Die DONNERSTAG-PRESSE – 18. AUGUST 2022

© Claudia Höhne, Franz Welser-Möst, The Cleveland Orchestra

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die DONNERSTAG-PRESSE – 18. AUGUST 2022

Salzburg
Und alles fügt sich: Franz Welser-Möst mit Schuberts Es-Dur-Messe bei den Salzburger Festspielen
MünchnerMerkur.de

Berlin
Marketing als Schnickschnack: Leporello darf nicht platzen
Nach der Berliner Staatsoper werden auch die Programmhefte der Komischen Oper immer unhandlicher. Ein Ärgernis.
Tagesspiegel.de

Von sechs über fünf zu sieben
Festspiele / Kammerkonzert / Capuçon & Freunde
DrehpunktKultur.at

Salzburg
Landestheater-Umbau in der Zielgeraden
Erstmals seit 1971 finden im Salzburger Landestheater keine Aufführungen der Festspiele statt. Seit dem Frühjahr werden der Bühnen- und der Zuschauerraum generalsaniert und auf den technisch neuesten Stand gebracht. Die Arbeiten stehen unter enormem Zeitdruck.
https://salzburg.orf.at/stories/3169380/

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Elbphilharmonie Hamburg: Ich weiß nicht, ob man ein Konzert als „politisch“ bezeichnen sollte

Foto: © DanielDittus.com

Elbphilharmonie, 13. August 2022

Silvestrov / Chopin / Brahms – Elbphilharmonie Sommer

Ukrainian Freedom Orchestra
Ljudmyla Monastyrska Sopran
Anna Fedorova Klavier
Keri-Lynn Wilson Dirigentin

Valentin Silvestrov
Sinfonie Nr. 7

Frédéric Chopin
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 f-Moll op. 21

Ludwig van Beethoven
»Abscheulicher! Wo eilst du hin?« / Arie der Leonore aus der Oper »Fidelio« op. 72

Johannes Brahms
Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98

von Harald Nicolas Stazol

„Sowas hat man seit dem 2.Weltkrieg nicht mehr gesehen“, schreit mir mein Begleiter, der Sohn eines Intendanten und einer Opernsängerin, ins Ohr, er muss es, denn die Ovationen an diesem Abend in der Elbphilhamonie erreichen Orkanstärke, „ein Orchester aus lauter Exilanten“. „UKRAINIAN FREEDOM ORCHESTRA, Silvestrov / Chopin / Brahms
Elbphilharmonie, 13. August 2022“
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Oksana Lyniv zeigt ihren Kollegen was ’ne Harke ist

Oksana Lyniv. Foto: Oleh Pavliuchenkov (Bayreuther Festspiele)

Festspielhaus Bayreuth, Bayreuther Festspiele, 16. August 2022

Der fliegende Holländer
Musik und Libretto von Richard Wagner

Kein Segel, kein Schiff in Sicht, die Matrosen sind im 21. Jahrhundert angekommen und machen Rast in der Hafenkneipe des kleinen Fischerdorfs. Elisabeth Teige ist die stimmliche Zukunft der Bayreuther Festspiele, Oksana Lyniv die Siegerin des Bayreuther Dirigat-Wettbewerbs 2022.

von Peter Walter

Ein Orchester von herausragender Exzellenz, das hat man in Bayreuth bislang schmerzlich vermisst. Dann steht Oksana Lyniv – eigentlich die Außenseiterin in Sachen Bayreuth-Dirigat – im Graben und alles wird anders. Zwischen stürmender See und herzhafter Liebe, diese Frau kann einfach alles liefern, was Wagner aus einer Partitur wollte. Fagott und Englischhorn schmelzen auf der Zunge zusammen, stürmische Streicher fegen den Himmel heller als jeder Donner der Welt. Das war absolutes Thielemann-Niveau! „Richard Wagner, Der fliegende Holländer
Bayreuther Festspiele, 16. August 2022“
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Davos Festival 2022 – Thema Flunkern ist kein Alibi-Thema

Foto: © DAVOS FESTIVAL / © Yannick Andrea

Interview mit Marco Amherd von Kirsten Liese

Marco Amherd (*1988)  ist seit Herbst 2019 Intendant des Davos Festivals. Er studierte Dirigieren, Orgel/Kirchenmusik und Wirtschaftswissenschaften in Zürich, Freiburg und Toulouse.

Nebst seiner Konzerttätigkeit als Organist dirigiert Marco mehrere professionelle und semi-professionelle Ensembles. Marco Amherd ist künstlerischer Leiter des Schweizer Vokalconsort.

Kirsten Liese befragte ihn am Rande des jüngsten Davos Festivals zu seinen ambitionierten Themen und dem ganz besonderen Profil dieses exklusiven Festivals. 

Kirsten Liese: Herr Amherd, zahlreiche Festivals verschreiben sich einem Motto, oftmals sind es Themen wie zum Beispiel Nacht oder Tod, die sehr weit gefasst sind, so dass man sehr viel darunter verstehen kann. Dagegen haben Sie beim Davos-Festival immer wieder spezifische Themen wie in diesem Sommer „Flunkern“,, die schon deutlich konkreter sind. Wie sind Sie denn darauf gekommen?

Marco Amherd: Für mich ist es immer total wichtig, dass das Thema nicht zu weitläufig ist, also kein Alibi-Thema, weil man sonst tatsächlich alles darunter verstecken könnte,  sondern eines, dass mich als Intendant herausfordert, mehr als 20 Konzerte mit Programmen zu bespielen, die dazu passen. Ich versuche dabei für gesellschaftliche und politische Geschehnisse offen zu sein und diese Strömungen aufzunehmen. Oftmals mache ich das beim Spazierengehen. „Interview mit Marco Amherd, Intendant des Davos Festivals, von Kirsten Liese
klassik-begeistert.de“
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Die MITTWOCH-PRESSE – 17. AUGUST 2022

Photo: Piotr Beczała © Jean-Baptiste Millot

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die MITTWOCH-PRESSE – 17. AUGUST 2022

Salzburg
Wie wird man der Beste?
Der eine: der führende Tenor unserer Zeit. Der andere: Genetiker und Bildungsforscher internationalen Formats. Piotr Beczała und Markus Hengstschläger trafen einander für News zum Gespräch.
https://www.news.at/a/wie-wird-man-der-beste-12660713

Kommentar
Festspiele? Das sind im Idealfall richtungweisende Kunstereignisse (Bezahlartikel)
Bayreuth und Salzburg, beide europäische Vorzeigefestivals, wären wohl mit einem Schlag wieder Avantgarde, nähmen sie Mozart und Wagner ernst
DiePresse.com

Pesaro
Rossini-Festival Pesaro: Vier Tenöre und ein Todesfall
Pesaro an der Adriaküste ist bei Strandurlaubern beliebt. Hier findet aber auch ein bedeutendes Festival zu Ehren des Komponisten Gioacchino Rossini statt.
Tagesspiegel.de

Bayreuth
Camilla Nylund und Klaus Florian Vogt verzaubern erneut den Grünen Hügel
Camilla Nylund und Klaus Florian Vogt sind die Messlatte schlechthin in Sachen Lohengrin. „Bayreuth braucht mehr Exzellenz“ wäre kein Thema, wenn alles auf dem Grünen Hügel so gut wie diese Ausnahme-Produktion wäre.
Von Peter Walter
Klassik-begeistert.de

Joana Mallwitz: Eine Dirigentin, die etwas mit Mozart versucht
Konzert mit dem Mozarteumorchester Salzburg. Geiger Augustin Hadelich als Solist
Kurier.at

„Die MITTWOCH-PRESSE – 17. AUGUST 2022“ weiterlesen

Die DIENSTAG-PRESSE – 16. AUGUST 2022

Alexandra Steiner (Waldvogel), Andreas Schager (Siegfried), Arnold Bezuyen (Mime), Branko Buchberger (der junge Hagen). Foto: Enrico Nawrath/Bayreuther Festspiele

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die DIENSTAG-PRESSE – 16. AUGUST 2022

Bayreuther Festspiele
Arnold Bezuyen: Weniger Zusammenhalt als früher
In diesem Sommer gibt er den Mime, in früheren „Ring“-Produktionen war er bei den Festspielen oft als Loge zu erleben. Im Interview spricht Arnold Bezuyen darüber, was sich in Bayreuth im Laufe der Jahrzehnte verändert hat.
Nordbayerischer.kurier.de

Salzburg
Salzburger Festspiele: Philharmoniker unter Riccardo Muti mit toller „Grabesmusik“
DerStandard.at.story

Klangschöne Leidenssymphonie
Die Wiener Philharmoniker unter Riccardo Muti in Salzburg.
WienerZeitung.at

Riccardo Muti bei den Salzburger Festspielen: Gänsehautmomente mit Steigerung
BR-Klassik.de

Salzburger Festspiele: Aufmarsch der Bilder
Shirin Neshat hat ihre Inszenierung von Verdis „Aida“ bei den Salzburger Festspielen überarbeitet. Jetzt gibt es schöne Videos, aber immer noch kaum Theater.
SueddeutscheZeitung.de

Salzburg
Corinne Winters: „Dachte, dass Singen einfach Hobby bleiben würde“
Als neue Primadonna der Salzburger Festspiele gehandelt, sprach US-Star Corinne Winters mit der „Krone“ über den Rummel um ihre Person und warum sie fast keine Opernsängerin geworden ist.
https://www.krone.at/2783810#comment-list

Salzburg
Teufelsgeigerin und Tastenderwisch
Festspiele: Kopachinskaya/Say
Volksmusik? Kunstmusik? Patricia Kopatchinskaja und Fazıl Say sprengen mit Geige und Klavier obsolete Grenzen und toben virtuos zwischen Volksweise und „nicht-tonaler“ Melodik von Janáček, Ravel und Bartók..
DrehpunktKultur.at

„Die DIENSTAG-PRESSE – 16. AUGUST 2022“ weiterlesen

Salzburger Festspiele: Nur die Programmgestaltung steht einer fulminanten „Pathétique“ im Wege

Foto: Riccardo Muti und die Wiener Philharmoniker bei den Salzburger Festspielen © SF / Marco Borrelli

Großes Festspielhaus, Salzburg, 14. August 2022

Riccardo Muti, Dirigent
Wiener Philharmoniker
Ildar Abdrazakov,
Bass

von Jürgen Pathy

Zum Glück spreche ich kaum Italienisch. Sonst hätte ich verstanden, was Riccardo Muti so aufgeregt hat. Launisch hat er geklungen. Kurz nach dem Konzert, als sich der Italiener vor der Einfahrt des Großen Festspielhauses hat blicken lassen. „Irgendwas wegen seiner Frau“, hat eine Dame im süddeutschen Dialekt angemerkt. „Ein richtiger Italiener eben – feurig und aufbrausend!“ Vermutlich waren es die Autogrammjäger, die Riccardo Mutis Ehefrau den Weg versperrt haben, weshalb der gebürtige Neapolitaner so in Rage geraten war. Viele davon sind es gewesen an diesem sonnigen Sonntag. Immerhin ist Muti in Salzburg ein Garant für ausverkaufte Häuser. Seit 1971 tritt er hier auf. Regelmäßig. „Wiener Philharmoniker, Tschaikowsky – Liszt – Boito, Riccardo Muti, Salzburg, 14. August 2022“ weiterlesen

Camilla Nylund und Klaus Florian Vogt verzaubern erneut den Grünen Hügel

Camilla Nylund (Elsa) und Klaus Florian Vogt (Lohengrin). Foto: Enrico Nawrath/Bayreuther Festspiele

Camilla Nylund und Klaus Florian Vogt sind die Messlatte schlechthin in Sachen Lohengrin. „Bayreuth braucht mehr Exzellenz“ wäre kein Thema, wenn alles auf dem Grünen Hügel so gut wie diese Ausnahme-Produktion wäre.

Festspielhaus Bayreuth, Bayreuther Festspiele, 14. August 2022

Lohengrin
Musik und Libretto von Richard Wagner

von Peter Walter

Was für ein Glück, dass Camilla Nylund auch dieses Jahr wieder in Bayreuth zu hören ist! Niemand singt Wagner weicher, schöner, sanfter als diese Ausnahme-Elsa. „Es gibt ein Glück, das ohne Reu“, das könnte sich genauso gut in den Köpfen der ZuschauerInnen abspielen, wenn sie die verzaubernden Klänge dieser Sopranistin im Festspielhaus hören. Ein Aufzug, der sich sonst eher auf ewig hinzieht, ist viel zu schnell vorbei. Zum Glück singt Elsa ja noch einiges im dritten Teil… „Richard Wagner, Lohengrin
Bayreuther Festspiele, 14. August 2022“
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Beethovens Freiheitsoper begeistert als musikalischer Höhenflug

Foto: Gstaad Festival Orchestra © Andreas Lander

Wolkenturm, Grafenegg, 13. August 2022

Ludwig van Beethoven    Fidelio
Oper in zwei Akten
Konzertante Aufführung

Sinéad Campbell-Wallace, Leonore
Christina Landshammer, Marzelline
Jonas Kaufmann, Florestan
Falck Struckmann, Don Pizarro
Andreas Bauer Kanabas, Rocco
Patrick Grahl, Jaquino
Matthias Winckhler, Don Fernando

Peter Simonischek, Sprecher

Tschechischer Philharmonischer Chor Brünn
Gstaad Festival Orchestra
Jaap van Zweden, Dirigent

von Herbert Hiess

Wenn man sich die regiemäßigen Katastrophen der letzten Zeit (nicht zuletzt im aktuellen Ring von Bayreuth) zu Gemüte führt, muss man froh sein, endlich einmal eine „normale“ Produktion einer der wichtigsten Opern der Musikgeschichte erleben zu können. Hier wurde exemplarisch bewiesen, wie ausdrucksvolle Texte, die von Peter Simonischek gesprochen wurden, diesem Werk weit mehr Dramatik verleihen können als so manch hilflose Regie.

Walter Jens hat mit seinem Werk „Roccos Erzählung“ (1985 erschienen) eine dramaturgische Unterlage, die schon seit längerer Zeit bei konzertanten Aufführungen verwendet wird. Hier in Grafenegg adaptierte Simonischeks Gattin Brigitte Karner die Texte auf ein podiumsgerechtes Format. Letztlich wird mit diesen Texten nicht nur die Dramaturgie der Oper erklärt, sondern sie wirft ein spezielles Bild auf Marzellines Vater Rocco, der nicht zuletzt ein Systemling und Mitläufer war, der seine Tochter für einen Bettel verkauft hätte. Insofern wurde die Partie großartig dargestellt und ebenso großartig gesungen von dem Bassisten Andreas Bauer Kanabas. „Ludwig van Beethoven, Fidelio, konzertante Aufführung
Wolkenturm, Grafenegg, 13. August 2022“
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Daniels vergessene Klassiker 2: Alexander Litvinovsky – Le Grand Cahier (2015)

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Alexander_Litvinovsky.jpg

Kritisieren kann jeder! Aber die Gretchenfrage ist immer die nach Verbesserung. In seiner Anti-Klassiker-Serie hat Daniel Janz bereits 50 Negativ-Beispiele genannt und Klassiker auseinandergenommen, die in aller Munde sind. Doch außer diesen Werken gibt es auch jene, die kaum gespielt werden. Werke, die einst für Aufsehen sorgten und heute unterrepräsentiert oder sogar vergessen sind. Meistens von Komponisten, die Zeit ihres Lebens im Schatten anderer standen. Freuen Sie sich auf Orchesterstücke, die trotz herausragender Eigenschaften zu wenig Beachtung finden.

von Daniel Janz

Krieg – Schrecken, Grauen und Tod. Das sind jedenfalls die Assoziationen, die bei diesem Begriff aktiv werden. Zu oft wird vergessen, dass im Krieg auch Menschen existieren und überleben müssen. Menschen mit Nöten, Wünschen und Hoffnungen an ein Ende all des Schreckens. Diese Hoffnung auf etwas Besseres nicht aus den Augen zu verlieren und immer wieder hochzuhalten stellt sich gerade in solchen Zeiten als regelrechter Kampf eines jeden Individuums heraus. Deshalb soll in diesem Beitrag einmal ein Werk betrachtet werden, das eben genau jenen Spagat versucht: Den Ausdruck von Frieden und Hoffnung inmitten von Krieg und Tod. Die Rede ist von „Le Grand Cahier“ von Alexander Litvinovsky.

Dabei lautet die erste Frage: Wer ist eigentlich Alexander Litvinovsky? Obwohl er nach wie vor rege komponiert, ist in deutschen Medien fast nichts über ihn bekannt. Selbst international lässt sich kaum etwas zu ihm finden. Er gleicht einem Mysterium, was sicher auch damit zusammenhängt, dass sein Geburtsland Weißrussland – die letzte „Diktatur“ Europas – heute selbst aktiv in den größten Kriegskonflikt der letzten Jahrzehnte verwickelt ist. Immerhin klärt EverybodyWiki.com darüber auf, dass der 1962 in Minsk Geborene „zeitgenössische Komponist“ sich der „Rekonstruktion historischer Musikmodelle von Renaissance, Barock, Klassik und Romantik“ widmet, aber auch der Avantgarde gegenüber offen ist. „Daniels vergessene Klassiker Nr 2: Alexander Litvinovsky – Le Grand Cahier (2015)“ weiterlesen