaugt und ausgehöhlt von Leid; alle Schleier zerrissen, die sonst Sitte, freundliche Gewöhnung, Scham um uns zieht. Ein nackter Mensch, auf das Letzte zurückgebracht, ausgestoßen in die Nacht, Haß geworden, Haß essend, Haß trinkend, Haß speiend […] Gräßlich. Aber eben darin griechischer als jemals die Kunst der strengen Linie, der klugen Mäßigung, der zarten Stille sein kann: Denn Griechisch ist: aus Gräßlichem Schönheit zu holen.“ „Elektra, Musikdrama von Richard Strauss
Theater Lübeck, Premiere am 27. Januar 2024“
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George Benjamins „Written on Skin“ an der Deutschen Oper fordert und begeistert das Publikum

Written on Skin, Werle, Jarman, Nussbaum Cohen © Bernd Uhlig

Written on Skin
George Benjamin (*1960)

Protector  Mark Stone
Agnès  Georgia Jarman
First Angel / The Boy  Aryeh Nussbaum Cohen
Second Angel / Marie  Anna Werle
Third Angel / John  Chance Jonas-O’Toole

Inszenierung  Katie Mitchell

Dirigent  Marc Albrecht

Deutsche Oper Berlin, Premiere am 27. Januar 2024

von Peter Sommeregger

Dieser 2012 als Auftragswerk des Festivals Aix-en-Provence uraufgeführten Oper geht ein geradezu hymnischer Ruf voraus. Nachdem das Werk inzwischen auch in London, Paris und anderen Städten erfolgreich gegeben wurde, erlebte es nun an der Deutschen Oper seine Berliner Erstaufführung.

„Written on Skin George Benjamin (*1960)
 Deutsche Oper Berlin, Premiere am 27. Januar 2024“
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Die West Side Gangs wirbeln in Wien über die Bühne der Volksoper

Die Volksoper hat mit dieser „West Side Story“ eine rundum geglückte Produktion auf die Bühne gebracht, musikalisch wie tänzerisch hörens- und sehenswert. Das Premierenpublikum dankte allen Mitwirkenden mit jubelndem Applaus. Es gibt noch knapp zwanzig Vorstellungen bis Ende März. Hingehen und genießen!

Ensemble West Side Story  © Marco Sommer/Volksoper Wien

„Somewhere, we’ll find a new way of living, we’ll find a way of forgiving, somewhere…“

„West Side Story“
Musik von Leonard Bernstein

Buch von Arthur Laurents
Gesangstexte von Stephen Sondheim
Deutsche Übersetzung der Dialoge von Marcel Prawy

Musikalische Leitung: Ben Glassberg
Regie: Lotte de Beer
Choreographie: Bryan Arias
Bühnenbild: Christof Hetzer
Kostüme: Jorine van Beek
Licht: Alex Brok

Sounddesign: Martin Lukesch

Orchester der Volksoper Wien

Wiener Volksoper, Premiere am 27. Jänner 2024

von Dr. Rudi Frühwirth

Nach langer, allzu langer Zeit hat die Volksoper Leonard Bernsteins „West Side Story“ wieder in ihren Spielplan aufgenommen, in einer neuen und absolut sehens- und hörenswerten Produktion. Im Jahr 1968 war hier die deutsche Erstaufführung zu bewundern, dank dem unermüdlichen Einsatz des damaligen Chefdramaturgen Marcel Prawy. Weitere Inszenierungen folgten 1982 und 2001. Und nun wirbeln endlich wieder die Jets und die Sharks über die Bühne.

„Leonard Bernstein, West Side Story
Wiener Volksoper, Premiere am 27. Jänner 2024“
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