Sommereggers Klassikwelt 168: Annie Krull, die Sängerin, die „Elektra“ kreierte

Fotos: Annie Krull, Sammlung Manskopf

von Peter Sommeregger

Die Titelrolle in der Oper „Elektra“ von Richard Strauss gilt seit der Uraufführung 1909 in Dresden als eine der am schwersten zu besetzenden Sopranpartien. Neben den immensen vokalen Anforderungen, die diese Rolle enthält, ist für die rachsüchtige Atridentochter auch schauspielerisches Talent erforderlich, um diese extreme Figur glaubwürdig verkörpern zu können. „Sommereggers Klassikwelt 168: Annie Krull, die Sängerin, die „Elektra“ kreierte
klassik-begeistert.de, 11. Januar 2023“
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Schweitzers Klassikwelt 79: Primadonna – Lob der Stimmen

 Titelbild © Basilius Presse Basel 1962 

Jedes Buch in unsrer Bibliothek hat seine Geschichte. Dieses Werk ist eines der vielen Buchgeschenke der Gesangspädagogin meiner Frau, Ella Firbas, die bei mir mit Jugendbüchern wie Erich Kästners „Das fliegende Klassenzimmer“ seinen Anfang nahmen.

Bei dem vorliegenden Buch „Primadonna – Lob der Stimmen“ von Alex Natan sind uns einige Namen bis dahin völlig unbekannt gewesen (Adelina Patti, Maria Ivogün, Elisabeth Rethberg, Marcella Sembrich u. a.), einige wiederum sind uns zumindest literarisch ein Begriff, wie Geraldine Farrar, Ljuba Welitsch, Kirsten Flagstad. Eine kleine Gruppe kennen wir von historischen Aufnahmen (Maria Callas, Lotte Lehmann, Frida Leider, Amelita Galli-Curci, Selma Kurz), bei einigen hatten wir noch das Glück sie selbst auf der Bühne zu erleben, oft jedoch leider nur ein einziges Mal. Als wir die kurz gehaltenen Monografien lasen, traten wir unwillkürlich in eine Art virtuellen Dialog mit dem Autor. „Schweitzers Klassikwelt 79: Primadonna
klassik-begeistert.de, 10. Januar 2023“
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Sommereggers Klassikwelt 167: Der Tenor Max Alvary und seine Schicksalsrolle Siegfried

Foto: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Max_Alvary.jpg

von Peter Sommeregger

Der am 3. Mai 1851 in Düsseldorf geborene Maximilian Achenbach erlebte unter seinem Künstlernamen Max Alvary eine bedeutende, internationale Karriere als Opernsänger.

Der Vater des Künstlers, Andreas Achenbach, war ein höchst erfolgreicher Landschaftsmaler. Das zeichnerische Talent hatte er an seinen Sohn vererbt, der sich zu einem Architekturstudium entschloss, das er in Aachen erfolgreich abschloss. Nachdem er sich bereits in Düsseldorf als Architekt niedergelassen hatte, begann er gegen den erklärten Willen seines Vaters mit einem Gesangsstudium. Bereits nach einem ersten Vorsingen wurde er an das Hoftheater in Weimar engagiert, wo er sich rasch eine größere Zahl von Tenor-Partien erarbeitete. Um den Zorn seines Vaters zu besänftigen, trat er nicht unter dem Namen Achenbach auf, sondern wählte den Künstlernamen Alvary. „Sommereggers Klassikwelt 167: Der Tenor Max Alvary und seine Schicksalsrolle Siegfried
klassik-begeistert.de, 3. Januar 2023“
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Ladas Klassikwelt 100: Zur Erinnerung an Papst Benedikt den XVI.

Droga Jolanto, bardzo dziękuję za zaangażowanie i 100 pięknych tekstów. Pozdrowienia, Andreas

Foto: Benedikt XVI. in Krakau im Mai 2006. Quelle: Magiczny Kraków

„Diese Liturgie war schön, weil die Musik darin schön war“

von Jolanta Łada-Zielke

Als ich über die Wahl von Kardinal Josef Ratzinger zum Papst Benedikt XVI. im Mai 2005 erfuhr, war ich gerade auf dem Weg zum Deutschkurs am Goethe Institut Krakau. Zu dieser Zeit unterrichtete uns eine deutsche Muttersprachlerin aus Leipzig. „Oh, nein!“ – seufzte sie widerwillig, als ich ihr dies mitteilte – „Er ist so konservativ! Warum haben sie sich nicht für jemanden aus Südamerika entschieden?“ Manche meiner Landsleute begrüßten die Wahl von Ratzinger nicht sehr wohlwollend, wohl aus einem anderen Grund. „Dies ist nicht mehr UNSER Papst“, betonten sie.  Die Anziehung vieler Polen zu dem vorherigen Papst Johannes Paul II. war sehr stark, nicht zuletzt, weil er den Widerstand der Polen gegen das kommunistische Regime gestärkt hatte. „Ladas Klassikwelt 100: Eine Erinnerung an Papst Benedikt XVI.
klassik-begeistert.de, 3. Januar 2023“
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Daniels vergessene Klassiker Nr 11: César Franck – „Ce qu’on entend sur la montagne“/„Was man auf dem Berge hört“

Foto: Quelle: https://www.dohr.de/autor/franck.htm

Kritisieren kann jeder! Aber die Gretchenfrage ist immer die nach Verbesserung. In seiner Anti-Klassiker-Serie hat Daniel Janz bereits 50 Negativ-Beispiele genannt und Klassiker auseinandergenommen, die in aller Munde sind. Doch außer diesen Werken gibt es auch jene, die kaum gespielt werden. Werke, die einst für Aufsehen sorgten und heute unterrepräsentiert oder sogar vergessen sind. Meistens von Komponisten, die Zeit ihres Lebens im Schatten anderer standen. Freuen Sie sich auf Orchesterstücke, die trotz herausragender Eigenschaften zu wenig Beachtung finden.

von Daniel Janz

Victor Hugo – Dichter, Schriftsteller, Politiker. Eine jener Personen, die aus französischer Kulturgeschichte nicht wegzudenken ist. Sein Wirken beeinflusste Zeitgenossen und Kreative weit über die Grenzen Frankreichs hinaus. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass Dichtungen von ihm auch vertont wurden. So wie sein Gedicht „Ce qu’on entend sur la montagne“, das beispielsweise für Franz Liszts „Bergsinfonie“ Inspirationsquelle war. Doch Liszt war nicht der Erste, der diesen Stoff aufgriff! Völlig unbekannt gibt es neben ihm noch einen Komponisten, der genau dasselbe Gedicht vertont hat. Und das im zarten Alter von gerade einmal 24 Jahren: César Franck. „Daniels vergessene Klassiker Nr 11: César Franck
klassik-begeistert.de, 1. Januar 2023“
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Sommereggers Klassikwelt 166: Maurice Ravel, der Dandy unter den Komponisten

Foto: de.wikipedia.org

von Peter Sommeregger

Der 1875 in der Nähe von Biarritz geborene Maurice Ravel wuchs in Paris auf, wohin seine Eltern bald nach seiner Geburt übergesiedelt waren. Im Alter von sieben Jahren erhielt er seinen ersten Klavierunterricht und früh fasste er den Entschluss, Musiker zu werden. Am Pariser Konservatorium wurde er zum Pianisten ausgebildet und plante ursprünglich eine Laufbahn als Konzertpianist. Da es ihm aber wohl an der nötigen Bravour und Brillanz fehlte, gab er diesen Plan wieder auf und setzte sein Klavierstudium nicht fort. „Sommereggers Klassikwelt 166: Maurice Ravel, der Dandy unter den Komponisten
klassik-begeistert.de, 28. Dezember 2022“
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Rising Stars 37: Traumhaft schön soll die Trompete klingen!

Die Entwicklung und Karriere vielversprechender NachwuchskünstlerInnen übt eine unvergleichliche Faszination aus. Es lohnt sich dabei zu sein, wenn herausragende Talente die Leiter Stufe um Stufe hochsteigen, sich weiterentwickeln und ihr Publikum immer wieder von neuem mit Sternstunden überraschen. Wir stellen Ihnen bei Klassik-begeistert jeden zweiten Donnerstag diese Rising Stars vor: junge SängerInnen, DirigentInnen und MusikerInnen mit sehr großen Begabungen, außergewöhnlichem Potenzial und ganz viel Herzblut sowie Charisma.

Die neue CD „Trumpet Concertos“ von Lucienne Renaudin Vary

Klassische Trompetenkonzerte, aufgenommen mit dem Luzerner Sinfonieorchester unter Michael Sanderling

Erschienen 2022 bei Warner Classics

von Dr. Lorenz Kerscher

Die 1999 in Frankreich geborene Lucienne Renaudin Vary überzeugte schon bald als Trompetenwunderkind und nahm mit 17 Jahren ihr erstes Album „The Voice of Trumpet“ für Warner Classics auf. Hierfür spielte sie überwiegend Arrangements bekannter Lieder, Arien und einiger Instrumentalstücke ein, man könnte sagen: gefällige Musik für ein Wunschkonzertpublikum. Sehr kultiviert und melodisch war das gespielt, ebenso wie die 2019 in „Mademoiselle in New York“ aufgenommenen Broadwaymelodien. Es folgten die „Piazzolla Stories“, und diese Würdigung des argentinischen Komponisten, der den Tango in die Klassikwelt eingeführt hat, brachte ihr bei Opus Klassik 2021 eine Auszeichnung als Nachwuchskünstlerin des Jahres ein. „Rising Stars 37: Traumhaft schön soll die Trompete klingen!
klassik-begeistert.de, 29. Dezember 2022“
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Schweitzers Klassikwelt 78: Säkularisierung in Opern mit biblischen Themen

Design: Rafał Olbiński

von Lothar und Sylvia Schweitzer

In Völkerwanderungszeiten wie diesen ist Europa um Identitätserhaltung bemüht. Es fällt häufig das Wort vom christlichen Europa, wobei die Beifügung eher als Synonym im Sinne eines Humanismus gebraucht wird.

Wir beobachten, dass RegisseurInnen Werke biblischen Inhalts zunehmend ihres religiösen Inhalts entkleiden und bestrebt sind ihre sogenannte Allgemeingültigkeit heraus zu schälen. „Schweitzers Klassikwelt 78: Säkularisierung in Opern mit biblischen Themen
klassik-begeistert.de, 27. Dezember 2022“
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Pathys Stehplatz (16) – Philippe Jordans vermeintlicher Zwist mit den Wiener Philharmonikern: Beim „Rosenkavalier" ist davon nichts zu spüren

Foto: Philippe Jordan © Johannes Ifkovits

von Jürgen Pathy

Zu meiner Schande, ich gebe es zu: Ich hab den „Rosenkavalier“ noch nie zuvor gesehen. Der Grund ist ganz einfach – weil die „Salome“ oder eine „Elektra“ eher meinen Geschmack zu treffen scheinen. Ein Irrtum, wie sich nun herausstellen sollte. An der Wiener Staatsoper hat ein Staraufgebot für volle Reihen gesorgt. Meister im Graben: Philippe Jordan, der, seitdem er angezählt ist, das Publikum mit absoluter Mehrheit hinter sich zu scharen weiß. 2025 verlässt Jordan die Wiener Staatsoper. Sein Vertrag als Musikdirektor wurde nicht verlängert.

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Sommereggers Klassikwelt 165: Der autokratische Pultstar Fritz Reiner

Foto: de.wikipedia.org

Das Chicago Symphony Orchestra verdankt ihm bis heute seinen extrem hohen Standard, der sich auch in der sorgfältigen Wahl von Reiners Nachfolgern niederschlägt. Gegenwärtig hat der italienische Stardirigent Riccardo Muti das Amt inne.

von Peter Sommeregger

Der Dirigent Fritz Reiner, einer assimilierten jüdischen Familie aus Pest entstammend, war im Jahr 1888 geboren ein echtes Kind der K.u.K.-Doppelmonarchie und wuchs im heimatlichen Budapest auf. Auf Drängen seiner Familie begann er zunächst ein Jura-Studium, das er aber bald zugunsten einer musikalischen Ausbildung an der Franz-Liszt-Musikakademie seiner Heimatstadt aufgab.

Ab 1909 war er als Korrepetitor an der Budapester Oper angestellt, wo er bereits 1910 als Einspringer für einen erkrankten Dirigenten sein Debüt als Operndirigent in einer Aufführung der „Carmen“ gab. Dies hatte eine Verpflichtung als Erster Kapellmeister nach Laibach zur Folge, wo er aber nur ein Jahr blieb. Danach wirkte er von 1911-1914 an der so genannten Budapester Volksoper, wo er auch Opern von Richard Wagner dirigierte. „Sommereggers Klassikwelt 165: Der autokratische Pultstar Fritz Reiner
klassik-begeistert.de 21. Dezember 2022“
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