Oper und Krieg oder: die Provinz hat zugeschlagen Verdi statt Tschaikowski – Russen dürfen jetzt nicht sein

Foto: Ania Jeruc, Mikheil Sheshaberidze, Chöre, Statisterie / Bild: Xiomara Bender

Sind die St.Galler noch bei Trost? Wie kommen sie dazu, Tschaikowski, den zweifellos bedeutendsten russischen Komponisten des 19. Jahrhunderts, für die Untaten des russischen Autokraten Putin zu bestrafen?

17. St. Galler Festspiele, 24. Juni 2022 PREMIERE

Giovanna d’Arco
Oper von Giuseppe Verdi


von Dr. Charles E. Ritterband

Die idyllische nordostschweizerische Kleinstadt St.Gallen – für viele Jahre meine Heimat – hat einiges zu bieten: Die weltberühmte Kathedrale und die barocke Stiftsbibliothek (Unesco Weltkulturerbe), die illustre Universität (meine Alma Mater), Textil- und Spitzentradition von Weltruf und ein hervorragendes Stadttheater, an dem unter anderem Verdis „Attila“ erstmals nördlich der Alpen aufgeführt wurde. Wenig mehr als eine halbe Autostunde von Bregenz entfernt mit seinen großen Opern auf der Bodenseebühne leistet sich St.Gallen bereits zum 17. Mal jeweils im Juni seine eigenen Opern-Freilichtfestspiele vor der grandiosen Fassade der Kathedrale.

Doch diesen Sommer war etwas anders: Geplant gewesen wäre eigentlich die Aufführung der eher selten inszenierten Tschaikowski-Oper „Die Jungfrau von Orléans“ aus dem Jahr 1879. Doch zwei Monate vor der Premiere haben die St.Galler die russische durch die italienische Oper „Giovanna d’Arco“ von Verdi ersetzt, welche sich demselben Thema widmet: dem Befreiungskampf der Franzosen gegen die Engländer im Hundertjährigen Krieg gegen die englische Besetzungsmacht unter Führung der 17jährigen, jungfräulichen Ioanna, „Jeanne d’Arc“. „17. St.Galler Festspiele, Giuseppe Verdi, „Giovanna d’Arco“
24. Juni 2022 PREMIERE“
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Wenn das Wetter dem Sommerfestival gnädig ist!

© Studio Iris – Grafenegg Kulturbetriebsges.m.b.H.

Schade, dass sang- und klanglos zwei Nummern einfach nicht gespielt wurden; so hätte beispielsweise die Trompeterin Selina Ott bei Dulcamaras Arie „Udite, o rustici“ das Trompetensolo locker spielen können. Und das Duett Zerlina-Don Giovanni aus Mozarts gleichnamiger Oper wäre beiden Sängern mehr als „auf den Leib geschrieben“ gewesen. Schade um diese verpassten Gelegenheiten!

Grafenegg, Wolkenturm, 24. Juni 2022

Werke von Leonard Bernstein, Wolfgang A. Mozart, Gioachino Rossini, Vladimir Peskin, Charles Gounod

Solisten: Marlis Petersen, Erwin Schrott, Selina Ott

Tonkünstler Orchester Niederösterreich
Yutaka Sado, Dirigent

von Herbert Hiess

Mit dieser Sommernachtsgala 2022 begann das 15. Jahr des musikalischen Sommerreigens in der fantastischen Location Grafenegg, wo schon allein der Wolkenturm als „Open-Air-Bühne“, das Auditorium und das Schloss ein gebäudemäßiges Gesamtkunstwerk bilden.

Im Übrigen hörte man bei den einleitenden Worten von Landeshauptfrau Mikl-Leitner und Intendanten Buchbinder, dass aktuell die Reitschule (das war früher beim Schloss der Konzertsaal) umgebaut wird und danach als „Rudolf-Buchbinder-Saal“ eingeweiht wird.

Die Sommernachtsgala ist hier im Weinviertel immer ein Kultur- und Society-Event; hier lassen sich immer viele Prominente (und die sich dafür halten), Politiker und Kulturverantwortliche blicken, photographieren und hofieren.

Dieses Mal war es leider viel mehr ein Society-Ereignis als ein Kultur-Ereignis; da dürfte viel zusammengekommen sein. Einerseits waren die Proben teilweise heftig verregnet und auch für den aktuellen Abend schwebte immer das Damoklesschwert der Gewitterwolken über dem Wolkenturm. Aber das schöne Wetter hatte durchgehalten und somit stand der reibungslosen Abwicklung des Programmes nichts mehr im Wege. „Tonkünstler Orchester Niederösterreich Yutaka Sado, Dirigent
Grafenegg, Wolkenturm, 24. Juni 2022“
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Die SAMSTAG-PRESSE – 25. JUNI 2022

Foto: Jolanta Lada 2005 vor dem Johann-Sebastian-Bach-Denkmal in Leipzig.

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Die SAMSTAG-PRESSE – 25. JUNI 2022

Leipzig: FESTTAGE „WAGNER 22“
„Faszinierendes Projekt mit künstlerischen Defiziten zum Auftakt!“
Es ist ein logistisches Meisterwerk, dreizehn Wagner-Opern innerhalb von gut drei Wochen chronologisch aufzuführen. Das stemmt gerade das Team um den scheidenden Intendanten und Generalmusikdirektor Ulf Schirmer –Trotz Corona. Der Anspruch lautet, „….ein weltweit einzigartiges Gesamtkunstwerk…“ sowie drei Wochen Unendlichkeit – Schwelgen – Rausch zu offerieren. Und da wird es schwierig.
MDR.de.Klassik-radio

Bayreuth
Nur noch ein Monat: In Bayreuth sind alle „hochmotiviert“
Roter Teppich, Opernfans aus aller Welt – und dazu gleich fünf Neuinszenierungen: In einem Monat beginnen in Bayreuth die Festspiele. Die Festspielleitung zeigt sich entspannt.
MünchnerAbendzeitung.de

Wien/ Staatsoper
Petra Bohuslav: „Kultur fördert die Kreativität von jungen Menschen“
Ex-Landesrätin Petra Bohuslav will als Geschäftsführerin der Wiener Staatsoper der Jugend die Kultur näherbringen.
Niederösterreichische Nachrichten

Grafenegg
Ein Hauch von Sommer
Das Tonkünstler-Orchester eröffnete am Donnerstag die Freiluft-Saison in Grafenegg.
WienerZeitung.at

Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin: Frauen setzten die Akzente
Die Dirigentin Karina Canellakis leitet beim Rundfunk-Sinfonieorchester ein vielseitiges Programm, Nicola Benedetti beeindruckt in Szymanowskis Violinkonzert.
Tagesspiegel.de

Berlin
„Turandot“ in der Staatsoper: Sterben für eine Marionette
Philipp Stölzl inszeniert Puccinis „Turandot“ an der Staatsoper Unter den Linden mit einer bestechenden Bildidee. Aber ob sie aufgeht?
BerlinerZeitung.de

München
In Hochform
„Tosca“ ist zurück am Gärtnerplatztheater, erstmals mit Ensemble-Mitgliedern in den tragenden Männer-Partien, wie Alexandros Tsilogiannis als Cavaradossi oder Matija Meić als Scarpia.
SueddeutscheZeitung.de

München/Bayerische
„Die Teufel von Loudun“ an der Bayerischen Staatsoper
Polithriller nach wahrer Begebenheit BR-KLASSIK überträgt die Premiere von „Die Teufel von Loudun“ live aus der Bayerischen Staatsoper am Montag, 27. Juni 2022, ab 18:30 Uhr. Im Radio und im Video-Livestream.
BR-Klassik.de

Dirigentin Joana Mallwitz debütiert beim BRSO: Kontrollierte Ekstase
BR-Klassik.de

Dresden
Auftakt der Schostakowitsch Tage mit der Sächsischen Staatskapelle
NeueMusikzeitung/nmz.de

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Das Bundesjugendballett tanzt sich die Seele aus dem Leib

Was für ein Unterschied zur letzten Ballett-Premiere in der Hamburgischen Staatsoper. Während dort in Christopher Wheeldons Wintermärchen mehr oder weniger sinnentleert gehoben, gedreht und gesprungen wurde, gelang Neumeier mit seiner Choreographie der Unsichtbaren eine nachhaltige und psychologisch-emotional beeindruckende tänzerische Interpretation der schwierigen Thematik um Schuld und Vergebung.

Die auftretenden Tänzerinnen und Tänzer: Lormaigne Bockmühl, Justine Cramer, Mirabelle Seymour, Anna Zavalloni, Pepijn Gelderman, Lennard Giesenberg, Thomas Krähenbühl, João Vitor Santana (alle Bundesjugendballett); Raymond Hilbert (Ballettmeister Bundesjugendballett), Ida Stempelmann (Ensemble Hamburg Ballett), Giuseppe Conte (Ballettschule Hamburg Ballett) (Fotos: Internetauftritt Bundesjugendballett; Hamburgische Staatsoper; Programmheft)

Ernst Deutsch Theater, Hamburg, 22. Juni 2022

John Neumeier: Die Unsichtbaren, eine Tanz-Collage

Dr. Ralf Wegner 

Was für ein Unterschied zur letzten Ballett-Premiere in der Hamburgischen Staatsoper. Während dort in Christopher Wheeldons Wintermärchen mehr oder weniger sinnentleert gehoben, gedreht und gesprungen wurde, gelang Neumeier mit seiner Choreographie der Unsichtbaren eine nachhaltige und psychologisch-emotional beeindruckende tänzerische Interpretation der schwierigen Thematik um Schuld und Vergebung.

Bei dem Stück Die Unsichtbaren handelt es sich um ein episodenhaft aufgebautes Bühnenwerk zur Situation des Ausdruckstanzes in den 1920er und 1930er Jahren in Deutschland; Neumeier nennt es Tanz-Collage. Der Text entwickelt sich entlang des Lebens der Tänzerin und Tanzlehrerin Mary Wigman, wunderbar gespielt und gesprochen von Isabella Vértes-Schütter. Immer wieder tauchen Namen anderer, vormals bekannter und berühmter Tänzerinnen und Tänzer mit entsprechenden Tanzszenen auf wie Rudolf von Laban (Lennard Giesenberg), Gret Palucca, die von Ida Stempelmann mit wehendem weißen Gewand grandios getanzt wurde (Choreographie: Raymund Hilbert), Alexander von Swaine (Giuseppe Conte und Pepijn Gelderman) oder Harald Kreutzberg (Choreographie und Tanz Raymond Hilbert).

Einerseits geht es Neumeier mittels sogenannten Stil-Impressionen, wie er es nennt, um Erinnerung an vormalige Größen des Tanzes, andererseits setzt er sich mit der Frage auseinander, wie hätte man sich selbst in einem vergleichbaren System verhalten. Nach der Pause wird in einer Anklage- und Verteidigungsrede über Mary Wigman zu Gericht gesessen (Text Ralf Stabel). Sie war weder Parteimitglied, noch hat sie offenbar jemandem geschadet; vorgehalten wird ihr, dass sie nicht wie andere emigrierte, sondern weiter in Deutschland blieb. Die Frage blieb im Raum, ob wir von heutigen Künstlern erwarten dürfen, dass sie sich derzeit gegen ihr kriegstreiberisches Regime stellen und die daraus folgenden Konsequenzen tragen? Oder, haben wir etwas dagegen getan, dass der Tänzer Alexander von Swaine bis weit in unsere Zeit hinein als vorbestraft galt, weil er in den 1930er Jahren wegen gleichgeschlechtlicher Handlungen ins Gefängnis kam? „John Neumeier: Die Unsichtbaren, eine Tanz-Collage
Ernst Deutsch Theater, Hamburg, 22. Juni 2022“
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Die FREITAG-PRESSE – 24. JUNI 2022

Foto: Grafenegg Wolkenturm © Klaus Vyhnalek

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Die FREITAG-PRESSE – 24. JUNI 2022

Grafenegg
Grafenegg startet in hochkarätigen Sommer
Am Donnerstag und Freitag wird der Grafenegger Konzertsommer im Wolkenturm mit der traditionellen Sommernachtsgala eröffnet. Zu hören und zu sehen sind gemeinsam mit den Tonkünstlern dabei etwa Sopranistin Marlis Petersen oder Bassbariton Erwin Schrott.
https://noe.orf.at/stories/3161864/

Salzburg
Salzburger Festspiele erweitern ihre Häuser um 335 Millionen Euro
Der Generalplaner steht nach Wettbewerb fest: Sanierung und Erweiterung der Festspielhäuser bis 2030 um 11.000 Quadratmeter.
WienerZeitung.at

Salzburger Festspielhäuser werden zur „eierlegenden Wollmilchsau“
Die Sanierung des Festspielbezirks soll 2024 nach den Plänen des Wiener Büros Jabornegg & Palffy
DerStandard.at.story

Wien/ Festwochen
Trenklers Tratsch: Polit- und Ethnokitsch in der Festwochen-Badehütte
Die Wiener Festwochen boten deutlich weniger Karten als früher an. Wie viele verkauft wurden, verschweigt man. Warum wohl?
Kurier.at

Mahler-Forum: Vom Nutzen eines eigenen Zimmers
„A Room of One“s Own“: Das 2. „Mahler Forum für Musik und Gesellschaft“ widmet sich dem kreativen Rückzug von der Welt.
Kleine Zeitung.at

Gmunden
Festwocheneröffnung: Jubiläumsgala anlässlich „150 Jahre Stadttheater Gmunden“
Tipps.at

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Sommereggers Klassikwelt 141: Die unvergessliche Elfride Trötschel

Foto: https://www.discogs.com

von Peter Sommeregger

Bereits 64 Jahre liegt der Tod der Dresdner Sopranistin Elfride Trötschel zurück, weit länger, als ihr Leben dauerte. Dass diese Ausnahmesängerin bis heute nicht vergessen ist, und ihr Name gleichsam als Synonym für lyrische Gesangskultur gilt, versteht sofort, wer auch nur eine ihrer Aufnahmen hört. Der reine, schlackenlose Klang dieser Stimme ist einzigartig.

Vom Schicksal gut bestrahlt war die am 22. Dezember 1913 in Dresden geborene Tochter eines Musiklehrers aber nicht. Bereits mit neun Jahren wird sie zur Vollwaise, gerät in schlechte Hände und findet erst bei neuen Pflegeeltern ein liebevolles Zuhause. Ihr musikalisches Talent wird erkannt, an der Dresdner Musikhochschule wird sie erst zur Chorsängerin, später auch als Solistin ausgebildet. Bereits 1933, mit gerade einmal 20 Jahren engagierte Karl Böhm sie an die Dresdner Staatsoper, wo sie anfangs im lyrischen Fach eingesetzt wurde, aber über die Zeit auch jugendlich dramatische Partien übernahm. Bis zum Jahr 1950 blieb sie Ensemblemitglied in Dresden, ab 1950/51 war sie an der Berliner Staatsoper engagiert, wechselte aber bereits 1951 an die Westberliner Städtische Oper. Bereits seit 1947 hatte sie einen Gastvertrag mit Walter Felsensteins Komischer Oper Berlin. „Sommereggers Klassikwelt 141: Die unvergessliche Elfride Trötschel
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Die DONNERSTAG-PRESSE – 23. JUNI 2022

Foto: Youtube

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Wien
Ioan Holender: „Die Oper steht auf wackligen Beinen“ (Bezahlartikel)
Der Ex-Staatsopernchef diskutierte mit Wilhelm Sinkovicz über die gefährdete Zukunft der Kunstform Oper – und über die „Diktatur der Regisseure“. „Man ist auf dem besten Weg, die Existenz der Oper schwer zu gefährden.“ Zu dieser Conclusio kam der ehemalige Staatsoperndirektor Ioan Holender, als er auf Einladung der „Presse“ mit Klassik-Kritiker Wilhelm Sinkovicz im Theatermuseum über die Frage „Hat die Oper Zukunft?“ diskutierte
DiePresse.com

Wien
Kammersänger Kurt Equiluz mit 93 Jahren verstorben
Oratorien-Tenor und Staatsopern-Solist auch als Lehrer prägend.
Kurier.at

Kurt Equiluz mit 93 Jahren verstorben
Der Oratorien-Tenor und Staatsopernsolist war auch als Lehrer tätig.
WienerZeitung.at

Wien/ Staatsoper
Ein Operndilemma mit betörendem Ende
Was ist wichtiger in der Oper: Der Text oder die Musik? In Richard Strauss‘ so intellektuellem wie emotionalem Werk „Capriccio“ über diesen Wettstreit siegen die Töne.
DiePresse.com

Brixen/ Hofburg
Genius Weber: Bei den Brixen Classics schöpft man aus dem Vollen
m die Wette singen mit der Amsel. Wer bei den Brixen Classics eine Opernvorstellung besucht, dem präsentiert man zwar nicht die vollständige Oper, dafür aber Sänger von Weltklasseformat und ein einzigartiges Naturschauspiel vor atemberaubender Kulisse. Der Ort: Der Innenhof der Hofburg in Brixen.
Von Jürgen Pathy
Klassik-begeistert.de

München
Die Teufel von Loudun“ in München. Exorzismus auf der Bühne
Im Fokus der Oper „Die Teufel von Loudun“ stehen erotische Fantasien einer Nonne und Ausschweifungen eines Priesters. Daraus entsteht eine Gemengelage, die sogar einen Exorzismus nach sich zieht – Teufelsaustreibung. Unter Folter bereut der Pfarrer seinen Lebenswandel, legt aber kein Geständnis im Sinne der Anklage ab und stirbt schließlich auf dem Scheiterhaufen – als Opfer einer politischen Intrige. Im Rahmen der Münchner Opernfestspiele kommt das Pendereckis radikales Werk nun auf die Bühne der Bayerischen Staatsoper. Premiere ist am 27. Juni. BR-KLASSIK überträgt live.
BR-Klassik.de

Berlin
Benefizkonzert für die UNO-Flüchtlingshilfe: Barenboim überrascht schon wieder
Daniel Barenboim tritt im Boulez Saal als Pianist auf – zusammen mit seinem Sohn Michael und Musikern des West-Eastern Divan Orchestra
Tagesspiegel.de

Wien
Theater an der Wien: Talenteschmiede „Jet“ besingt ihr eigenes Ende
Ein letzter Abend des jungen Ensembles fand jetzt in der Kammeroper statt
DerStandard.at.story

Selten gehörtes Englisches Liedgut
Die drei Komponisten, deren Liederzyklen auf dieser CD vertreten sind, gehören einer Generation an. Alle sind gegen Ende des 19. Jahrhunderts geboren.
Von Peter Sommeregger
Klasssik-begeistert.de

CD-Renzension
Ein beschwingtes Spätwerk Meyerbeers
Giacomo Meyerbeer
L’Étoile du Nord
Von Peter Sommeregger
Klassik-begeistert.de

Der, der Wien überall hinbringt
Kulturmanager Daniel Serafin erzählt im Interview, warum der New Yorker den Wiener Opernball überholt hat.
WienerZeitung.at „Die DONNERSTAG-PRESSE – 23. JUNI 2022“ weiterlesen

Die MITTWOCH-PRESSE – 22. JUNI 2022

Foto: Maria Bengtsson, Adrian Eröd © Pöhn / Staatsoper

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Die MITTWOCH-PRESSE – 22. JUNI 2022

Wien/ Staatsoper
Spiegelgefecht in einer Welt von Gestern
Richard Strauss’ „Capriccio“ an der Staatsoper: gut besetzt, schlecht besucht.
WienerZeitung.at

Als wäre Strauss noch am Leben: „Capriccio“ an der Wiener Staatsoper
Richard Strauss“ Konversationsstück spielten die Orchestermitglieder wie ein spontanes Hauskonzert. Tiefe Verbundenheit und fabelhafter Gesang!
DerStandard.at

Berlin
Die Berliner Philharmoniker in der Waldbühne. Ein russischer Abend zum Saisonabschluss
BR-Klassik.de

Dresden
Habemus Gatti
Die Sächsische Staatskapelle Dresden wählt Daniele Gatti zum neuen Chefdirigenten
https://www.musik-in-dresden.de/2022/06/21/habemus-gatti/

Daniele Gatti wird Chef in Dresden
Der Christian-Thielemann-Nachfolger wurde 2018 als Concertgebouw-Chef entlassen.
WienerZeitung.at

Sächsische Staatskapelle wählte Daniele Gatti zum Chefdirigenten
Daniele Gatti, beim Concertgebouw-Orchester wegen Vorwürfen sexueller Belästigung gefeuert, soll Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle werden
Kurier.at

Daniele Gatti: Gespür für den besonderen Klang
Sueddeutsche Zeitung.at

Nürnberg
Der Mörder ist unter uns
Am Staatstheater Nürnberg inszeniert Tilman Knabe Benjamin Brittens Oper „Peter Grimes“ mit unmissverständlicher Härte.
SueddeutscheZeitung.de

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Selten gehörtes Englisches Liedgut

CD-Rezension:

Never such Innocence
ENGLISH SONG

Benjamin Hewat-Craw,  Bariton
Yuhao Guo,  Piano

Ars 38610

von Peter Sommeregger

 Die drei Komponisten, deren Liederzyklen auf dieser CD vertreten sind, gehören einer Generation an. Alle sind gegen Ende des 19. Jahrhunderts geboren. Der erfolgreichste von ihnen, Ralph Vaughan Williams, erreichte ein hohes Lebensalter. George Butterworth hingegen fiel im Alter von 31 Jahren in einer Schlacht an der Somme. Auch der dritte der Komponisten, Ivor Bertie  Gurney, wurde indirekt ein Opfer des ersten Weltkriegs, er verbrachte die letzten 15 Jahre seines Lebens in der Psychiatrie.

Die Zyklen entstanden alle in den Jahren vor dem ersten Weltkrieg, die der Bariton Hewat-Craw als die Zeit vor dem Verlust der Unschuld bezeichnet. Obwohl auch der Beginn des 20. Jahrhunderts keineswegs frei von großen Problemen war, erscheint doch rückwirkend betrachtet der erste Weltkrieg als Beginn von Ereignissen, die weltweit Furchtbares, auch in den Seelen der Menschen, anrichteten. „CD-Rezension: Never such Innocence, English Song, Benjamin Hewat-Craw  Bariton, Yuhao Guo  Piano
klassik-begeistert.de“
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Genius Weber: Bei den Brixen Classics schöpft man aus dem Vollen

Foto: Brixen Classics 2022 © Brixen Tourismus / Marko Paunović

Brixen, Hofburg, 17. Juni 2022

Der Freischütz, Carl Maria von Weber

von Jürgen Pathy

Um die Wette singen mit der Amsel. Wer bei den Brixen Classics eine Opernvorstellung besucht, dem präsentiert man zwar nicht die vollständige Oper, dafür aber Sänger von Weltklasseformat und ein einzigartiges Naturschauspiel vor atemberaubender Kulisse. Der Ort: Der Innenhof der Hofburg in Brixen, der mit Hilfe von Lichtprojektionen märchenhaft in die Szene einbezogen wird. Das Werk: Carl Maria von Webers „Der Freischütz“ – gekürzt auf eine Art „Best of“. Halbszenisch dargeboten, mit zwei Erzählern, die den Strang der Geschichte vorantreiben. Zweisprachig natürlich – deutsch und italienisch –, immerhin befinden wir uns in Südtirol.

Klassikstars bei den Brixen Classics

Dass man dabei nicht nur sprichwörtlich aus dem Vollen schöpft, sondern auch in der Tat, ist dem künstlerischen Leiter Tim Decker zu verdanken. Der Bayreuther, der im Frankfurter Raum aufgewachsen ist, pflegt beste Verbindungen zur Klassikszene. Dadurch ist es ihm gelungen, Weltstars nach Brixen zu laden.

Zugpferd dieser Produktion: Wagnerveteran Michael Volle, der bereits an allen wichtigen Häusern dieser Welt gesungen hat. Wiener Staatsoper, Bayreuther Festspielhaus oder Met. Überall ist Volle gern gesehener Gast, wenn es darum geht, seine Partien aufgrund profunder Kenntnisse der musikdramaturgischen Gestaltung zu Leben zu erwecken.

Bei den Brixen Classics gibt Volle den Kaspar. Eine Partie, die in der Tessitura eines Basses oder auch Bassbaritons angesiedelt ist. Auch wenn der gebürtige Freudenstädter im tiefen Register nicht immer bis zum Kern vordringt, tendiert der Rest der Interpretation schon stark in Richtung Weltklasse. „Das war phantastisch“, bestätigt eine Konzertbesucherin rechts neben mir.

Foto: Michael Volle © Gisela Schenker

Was Volle vor allem auszeichnet, ist seine innere Durchdringung der Partie. Das Dämonische, das Hinterlistige, das Dramatische dieser Partie. Das alles präsentiert Volle mit einer enormen Textverständlichkeit und über weite Strecken mit Durchschlagskraft und Virilität. Dabei verliert Volle niemals auch nur einen Augenblick die gestalterischen Kräfte seiner geschmeidigen Stimme aus den Augen.

„Der Freischütz, Carl Maria von Weber
Brixen, Hofburg, 17. Juni 2022“
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