Schweitzers Klassikwelt 110: Sopran oder Mezzosopran? Mezzosopran oder Alt?

Da Frauen die flexibleren Stimmen mit größerem Stimmumfang besitzen, hat eine Differenzierung zwischen Sopran, Alt und später Mezzosopran erst langsam begonnen und es ist bis heute bei vielen Partien keine klare Grenzlinie gezogen. Schauen wir uns das genauer an!

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Mozart charakterisiert Dorabella als Sopran. Ebenso der Reclam Opernführer, während der Dirigent Rudolf Kloiber in seinem „Handbuch der Oper“ die Dorabella als dramatischen Alt oder auch als Mezzosopran hört. Wikipedia bestätigt: „Original: Sopran, heute: Mezzosopran.“ Wenn wir auch den Cherubino häufiger von Mezzosopranistinnen gesungen gehört haben, so ist uns auch die Pamina und Micaëla Anneliese Hückl vom Tiroler Landestheater in bleibender Erinnerung. Und die serbische Sopranistin Olivera Miljaković brachte es in dieser Rolle an der Wiener Staatsoper auf 59 Vorstellungen, bis sie sich gleitend zur Susanna entpuppte. „Schweitzers Klassikwelt 110: Sopran oder Mezzosopran? Mezzosopran oder Alt?“ weiterlesen

Der designierte Ballett-Intendant Demis Volpi stellt am 18. März 2024 sein Programm für die Saison 2024/25 des Hamburg Ballett vor

Demis Volpi bei der Pressekonferenz (Foto: RW)

Programm des Hamburger Balletts in der Saison 2024/25

von Dr. Ralf Wegner

Die Neumeier-Ära nähert sich ihrem Ende, aber Demis Volpi scheint ein würdiger Nachfolger zu werden. Zumindest zieht er sich nicht größere Schuhe an, sondern polstert die seines Vorgängers, so dass auch er mühelos hineinpasst. John Neumeier bleibt uns erhalten; aus seinem Repertoire werden in der Saison 2024/25 insgesamt 7 große Handlungsballette sowie sein noch nicht premiertes Abschlusswerk Epilog aufgeführt. Es handelt sich um Tod in Venedig, Der Nussknacker, Odyssee, Matthäus-Passion, Endstation Sehnsucht, Romeo und Julia sowie Nijinsky. Mit Endstation Sehnsucht und zusätzlich der Glasmenagerie geht es zum Gastspiel nach Baden-Baden, mit Romeo und Julia nach Venedig.

„Programm des Hamburger Balletts in der Saison 2024/25
Staatsoper Hamburg, 18. März 2024“
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Heiße Luft in der Staatsoper Hamburg: Verdis „Il Trovatore“ braucht noch einen deutlichen Feinschliff

Man mag dieser Produktion eine Werkstatt-artige Bearbeitung wünschen, um die guten Ansätze tragender zu machen und die Fehlgriffe zu eliminieren.

Il Trovatore © Brinkhoff-Mögenburg

Giuseppe Verdi, Il Trovatore (“Der Troubadour“)

Giampaolo Bisanti, Dirigent

Guanqun Yu, Sopran
Gwyn Hughes Jones, Tenor
Aleksei Isaev, Bariton
Elena Maximova, Mezzosopran
Alexander Roslavets, Bass

Chor der Staatsoper Hamburg
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg

Immo Karaman, Inszenierung

Staatsoper Hamburg, 17. März 2024

von Dr. Andreas Ströbl

„Grauenhaft!“ – so entfuhr es noch vor Einsetzen des Schlussapplauses einem empörten Besucher der „Troubadour“-Premiere am 17. März in der Staatsoper Hamburg. Ganz so einfach und vor allem heftig verhält sich das Ganze nicht, denn die Inszenierung von Immo Karaman hat ausgesprochen gute und vor allem bildmächtige Ansätze. „Giuseppe Verdi, Il Trovatore
Staatsoper Hamburg, 17. März 2024“
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Verdis Troubadour ist wohl heute kaum noch rollendeckend zu besetzen, leider auch nicht in Hamburg

Alexander Roslavets (Ferrando), Elena Maximova (Azucena), Gwyn Hughes Jones (Manrico), Guanqun Yu (Leonora), Aleksei Isaev (Luna) Olivia Boen (Inez) (Foto: RW)

Im Vordergrund steht der Gesang. Einen über jeden Zweifel erhabenen Troubador-Cast wird heute wohl kaum ein Opernhaus auf der Welt stemmen können, aber zumindest zwei der vier Hauptpartien sollten schon spitzenmäßig und die anderen zumindest gut besetzt sein. Und das war bei der Premiere in der Hamburgischen Staatsoper nicht der Fall.

Il Trovatore, Oper in vier Teilen von Giuseppe Verdi

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg,
musikalische Leitung: Giampaolo Bisanti

Chorleitung: Christian Günther

Inszenierung: Immo Karaman, Bühne: Alex Eales, Kostüme: Herbert Barz-Murauer

Staatsoper Hamburg, 17. März 2024 PREMIERE

von Dr. Ralf Wegner

Wenn ich nur eine italienische Oper auszuwählen hätte, wäre es Verdis Troubadour. Die Handlung ist zwar konfus, die Musik erklärt aber alles: Die Liebe eines Mannes (Luna) zu einer Frau (Leonora), die einem anderen hinterherläuft (Manrico), der sich mehr um seine psychisch geschädigte Mutter (Azucena) sorgt, als um die Geliebte. Wissen sollte man noch, dass Azucena aus Rache ein Kind entführte und in ihrem blinden Hass versehentlich ihr eigenes statt des geraubten Knaben in ein Feuer warf. „Giuseppe Verdi, Il Trovatore
Staatsoper Hamburg, 17. März 2024 PREMIERE“
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Kommentar zur neuen Opernspielzeit: Hamburg möchte sich zurück an der Spitze melden... und macht immer wieder die gleichen Fehler!

Staatsoper Hamburg © Westermann

Pünktlich zum Auftakt der Italienischen Opernwochen hat die Hamburgische Staatsoper nun den letzten Spielplan unter dem viel kritisierten Team um Intendant Georges Delnon und Generalmusikdirektor Kent Nagano veröffentlicht. Während die Gesangs- und Regiebesetzungen dieses einst weltberühmten Opernhauses wieder stark in Richtung Spitzenliga bringen könnten, bremsen die Verantwortlichen dieses Potential vor allem im Graben aus. Dreimal Wagner, dreimal Strauss, davon fünfmal mit Nagano am Pult, wie bitte? Was läuft denn da schief?


von Johannes Karl Fischer

Immerhin: Dreimal Richard Strauss, dreimal Richard Wagner, einige interessante Raritäten. Auf den Besetzungslisten stehen unter anderem Tomasz Konieczny, Ambrogio Maestri und Vida Miknevičiūtė. Alles Größen, die man in den letzten Jahren an der Dammtorstraße schmerzlichst vermisst hat. Und nicht zuletzt macht Calixto Bieito die Regie bei der Saisoneröffnungspremiere. Lautstarke Buhrufe sind wohl gleich am ersten Abend vorprogrammiert! Soweit die guten Nachrichten. Hamburg marschiert in einer Einbahnstraße zurück an die Opernspitze… „Staatsoper Hamburg Spielzeitpräsentation 2024/25
Staatsoper Hamburg, 11. März 2024“
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Udo-Lindenberg-Bild bringt 10.555 Euro für die Witwe des verstorbenen Hamburger Schiffsführers

NACHTRAG vom 18. März 2024:

Die Galerie teilt mit:

„Das war ein großartiges Projekt, und der Erlös wird sicherlich der Familie eine große Unterstützung sein.

Denn der komplette Erlös geht an die Witwe des verstorbenen Schiffsführers.

Wir freuen uns Ihnen mitteilen zu können, dass das wundervolle
Werk von Udo Lindenberg mit einem Erlös von 10.555,- € ersteigert wurde.

Vielen Dank, dass Sie Teil der wunderbaren Auktion waren.“

Charity-Bild, Unikat, 30 x 40cm

Wir möchten Sie und Euch auf eine aktuelle Charity-Auktion eines Unikates von Udo Lindenberg  aufmerksam machen.

Vor einigen Wochen kam es bei der Reederei Abicht im Hamburger Hafen zu einem Unglück, bei dem der Schiffsführer starb. Als Udo Lindenberg dies erfuhr, hat er spontan ein Unikat / Bild für die hinterbliebene junge Familie gespendet.

Die Reederei Abicht und Udo sind tief betroffen und möchten mit dem Erlös des Bildes die Hinterbliebenen des Verunglückten unterstützen. Das Bild kann in der Udo Lindenberg Galerie in Hamburg besichtigt und abgeholt werden. „Ein Udo-Lindenberg-Bild für einen sehr guten Zweck
klassik-begeistert.de, 12. März 2024“
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Solide, aber wenig spannungsreich: Bachs Matthäuspassion unter Francesco Corti

Alte Oper Frankfurt © Norbert Miguletz

Johann Sebastian Bach: Matthäuspassion   BWV 244

Maximilian Schmitt, Evangelist
Yannick Debus, Christus
Kateryna Kasper, Sopran
Philippe Jaroussky, Alt
Zachary Wilder, Tenor
Andreas Wolf, Bass

Zürcher Sing-Akademie
Freiburger Barockorchester
Leitung: Francesco Corti

Alte Oper Frankfurt, 16. März 2024

von Kirsten Liese

In der Regel verlasse ich Konzerte mit dem Freiburger Barockorchester begeistert. Und wenn es allein um seinen Part geht, war die jüngste Matthäuspassion in der Alten Oper, engagiert musiziert, allemal hörenswert. Und doch blieb diese Aufführung – ich sage das schweren Herzens – hinter meinen Erwartungen zurück.

Das fängt damit an, dass Francesco Corti als musikalischer Leiter  zu wenig mit den Solisten und der Züricher Sing-Akademie an der Auslegung des teils sehr dramatischen Texts gearbeitet hat. So gleichförmig alles klang, hatte es den Anschein, als hätte man sich damit begnügt, die Töne einzustudieren. „Johann Sebastian Bach, Matthäuspassion BWV 244
Frankfurt, Alte Oper, 16. März 2024“
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Gemeinsam mit den Bayern zaubert Rattle ein gewaltiges Feuerwerk an Klangfarben

Goldener Saal, Musikverein Wien © Wolf-Dieter Grabner

Man kann froh sein, dass man im Wiener Musikverein ein solches Konzert erleben konnte. Das war sicher eine der besten Aufführungen dieses Werkes in Wien; an Leonard Bernsteins Interpretation mit den Wiener Philharmonikern reichte es doch nicht heran – aber das war sowieso eine singuläre Interpretation.

Musikverein Wien, Großer Saal, 17. März 2024

Gustav Mahler:
Symphonie Nr. 6 a-moll „Tragische”

Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks

Dirigent: Sir Simon Rattle

von Herbert Hiess

Natürlich sind die beiden wuchtigen Hammerschläge im monströsen Finalsatz dieser sogenannten „Tragischen“ von Gustav Mahler nicht der Hauptteil dieser Symphonie. Denn dieses Werk hat dafür viel zu viele großartige Feinheiten, die Sir Simon Rattle mit diesem deutschen Spitzenorchester an diesem Sonntag Nachmittag im Wiener Musikverein präsentierte.

Vor vielen Jahren spielte Rattle mit seinem damaligen City of Birmingham Symphony Orchestra im Wiener Konzerthaus dieses Werk – damals so wie jetzt mit vertauschtem zweiten und dritten Satz. Also hörte man das Andante bei Rattle als zweiten Satz und danach erst das „Scherzo.Wuchtig“. „Gustav Mahler, Symphonie Nr. 6 a-moll „Tragische”, Sir Simon Rattle Dirigent
Musikverein Wien, 17. März 2024“
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DIE MONTAG-PRESSE – 18. MÄRZ 2024

Bayerische Staatsoper – Nationaltheater © Wilfried Hösl

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MONTAG-PRESSE – 18. MÄRZ 2024

München
Bayerische Staatsoper Motto Spielzeit 2024/25: „Aus dem Leben durch die Liebe“
Die inhaltliche Vorstellung der nächsten Spielzeit wird umrahmt von – im Spitzenrestaurant würde ich von l’Amuse-Gueule sprechen, dem „Gruß aus der Küche“. So startet die Präsentation an diesem Vormittag. Der „Chefkoch“ persönlich, also Generalmusikdirektor Jurowski begleitet Sopranistin Seonwoo Lee und Bariton Vitor Bispo aus dem hiesigen Opernstudio beim Duett “Là ci darem la mano” aus „Don Giovanni“ am Klavier. Diese Oper ist eine der 9 Opernpremieren der folgenden Spielzeit und zugleich die letzte der drei Opern des Mozart-Da Ponte Zyklus.
Von Frank Heublein
Klassik-begeistert.de

Das plant Serge Dorny an der Staatsoper
Der Intendant über seine Pläne der kommenden Spielzeit in München mit Jonas Kaufmann, Wagner und Strauss
MuenchnerAbendzeitung.de

„DIE MONTAG-PRESSE – 18. MÄRZ 2024“ weiterlesen

Tschaikowskij an der Deutschen Oper Berlin: Mit dieser Inszenierung bleibt die „Pique Dame“ jeglichen Trumpf schuldig

Foto: Deutsche Oper, PiqueDame, Muehle, Soffel (c) Marcus Lieberenz

P.I. Tschaikowskij
Pikowaja Dama/ Pique Dame

Hermann, ein Offizier Martin Muehle
Lisa Maria Motolygina (eingesprungen für Sondra Radvanovsky)
Gräfin Doris Soffel
Tomskij Lucio Gallo

Musikalische Leitung Sebastian Weigle
Inszenierung Sam Brown
Bühne, Kostüme Stuart Nunn
Choreografie Ron Howel

Deutsche Oper Berlin, 15. März 2024

von Peter Sommeregger

Diese Produktion war ursprünglich bereits für die Saison 2020/21 vorgesehen, fiel aber den Einschränkungen während der Corona-Pandemie zum Opfer. Tragischerweise wurde der vorgesehene Regisseur Graham Vick selbst tasächlich Opfer dieser Krankheit. Ein Freund Vicks, Sam Brown wurde nun beauftragt, die begonnene Arbeit des Verstorbenen zu vollenden. „P.I. Tschaikowskij, Pikowaja Dama/ Pique Dame
Deutsche Oper Berlin, 15. März 2024“
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