Höchste Zeit sich als Musikliebhaber einmal neu mit der eigenen CD-Sammlung oder der Streaming-Playlist auseinanderzusetzen.
Dabei begegnen einem nicht nur neue oder alte Lieblinge. Einige der so genannten „Klassiker“ kriegt man so oft zu hören, dass sie zu nerven beginnen. Andere haben völlig zu Unrecht den Ruf eines „Meisterwerks“. Es sind natürlich nicht minderwertige Werke, von denen man so übersättigt wird. Diese teilweise sarkastische, teilweise brutal ehrliche Anti-Serie ist jenen Werken gewidmet, die aus Sicht unseres Autors zu viel Beachtung erhalten.
von Daniel Janz
Mozarts Requiem – ein Gigant unter den Orchesterwerken, lange Zeit als eine der besten, wenn nicht sogar DIE beste Komposition des Wolfgang Amadeus bekannt mit Kultstatus und allgemeiner Bekanntheit bis heute. Eine Musik, über die er selber sogar verstarb, sodass sie sein Schüler Süßmayr vollenden musste. Mozarts Tod während der Komposition könnte die Idee wecken, dass der Allmächtige selbst ihn zu sich rief, um diese Musik zu seinem Schwanengesang zu erheben – das ist Stoff, aus dem Legenden gemacht werden. Zu schade nur, dass die Anteile Süßmayrs nicht an Mozart heranreichen. Oder? Zeit, einmal einen Blick drauf zu werfen…
Die Entstehungsgeschichte dieses Requiems liest sich wie ein Drama. Als Mozart den Kompositionsauftrag von Graf Franz von Walsegg erhielt, hatte er sich als neuer Domkapellmeister an St. Stephan in Wien bereits länger mit Sakralmusik auseinandergesetzt. Die Komposition des Requiems kam da nicht nur finanziell gelegen. Überraschend erkrankte Mozart aber schwer und verstarb schließlich am 5. Dezember 1791. Auf Bitten seiner Witwe übernahm zunächst Familienfreund Joseph Eybler die Fertigstellung des zu dem Zeitpunkt unfertigen Werks, strich aber schnell die Segel, sodass der junge Franz Xaver Süßmayr es schließlich vollendete. Nach einigen voreiligen Uraufführungen trat das Werk dann mit der Aufführung unter Auftraggeber Walsegg selbst im Jahr 1793 seinen Siegeszug an. „Daniels Anti-Klassiker 45: Wolfgang Amadeus Mozart – Requiem (1792),
Klassik-begeistert.de“ weiterlesen