DIE SAMSTAG-PRESSE - 26. OKTOBER 2019 Österreichischer Nationalfeiertag

Foto: Marin Alsop © Grant Leighton
Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die SAMSTAG-PRESSE – 26.OKTOBER 2019

Wien/ Konzerthaus
„Die heilige Susanna im Konzerthaus“
Marin Alsop, die neue Chefdirigentin des ORF Radio-Symphonieorchesters Wien, gab ihr Antrittskonzert im Konzerthaus. Nach der Pause stand Paul Hindemiths Kurzoper „Sancta Susanna“ auf dem Programm.
http://www.operinwien.at/werkverz/hindemith/asusanna.htm

RSO Wien hat eine neue Chefdirigentin
Marin Alsop feierte ihr Antrittskonzert mit einer Uraufführung von Lera Auerbach und einer Hindemith-Nonnenschaft.
Wiener Zeitung

„Konzertgänger in Berlin“
Fremdwohlwollend: Chiaroscuro Quartett spielt Fanny Hensel, Haydn, Schubert
Komponistinnen! In der Gegenwartsmusik mags nicht ideal, aber besser aussehen, doch im klassischen Kanon bleibts heikel. Im Clara-Schumann-Jahr könnte man sich fragen, warum alle Welt diese Künstlerin Clara zu nennen sich erlaubt (niemand würde von Robert oder Johannes sprechen).
https://hundert11.net/fremdwohlwollend/ „DIE SAMSTAG-PRESSE – 26. OKTOBER 2019 Österreichischer Nationalfeiertag“ weiterlesen

Ein Geniestreich in der Leichtigkeit der Musik

Foto: Kremerata Baltica  © Angie Kremer
Schwerpunkt Weinberg, Kremerata Baltica, Elbphilharmonie Großer Saal , 22.Oktober 2019 

Kremerata Baltica
Georgijs Osokins Klavier
Sergei Nakariakov Trompete
Gidon Kremer Violine und Leitung

Mieczyslaw Weinberg (1919-1996)
Concertino op. 42 für Violine und Streichorchester (1948)
Sinfonie Nr. 10 op. 98 (1968)

Dmitri Schostakowitsch (1906-1975)
Konzert für Klavier, Trompete und Streichorchester c-Moll op.35 (1933)

Leonid Desjatnikow (*1955)
Musik zum Film „Target“

von Elzbieta Rydz

Gidon Kremer gründete vor 20 Jahren die Kremerata Baltica,  ein innovatives Ensemble, welches Musiker aus Lettland, Litauen und Estland vereint und mit Freude und der Leichtigkeit auf der ganzen Welt musikalische Erfolge feiert.

1968 komponierte Mieczyslaw Weinberg seine Zehnte Sinfonie für Streichorchester, in der besonders die Einarbeitung der frühen Formen der Musikgeschichte wie z.B. das Hervortreten einzelner Instrumente im ersten Satz, Concerto grosso, herausgestellt werden sollte.

Die Pastorale und die Canzona umspielen und beflügeln die Seele, die Konzertmeisterin Giedre Dirvanauskaite spielt so warm und lyrisch an diesem Abend , dass die scherzoartige Burlesque schon fast verstörend wirkt.

Die herausragende Interpretation des Abends ist das Konzert für Klavier, Trompete und Streichorchester von Dmitri Schostakowitsch. Sergei Nakariakov mischt sich mit seiner Trompete unter die Geiger und überlässt dem 24jährigen Georgijs Osokins die Bühne, der bereits 2015 beim Internationalen Chopin-Wettbewerb in Warschau 19 jährig für Aufsehen sorgte. Osokins Spiel beflügelt, die spürbare Freude an der Musik ist auch der jungen Kremerata Baltica anzusehen.

Schostakowitsch komponierte das Werk 1933, noch weit entfernt von den Verunglimpfungen der Kommunisten, der existentiellen Krisen, der persönlichen Verluste, Alkohol- und Angstzustände.

Was als „spöttische Herausforderung an den konservativ-seriösen Charakter des Konzert-Gestus“ komponiert wurde, bietet eine unglaubliche Bandbreite an Stimmungswechseln, Musikrichtungen, die Jazz-Elemente überraschen und erfreuen. Kaum wiegt sich der Zuhörer in der russischen Romantik, schon wird er durch Experimente, Persiflage und Karikatur diverser musikalischer Richtungen auf den Arm genommen.

An diesem Abend gelingt die musikalische Gegenüberstellung der genialen Kompositionen auf hervorragende Art, das Publikum im Großen Saal der Elbphilharmonie jubelt.

Elzbieta Rydz ,  26. Oktober 2019, für
klassik-begeistert.de

 

 

Lieses Klassikwelt 5/2019: Der Fall Furtwängler

Es hat mich zutiefst berührt, wie Klaus Lang bis zu seinem selbstbestimmten Tod unermüdlich für Furtwängler kämpfte. Nur eines schaffte er nicht mehr: einen Intendanten oder Regisseur zu finden, der sein Stück auf die Bühne bringen würde. Bislang schlugen in der Fortsetzung zwar auch meine Bemühungen fehl. Aber ich bin ja noch da.

von Kirsten Liese

Im Frühjahr haben die Berliner Philharmoniker eine imposante Box mit den vielleicht wichtigsten Aufnahmen ihrer Geschichte veröffentlicht: sämtliche Konzertmitschnitte für den Rundfunk unter Wilhelm Furtwängler. Vieles darunter ist bis heute unübertroffen.

Leider hat sich jedoch in den Köpfen zahlreicher Menschen ein falsches Bild von dem größten deutschen Dirigenten festgesetzt: Sie sehen in ihm einen Opportunisten, Mitläufer, gar einen Kollaborateur der Nazis. „Lieses Klassikwelt 5/2019
klassik-begeistert.de“
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Das Szymanowski Quartet spielt ein anspruchsvolles und beglückendes Programm in Hamburg

Foto: © Thies Rätzke

Laeiszhalle Hamburg, Kleiner Saal
Sonntag, 20. Oktober 2019

Szymanowski Quartet

Agata Szymczewska: Violine
Robert Kowalski: Violine
Volodia Mykytka: Viola
Alexey Stadler: Violoncello
Michael Lifits: Klavier

Mieczyslaw Weinberg
Klaviertrio a-moll op. 24 (1945)

Dmitri Schostakowitsch
Streichquartett Nr.3 F-Dur op. 73 (1946)

Mieczyslaw Weinberg
Klavierquintett f-Moll op. 18 (1944)

von Elzbieta Rydz

Mieczyslaw Samuilowicz Weinberg, ein bedeutender aber wenig bekannter Komponist des 20. Jahrhunderts hätte in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag gefeiert. Aus polnisch-jüdischer Familie stammend, bereits mit 12 Jahren Schüler am Warschauer Konservatorium, entkam Weinberg mehrfach den antisemitischen Pogromen, dem Zugriff der Nationalisten und der Kommunisten, ein Großteil seiner Familie wurde ermordet.

Weinbergs Freund, Mentor und Gleichgesinnter Dmitri Schostakowitsch respektierte Weinberg sehr und begegnete ihm stets auf Augenhöhe. Beide, Schostakowitsch und Weinberg, ließ das Thema des Krieges und des menschlichen Leids nicht los, war prägend im Schaffen und moralisch verpflichtend. „Szymanowski Quartet, Michael Lifits, Laeiszhalle Hamburg, 20. Oktober 2019“ weiterlesen

Die FREITAG-PRESSE – 25. OKTOBER 2019

Foto: Plácido Domingo, © Chad Batka

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Die FREITAG-PRESSE – 25. OKTOBER 2019

Wien/ Staatsoper
Plácido Domingo in der Staatsoper: Mit zweierlei Maß
In den USA im Karriere-Out, singt der Star heute in Wien. Ein Beispiel für den unterschiedlichen Umgang mit Moraldebatten.
Kurier

Florenz
Italienischer Bariton Rolando Panerai 95jährig gestorben
Der Sänger aus Florenz war auf den bedeutenden Opernbühnen der Welt zu hören.
Wiener Zeitung

Bremen
Gürbacas „Don Giovanni“ : So scheint der Mann den Frauen ein Halt
Tatjana Gürbaca sollte 2020 in Bayreuth den „Ring“ inszenieren. Daraus wird nun nichts. In Bremen beweist sie bei „Don Giovanni“ von Wolfgang Amadeus Mozart ihr Interesse an genauer Personenregie.
Frankfurter Allgemeine

Braunschweig
Leuchteten hier die Sterne (von morgen)?
Der WVP-Abhängige tut sich mit Musik, die nicht von Wagner, Verdi oder Puccini stammt schwer. Manchmal sehr schwer, Bach ausgenommen. Die Musik von Gounods Faust ist sicherlich nicht schlecht und man wird sie keinesfalls als welschen Tand bezeichnen können. Außer Wagner würde das ja auch keiner tun. Trotzdem: Die wvp-opioide Wirkung entfacht sie nicht.
Ulrich Poser berichtet
Klassik-begeistert

Aufregende Reisen: Nichts muss, vieles geht. Crossover-Projekte zum Staunen Bezahlartikel
Vor Überraschungen ist man in der Musik zum Glück nie sicher. Drei aktuelle Beispiele aus Jazz, Folk, Rock und globalem Pop laden zum Staunen ein: Kalima & Reiersrud, KutiMangoes und One Sentence.Supervisor.
Hamburger Abendblatt „Die FREITAG-PRESSE – 25. OKTOBER 2019“ weiterlesen

Leuchteten hier die Sterne (von morgen)?

Foto: © Bettina Stoess
Charles Gounod, Faust, Braunschweiger Staatstheater, 23. Oktober 2019

von Ulrich Poser

Der WVP-Abhängige tut sich mit Musik, die nicht von Wagner, Verdi oder Puccini stammt schwer. Manchmal sehr schwer, Bach ausgenommen. Die Musik von Gounods Faust ist sicherlich nicht schlecht und man wird sie keinesfalls als welschen Tand bezeichnen können. Außer Wagner würde das ja auch keiner tun. Trotzdem: Die wvp-opioide Wirkung entfacht sie nicht.

Die Musik dieser Geschichte um die Liebesbeziehung zwischen Faust und Marguerite, die sitzen gelassen zur Kindsmörderin wird, hat sicherlich schöne Momente; genial, also wvp-opioid, ist die Musik nicht. Das stellte seinerzeit übrigens Tschaikowski ausdrücklich so fest. „Charles Gounod, Faust, Braunschweiger Staatstheater, 23. Oktober 2019“ weiterlesen

DIE DONNERSTAG-PRESSE - 24. OKTOBER 2019

Foto: Jonas Kaufmann © Gregor Hohenberg Sony Classical
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Die DONNERSTAG-PRESSE – 24.OKTOBER 2019

Wien
Komponist Hans Zender gestorben
Der Deutsche war „mitten in den Proben“ für seine komponierte Interpretation der Diabelli-Variationen, meldete das Klangforum Wien.
https://www.diepresse.com/5711085/komponist-hans-zender-gestorben

Meet your Master“: Jonas Kaufmann lehrt Gesang
https://www.meetyourmaster.de/de/kurse/jonas-kaufmann-lehrt-gesang

Weibliche und männliche Musik Dirigieren Frauen anders?
Dirigieren Frauen anders als Männer? Komponieren sie anders? Spielen sie anders Klavier oder Geige? Was an Musik könnte Ansatzpunkt für eine genderspezifische Differenz sein?
Berliner Zeitung

Wien/ Staatsoper
„Werther“: Verschwenderisches Liebesleid
Jules Massenets Erfolgsstück ist zurück an der Staatsoper.
Wiener Zeitung

Brigitte Fassbaenders Buch
Sex und Macht an der Oper: „Die Schlimmsten waren die Dirigenten“
Die Welt.de „DIE DONNERSTAG-PRESSE – 24. OKTOBER 2019“ weiterlesen

Meyerbeers „Le Prophète“ in Linz: eine düstere Angelegenheit mit musikalischen Lichtblicken

Foto: Barbara Palffy (c)
Musiktheater Linz,
18. Oktober 2019
Giacomo Meyerbeer, „Le Prophète”

von Charles E. Ritterband

Heute kaum mehr nachvollziehbar: Mitte des 19. Jahrhunderts hatte Giacomo Meyerbeer weltweit die Spielpläne der großen Opernhäuser beherrscht. Richard Wagner bewunderte ihn – und übergoss ihn mit antisemitischen Schmähungen. Doch allmählich verschwanden Meyerbeers Werke aus dem Repertoire – sie wurden als oberflächlich kritisiert.

Dies ist teilweise nachvollziehbar; Passagen aus dem „Prophète“ erinnern an Jacques Offenbach, bieten aber nicht dessen hinreißende Verve und wirken im Handlungskontext dieser düsteren Oper doch eher deplatziert. Ende des 20. Jahrhunderts begann man sich an den namentlich jedermann geläufigen aber wenig gespielten Komponisten wieder zu erinnern. „Giacomo Meyerbeer, „Le Prophète”,
Musiktheater Linz, 18. Oktober 2019“
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Was für ein Abend! Gidon Kremer und Martha Argerich verzaubern Berlin

Foto: Martha Argerich © Adriano Heitman
Konzerthaus Berlin
, 20. Oktober 2019
Gidon KremerMartha Argerich, Rezital

von Kirsten Liese

Sich mit Mieczyslaw Weinberg zu beschäftigen, lohnt sich. Es ist inzwischen schon einige Jahre her, dass der polnische Komponist über die Ausgrabung seiner Auschwitz-Oper „Die Passagierin“ wieder mehr Beachtung fand.

Weinbergs Kammermusik gilt es dagegen noch zu entdecken, sie hat sich bislang in den Konzerthäusern weniger durchgesetzt. Dafür spielt ihn der vom Berliner Konzerthaus mit einer Hommage geehrte Geiger Gidon Kremer, der diese Konzertreihe selbst kuratiert hat,  immer wieder. „Gidon Kremer, Martha Argerich, Rezital
Konzerthaus Berlin, 20. Oktober 2019“
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Sommereggers Klassikwelt 6/2019: Hört Altes, Kinder!

Es ist zum Teil erschütternd den konkreten Vergleich von Opern-Gesamtaufnahmen des gleichen Labels anzustellen. Wer die Zauberflöten-Einspielung Karl Böhms mit Fritz Wunderlich kennt, kann auf die aktuelle Veröffentlichung der Deutschen Grammophon mit Klaus Florian Vogt und Rolando Villazon wahlweise nur mit Gelächter oder Erbrechen reagieren.

von Peter Sommeregger

Seit etwa 12o Jahren ist es technisch möglich, menschliche Stimmen, aber auch alle anderen Arten von Geräuschen für die Ewigkeit zu konservieren. Schnell war klar, dass diese Entdeckung vor allem für Musiker auch kommerzielle Anreize bot.

Um das Jahr 1902, als man begann Opernarien aufzunehmen, erwies sich der Italienische Startenor Enrico Caruso als Glücksfall für die noch junge Branche. Caruso war nicht nur der berühmteste Opernstar seiner Zeit, er zeigte auch Interesse an dieser neuen Technik. Entscheidend wichtig war auch, dass sich seine Stimme optimal für Aufnahmen eignete. So wurde der Neapolitaner  quasi zum Türöffner für das neue Medium Schellackplatte. Grammophon-Apparate und auch die Platten selbst waren teuer, aber im Vergleich zu den für viele Menschen unerschwinglichen Opernkarten  preiswert. Viele Kollegen Carusos folgten seinem Beispiel, und so entstanden in den Jahren vor dem ersten Weltkrieg unzählige Aufnahmen klassischer, bevorzugt Opernmusik. Die Aufnahmebedingungen waren primitiv, elektrischer Strom oder gar Mikrophone waren ja noch nicht erfunden. Und doch verblüfft noch heute die Authentizität der gesanglichen Leistungen. Man meint, Herrn Caruso durch den Grammophon-Trichter die Hand schütteln zu können. „Sommereggers Klassikwelt 6/2019,
klassik-begeistert.de“
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