Manchmal entscheidet der Teufel im Detail zwischen gut und hervorragend

Bertrand Chamayou © harrisonparrot.com

WDR Sinfonieorchester
Andris Poga,
Dirigent
Bertrand Chamayou,
Instrument

Lili Boulanger – D’un matin de printemps für Orchester
Alexander Skrjabin – Konzert für Klavier und Orchester fis-Moll op. 20
Dimitrij Schostakowitsch – Sinfonie Nr. 8 c-Moll op. 65

Kölner Philharmonie, 24. Mai 2024

Von Daniel Janz

Zugegeben, Boulanger, Skrjabin und Schostakowitsch sind keine einfach zu spielenden Komponisten. Obwohl zeitlich nah beieinander, verlangen ihre recht unterschiedlichen Kompositionsstile auch unterschiedliche Ansätze. Der Blick fürs Detail unterscheidet dann oft über Gelingen oder Missraten einer Aufführung… oder irgendetwas dazwischen. Es grenzt also an eine Wissenschaft, bei so einem Programm eine abgewogene Mischung zu finden. Wie gelungen war die Mischung am Freitagabend? „WDR Sinfonieorchester, Andris Poga, Dirigent, Bertrand Chamayou, Instrument
Kölner Philharmonie, 24. Mai 2024“
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Tosca kämpft ums Überleben zwischen Pasolini und Puccini

Tosca 2024, C. Castronovo © Wilfried Hoesl

Welch Glanzstück der Opernliteratur. Ein Thriller, wie er im Buche steht.

TOSCA
Komponist Giacomo Puccini

Libretto von Giuseppe Giacosa und Luigi Illica nach dem Drama La Tosca von Victorien Sardou.

Melodramma in drei Akten (1900)

Bayerische Staatsoper, 20. Mai 2024

von Dr. Peter Hampe

Welch Glanzstück der Opernliteratur. Ein Thriller, wie er im Buche steht.

An einem Abend werden menschliche Leidenschaften und entsprechendes Handeln komprimiert vorgeführt: Liebe und Eifersucht, Macht und Machtmissbrauch, Erpressung, Folter, Mord, Suizid, aber auch Leidensfähigkeit und politischer Protest.

Und dies alles hat Puccini in adäquate wundervolle und mitreißende Musik gesetzt: Zwei leidenschaftliche Liebesduette, zwei der schönsten Tenor-Arien der Opernliteratur und eine berührende Arie der Tosca, mit der nicht zuletzt Maria Callas berühmt wurde und vieles mehr. „Giacomo Puccini, Tosca
Bayerische Staatsoper, 20. Mai 2024“
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DIE SONNTAG-PRESSE – 26. MAI 2024

Camilla Nylund © Daniel Dittus

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE SONNTAG-PRESSE – 26. MAI 2024

Richard-Strauss-Tage 2024:  Camilla Nylund abseits der großen Opernbühnen
Die finnische Sopranistin Camilla Nylund gehört zu den international begehrtesten Sängerinnen ihres Fachs und ist auf den großen Opernbühnen dieser Welt regelmäßiger Gast – an der Wiener Staatsoper, der Bayerischen Staatsoper und auch bei den Bayreuther Festspielen. Nun schlägt sie etwas leisere Töne an: Bei den Richard-Strauss-Tagen in Garmisch Partenkirchen gibt sie einen Liederabend, begleitet vom Pianisten Helmut Deutsch.
BR-Klassik.de

Die Leningrader Symphonie von Schostakowitsch gerät zum Menetekel für den gefährdeten Weltfrieden
In diesen durch Kriege bedrohten Zeiten ist das Publikum, wie die Ausführenden, für die Aussage des Werkes zusätzlich sensibilisiert und verfolgt die etwa 70-minütige Aufführung mit wacher Konzentration. Am Ende große Begeisterung und Jubel für ein intensives musikalisches Erlebnis auf allerhöchstem Niveau.
Von Peter Sommeregger
Klassik-begeistert.de

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„Elektra“ am Theater Brandenburg: Mykene muss brennen!

Elektra © Enrico Nawrath

Richard Strauss
Elektra

Elektra  Barbara Krieger
Klytemnästra  Grainne Gillis
Chrysothemis  Yvonne Elisabeth Frey
Orest  Frederik Baldus
Aegisth  Sotiris Charalampous

Regie/Bühnenbild  Dr. Alexander Busche
Kostüme  Hannes Ruhland

Dirigent  György Mészáros

Brandenburger Theater, 24. Mai 2024 Premiere

von Peter Sommeregger

Mut gehört dazu an einem Haus von der Größe und dem Etat des Theaters Brandenburg eine Produktion von Richard Strauss’ Elektra zu wagen. Aber, wie schon Hugo von Hofmannsthal an anderer Stelle sagt: „Die Welt ist nicht fürchterlich dem Mutigen“.

Der Intendant Dr. Alexander Busche hat neben dem Risiko auch noch die Regie und den Entwurf des Bühnenbildes übernommen. Er weiß um die begrenzten Ressourcen des Hauses, macht dabei aus der Not eine Tugend. „Richard Strauss, Elektra
Brandenburger Theater, 24. Mai 2024 Premiere “
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DIE SAMSTAG-PRESSE – 25. MAI 2024

William Garfield Walker © Andrej Grilic

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DIE SAMSTAG-PRESSE – 25. MAI 2024

Wien/Musikverein/Brahms-Saal
Ein Dirigent führt sein Orchester mit Musikalität und Charisma zu einer großen Leistung
Nach diesem höchst gelungenen Abend bin ich sicher, dass wir von William Garfield Walker noch viel hören werden. Ich hoffe, dass sich ihm in Wien auch bald die großen Säle öffnen – verdient hätten er und sein Orchester es allemal. Die nächsten Konzerte des Nova Orchester Wien (NOW!) werde ich jedenfalls nicht versäumen.
Von Dr. Rudi Frühwirth
Klassik-begeistert.de

Wien
Spitzentöne: Ein Sorgenexkurs zu den Festwochen.
Etwas Lena Schnelle Bemerkungen zum EU-Wahlkampf, ehe ich wieder in die Umlaufbahn um die bessere Welt der Kunst einschwenke: Milo Raus erste Wiener Festwochen brauchen Augenmerk auf Kunst statt auf Politik
news.at

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Rising Stars 54: Maximilian Haberstock – ein 19-jähriger Dirigent erntet Begeisterungsstürme

 © Ralf Dombrowski

Die Entwicklung und Karriere vielversprechender NachwuchskünstlerInnen übt eine unvergleichliche Faszination aus. Es lohnt sich dabei zu sein, wenn herausragende Talente die Leiter Stufe um Stufe hochsteigen, sich weiterentwickeln und ihr Publikum immer wieder von neuem mit Sternstunden überraschen. Wir stellen Ihnen bei Klassik-begeistert jeden zweiten Donnerstag diese Rising Stars vor: junge SängerInnen, DirigentInnen und MusikerInnen mit sehr großen Begabungen, außergewöhnlichem Potenzial und ganz viel Herzblut sowie Charisma.

von Dr. Lorenz Kerscher

Der 2004 in München geborene Maximilian Haberstock zählt schon seit Jahren zu den Mitwirkenden der Münchner Festivalserie Stars & Rising Stars. Zunächst beeindruckte er als talentierter Nachwuchspianist, doch im vergangenen Jahr trat er mit seinem eigenen, selbst gegründeten Symphonieorchester in Erscheinung. Konzertstücke von Tschaikowski, Wieniawski, Saint-Saëns und am Ende die Schottische Symphonie von Mendelssohn standen auf dem Programm und auch hier in „Klassik begeistert“ erschien eine lobende Rezension des leider nicht besonders gut besuchten Konzerts.

 

Maximilian Haberstock dirigiert Mendelssohn Symphonie Nr. 3 „Die Schottische“ (München, Mai 2023)

Dieses Jahr nun war der 600 Plätze fassende Carl-Orff-Saal so gut wie ausverkauft und gefüllt mit Leuten, die ein reines Brahms-Programm erleben wollten. „Ein Neunzehnjähriger traut sich zu, mit einem Jugendorchester anspruchsvollste Symphonik darzubieten?“ „Rising Stars 54: Maximilian Haberstock – ein 19-jähriger Dirigent erntet Begeisterungsstürme
klassik-begeistert.de, 22. Mai 2024“
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Wer hätte das gewagt? Grigory Sokolov begeistert in Wien mit Klavierübungen

Grigory Sokolov © Oscar Tursunov

Klavierabend Grigory Sokolov

Wiener Konzerthaus , Großer Saal, 22. Mai 2024

Grigory Sokolov, Klavier


Johann Sebastian Bach

Duetto Nr. 1 e-moll BWV 802 (Clavier-Übung III) (1739)
Duetto Nr. 2 F-Dur BWV 803 (Clavier-Übung III) (1739)
Duetto Nr. 3 G-Dur BWV 804 (Clavier-Übung III) (1739)
Duetto Nr. 4 a-moll BWV 805 (Clavier-Übung III) (1739)
Partita Nr. 2 c-moll BWV 826 (1726–1731)

Frédéric Chopin
Vier Mazurken op. 30 (1836–1837)

Robert Schumann
Waldszenen op. 82 (1848–1849)

Zugabe:

Alexander Skrjabin
Frédéric Chopin
Johann Sebastian Bach

von Kathrin Schumann

Grigory Sokolov ist ein gleicherweise häufig wie gern gesehener und vom Publikum höchst geschätzter Gast im Wiener Konzerthaus. Sofern es ihm eine globale Pandemie nicht verunmöglicht, beehrt er die österreichische Bundeshauptstadt jährlich mit einem Besuch. Äußerlich betrachtet gleicht ein jeder dieser Besuche dem anderen: Bevor der Meister die Bühne betritt, wird die Beleuchtung im prall gefüllten Großen Saal gedimmt, eine fast andächtig-sakrale Stimmung entsteht. Dann bestreitet Sokolov unter tosendem Applaus behäbig seinen Weg über die Bühne hin zum Instrument. „Klavierabend Grigory Sokolov
Wiener Konzerthaus, Großer Saal, 22. Mai 2024“
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Die Leningrader Symphonie von Schostakowitsch gerät zum Menetekel für den gefährdeten Weltfrieden

Beatrice Rana © Marie Staggat

In diesen durch Kriege bedrohten Zeiten ist das Publikum, wie die Ausführenden, für die Aussage des Werkes zusätzlich sensibilisiert und verfolgt die etwa 70-minütige Aufführung mit wacher Konzentration. Am Ende große Begeisterung und Jubel für ein intensives musikalisches Erlebnis auf allerhöchstem Niveau.

Clara Schumann
Konzert für Klavier und Orchester

Dmitri Schostakowitsch
Symphonie Nr. 7 „Leningrader“

Beatrice Rana   Klavier

Yannick Nézet-Séguin, Dirigent
Berliner Philharmoniker

Philharmonie Berlin, 23. Mai 2024

von Peter Sommeregger

Größer kann ein Kontrast nicht sein, als jener zwischen den beiden an diesem Abend aufgeführten Musikstücken. Das ambitionierte romantische Klavierkonzert des Teenagers Clara Wieck, komponiert noch ehe sie Robert Schumanns Frau wurde, und die erschütternde 7. Symphonie von Schostakowitsch, geschrieben im belagerten Leningrad unter ständiger Angst um Leib und Leben. „Berliner Philharmoniker, Yannick Nézet-Séguin, Dirigent, Beatrice Rana, Klavier,
Philharmonie Berlin, 23. Mai 2024“
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Ein Dirigent führt sein Orchester mit Musikalität und Charisma zu einer großen Leistung

William Garfield Walker © Andrej Grilc

Nach diesem höchst gelungenen Abend bin ich sicher, dass wir von William Garfield Walker noch viel hören werden. Ich hoffe, dass sich ihm in Wien auch bald die großen Säle öffnen – verdient hätten er und sein Orchester es allemal. Die nächsten Konzerte des Nova Orchester Wien (NOW!) werde ich jedenfalls nicht versäumen.

Samuel Barber
First Essay for Orchestra, op. 12

Robert Schumann
Konzert für Violoncello und Orchester a- Moll, op. 129

Antonin Dvořák
Symphonie Nr. 8 G-Dur, op. 88

Nova Orchester Wien
William Garfield Walker, Dirigent

Pieter Wispelwey, Cello

Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, Brahmssaal, 23. Mai 2024

von Dr. Rudi Frühwirth

Wenn das erst vor wenigen Jahren gegründete Nova Orchester Wien (NOW!) mit William Garfield Walker im Brahmssal das Podium betritt, kann man einen aufregenden Abend  erwarten. Und ich wurde nicht enttäuscht. Die vorwiegend jungen Musikerinnen und Musiker – die ersteren sind in der deutlichen Überzahl – und der charismatische Dirigent zeichnen sich neben großem technischen Können vor allem durch eine unbändige Lust an der und Liebe zur Musik aus, die den Zuhörer von der ersten bis zur letzten Note mitfiebern lässt. „Nova Orchester Wien, William Garfield Walker, Dirigent, Pieter Wispelwey, Cello
Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, Brahmssaal, 23. Mai 2024“
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Barockes und Rockiges, Klassik und Filmmusik auf Saxofon-Quartett und Blockflöte? Kein Witz, sondern eine überraschend stimmige, klangvolle Kombination begeistert

https://sendesaal-bremen.de/konzertfotos/

„Songs for the Nightingale“

Michael Nyman: Songs for Tony (1993)
Anonymus (18. Jh.)  aus „The Bird’s Fancyer’s Delight“ (1713)
Antonio Vivaldi:  Concerto für Flautino C-Dur RV 443
Jacob van Eyck:  aus dem „Fluyten Lusthof“
Gordon Jacob:  Suite (1958)
Wolfgang Amadeus Mozart:  Flötenquartet D-Dur KV 285
Michael Nyman:  The Piano sings (1994-1997)
Chiel Meijering:  Ludwig auf Freiersfüßen (2000/2003)

Daniel Koschitzki Blockflöte
Saxophonquartett Clair-Obscur

Sendesaal Bremen, 23. Mai 2024

Von Gerd Klingeberg

Kreative Köche sorgen mit der Kombination ungewöhnlicher Zutaten bisweilen für delikate Geschmackserlebnisse. Kreativen Musikern gelingt mitunter Ähnliches. Etwa denen von Clair-Obscur, dem renommierten, seit 20 Jahren bestehenden, in diversen Stilrichtungen versierten Saxofon-Quartett, das nach eigenen Angaben spielt, was ihnen gefällt.

Mit Daniel Koschitzki haben sie sich einen der derzeit gefragtesten Blockflötisten und Mitbegründer von „Spark – die klassische Band“ ins Ensemble geholt. Saxofon und Blockflöte? Klingt eher nach einem Witz. Ist indes ein zwar ungewöhnliches, aber doch erstaunlich stimmiges Miteinander. „„Songs for the Nightingale“, Daniel Koschitzki Blockflöte, Saxophonquartett Clair-Obscur
Sendesaal Bremen, 23. Mai 2024“
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