Sommereggers Klassikwelt 47: Das Lied der hohen Gattenliebe

Foto: Anna Netrebko und Yusif Eyvazov © Vladimir Shirkov

Fürsorglichkeit das Wohl des Partners betreffend ist eines der wünschenswerten Charakteristika jeder funktionierenden Partnerschaft oder Ehe. Diese Fürsorglichkeit schließt naturgemäß eine Bevorzugung des Partners gegenüber Dritten ein. Das kann im Geschäftsleben manchmal schon problematische Auswirkungen haben, es wird dann als eine spezielle Form der Vetternwirtschaft betrachtet und gewertet.

von Peter Sommeregger

Auch in der Welt der Musik bilden sich immer wieder Paare, die durch die gemeinsame Liebe zum Musizieren zusammenfinden. Der Wunsch den jeweiligen künstlerischen Beruf gemeinsam mit dem Partner auszuüben, ist durchaus legitim. Problematisch wird er erst, wenn ein Teil deutlich besser und erfolgreicher ist und den anderen in seine Aufführungen, Konzerte, etc. einschleust und dadurch protegiert. Die Beispiele dafür in Vergangenheit und Gegenwart sind zahlreich, der Umgang mit dieser Problematik aber auch von Fall zu Fall verschieden. „Sommereggers Klassikwelt 47: Das Lied der hohen Gattenliebe“ weiterlesen

Meine Lieblingsoper 24: Mozarts COSÌ FAN TUTTE

von Peter Sommeregger

Hätte mir jemand in meiner frühen Stehplatz-Zeit an der Wiener Staatsoper prophezeit, Così fan tutte würde eines Tages zu meinen Lieblingsopern zählen, ich hätte ihn ausgelacht. Gerade erst hatte ich die Musikdramen Richard Wagners kennengelernt, schwelgte gleichzeitig in Strauss’schen Kantilenen. Mozart, nun ja, der gehörte natürlich irgendwie dazu, aber als einmal eine Walküren-Aufführung abgesagt werden musste und dafür Don Giovanni angesetzt wurde, war ich richtig verbittert. „Meine Lieblingsoper 24: Mozarts COSÌ FAN TUTTE“ weiterlesen

Meine Lieblingsoper, Teil 13 – "Elektra" von Richard Strauss: Es gibt wohl keine Oper, nach der ein solcher Jubelsturm ausbricht, wenn großartige Sängerinnen unter einem großen Dirigenten Großes geleistet haben

Birgit Nilsson, Mirella Freni, Edita Gruberova, Plácido Domingo, Luciano Pavarotti: Der Hamburger Mediziner Dr. Ralf Wegner hat die großen Weltstars der Opernwelt seit Ende der 1960er-Jahre alle live erleben dürfen: vor allem in der Staatsoper Hamburg, die in den 1970er-Jahren noch zu den weltbesten Opernhäusern zählte und sich heute um Anschluss an die europäische Spitze bemüht. Begeben Sie sich in ein wunderbares Stück Operngeschichte und reisen sie mit in eine Zeit, die scheinbar vergangen ist.

Foto: Birgit Nilsson

von Dr. Ralf Wegner

Unter den Strauss-Opern ist mir Elektra die liebste, danach folgen Salome und lange Zeit gar nichts. Es geht dann weiter mit Ariadne auf Naxos und der Frau ohne Schatten sowie Der Rosenkavalier und Arabella. Mehr Strauss-Opern habe ich in all den Jahrzehnten nicht gesehen und auch wenig Lust verspürt, meine diesbezüglichen Kenntnisse zu erweitern. Der Rosenkavalier und Arabella sind ja sehr berühmt und verlocken schon vom Namen her. Inhaltlich halte ich beide Opern für problematisch, vor allem Arabella, muss aber gestehen, dass sie muskalisch bei gesanglich guten Besetzungen, und das ist häufiger der Fall, schon gefallen können. Zurück zur Elektra. Schon das antike Thema mit der Atridentochter, die auf Rache für ihren ermordeten Vater sinnt, ist hochdramatisch. Ausgeblendet wird, dass Klytämnestra schon einen Grund hatte, sich gegen ihren Mann Agamemnon zu wenden. Denn dieser hatte die Tochter Iphigenie aus Staatsraison geopfert. Und auch Orest, der Muttermörder, kommt schließlich nicht ungeschoren davon. „Meine Lieblingsoper, Teil 13: „Elektra“ von Richard Strauss,
Staatsoper Hamburg“
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Einems „Besuch der alten Dame“ als brillantes Ensemblestück an der Wiener Staatsoper

von Peter Sommeregger

Das Label Orfeo hat sich über die Jahre nebst Eigenproduktionen auch mit der Veröffentlichung von Mitschnitten der Wiener und der Münchener Staatsoper, von den Salzburger Festspielen und anderen Aufführungsorten einen Namen gemacht.

Sehr spät, wohl dem 90. Geburtstag Christa Ludwigs geschuldet, liegt nun der Mitschnitt der Uraufführung von Gottfried von Einems Oper „Der Besuch der alten Dame“ nach Friedrich Dürrenmatt vor. Am 23. Mai 1971 löste diese neue Oper große Begeisterung aus. Einem war es gelungen, die Spannung des Dürrenmatt’schen Dramas kongenial in Musik umzusetzen. Der Schriftsteller hatte sogar selbst sein Stück zum Opernlibretto umgearbeitet. „Gottfried von Einem, Der Besuch der alten Dame,
Wiener Staatsoper“
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