Sommereggers Klassikwelt 237 : Der große Wagner-Sänger George London verstummte viel zu früh

George London 1953

von Peter Sommeregger

Der gefeierte Bassbariton George London wurde am 30. Mai 1920 als George Burnstein in Montreal in eine russisch-jüdische Familie geboren – seine Jugend verlebte er allerdings in Los Angeles.

Bereits mit 21 Jahren betrat er zum ersten Mal eine Opernbühne, er debütierte als George Burnson in einer kleinen Nebenrolle in Verdis „La Traviata“. „Sommereggers Klassikwelt 237 : Der große Wagner-Sänger George London verstummte viel zu früh
klassik-begeistert.de, 29. Mai 2024“
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Der Fall François-Xavier Roth: Erleben wir gerade den Niedergang einer Ikone?

François-Xavier Rot © Daniel Dittus

Ein Kommentar von Daniel Janz

Es klingt unglaublich, was da am 22. Mai 2024 publik wurde. »Ein hübsches Kompliment, und zack, schon folgte das Dickpic« – so lauten u.a. die erschütternden Vorwürfe, denen François-Xavier Roth sich ausgesetzt sieht. „Virtuelle Duschen“, „Sexnachrichten“, Genitalbilder. Das alles soll sich der 2025/2026 zum SWR Symphonieorchester wechselnde Dirigent des Gürzenich-Orchesters und Generalmusikdirektor der Stadt Köln geleistet haben. Hat François-Xavier Roth, der 1971 in Neuilly-sur-Seine geboren wurde und seit 2015 in Köln amtiert, seine Musiker etwa belästigt, genötigt und ist sogar sexuell übergriffig geworden? „Kommentar: Der Fall François-Xavier Roth: Erleben wir gerade den Niedergang einer Ikone?
klassik-begeistert.de, 26. Mai 2024“
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Die Bremer Philharmoniker und Pianist Soulès flashen das Bremer Publikum mit donnernden Rhythmen und einer Orgie opulenter Klangfarben

Bremer Philharmoniker, Bremen, 2023-08-31 © Caspar Sessler

11. Philharmonisches Konzert „Energie“

Anna Clyne: This Midnight Hour

Béla Bartók: Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 Sz. 83, BB 91

Claude Debussy: Prélude à l’après-midi d’un faune
Suite für Orchester Nr. 1

Lorenzo Soulès Klavier
Marko Letonja Dirigent

Die Bremer Philharmoniker

Konzerthaus Die Glocke, Großer Saal, 27. Mai 2024


von Dr. Gerd Klingeberg

Es braucht zweifellos ein gerüttelt Maß an Energie, um dieses Konzertprogramm „Energie“ auch wirklich stemmen zu können. Nun, die Bremer Philharmoniker sind, nur wenige Wochen vor Beginn ihrer 200sten Saison, ohrenfällig in exzellenter Form und bester Spiellaune. Und dies trotz einer gesundheitsbedingt sehr kurzfristigen Absage der Dirigentin Joana Carneiro, für die glücklicherweise, wie es sich besser kaum hätte ergeben können, Chefdirigent Marko Letonja einspringen konnte. „11. Philharmonisches Konzert „Energie“,
Bremen, Konzerthaus Die Glocke, Großer Saal, 27. Mai 2024“
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Lise Davidsen als Pariser „Salome": schuldig!

res.cloudinary.com/opera-national-de-paris

Während „Salome“ den Kopf des Jochanaan fordert, kämpft man mit einer Dunstwolke des Grauens. Reihe 13, Parterre, Opéra Bastille. Irgendjemand hat die Grundregeln der Hygiene missachtet. Konzentration aufs Wesentliche fällt schwer. Lise Davidsen als blutüberströmtes „Entjungferungsopfer“ ist natürlich eine Naturgewalt. Gerhard Siegel als lüsterner Herodes ist ein Ungustl par excellence. Nur das Orchester mindert den künstlerischen Gesamteindruck.

Richard Strauss, Salome

Opéra Bastille, Paris, 25. Mai 2024

von Jürgen Pathy

„Things are direct, nothing is subtle“. Der Herr trifft den Nagel auf den Kopf. Lydia Steier hat sich nicht mit Subtilität bekleckert, sondern legt das Libretto erschreckend blutig offen. „Ein Skandal“, sei die Premiere noch gewesen. Den Tanz der sieben Schleier legt die US-amerikanische Regisseurin neu aus. Salome besteigt Herodes und reitet im Rhythmus der Musik. „Kann man so machen, ist halt eher billige Provokation“, meint jemand. Sex sells, das war schon immer so. Volles Haus in der über 2700 Plätze fassenden Opéra Bastille.

„Richard Strauss, Salome
Opéra Bastille, Paris, 25. Mai 2024“
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Manon – encore une fois? Mais sûrement, et sans dôute!

Pene Pati (Chevalier Des Grieux) und Elbenita Kajtazi (Manon Lescaut) (Foto: RW)

Da küsst sich vor der Oper in der Pause ein blutjunges Liebespaar fein gewandet und grenzübergreifend und minutenlang, ein junger Hamburger und eine hauchfeine Japanerin, anrührend ist das, und schön zu sehen, ganz ohne Neid, naja, mit ein wenig doch, aber wie sollten sie auch nicht, bei dieser Manon?


Jules Massenet
Manon

Musikalische Leitung:  Giedrė Šlekytė (Hausdebüt)

Inszenierung:  David Bösch
Bühnenbild:  Patrick Bannwart
Kostüme:  Falko Herold
Licht:  Michael Bauer
Video:  Patrick Bannwart, Falko Herold
Dramaturgie:  Detlef Giese

Chor:  Eberhard Friedrich

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Chor der Hamburgischen Staatsoper

Staatsoper Hamburg, 20. Mai 2024

 von Harald Nicolas Stazol

Manondie ich dank der Güte der Direktion noch einmal hören und sehen darf, auf meine dringliche Bitte, „Ich MUSS!!!“, und meinem Wunsche wird gütigst entsprochen, und ich kann nur jedem Leser dieser Zeilen den Freitag empfehlen, denn womöglich sind Elbenita Kajtazi und Pene Pati NOCH besser als heute, am Sonntagnachmittag. Kaum vorstellbar? Ich sage, mit Sicherheit!!!

„Jules Massenet, Manon
Staatsoper Hamburg, 20. Mai 2024“
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„Die Zauberflöte“ überschreitet das Zeitalter von Licht und Vernunft

Das Buchcover © Verlag C.H. Beck oHG

Buchbesprechung:

Laurenz Lütteken,  „Die Zauberflöte. Mozart und der Abschied von der Aufklärung“

Verlag C.H. Beck oHG, München 2024
ISBN 978 3 406 81502 7

von Jolanta Łada-Zielke

Dieses Buch erschien im März 2024 und ein paar Musikkritiker haben es bereits rezensiert, und auch ich habe beschlossen, meinen Standpunkt dazu darzulegen. Die Lektüre ist nicht leicht, weil diese Publikation viele Fakten, Namen, Anspielungen und Zitate enthält. Der Leser muss zumindest über ein Grundwissen in diesem Bereich verfügen. Die Publikation bereichert jedoch in hohem Maße das Wissen über Mozarts letzte Oper, die Umstände ihrer Entstehung, ihre spätere Rezeption und vor allem ihre Einordnung in den kulturellen Kontext der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. „Buchbesprechung: „Die Zauberflöte. Mozart und der Abschied von der Aufklärung“ von Laurenz Lütteken
klassik-begeistert.de, 28. Mai 2024“
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DIE DIENSTAG-PRESSE – 28. MAI 2024

© Szilvia Csibi /adamfischer.at

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE DIENSTAG-PRESSE – 28. MAI 2024

Wien
Prachtvolle Friedensbitte mit Beethovens „Missa solemnis“
Die Wiener Philharmoniker und Ádám Fischer im Musikverein. Auch Gott braucht PR-Agenten, je exzellenter, desto besser. Es gebe nichts Höheres, als sich der Gottheit mehr als andere Menschen zu nähern und von hier aus die Strahlen der Gottheit unter dem Menschengeschlecht zu verbreiten, schrieb Ludwig van Beethoven im Sommer 1821 an seinen „erhabnen Musik Zögling“ und Gönner, Erzherzog Rudolph.
DerStandard.at/story

Wien/Staatsoper
25.5.24 „Faust“, Staatsoper, „Dr. Faust in Paris“
Der alte Mann, der durch die Pariser Straßen stapft: Ist das nicht der Dr. Faust? Natürlich, Goethes alter Genosse. Frank Castorf hat ihn mit mephistophelischem Lächeln aus der Gosse geholt und auf die Staatsopernbühne gestellt – die löchrigen Schuhe inklusive. Aber will man das alles so genau wissen?
operinwien.at

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Schweitzers Klassikwelt 115: Auf welche Weise wir unsre Kritiken im Nachhinein kritisch betrachten

Titelbild:  Eigene Kritik. Andere Rezensentin

Ein (Opern)Erlebnis ist zu einem erkennenden und denkenden Ich gehörend, geht also von einem Un-Teilbaren (In-Dividuum) aus, das sich aber in der Absicht eines Berichts mit-teilen will. Es lässt sich dabei nicht vermeiden, dass die Eindrücke auch von persönlichen Gefühlen bestimmt werden, was bei der Lektüre nicht ganz ohne Interesse ist, aber das aufwendige Lesen mehrerer Essays empfiehlt.

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Das ist von ein und demselben Abend, wenn es sich nicht um eine Premiere oder Wiederaufnahme handelt, meistens nicht realisierbar. Der Dichter, Komponist und Sänger Leonard Cohen (siehe Schweitzers Klassikwelt 26) empfand jeden gelungenen Abend als Glück und Gnade. Trotz bestens zusammengeschweißtem Team könnte ein Abend auch stimmungslos missglücken. „Schweitzers Klassikwelt 115: Auf welche Weise wir unsre Kritiken im Nachhinein kritisch betrachten
klassik-begeistert.de, 28. mai 2024“
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DIE MONTAG-PRESSE – 27. MAI 2024

Bildquelle: Marie Liebig

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DIE MONTAG-PRESSE – 27. MAI 2024

Regensburg
„Michael Kohlhaas“ in Regensburg: Endzeit-Massaker eines Wutbürgers
Amoklauf im 16. Jahrhundert: Kleists Held nimmt sein Schicksal in die eigene Hand, mit blutigen Konsequenzen und bis zum tragischen Ende. Komponist Stefan Heucke sieht Parallelen zu den Klimaklebern – und fürchtet auch bei ihnen eine Radikalisierung. Das fesselt und begeistert das Publikum.
BR-Klassik.de

„Michael Kohlhaas“ – Uraufführung einer neuen Oper von Stefan Heucke
Podcast von Jörn Florian Fuchs
deutschlandfunk.de

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Milo Rau malträtiert Mozart für (s)eine politische Botschaft

„La clemenza di Tito“ bei den Wiener Festwochen © Nurith Wagner-Strauss

Es ist schon langsam müßig über Regietheater & Co. zu fabulieren; nur dieses Mal hat Milo Rau, der neue Wiener Festwochenintendant, mehr oder minder „den Vogel abgeschossen“. So verkommt Mozarts geniales letztes Bühnenwerk zu einer Tonspur in einer aktionistischen, teilweise unappetitlichen Performance, die eine fast absurde politische Botschaft enthält.

Wolfgang Amadeus Mozart:
La clemenza di Tito

Mit Jeremy Ovenden, Anna Goryachova, Anna Malesza-Kutny, Maria Warenberg, Sarah Yang u.a.

Arnold Schoenberg Chor
Camerata Salzburg

Dirigent: Thomas Hengelbrock

www.festwochen.at

Museumsquartier Halle E,  24. Mai 2024

von Herbert Hiess

 Mozarts letztes Bühnenwerk, das umgangssprachlich immer bloß als „Titus“ bezeichnet wird, ist ein hochkomplexes und fast mit Todessehnsucht komponiertes Meisterwerk, das nur drei Monate vor seinem Tod uraufgeführt wurde. Hier hört man Feinheiten mit beinahe schon romantischem Touch, die man von dem Salzburger Genie gar nicht gewohnt ist. „Wolfgang Amadeus Mozart: La clemenza di Tito
Wien, Museumsquartier Halle E,  24. Mai 2024 “
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