Ladas Klassikwelt 98: Der „Pilgerchor“ geht nicht aus dem Ohr

Bild: The Lobby Card aus dem Cartoon „What’s Opera Doc“, Wikipedia

von Jolanta Łada-Zielke

Während man sich in Ländern, die im Zweiten Weltkrieg gegen das Dritte Reich kämpften, von der deutschen Kultur mehr oder weniger distanziert, finden die Vorstellungen von Wagners Opern in den USA weiterhin statt.
Am 7. Dezember 1941, als die Japaner Pearl Harbor angreifen, läuft in der Metropolitan Opera „Die Walküre“, und an dem Tag des Eintritts der Vereinigten Staaten in den Krieg der „Lohengrin“.  In der „New York Times“ vom 21. März 1943 liest man, dass weder Künstler noch Zuschauer sich von einer „Kriegshysterie“ unterkriegen ließen, und die Karten für die Wagneropern-Aufführungen ausverkauft seien. Seine Werke spielt man auf den Bühnen in Boston und Chicago. Am 14.November 1943 findet das Konzert des New York Philharmonic Orchestra statt, in dessen Programm „Don Quixote“ von Richard Strauss und das Vorspiel zu „Die Meistersinger von Nürnberg“ stehen. Der vorgesehene Dirigent Bruno Walter ist kurz davor erkrankt und der fünfundzwanzigjährige Leonard Bernstein vertritt ihn. Ab diesem Ereignis startet seine Karriere. [1] „Ladas Klassikwelt 98: Der „Pilgerchor“ geht nicht aus dem Ohr
klassik-begeistert.de 26. September 2022“
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Mozarts Musik, diese grenzgeniale Musik - ist zum Niederknien

Foto: Semperoper Dresden © Matthias Creutziger

Es ist leider nicht unüblich, dass Opernkritiken in der Regel nur über Premieren, allenfalls über Wiederaufnahmen geschrieben werden. So wichtig und berechtigt das ist – der Kritiker verkennt hierbei eine wesentliche Aufgabe: Die Aufgabe des Kritikers ist es, nicht nur für einen intellektuellen Zirkel derer zu schreiben, die sich Kunst auf einem besonders hohen intellektuellen Niveau nähern (können und wollen), sondern für jedermann. Und jedermann geht nicht nur an Premieren in die Oper, sondern wohl öfter in Repertoire-Vorstellungen. Also hin und wieder einen Blick auf diese zu richten, erscheint somit als eine durchaus vordringliche Arbeit des Kritikers.

Die Zauberflöte
Wolfgang Amadeus Mozart

Große Oper in zwei Aufzügen
Libretto von Emanuel Schikaneder

Sächsischer Staatsopernchor Dresden
Sächsische Staatskapelle Dresden
Killian Farrell   Dirigent

Josef E. Köpplinger   Inszenierung
Walter Vogelweider   Bühnenbild

Semperoper Dresden, ab 29. Oktober 2022


von Willi Patzelt

Keine Oper steht so oft auf den Spielplänen wie Mozarts Zauberflöte. An der traditionsreichen Semperoper lief über 15 Jahre die alte, zuletzt etwas abgenutzte, Inszenierung von Brecht-Schüler Achim Freyer. Joseph E. Köpplinger, Staatsintendant am Münchner Gärtnerplatztheater, inszenierte 2020 die Zauberflöte in Dresden neu. Und wie! Köpplinger, ein Mann der komischen Oper und der Operette, setzt – frei nach „Faust“ – auf bunte Bilder, wenig Klarheit, viel Irrtum und ein Fünkchen Wahrheit. Denn, so lehrt uns Goethe: „So wird der beste Trank gebraut, der alle Welt erquickt und auferbaut.“ „Die Zauberflöte Wolfgang Amadeus Mozart
Semperoper Dresden, ab 29. Oktober 2022“
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DIE DIENSTAG-PRESSE – 27. SEPTEMBER 2022

Foto: Intolleranza 1960, Komische Oper Berlin © Barbara Braun

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE DIENSTAG-PRESSE – 27. SEPTEMBER 2022

Berlin
Zwischen Identitätspolitik und Komfortzone: Neue Intendanz in der Komischen Oper
Susanne Moser und Philipp Bröking übernehmen die Intendanz der Komischen Oper von Barrie Kosky. Diese eröffnet mit Luigi Nonos „Intolleranza 1960“.
BerlinerZeitung.de

Kassel
Oper „Hoffmanns Erzählungen“: Diese trügerische Lolitahaftigkeit
FrankfurterAllgemeine.net

Daniels vergessene Klassiker Nr 5: Fanny Hensel – Ouvertüre in C-Dur
Von Daniel Janz
Frauen sind insbesondere im Bereich der Klassischen Orchestermusik immer noch unterrepräsentiert – gerade auch, wenn es um das Kompositionshandwerk geht. In der Szene machen nur wenige Namen überhaupt die Runde: Wer sich auskennt, hat vielleicht schon einmal die Namen Alma Mahler oder Clara Schumann gehört. Dabei gab es sie bereits durch die Jahrhunderte hinweg: Die Komponistinnen und Frauen, die im Schatten der „großen“ Männer standen oder wegen ihres Geschlechts kaum Gehör fanden. So erging es auch der bis heute fast unbekannt gebliebenen Fanny Hensel.
Klassik-begeistert.de

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Kulturelle Höhenflüge auf 1820 Meter mit herausragenden Künstlern

Eröffnungskonzert mit dem Trio Eclipse, Foto: Dr. Charles E. Ritterband

Das 19. Internationale Kulturfest Sils-Maria

Festival Resonanzen 

18. September bis 25. September 2022

Hotel Waldhaus
7514 Sils-Maria

von Dr. Charles E. Ritterband (Text Und Fotos)

Das „Waldhaus“ in Sils-Maria – ohne Übertreibung lässt sich angesichts der langen Liste illustrer Gäste, die sich liest wie das Who’s Who der europäischen Kultur, von Richard Strauss zu Thomas Mann und Friedrich Dürrenmatt, das Attribut „legendär“ verwenden – wird jeden Herbst (wenn das Oberengadin sich von seiner prachtvollsten Seite zeigt) zum Schauplatz eines hochkarätigen Kulturfestes. Und das „Waldhaus“, seit 113 Jahren kontinuierlich in Familienbesitz (eine Rarität, heutzutage), versteht sich zu Recht als „Kulturhotel“. Neben der Eleganz des sich bewusst etwas altmodisch gebenden Grand Hotels aus der Belle Époque und der atemberaubend schönen Natur, die es wie eine mächtige Burg dominiert,  bietet dieses Haus ganzjährig kulturelle Höhepunkte, die sich sehen lassen.

Der Grand Salon des „Waldhaus“ Foto: Dr. Charles E. Ritterband

Und deren wichtigster ist zweifellos das Festival „Resonanzen“ unter der Ägide der Violinistin und Intendantin Kamilla Schatz mit den ebenso sachkundigen wie empathischen Moderatoren Kurt Aeschbacher und Hans Georg Hofmann. „Das 19. Internationale Kulturfest Sils-Maria
Hotel Waldhaus, 7514 Sils Maria, 18. September bis 25. September 2022“
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„The Wreckers“ von Ethel Smyth in der Philharmonie Berlin: Ein Konzert, dem hoffentlich noch weitere folgen werden

Ethel Smyth
The Wreckers 

Philip Horst (Pascoe)
Karis Tucker (Thirza)
Daniel Scofield (Lawrence)
Rodrigo Porras Garulo (Mark)
Lauren Fagan (Avis)
Donovan Singletary (Harvey)
Jeffrey Lloyd-Roberts (Tallan)
Marta Fontanals-Simmons (Jack)

Rundfunkchor Berlin
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Robin Ticciati   Dirigent

Konzertante Aufführung Philharmonie Berlin, 25. September 2022

 von Peter Sommeregger

Die britische Komponistin Ethel Smyth (1858-1944) ist heute in Deutschland wenig bekannt, obwohl sie zu Beginn des 20. Jahrhunderts auch hier große Erfolge feiern konnte. Ihre Oper „The Wreckers“ (Strandräuber oder Strandrecht) wurde 1906 in Leipzig uraufgeführt, die Oper „Der Wald“ 1902 an der Berliner Hofoper. „Ethel Smyth, The Wreckers  (Oper)
Konzertante Aufführung Philharmonie Berlin, 25. September 2022“
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Verdis Gustavo III. in Parma: Große Sänger trotzen einer unterirdisch schlechten Inszenierung

Blu-ray-Rezension:

Giuseppe Verdi
„Gustavo III“ („Un ballo in maschera“)

Filarmonica Arturo Toscanini
Coro del Teatro Regio di Parma
Roberto Abbado

Dynamic 57937

von Peter Sommeregger

Im Rahmen des Festival Verdi hatte diese nun auf Blu-ray erschienene Produktion von Verdis Oper „Gustavo III“, besser bekannt als „Un ballo in maschera“, am Opernhaus von Parma vor genau einem Jahr ihre Premiere.

Am Pult der Filarmonica Arturo Toscanini stand Roberto Abbado, Neffe des verstorbenen Stardirigenten Claudio Abbado, der sich aber stets neben seinem prominenteren Onkel behaupten konnte. Sein Dirigat ist auch einer der Pluspunkte dieser Aufführung, deren optischer Teil leider zu einer einzigen Peinlichkeit geriet. Ursprünglich sollte Graham Vick inszenieren, sein plötzlicher Corona-Tod führte dazu, dass Jacopo Spirei dessen Arbeit zu Ende führte. Was dabei an künstlerischem Unvermögen, Geschmack- und Einfallslosigkeit zustande kam ist selbst in Zeiten des destruktiven Regiestils bemerkenswert schlecht. „Blu-ray-Rezension: Giuseppe Verdi Gustavo III. („Un ballo in maschera“)“ weiterlesen

DIE MONTAG-PRESSE – 26. SEPTEMBER 2022

Foto: Benjamin Bernheim und Elbenita Kajtazi (Foto RW)

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MONTAG-PRESSE – 26. SEPTEMBER 2022

Hamburg
Jules Massenets Manon an der Staatsoper Hamburg
Eine ältere Dame sagte mir beim Hinausgehen, das Stück und die Inszenierung sei ihr doch recht fremd; sie sei Mozartianerin und habe die Oper Manon auch zum ersten Mal gesehen. Von der Ferne hörte ich daneben die Äußerung, solch herausragende Aufführung habe er seit Jahren nicht mehr erlebt.
Von Dr. Ralf Wegner
Klassik-begeistert.de

Lüttich
Lakmé von Léo Delibes in Lüttich: Eine Reise ins magische Indien
Nach Aufführungen Mitte September an der Pariser Opéra-comique, steht die Oper von Léo Delibes (1836-1891) jetzt auf dem Spielplan der Opéra Royal in Lüttich. Im Laufe dieser Saison wird die Oper auch noch konzertant an der Deutschen Oper Berlin (27. September 2022) und am Théâtre des Champs-Élysées in Paris (14. Dezember 2022), sowie szenisch an der Oper Zürich (April 2023) aufgeführt werden.
Von Jean-Nico Schambourg
Klassik-begeistert.de

Berlin
Postapokalyptische Allegorie – Luigi Nonos „Intolleranza 1960“ an der Komischen Oper Berlin
NeueMusikzeitung/nmz.de

Bayreuth
„Führer-Skandal“?
von Monika Beer   23. September 2022
Der sogenannte „Führer-Skandal“ in Bayreuth ist ausnahmsweise kein Reis-Sack. Sondern illustriert den Machtkampf darum, wer bei den Festspielen künftig das Sagen haben will.
http://rwv-bamberg.de/2022/09/fuehrer-skandal/

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Mit Feuer, Flamme und Schostakowitsch begeistert Andrés Orozco-Estrada das Hamburger Morgenpublikum

Foto: © Werner Kmetitsch: Andrés Orozco-Estrada

Elbphilharmonie Hamburg, 25. September 2022

Andrés Orozco-Estradas Interpretationen gehören stets zu den begeisterndsten der heutigen Zeit, mit Mahler und Schostakowitsch war auch das Programm eins der Extraklasse. So feurig hat das NDR Elbphilharmonie Orchester schon ewig nicht mehr gespielt!

NDR Elbphilharmonie Orchester
Andrés Orozco-Estrada, Dirigent

Matthias Goerne, Bariton

Werke von Gustav Mahler und Dmitri Schostakowitsch

von Johannes Karl Fischer

Dieses äußerst dynamische Dirigat holt selbst aus diesem – sonst öfters etwas lustlos spielendem – Orchester die emotionalsten aller Klänge heraus. Schostakowitsch 5, ein musikalischer Meilenstein im Kampf gegen die repressive sowjetische Kulturpolitik. Diese Musik ist – gerade angesichts des Weltgeschehens wenige Tausend Kilometer weiter östlich – per se höchst emotional. Sie erregt Gefühle, die man mit Worten nicht beschreiben kann – möchte man vielleicht auch gar nicht – und ausnahmsweise auch nicht der Liebe gehören. Trauer, Triumph, Tragik, das ist die Essenz dieser Sinfonie. Still sitzen kaum möglich.  „NDR Elbphilharmonie Orchester, Andrés Orozco-Estrada, Dirigent
Elbphilharmonie Hamburg, 25. September 2022“
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Daniels vergessene Klassiker Nr 5: Fanny Hensel – Ouvertüre in C-Dur

Foto: Von Moritz Daniel Oppenheim – https://thejewishmuseum.org/collection/31380-portrait-of-fanny-mendelssohn-hensel

Kritisieren kann jeder! Aber die Gretchenfrage ist immer die nach Verbesserung. In seiner Anti-Klassiker-Serie hat Daniel Janz bereits 50 Negativ-Beispiele genannt und Klassiker auseinandergenommen, die in aller Munde sind. Doch außer diesen Werken gibt es auch jene, die kaum gespielt werden. Werke, die einst für Aufsehen sorgten und heute unterrepräsentiert oder sogar vergessen sind. Meistens von Komponisten, die Zeit ihres Lebens im Schatten anderer standen. Freuen Sie sich auf Orchesterstücke, die trotz herausragender Eigenschaften zu wenig Beachtung finden.


von Daniel Janz

Frauen sind insbesondere im Bereich der Klassischen Orchestermusik immer noch unterrepräsentiert – gerade auch, wenn es um das Kompositionshandwerk geht. In der Szene machen nur wenige Namen überhaupt die Runde: Wer sich auskennt, hat vielleicht schon einmal die Namen Alma Mahler oder Clara Schumann gehört. Dabei gab es sie bereits durch die Jahrhunderte hinweg: Die Komponistinnen und Frauen, die im Schatten der „großen“ Männer standen oder wegen ihres Geschlechts kaum Gehör fanden. So erging es auch der bis heute fast unbekannt gebliebenen Fanny Hensel. „Daniels vergessene Klassiker Nr 5: Fanny Hensel
klassik-begeistert.de“
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Sternstunde in der Staatsoper Hamburg mit Jules Massenets Oper Manon

Foto: Benjamin Bernheim und Elbenita Kajtazi (Foto RW)

Die nicht hoch genug einzuschätzende Leistung von Elbenita Kajtazi ist es, neben ihrer Stimmschönheit, ihrem wohlig weichen Tonansatz und ihrer dramatisch-schauspielerischen Kompetenz wahrhaftig im stimmlichen Ausdruck zu sein.

Staatsoper Hamburg, 24. September 2022

Elbenita Kajtazi und Benjamin Bernheim adeln Jules Massenets Oper Manon

von Dr. Ralf Wegner

Eine ältere Dame sagte mir beim Hinausgehen, das Stück und die Inszenierung sei ihr doch recht fremd; sie sei Mozartianerin und habe die Oper Manon auch zum ersten Mal gesehen. Von der Ferne hörte ich daneben die Äußerung, solch herausragende Aufführung habe er seit Jahren nicht mehr erlebt.

„Jules Massenet, Manon
Staatsoper Hamburg, 24. September 2022“
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