„Tosca“ in der Staatsoper Unter den Linden: Sonja Yoncheva auf der Höhe ihrer Kunst

© Julian Hargreaves / SonyClassical, Sonya Yoncheva.
Staatsoper Unter den Linden, Berlin
, 3. Mai 2019
Giacomo Puccini, Tosca

 ”Tosca” in Berlin: In einem der schönsten Opernhäuser Deutschlands mit einer wunderbaren, fesselndenden Akustik – in der Staatsoper Unter den Linden. klassik-begeistert.de verfolgte eine Weltklasseaufführung mit drei hervorragend aufgelegten Hauptdarstellern. Diese ”Tosca” mit dieser Sonya Yoncheva (Tosca), diesem Teodor Ilincăi  (Cavaradossi) – was für eine gigantische Strahlkraft – und diesem Andrzej Dobber (Scarpia) ist eine Reise nach Berlin wert! „Giacomo Puccini, Tosca,
Staatsoper Unter den Linden, Berlin, 3. Mai 2019“
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Warum?

Foto 2014 © Bettina Stöß
Richard Wagner, Tannhäuser und der Sängerkrieg auf der Wartburg, Deutsche Oper Berlin, 5. Mai 2019

Ulrich Poser berichtet aus der Deutschen Oper Berlin

Die Vorstellung fing vielversprechend an: Der amerikanische Tenor Stephen Gould startete fulminant mit einem grandiosen „Dir töne Lob!“. Auch den Rest der Partie meisterte der „Bär aus Virginia“ mühelos. An manchen Stellen hätte man sich gewünscht, dass er sich etwas zurücknimmt; weniger wäre hier mehr gewesen. So hatte man doch zu oft den Eindruck, als hätte sich der fiebernde Tristan in die Wartburg verirrt. Eines ist aber sicher:
Es macht Freude, diesem Weltklassesänger mit Bayreuth-Festanstellung zuzuhören; er verfügt derzeit einfach über eine der stärksten und sichersten Wagnerstimmen.   „Richard Wagner, Tannhäuser und der Sängerkrieg auf der Wartburg, Deutsche Oper Berlin, 5. Mai 2019“ weiterlesen

Wagners "Ring" in New York: Tosende Begeisterung für Christine Goerke, Andreas Schager und Philippe Jordan

Foto © David Jerusalem, Andreas Schager

The Metropolitan Opera, New York, 2. und 4. Mai 2019
Richard Wagner: DER RING DES NIBELUNGEN –
SIEGFRIED und GÖTTERDÄMMERUNG

Wiederaufnahme und Neueinstudierung von Robert Lepages Inszenierung


Die Welt ist untergegangen, samt den Göttern, und alle sind zufrieden. Foto (c) Huber: Nach viel zu schnell vergangenen 5,5 Stunden um 11:30 pm EDT = 05:30 MESZ Götterdämmerungs-Schlussapplaus in der Met, v. l. die Rheintöchter Woodbury/Hankey/Mumford, Owens, Schager, Jordan, Goerke, Nikitin, Haller

von Petra und Helmut Huber (www.onlinemerker.com)

Die Bühnenmaschine von Carl Fillion (Projektionen Boris Firquet, Licht Etienne Boucher) dominiert das Geschehen auch an den beiden letzten Hauptabenden der Tetralogie. Was diese 24 dicht an dicht aufgefädelten flachen Dreieckskörper mit ihrer lautlosen Verstellbarkeit kollektiv, aufgefächert oder „chaotisch“ aufführen, was sie für Illusionen vermitteln können, ist schon atemberaubend. Die vier Projektoren (und ein paar Zusatzgeräte), die exakt silhouettendeckend diese verstellbare Projektions- und Spielflächen begleiten, in allen Positionen ohne „Kontamination“ des Bühnenhintergrundes, liefern nach eher statischen, wenn auch detailreichen Bildern von dicht an dicht stehenden Baumstämmen in der Walküre nun auch vielfältig bunt bewegte – Herbstwald mit fallenden Blättern, aber auch radierungsartig dargestelltes, sich windendes Gewürm und natürlich auch einen eindrucksvoll feurig-abweisenden Brünnhildenfelsen. Und ein Bach bei Mimes Werkstatt sowie ausfließendes Drachenblut läßt sich so auch, mit tropfenden Details, darstellen.

Immer wieder fächert sich das System auch auf, um die Illusion einer hügeligen Landschaft, eines gewaltigen Vogels oder eines Gebirges zu erzeugen, oder Spiel auf mehreren Ebenen zu gestatten. Äußerst anspruchsvoll für Darstellerinnen und Darsteller, noch dazu, wo die Maschineneinstellungen in Proberäumen nur unvollkommen nachgebildet werden können. Positiver Nebeneffekt dieser besonders aufwendigen Vorbereitung einer Wiederaufnahme ist, daß das Regiebuch von 2012 wirklich bis ins Detail durch- sowie bedarfsweise auch umgearbeitet wurde und die Interaktionen der Handelnden dadurch wohl ähnlich komplex und szenisch überzeugend wie in der Premierenserie ausfallen.

Am letzten Abend wird die Maschine mehr flächig eingesetzt, die smarten Projektionen spielen die Hauptrolle – wenn die Halle der Gibichungen holzvertäfelt und parallel gemasert ist, ist an den paar schräg angeschnittenen Elementen das Hirnholz zu erkennen; und der Gebirgsbach, in dem die warnenden Rheintöchter verschwunden sind, färbt sich rot vom Blut Siegfrieds, als sich Gunther die Hände wäscht. Als Brünnhildes Feuer niederbrennt, wird dahinter das einstürzende Wallhall sichtbar.

Jedenfalls am Gesamtkonzept für uns besonders faszinierend die Kombination von high-tech Bühne Gestaltung und konservativen Kostümdesign, bei dem wohl auch einige Elemente aus Fantasy-Welten eingeflossen sind, macht immer wieder geradezu sprechende Bilder. Diese transportieren die Geschichte perfekt und bieten immer wieder Anregung zum Mitdenken und zum Ausloten psychologischer und philosophischer Hintergründe.

Gerhard Siegel ist ein Power-Mime, dessen Verschlagenheit und mitunter Larmoyanz dadurch umso unguter wirkt. Nährvater und definitiv unangenehmer Gegner für Siegfried. Andreas Schager läßt sich durch dieses kraftvolle Gegenüber fast (anders als Stephen Gould voriges Jahr in Dresden) ein bißchen zu viel herausfordern und streift dadurch beim Schmieden von Nothung seine freilich extrem weit gestreckte stimmliche Grenze; ab dem zweiten Akt legt er aber eine atemberaubend perfekte Leistung hin und schwingt sich in der Schlußszene mit Brünnhilde noch einmal zu genau kontrolliertem, aber trotzdem durchschlagenden und befreit jubelndem Fortissimo auf. Ebenso vielschichtig abgestuft und jetzt immer definitiv perfekt dosiert seine Leistung am Schlussabend, wo er in der Todesszene auch sein vorzüglich angesetztes und trotz der geringen Lautstärke tragfähiges Piano einsetzen kann. Sein durchaus expressives Spiel hätte Otto Schenk mit dem Hinweis „mano“ vielleicht dann und wann etwas gedämpft.

Christine Goerke trifft schon mit ihrem ersten Ton nach dem Erwachen genau den Nerv von Publikum und Werk und spielt mit Siegfried stimmlich wie körperlich einen wahren, immer enger werdenden pas de deux bis zum jubelnden und trotzdem innigen Finale des dritten Abends. Stimmlich wirkt sie dabei gegenüber der „Walküre“ befreit – auch ihre Leistung ist mit „perfekt“ nicht übertrieben zu beschreiben, und das gilt auch für die „Götterdämmerung“, in der sie natürlich noch mehr Emotionen (und Schauspiel) bieten muß und auch scheinbar mühelos zu bieten hat. Fast bekommt ihre Stimme dabei ein bißchen was vom flüssigen Quecksilber einer Birgit Nilsson…!

Tomasz Koniecznys Alberich ist auch im Siegfried ein trotz „schöner“ Stimme dämonisch wirkender Regisseur des Bösen, was er auch am letzten Abend bei Hagen vorzüglich darstellt. Michael Volle verabschiedet sich als Wanderer aus der Geschichte mit von Akt zu Akt resignativerer Darstellung, was er auch fein dosiert mit der Stimme überträgt.

Fafner Dimitry Belosselskiy liegt und besitzt über Lautsprecher mit Halleffekt, nach Schlachtung seines eher entzückenden als furchterregenden Drachen-Ichs kriecht er aus der Neidhöhle und stirbt mit seiner unverfälschten, guten, auch im Verdämmern sicheren Stimme. Karen Cargill als Erda gibt eine zufriedenstellende Darstellung, kommt besser über die Rampe als im „Rheingold“.

Günther wird von Evgeny Nikitin solide gespielt und gesungen – etwas, das in dem riesigen Saal nicht viele so gut hinbekommen! Der Hagen von Eric Owens ist zwar nicht ganz so tief basiert wie die Stimme von Günther Groissböck, aber er überzeugt mit höchst differenziertem Gesang wie Spiel und einer ausgezeichneten Diktion, der besten des Abends.

Bei aller überzeugend dargebotenen Emotion und bisweilen nötiger Lautstärke behält die Stimme von Edith Haller (Gutrune) stets großen Wohlklang. Der glanzvollen Produktion adäquat auch die Nornen (Ronnita Miller, Elizabeth Bishop, Wendy Bryn Harmer), eine verzweifelt und mit wunderbar eindringlicher Stimme warnende Waltraute (Michaela Schuster) und die quicklebendigen Rheintöchter Amanda Woodbury, Samantha Hankey sowie Tamara Mumford, denen auf der schräg gestellten Maschinenwand körperlich einiges abverlangt wird, was sie aber nicht von feinziseliertem und glockenhell-rundem Gesang abhält.

Das Orchester erneut uneinheitlich: einerseits kann ihm Philippe Jordan am Pult alles entlocken, was zu einem tollen Ring nötig ist, auch wunderbare Abstimmung mit den Gesangssolisten, andererseits passieren immer wieder so Sachen wie: die wunderbar gespielte Basstuba kündigt in der Einleitung des „Siegfried“ den Wurm an und wird dann von schlecht gestimmten höherem Blech umspielt… In der „Götterdämmerung“ schließlich kommt es dann doch zum guten Ende, als das Holzbläserensemble im ersten Akt ganz wunderbar tönt, der Solohornist Erik Ralske eine makellose Leistung bietet und schließlich beim würdig dahinziehenden Trauermarsch und dem feurigen Finale ein wahrer Farbenrausch aus dem Graben aufsteigt und den Golden Horseshoe erfüllt.

Tosende Begeisterung des Publikums an beiden Abenden, von der Christine Goerke, Andreas Schager und Philippe Jordan den größten Anteil abbekamen.

 

Die MONTAG-PRESSE – 6. Mai 2019

Foto: Anja Harteros, © Marco Borggreve
Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die MONTAG-PRESSE – 6. Mai 2019

München/ Bayerische Staatsoper
Mit Wärme, Leidenschaft und Ausdruckskraft bietet Anja Harteros mit ihrer unvergleichbaren Stimme ein einzigartiges Erlebnis
Tosca ist ja eine Rolle, die von allen, wirklich allen großen Sopranistinnen in den letzten 100 Jahren gesungen wurde, und wenn die Starsopranistin Anja Harteros in dieser Rolle auftrifft, kann man nichts anderes sagen, als dass sie zu den besten gehört. Was Anja Harteros in München als Tosca leistet, ist absolute Weltklasse.
Yehya Alazem berichtet aus der Bayerischen Staatsoper in München.
Klassik begeistert

Liedbegleiter Helmut Deutsch: «Viele Sänger sind Mimosen»
Seit Jahrzehnten begleitet Helmut Deutsch Startenöre und sensible Primadonnen; ein Liedfestival wie die Schubertiade ohne ihn wäre undenkbar. In seinen Memoiren erweist er sich als hinreissender Erzähler.
https://www.tagblatt.ch/kultur/solo-fur-einen-sangerversteher-ld.1115474

„Konzertgänger in Berlin“
Unselgträumerisch: „Fliegender Holländer“ eröffnet Wagner-Woche
Die Wagner-Woche an der Deutschen Oper Berlin ist eine Jungwagnerwoche, es gibt Tannengrin, Lohnhäuser, Rienzi und zur Eröffnung einen sehr gut besetzten FLIEGENDEN HOLLÄNDER. Die Idee des Regisseurs Christian Spuck, die tragische Figur des Jägers Erik in den Mittelpunkt zu stellen, besticht auch beim Wiedersehen zwei Jahre nach der Premiere, die Umsetzung der Idee dagegen nur in Maßen.
https://hundert11.net/unselgtraeumerisch/
Lebt Birgit Nilsson? Johohohe!
Der Star des Abends war Catherine Foster als Senta. Bereits mit ihrem ersten Johohohe! bewies die britische Paradebrünnhilde eindrucksvoll, wer die Chefin im Ring war.
Diese Stimme, diese Stimme, diese Stimme! Mit ihrer aus vergangener Zeit kommend scheinenden Stimmkraft bot sie eine durchwegs sehr präsente, aber zu keiner Zeit übersteuerte vokale Darbietung…
Ulrich Poser berichtet
Klassik-begeistert

Linz/ Landestheater
Zwischen Mutterliebe und Gattenhass
Bruno Weil dirigierte am Samstag im Musiktheater Linz die Premiere von Luigi Cherubinis Oper „Médée“.
Oberösterreichische Nachrichten „Die MONTAG-PRESSE – 6. Mai 2019“ weiterlesen

Mit Wärme, Leidenschaft und Ausdruckskraft bietet Anja Harteros mit ihrer unvergleichbaren Stimme ein einzigartiges Erlebnis

Foto: © Marco Borgreve, Anja Harteros

Giacomo Puccini, Tosca
Bayerische Staatsoper, München, 4. Mai 2019

Andrea Battistoni, Dirigent
Luc Bondy, Inszenierung
Richard Peduzzi, Bühne
Anja Harteros, Tosca
Stefano La Colla, Cavaradossi
John Lundgren, Scarpia

von Yehya Alazem

Obwohl Giacomo Puccinis „Tosca“ eine der meist gespielten Opern ist, heißt das nicht, dass eine Aufführung dieser Oper, die voller Liebe, Blut, Eifersucht und Tod ist, eine einfache Aufgabe darstellt. Die Inszenierung dieses Werks von Luc Bondy (Kooperation mit der Metropolitan Opera New York) läuft seit 2010 an der Bayerischen Staatsoper und ist im Laufe der Zeit mit den besten Künstlern besetzt worden. „Giacomo Puccini, Tosca,
Bayerische Staatsoper, München, 4. Mai 2019“
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Lebt Birgit Nilsson? Johohohe!

Foto: Premiere 2017 ©  Thomas Jauk
Richard Wagner, Der fliegende Holländer
Deutsche Oper Berlin, 4. Mai 2019

Ulrich Poser aus der Deutschen Oper Berlin  

Der Star des Abends war Catherine Foster als Senta. Bereits mit ihrem ersten Johohohe! bewies die britische Paradebrünnhilde eindrucksvoll, wer die Chefin im Ring war.

Wikipedimedia Commons © Catherine Foster

Diese Stimme, diese Stimme, diese Stimme! Mit ihrer aus vergangener Zeit kommend scheinenden Stimmkraft bot sie eine durchwegs sehr präsente, aber zu keiner Zeit übersteuerte vokale Darbietung. Die Spitzentöne kamen punktgenau, aber nie schrill. Die dramatischen Passagen sang sie mit gebotener Lautstärke, wobei sie dabei allenfalls 80 % ihrer vorhandenen Stimmkraft  aktivieren musste. Dieses Kraftpaket aus Nottingham scheint über schier unendliche Kraftreserven zu verfügen. Und genau dieser Umstand ließ beim  Rezensenten irgendwann die Frage aufkommen, ob da nicht vielleicht die legendäre Birgit Nilsson auf der Bühne steht. Wenn man kurz die Augen schloss, konnte man sich gut vorstellen, dass La Nilsson in etwa so gesungen haben muss: Gewaltig, aber nie schrill, überaus präsent, weich in den lyrischen Passagen, magisch in der Phrasierung und Dynamik, wunderbar textverständlich, akzentfrei, schlicht: An jedem Abend ein Gesamtkunstwerk schaffend. Frau Foster sang mit eineinhalb Ausnahmen alle anderen Protagonisten an diesem Abend glatt an die Wand. „Richard Wagner, Der fliegende Holländer, Deutsche Oper Berlin, 4. Mai 2019“ weiterlesen

Die SONNTAG-PRESSE – 5. Mai 2019

Foto: Sonya Yoncheva. (c) Gregor Hohenberg / SonyClassical

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Die SONNTAG-PRESSE – 5. Mai 2019

Berlin
Staatsoper Berlin: Sonya Yoncheva ist Tosca
Sonya Yoncheva brilliert an der Lindenoper als Tosca. Die bulgarische Sopranistin singt mit Leidenschaft, blendender lyrische Einfühlung und vokal subtil. Nur in der Höhe scheint sie sich Yonchevas Stimme nicht vollkommen wohl zu fühlen. Ein tenoral bombensicherer, etwas unflexibler Teodor Ilincai als Cavaradossi und ein vokal gemeingefährlicher Andrzej Dobber ergänzen die sehr hörenswerte Riege der Protagonisten. Yoncheva-Ehemann Domingo Hindoyan leitet eine fabelhaft gut aufgelegte Staatskapelle.
Konzert-und Opernkritik Berlin/ Anton Schlatz

Hans Pfitzner: „Treudeutsch und bitterböse“
Vor 150 Jahren, am 5. Mai 1869, wurde der Komponist und Dirigent Hans Pfitzner geboren. Die Auseinandersetzung mit ihm ist schwierig, denn er ist nicht nur Komponist von Meisterwerken wie der Oper „Palestrina“, sondern auch Autor der Schriften „Futuristengefahr“, „Die neue Ästhetik der musikalischen Impotenz“ oder der „Glosse zum II. Weltkrieg“. Diese Polemiken brachten ihm den Ruf eines überzeugten Nazis ein. Wie antisemitisch war Hans Pfitzner?
BR-Klassik

Graz
Webers „Oberon“ mit Birgit Minichmayr in der Grazer Oper
Die Grazer Oper bringt nach fast 70 Jahren wieder Carl Maria von Webers Oper „Oberon“. In der konzertanten Aufführung wirkt Birgit Minichmayr als Erzählerin mit. „Die zwischen Tragik und Heiterkeit changierende Geschichte findet in Webers Musik, die mit einem enormen Formen- und Farbenreichtum begeistert, eine einzigartige musikalische Gestalt“, schwärmte Intendantin Nora Schmid im APA-Gespräch.
Salzburger Nachrichten

London
Cabaret de l“Enfer in der Royal Opera Covent Garden
Das wahrhaft infernalische „Cabaret de l’Enfer“, das uns in diesem großartigen „Faust“ an der Royal Opera Covent Garden vor Augen geführt wird, gab es wirklich: Am Pariser Boulevard de Clichy Nummer 53, wie uns die historische Schwarzweiß-Photographie aus dem Programmheft vor Augen führt. Die Marguerite dieser Produktion (Irinia Lungu) arbeitet dort als Kellnerin – eine durchaus orginielle, aber wohl nicht ganz stimmige Idee, zumal die naiv-unschuldige Margarethe schon im „Cabaret“ mit den zynischen „Facts of Life“ konfrontiert worden ist und beim Werben des verjüngten Doktor Faust etwas mehr auf der Hut gewesen wäre.
Dr. Charles Ritterband berichtet aus dem Royal Opera House in London.
Klassik-begeistert

Zartes Kraftwerk Simon Rattle

Dirigenten sieht das Publikum in der Regel nur von hinten, der Blickkontakt ist den Musikern vorbehalten. Und von hinten wirkt Simon Rattle, der von vorn durch seinen Charme, die hellwachen Augen und die weißen Lockenhaare betört, erstaunlich stämmig, ja wie ein Kraftwerk, das Unmengen an Energie ins Orchester pumpt und dadurch seine Musiker vom London Symphony Orchestra (LSO) wie auch den ausverkauften Saal der Münchner Philharmonie unter Hochspannung setzt
Sueddeutsche Zeitung

Der große „Parsifal“-Vergleich: Wien schlägt Hamburg klar und deutlich
Die Akustik ist in der Wiener Staatsoper um ein vielfaches besser als in der Staatsoper Hamburg. Gurnemanz singt sehr stark an Donau und Elbe. Parsifal ist in Wien eine Enttäuschung, in Hamburg ein Debakel. Katharina Wagner sollte schnellstens Elena Zhidkova als Kundry nach Bayreuth holen.
Klassik-begeistert

Berlin
Dirigent Andrew Manze und ein lockerer Klassik-Abend
Der dänische Spätromantiker Carl Nielsen (1865-1931) gilt als Kassengift. Zu Unrecht, wie der Brite beweist.
Berliner Morgenpost
„Die SONNTAG-PRESSE – 5. Mai 2019“ weiterlesen

Cabaret de l‘Enfer in der Royal Opera Covent Garden

Foto: The Royal Opera House ©
Royal Opera House Covent Garden,
30. April 2019
Charles-Francois Gounod, Faust
Libretto:  Jules Barbier und Michel Carré

von Charles E. Ritterband

© 2019 ROH.  Tristram Kenton

Das wahrhaft infernalische „Cabaret de l’Enfer“, das uns in diesem großartigen „Faust“ an der Royal Opera Covent Garden vor Augen geführt wird, gab es wirklich:  Am Pariser Boulevard de Clichy Nummer 53, wie uns die historische Schwarzweiß-Photographie aus dem Programmheft vor Augen führt.
Die Marguerite dieser Produktion (Irinia Lungu) arbeitet dort als Kellnerin – eine durchaus orginielle, aber wohl nicht ganz stimmige Idee, zumal die naiv-unschuldige Margarethe schon im „Cabaret“ mit den zynischen „Facts of Life“ konfrontiert worden ist und beim Werben des verjüngten Doktor Faust etwas mehr auf der Hut gewesen wäre. „Charles-Francois Gounod, Faust,
Royal Opera House Covent Garden, 30. April 2019“
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„Tricky Dicky“ in China: John Adams Oper überzeugt auf der Stuttgart-Bühne

Foto: © Matthias Baus / Staatsoper Stuttgart
John Adams, Nixon in China, 3. Mai 2019

von Maria Steinhilber

Mit Richard Nixon reist zum ersten Mal ein US-Präsident zum Staatsbesuch in die Volksrepublik China. Nixon frohlockt. Der historische Händedruck zwischen chinesischem Premier und amerikanischem Präsidenten flimmert gerade weltweit über die Mattscheiben. In den USA dank Zeitverschiebung  – welch ein Zufall – zur Hauptsendezeit. Nixon mißt seinem Besuch dieselbe Bedeutung bei wie  der „Apollolandung auf dem Mond.“

Im Pendant beginnt auf der Stuttgarter Opernbühne das Historienspektakel mit einer Mondlandung. Nixon betritt als verwirrter Astronaut unbekanntes Terrain.  Mao Tse-tung redet als Sektenprediger wirres Zeug; verbucht es als Philosophie. „Tricky Dicky“ kann damit „null Komma nada“ anfangen, er interessiert sich für Wirtschaft. Seine Frau Pat für Mode. Sie reden aneinander vorbei, fühlen sich pudelwohl. Erst Frühlingsgefühle. Sackgasse. Katerstimmung.  Dazu große Bilder auf großer Bühne. „John Adams, Nixon in China,
Staatsoper Stuttgart, 3. Mai 2019“
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Das Hagen-Quartett begeistert und verwirrt im Wiener Konzerthaus

Foto: ©Harald Hoffmann; Lukas Hagen, Rainer Schmidt, Veronika Hagen, Clemens Hagen (f.l.t.r)
Wiener Konzerthaus, Mozart Saal, 
2. Mai 2019
Hagen Quartett

Lukas Hagen,Violine
Rainer Schmidt,Violine
Veronika Hagen,Viola
Clemens Hagen,Violoncello

von Jürgen Pathy

Drei Kammermusikwerke, alle in Moll, lassen den Besucher des Wiener Konzerthauses zwar ein emotionales, aber in Anbetracht der Weltklasse-Musiker kein künstlerisches Trauerspiel erwarten. Seit beinahe vierzig Jahren, seit der offiziellen Geburtsstunde 1981, zieht das renommierte Hagen-Quartett durch die Konzertsäle dieser Welt. „Hagen Quartett,
Wiener Konzerthaus, Mozart Saal, 2. Mai 2019“
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