Anna Kavalerova überzeugt mit ihrer spielerischen Eloquenz

Foto: © Anna Kavalerova

CD-Besprechung:

Anna Kavalerova – Themes and Variations (Solo Musica)

Anna Kavalerova: Klavier

von Peter Sommeregger

Die Pianistin Anna Kavalerova, in Russland geboren und heute in Tel Aviv lebend, besticht durch die Vielfältigkeit ihres Repertoires, bei der ihr die technische Brillanz, über die sie verfügt, ebenso hilfreich ist wie ihre Stilsicherheit. Kavalerova war Preisträgerin verschiedener internationaler Wettbewerbe und konzertiert mittlerweile mit verschiedenen Orchestern und Kammermusik-Ensembles.

Aktuell präsentiert sie das Programm der nun vorliegenden CD bei verschiedenen Soloabenden, so z.B. in Berlin und Tel Aviv. „Anna Kavalerova – Themes and Variations,
CD-Besprechung“
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Sommereggers Klassikwelt 20: Lois Marshall – Erinnerung an eine Jahrhundertstimme

„Es existiert ein tief berührendes Video von diesem Abschiedskonzert, bei dem sie am Ende Schuberts An die Musik vorträgt. Ihr „Du holde Kunst, ich danke Dir dafür“ erklingt mit einer solchen Inbrunst, die einen ahnen lässt, wie sehr die Musik sie für ihr körperliches Gebrechen entschädigt hat.“

von Peter Sommeregger

An diesem 29. Januar könnte man den 95. Geburtstag der kanadischen Sopranistin Lois Marshall begehen, die allerdings leider bereits 1997 gestorben ist. Ich will aber diesen Gedenktag zum Anlass nehmen, an sie zu erinnern. „Sommereggers Klassikwelt 20
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Einig in der Verschiedenheit – Robin Ticciati tanzt durch die Stilrichtungen

Foto: © Kai Bienert

Philharmonie Berlin, 26. Januar 2020

Robin Ticciati, Dirigent

RIAS Kammerchor Berlin
Ondrej Adámek, Choreinstudierung

Deutsches Symphonie-Orchester Berlin

von Gabriel Pech

Für welches Publikum spielt man eigentlich? Was ist den Leuten zuzutrauen? Was wollen sie eigentlich und wissen es vielleicht noch gar nicht? In der Pause fliegen Gesprächsfetzen durchs Foyer: Zwischen »…etwas vollkommen anderes erwartet…« und »…toll, einfach toll!« und sogar »…das war ganz, ganz furchtbar!« gehen die Meinungen auseinander. Die Prämisse ist aber auch gewagt: Neben den ›alten Meistern‹ Dvořák und Ellington steht ein brandaktuelles Stück von Ondrej Adámek, eine performative Klanginstallation, die so manchen altgedienten Abonnenten in seinen Klangvorstellungen erschüttert haben könnte. „Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, RIAS Kammerchor Berlin, Robin Ticciati,
Philharmonie Berlin, 26. Januar 2020“
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Die MITTWOCH-PRESSE – 29. Januar 2020

Foto: © Klara Beck

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die MITTWOCH-PRESSE – 29. Januar 2020

Straßburg
Digitale Orchidee – Richard Wagners „Parsifal” an der Opera du Rhin Strasbourg
Neue Musikzeitung/nmz.de

Essen
Emotionen, zum Greifen nah – Alessandro Scarlattis „Kain und Abel“ in Essen
Neue Musikzeitung/nmz.de

Wien/ Staatsoper
Regisseurin Niermeyer: „Man muss die Demokratie verteidigen“ – Bezahlartikel
Amélie Niermeyer inszeniert an der Staatsoper „Leonore“ und spricht über Beethoven, Meinungsfreiheit und Rechtswähler
Kurier

„Konzertgänger in Berlin“
Hörstörung (25): Berlin fackelt Moskau ab
Das schlimmste Publikum aller Zeiten ist gefunden: Es versammelte sich am Montagabend in der Berliner Philharmonie zum Gastspiel der Moskauer Philharmoniker.
https://hundert11.net/hoerstoerung25/

Dresden
Wagners „Meistersinger“ mit Schokoladenmädchen an der Semperoper Dresden
Neue Musikzeitung/nmz.de

Thielemanns grandiose „Meistersinger“ feiern in Dresden Premiere. Die Sänger übertreffen sich gegenseitig.

Das Jahr hat gerade erst begonnen, da erreicht es bereits seinen Zenit mit überwältigenden Meistersingern, die man jetzt schon als eines der größten Opernereignisse des Jahres feiern möchte.
Kirsten Liese berichtet aus der Semperoper in Dresden.
Klassik-begeistert „Die MITTWOCH-PRESSE – 29. Januar 2020“ weiterlesen

"Verschwörungstheorien brauchen keine klaren Tatsachen": Frank Piontek über Fake News in der Zeit Richard Wagners

Interview am Donnerstag 1: Der Kulturjournalist und Buchautor Dr. Frank Piontek

von Jolanta Lada-Zielke

Musik soll vorurteilsfrei sein und Menschen verschiedener Nationen, Kulturen und Religionen zusammenbringen. Das wäre schön, leider gibt es Ausnahmen von der Regel. Der Pianist Igor Levit hat in der letzten Zeit Morddrohungen aus antisemitischen Hintergründen bekommen, nachdem er sich öffentlich mit den Opfern des Anschlags von Halle vom 9. Oktober 2019 solidarisiert hat. Im Lauf der Geschichte wurde der Hass gegen Juden auf verschiedene Art und Weise geäußert. Ein markantes Beispiel dafür ist Richard Wagners Pamphlet „Das Judenthum in der Musik“. Zwar gibt es dort keine Todesdrohungen oder Vernichtungsintentionen, der Text enthält jedoch diskriminierende Bemerkungen gegen Künstler jüdischer Abstammung. Der Kulturjournalist Dr. Frank Piontek hat in seinem Buch „Richard Wagner: Das Judenthum in der Musik. Text, Kommentar und Wirkungsgeschichte“ (herausgegeben 2017) den Text des Pamphlets analysiert. Nach der Lektüre hatte ich eine ganze Menge Fragen und so ist es zu diesem Interview gekommen.

Wagners Antisemitismus, den er in seinem Pamphlet „Das Judenthum in der Musik“ geäußert hat, ist heute von der Mehrheit der Wagnerianer schwer zu akzeptieren. Wie ist es dazu gekommen, dass Du Dich mit dem Thema beschäftigt hast?

Ich bin ganz überraschend dazu gekommen, ich habe nämlich einen Vortrag über die Wirkungsgeschichte von Wagners Antisemitismus beim Wagnerverband in Weimar gehalten. Dann ist Herr Thomas Krakow vom Wagner-Verband Leipzig auf mich zugekommen und hat gefragt, ob wir daraus ein Buch machen wollen. Ich habe ihm gesagt, dass es zu diesem Thema schon zwei Meter Literatur gibt. Er wollte es aber trotzdem herausgeben. Dann habe ich mir das Konzept überlegt, damit sich das neue Buch von den bisher herausgegebenen unterscheidet. Das Thema ist aber nicht abschließbar. Jedes Jahr erscheinen neue Publikationen dazu und in hundert Jahren werden wieder neue erscheinen. „Interview am Donnerstag 1: Frank Piontek“ weiterlesen

Entstaubt, entrümpelt, entstellt: Mozarts "Entführung aus dem Serail" in Genf

Foto: © GTG / Carole Parodi

„Mir persönlich ist der gute, alte, anachronistisch-barocke, von mir aus xenophob-sexistische Mozart dann doch hundert Mal lieber als der Murks einer politisch korrekten, zeitgenössischen Interpretation, in der die Moral der Geschichte dennoch fehlt.“

Grand Théatre de Genève, 24. Januar 2020

Die Entführung aus dem Serail. Singspiel von Wolfgang Amadeus Mozart.

von Charles E. Ritterband

Der Zufall wollte es, dass ich zwei Tage zuvor im Wiener Burgtheater der geräuschvollen Massakrierung von Goethes Faust – mit effektvollen pyrotechnischen Effekten, dröhnender Disco-Musik und großflächigen Eingriffen eines zeitgenössischen Textdichters ins Original – beigewohnt hatte. Der „Déjà-Vu-Effekt“ war also unvermeidlich, als ich kurz darauf im prachtvollen Genfer Grand Théatre die kreative Entrümpelung von Mozarts „Entführung aus dem Serail“ anschauen durfte. Im Burgtheater gab es allerdings eine Pause, die manche Zuschauer, wie auch ich selbst, zur Flucht ins nahegelegene Café Landtmann nutzten. „Wolfgang Amadeus Mozart, Die Entführung aus dem Serail,
Grand Théatre de Genève, 24. Januar 2020“
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So geht Wagner: Wahrhaftigkeit des Ausdrucks

Thielemanns grandiose „Meistersinger“ feiern in Dresden Premiere. Die Sänger übertreffen sich gegenseitig.

Semperoper Dresden, 26. Januar 2020 (Premiere)
Richard Wagner, Die Meistersinger von Nürnberg
Foto: © Matthias Creutziger

Musikalische Leitung: Christian Thielemann
Inszenierung: Jens-Daniel Herzog
Bühnenbild: Mathis Neidhardt
Kostüme: Sibylle Gädeke
Hans Sachs: Georg Zeppenfeld
Veit Pogner: Vitalij Kowaljow
Walther von Stolzing: Klaus Florian Vogt
Sixtus Beckmesser: Adrian Eröd
Fritz Kothner: Oliver Zwarg
David: Sebastian Kohlhepp
Eva: Camilla Nylund
Magdalene: Christa Mayer
Sächsische Staatskapelle Dresden
Sächsischer Staatsopernchor Dresden

von Kirsten Liese

Das Jahr hat gerade erst begonnen, da erreicht es bereits seinen Zenit mit überwältigenden Meistersingern, die man jetzt schon als eines der größten Opernereignisse des Jahres feiern möchte.

Natürlich stand das nach der grandiosen Premiere dieser von Christian Thielemann geleiteten Produktion bei den Osterfestspielen Salzburg im vergangenen Frühjahr  kaum anders zu erwarten. Und doch –  oder lag das an meinem besonders exquisiten Platz im Zentrum des Parketts ? – schien es mir, als hätten sich alle Mitwirkenden zur Dresden-Premiere noch gesteigert. Aber so einen Eindruck bringt Begeisterung im Überschwang gerne mit sich: Dass jede Vorstellung immer noch mehr euphorisiert als die vorangegangene. „Richard Wagner, Die Meistersinger von Nürnberg,
Semperoper Dresden, 26. Januar 2020 (Premiere)“
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Obsession und Leidenschaft pur: Marlis Petersen triumphiert als Salome

Foto: Marlis Petersen (Salome), Johan Reuter (Jochanaan) © Werner Kmetitsch
Theater an der Wien, 25. Januar 2020

Salome, Richard Strauss

von Jürgen Pathy

Wenn Blicke töten könnten, heißt es im Volksmund. Die Macht der Blicke ist auch ein zentraler Kern in Richard Strauss‘ Oper „Salome“, in der die junge Prinzessin Salome sich diesen ausgeliefert fühlt. Alle Blicke sind auf sie gerichtet. Nicht nur Narraboth, der Hauptmann, auch Herodes, ihr Onkel und Stiefvater in einer Person, alle lechzen nach dem Körper des Teenagers und werfen ihr lüsterne Blicke zu. Nur Jochanaan, der Prophet, um dessen Gunst die blutjunge Salome buhlt, lässt sich vom Anblick der jungen Schönheit nicht beeindrucken und entzieht sich ihrer Blicke. Deshalb landet sein Haupt auf dem Silbertablett. Im Theater an der Wien kommen weitere Aspekte hinzu: Nikolaus Habjan, derzeit Director in residence, „möchte Dinge zeigen, die in diesem Stück stecken, aber nicht immer gleich sichtbar werden“. Wie bereits gewohnt, bringt der Österreicher, der zuletzt Webers Oberon inszeniert hat, seine Spezialität ins Spiel. „Salome, Richard Strauss,
Theater an der Wien, 25. Januar 2020“
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Marlis Petersen in Wien: Die Sopranistin ist auf dem Höhepunkt ihrer vokalen Kraft - ihre Stimme ist silbrig und durchschlagskräftig

Foto: © Theater an der Wien / Werner Kmetitsch
Theater an der Wien, 25. Jänner / Januar 2020
Richard Strauss, Salome

Marlis Petersen, Salome
Johan Reuter, Jochanaan
John Daszak, Herodes
Michaela Schuster, Herodias
Paul Schweinester, Narraboth

Regie: Nikolaus Habjan
ORF Radio-Symphonieorchester Wien
Dirigent: Leo Hussain

Theater an der Wien, 22. Jänner 2020
Jean-Philippe Rameau: Les Boréades
Tragédie lyrique in fünf Akten (1763)

Alphise, Deborah Cachet
Abaris, Mathias Vidal
Sémire, Caroline Weynants

Collegium Vocale 1704
Collegium 1704
Dirigent:Václav Luks

von Herbert Hiess

Diese Oper von Rameau ist eigentlich schon von der Aufführungsgeschichte her hochinteressant; sie wurde zwar 1763 zu König Ludwigs XV.-Zeiten komponiert, aber erst 1975 (konzertant) und 1982 in Aix-en-Provence uraufgeführt. Beide Male durch John Eliot Gardiner. Rameaus Oper ist ein ein Monsterwerk von über 200 Minuten Dauer. Für das Theater an der Wien wurde es auf eine publikumsfreundliche Länge von unter drei Stunden gerafft – was (leider!) ob der Aufführungsqualität auch gut war. „Richard Strauss, Salome, Jean-Philippe Rameau: Les Boréades,
Theater an der Wien, 25. Jänner / Januar 2020“
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Die DIENSTAG-PRESSE – 28. JÄNNER /JANUAR 2020

Foto: Anna Netrebko, Instagram (c)
Für Sie in den Zeitungen gefunden:
Die DIENSTAG-PRESSE – 28. JÄNNER /JANUAR 2020

Wien/ Staatsoper
Otello ist ja auch ein Ausländer“ Bezahlartikel
Tenor Stephen Gould vor dem Staatsopern-Debüt als Otello über ältere Herren und junge Frauen, überzeugende Regisseure und die Frage, wie Wagner-Tenöre Verdi singen.
https://www.diepresse.com/5759345/bdquootello-ist-ja-auch-ein-auslanderldquo

Dresden
Strahlende Meistersinger in Dresden Bezahlartikel
Die Produktion der Salzburger Osterfestspiele wurde bejubelt.
War die Premiere dieser „Meistersinger“-Produktion bei den Salzburger Osterfestspielen 2019 noch von den Intrigen über die Zukunft des Festivals überschattet, so stand die Übernahme in der Semperoper nun im Zeichen der Vorfreude auf mögliche Dresdner Osterfestspiele mit Thielemann
Die Presse

Meisterhafte „Meistersinger“ an der Semperoper Dresden
https://www.mdr.de/kultur/themen/semperoper-dresden-meistersinger-wagner-100.html

„Konzertgänger in Berlin“
Mittsommerspartanisch: Benjamin Brittens A MIDSUMMER NIGHT’S DREAM an der Deutschen Oper
Die Feenwelt ist ganz schön gruselig. Und der Wald bei Athen, wo Benjamin Brittens A MIDSUMMER NIGHT’S DREAM nach Shakespeare spielen soll, arg spartanisch. Zumindest in der Inszenierung von Ted Huffman, die jetzt an der Deutschen Oper Berlin Premiere hatte.
https://hundert11.net/mittsommerspartanisch/

Schattenreich: Brittens „A Midsummer Night’s Dream“ an der Deutschen Oper Berlin
Neue Musikzeitung/nmz.de

Ritterbands Klassikwelt 9: Salome
Meine Tochter heißt Salome. Alle drei Kinder tragen Namen aus der Welt der Oper: Salome, Orfeo, Ulisse. Doch die ganz besondere Ehre gebührt Salome, als der ersten.
Oft werde ich gefragt, welche denn meine Lieblingsoper sei – unter den vielen herrlichen Werken, in denen ich so oft schwelge, von deren Aufführung ich schwärme (oder, mitunter, entsetzt bin). Zugegeben – Salome ist vielleicht nicht gerade meine Lieblingsoper. Aber es ist ganz entschieden das Werk, das mich unter allen Opern am meisten fasziniert. Dies ist das kompakteste, expressivste Werk der gesamten Opernliteratur. Das Thema ist zeitlos (siehe #Me.Too): der in der Welt der griechischen Sagen immer wieder vorkommende Topos der unendlich schönen, begehrten, missbrauchten jungen Frau (die Oper geht vom ersten Satz an direkt zur Sache: Narraboth –“Wie schön ist die Prinzessin Salome heute Nacht“ – eine vergleichbare Direktheit, die uns, sobald sich der Vorhang hebt unmittelbar in die Handlung hineinreißt gibt es sonst nur bei Verdis „Othello“).
Der Autor und Journalist Dr. Charles E. Ritterband schreibt jeden zweiten Sonntag aus seiner Klassikwelt.
Klassik-begeistert „Die DIENSTAG-PRESSE – 28. JÄNNER /JANUAR 2020“ weiterlesen