Die MONTAG-PRESSE – 29. NOVEMBER 2021

Katja Kabanowa, KOB, © Jaro Suffner

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die MONTAG-PRESSE – 29. NOVEMBER 2021

Glücklich geunglückt: Premiere „Katja Kabanowa“ an der Komischen Oper
Sie scheinen gar kein Ende zu nehmen, die so hohen wie engen Räume mit ihren so riesigen wie erschlagenden Türen, wie sie sich da langsam über die Bühne schieben und die verzweifelte Katja davonläuft und immer am selben Ort bleibt. Dabei sind es bloß drei Räume oder so, die die Bühnenbildnerin Julia Katharina Berndt da hingestellt hat.
https://hundert11.net/gluecklich-geunglueckt/

„Katja Kabanowa“ an der Komischen Oper: das Drama eines Ehebruchs
BerlinerZeitung

Anrührend, aber nicht mitreißend: Katja Kabanova in der Komischen Oper (Podcast)
https://www.inforadio.de/programm/schema/sendungen/kultur/202111/28/645698.html

Nach solchen Abenden kann man beruhigt feststellen: Die Oper lebt!
Leoš Janáček, Katja Kabanowa
von Peter Sommeregger
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Ein rauschender Strom: Ian Bostridge und Lars Vogt in der Wigmore Hall

Foto: Ian Bostridge © Wigmore Hall 

Wigmore Hall, London, 24. September 2021

Ian Bostridge, Tenor
Lars Vogt, Klavier

Franz Schubert, Schwanengesang D957, Teil 1
Franz Schubert, Einsamkeit D620
Franz Schubert, Schwanengesang D957, Teil 2

von Lukas Baake, London

Ian Bostridge in einem Konzert erleben zu dürfen, gleicht einem Erweckungserlebnis. Der Tenor, der wie kaum ein anderer die jüngere Schubertinterpretation geprägt hat, tritt expressiv auf, leidet, füllt den Raum mit Körper und Stimme zugleich und triumphiert am Ende. Das Konzertpublikum der Wigmore Hall, der Bostridge nahezu seit drei Jahrzehnten verbunden ist, antwortete zurecht mit einem langanhaltenden Applaus.

Schuberts letzter, posthum veröffentlichter Zyklus ist ein etablierter Bestandteil des Liedrepertoires. Umso erstaunlicher ist es, dass es Bostridge immer wieder gelang, neue Facetten des Werks zum Vorschein zu bringen. Auch wenn umstritten ist, inwiefern Schubert die 14, kurz vor seinem Tod komponierten Lieder als Zyklus konzipiert hat, lassen sich die Lieder nach Texten von Ludwig Rellstab, Heinrich Heine und Johann Gabriel Seidl in zwei Gruppen aufteilen. Dieser Unterteilung folgte auch Bostridge. „Ian Bostridge, Lars Vogt, Franz Schubert Liederabend
Wigmore Hall, London, 24. September 2021  “
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Orpheus bleibt für immer schuldig!  

Diese Produktion von „Orpheus in der Unterwelt“ ist auf jeden Fall sehens- und hörenswert.

Foto: Lisa Ziehm, Copyright: Inken Rahardt

Opernloft im Alten Fährterminal Altona, 19. November 2021 (PREMIERE)

Jacques Offenbach, „Orpheus in der Unterwelt“ 

von Jolanta Łada-Zielke

Heute sind die Menschen gegenüber Scheidungen toleranter als zur Offenbach Zeit, zumindest im Westeuropa. Allerdings, wenn Orpheus und Eurydike Berühmtheiten wären, stünden sie mehr unter dem gesellschaftlichen Druck. In der Inszenierung von Kerstin Steeb wird die Öffentliche Meinung von Zuschauern unterstützt, die durch Scannen der auf den Tischplatten angebrachten QR-Codes abstimmen. Das Publikum soll unter anderem beurteilen, ob der von Eurydike hinterlassene Brief auf ihre Entführung oder auf die Beleidung ihres Ehegatten hindeutet. Der große Vorteil dieses Spektakels ist zweifellos seine Interaktivität. „Jacques Offenbach, Orpheus in der Unterwelt,
Opernloft im Alten Fährterminal Altona, 19. November 2021 (PREMIERE)“
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„Katja Kabanowa“ an der Komischen Oper Berlin: Ein Haus aus Eis

Fotos: Katja Kabanowa, KOB, © Jaro Suffner

Nach solchen Abenden kann man beruhigt feststellen: Die Oper lebt!

Komische Oper Berlin, Premiere am 27. November 2021

Giedrė Šlekytė, Dirigentin
Orchester der Komischen Oper Berlin
Chorsolisten der Komischen Oper Berlin

Jetske Mijnssen, Inszenierung
Katja 
Annette Dasch
Kabanicha  Doris Lamprecht
Boris  Magnus Vigilius
Tichon  Stephan Rügamer
Kudrjasch  Timothy Oliver
Dikoj  Jens Larsen
Varvara  Karolina Gumos

von Peter Sommeregger

Am Ende dieses bemerkenswerten Premierenabends bricht Jubel aus in dem Haus an der Behrenstraße. An einem Novembertag mit Schneeregen, der in seiner Tristesse kaum zu überbieten scheint, wurde das Publikum Zeuge einer Orgie der Gefühlskälte, die durch ihre Perfektion und Radikalität aber Begeisterung statt Depression auslöst.

Die knapp zweistündige Oper Janáčeks ist eher arm an äußerer Handlung, das Geschehen spielt sich hauptsächlich in den Seelen der Protagonisten ab, vor allem in jener der unglücklichen Titelfigur, die ihr Leben zwischen einem schwachen und tumben Ehemann und einer bösartig herrschsüchtigen Schwiegermutter nicht erträgt, und sich schließlich auf eine verhängnisvolle Affäre einlässt. „Leoš Janáček, Katja Kabanowa,
Komische Oper Berlin, 27. November 2021 (PREMIERE)“
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Die SONNTAG-PRESSE – 28. NOVEMBER 2021

Foto: Timos Sirlantzis, Jennifer O’Loughlin
© Marie-Laure Briane

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die SONNTAG-PRESSE – 28. NOVEMBER 2021

München/Gärtnerplatztheater
Im Schatten der Krone
Im Gärtnerplatztheater hat „Anna Bolena“ nun endlich vor Publikum Premiere.
Sueddeutsche Zeitung.de

Sir Simon Rattle zu Mahlers Neunten – „Hier geht’s um die ganze Welt“
BR-Klassik.de

„Konzertgänger in Berlin“
Goethetortig: RSB und Jurowski fausten
Here we go again. Wien, Leipzig, Dresden sind schon dicht, München fast; aber in Berlin mit (noch) nicht ganz so schlimmer Lage wird erstmal weiter gespielt. Man fragt sich, wie lange wohl und darf ich das noch? Und geht doch halbwegs guten Gewissens, risikoreduziert durch Impfung und Test und FFP2-Maske, und überhaupt lieber auf Weihnachtsmärkte und Restaurants und Familienfeiern verzichtend als auf Konzerte und Theater. Ist so. Selbst wenn’s die komische Torte Faust-Sinfonie des Liszt Ferenc ist.
https://hundert11.net/goethetortig/

München/St. Johannes-Kirche
Wunderbare Entdeckungen des Ensemble Phoenix Munich
An diesem Sonntagabend holt sich das Ensemble Phoenix Munich Verstärkung vom Ensemble Servir Antico. Auf dem Programm in der Kirche St. Johannes in München steht Heinrich Isaac und der „Choralis Constantinus. Die Hl. Ursula und die 11.000 Jungfrauen.“ Der Komponist hat von 1450-1517 gelebt. Also im Mittelalter, das sich in manchen Teilen Europas schon in Richtung Renaissance neigte. Der Ausgangspunkt des Konzerts ist der in Nürnberg 1550-55 entstandene Choralis Constantinus, eine Sammlung polyphoner Motetten.
Klassik-begeistert.de

Hamburg/Laeiszhalle
Ein Komiker, so bekannt wie Buddha, Jesus und Mao, verzaubert die Laeiszhalle Hamburg
Charlie Chaplin (1889-1977)
Ein Filmkonzert – Stummfilme mit Live-Musik
“How to Make Movies” 1921
“The Kid” 1918
von Teresa Grodzinska
Klassik-begeistert.de

Hamburg/Elbphilharmonie
Elbphilharmonie, Leoš Janáček, „Das schlaue Füchslein“
Mirga Gražinytė-Tyla, Dirigentin
von Jolanta Łada-Zielke
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„Katja Kabanowa“ in Berlin: Wir hören gemeinsam, wir sehen gemeinsam – wir leiden gemeinsam, wir feiern gemeinsam.

Knapp zwei Stunden ohne Pause hat uns dieses Gesamtkunstwerk in den Bann geschlagen. Dann schließt der Vorhang nicht richtig und kaum einer traut sich anfangs zu klatschen – bis Jubel losbricht über diesen fesselnden Abend. Im Theater, sagt Kosky, ist so viel Liebe. Man mag das kitschig finden. Aber es stimmt. Oh, Barrie. We love you, too.

Komische Oper Berlin, 27. November 2021 (PREMIERE)

Fotos: Katja Kabanowa, KOB, © Jaro Suffner

Leoš Janáček, Katja Kabanowa

von Sandra Grohmann

Berlins neue „Katja Kabanowa“ an der Komischen Oper Berlin hat das Publikum so in den Bann geschlagen, dass der Jubel über diesen in jeder Hinsicht (und jedem Hinhorch) gelungenen Abend sich erst nach und nach einstellen will. Barrie Kosky, der seine Premierenrede in diesen Zeiten nicht im Foyer halten kann, sagt es am Ende von der Bühne sprechend so: „In the Theater, it’s a Wir.“ Besser kann man nicht zusammenfassen, was an Abenden wie diesem mit uns allen geschieht, die wir vor, auf und mutmaßlich auch hinter der Bühne gepackt werden. Wir hören gemeinsam, wir sehen gemeinsam. Wir leiden gemeinsam, wir feiern gemeinsam. Fast hätte ich geschrieben: Wir fiebern gemeinsam mit, aber das lassen wir mal lieber. „Leoš Janáček, Katja Kabanowa
Komische Oper Berlin, 27. November 2021 (PREMIERE)“
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Frauenpower in der Elbphilharmonie

Elbphilharmonie, 23. November 2021

Mirga Gražinytė-Tyla, Dirigentin

City of Birmingham Symphony Orchestra
Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Chor Hamburg

Leoš Janáček, „Das schlaue Füchslein“

von Jolanta Łada-Zielke (Text und Foto)

Jener Dienstagabend in der Elbphilharmonie gehörte unbestreitbar den Frauen; nicht nur, weil die meisten Rollen in „Das schlaue Füchslein“ – auch die männlichen – weiblich besetzt sind. Sondern auch weil die sensationelle litauische Dirigentin Mirga Gražinytė-Tyla das Konzert leitete. Eine Stunde und fünfundfünfzig Minuten befand sie sich auf höchstem Energieniveau. Das Lächeln verließ ihr Gesicht nicht, sie passte aber auf jeden Takt und jede Note auf, die alle Musiker umsetzten. Ihre Arme bewegten sich die ganze Zeit wie die Äste der Bäume im Wind im Wald, in dem die Oper spielt. „Leoš Janáček, Das schlaue Füchslein,
Elbphilharmonie, 23. November 2021“
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Ein Komiker, so bekannt wie Buddha, Jesus und Mao, verzaubert die Laeiszhalle Hamburg

Symphoniker Hamburg (Laeiszhalle Orchester)
Dirigent: Stefanos Tsialis

Charlie Chaplin (1889-1977)
Ein Filmkonzert – Stummfilme mit Live-Musik
“How to Make Movies” 1921
“The Kid” 1918

Laeiszhalle Hamburg, 25. November 2021, Großer Saal

von Teresa Grodzinska

Schon während der ersten Aufnahme, als ein Männchen mit Schnurrbart, Stock und übergroßen Schuhen in Watschelschritt auf uns zukam, ging ein Raunen, ein Seufzen durch den Saal. Da ist er ja! Wie eh und je unser aller Charlie Chaplin. So bekannt wie Buddha, Jesus und Mao…

Beide gestern gezeigten Filme entstanden vor gut 100 Jahren in Zeiten der Grippepandemie, auch Influenza oder spanische Grippe genannt. Die Zahl der Toten betrug je nach Quelle 27 bis 50 Millionen Menschen weltweit.

Zum Vergleich: während des I. Weltkrieges kamen  ca. 17 Millionen Menschen um… „Charlie Chaplin (1889-1977), Ein Filmkonzert, Symphoniker Hamburg (Laeiszhalle Orchester)
Laeiszhalle Hamburg, 25. November 2021, Großer Saal“
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„Faust aufs Herz“: Jurowski und das Rundfunk-Sinfonieorchester Belin widmen sich Wagner und Liszt

Foto: Stuart Skelton © Guðmundur Ingólfsson

Philharmonie Berlin, 26. November 2021

Richard Wagner
Eine Faust-Ouvertüre

Franz Liszt
Zwei Episoden aus Nikolaus Lenaus „Faust“

Franz Liszt
Eine Faust-Sinfonie


Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Vladimir Jurowski, Dirigent

Herren des Rundfunkchores Berlin
Stuart Skelton, Tenor

von Peter Sommeregger

Der Faust-Stoff, der in Goethes zweiteiligem Drama wohl seinen Höhepunkt erreichte, hat von je her auch Komponisten inspiriert, wobei die durch den Weimarer Dichterfürsten gesetzte Fallhöhe gleichzeitig auch abschreckend war.

Vladimir Jurowski verbindet in diesem Konzert  die Faust-Ouvertüre Richard Wagners mit gleich zwei Auseinandersetzungen von Franz Liszt mit diesem Thema. Wagner hatte ursprünglich eine groß angelegte Faust-Sinfonie geplant, nach der Aufgabe dieses Plans übernahm er Teile der bereits begonnenen Komposition in die Ouvertüre und schloss diese als eigenständiges Werk ab. Das relativ kurze Stück zeigt schon den versierten Umgang Wagners mit einer großen Orchesterbesetzung, bleibt aber insgesamt mehr Versprechen als Erfüllung. „Vladimir Jurowski, Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Wagner und Liszt,
Philharmonie Berlin, 26. November 2021“
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Die SAMSTAG-PRESSE – 27. NOVEMBER 2021

Foto: Sir Simon Rattle_© Astrid Ackermann_musica viva_BR

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die SAMSTAG-PRESSE – 27. NOVEMBER 2021

München
Ein Abend mit dem neuen Chef
Simon Rattle und das BR-Symphonieorchester kommen mit Mahlers neunter Symphonie in die Isarphilharmonie. Wegen der Corona-Auflagen dürfen nur 450 Zuschauer im Saal dabei sein. Miterleben aber kann das Konzert die ganze Welt.
SueddeutscheZeitung

Berlin
Ab Samstag setzt Berlins Kultur auf Maske
https://www.bz-berlin.de/kultur/ab-samstag-setzt-berlins-kultur-auf-maske

Frankfurt
Opernbesuch in Corona-Zeiten: Das Haus ist zu voll, das Haus ist zu leer
Frankfurter Allgemeine

Peter Sommeregggers „Klassikwelt 114“: Irmgard Seefried
Die 1919 in einem Dorf im Allgäu geborene Tochter eines Schullehrers erhielt schon frühzeitig von ihrem Vater Gesangsunterricht. Als diese aber den Wunsch äußerte, den Gesang zum Beruf zu machen, war er anfangs nicht begeistert von dieser Idee. Die junge Irmgard hielt aber auch an ihrem Plan fest, als sie ihren Vater durch einen Autounfall als Siebzehnjährige verlor. Sie absolvierte das Konservatorium in Augsburg und wurde bereits 1940 an das Theater in Aachen engagiert, an dem zu dieser Zeit Herbert von Karajan Generalmusikdirektor war. Der erkannte das Potential der jungen Sängerin und erarbeitete mit ihr Partien des jugendlich-lyrischen Faches.
Der Name der jungen Sopranistin scheint sich schnell verbreitet zu haben, denn 1943 sang sie bereits an der Semperoper in Dresden und an der Wiener Staatsoper bei Karl Böhm vor. Der engagierte sie vom Fleck weg für die Eva in den „Meistersingern von Nürnberg“ in Wien. Dies sollte der Beginn einer dreißigjährigen, erfolgreichen Karriere an diesem Haus werden.
Klassik-begeistert.de

München
Oper unter dem Damoklesschwert eines drohenden Lockdowns:
Münchens „Carmen“ begeistert dezimiertes Publikum
von Dr. Petra Spelzhaus
Klassik.begeistert.de „Die SAMSTAG-PRESSE – 27. NOVEMBER 2021“ weiterlesen