Ladas Klassikwelt 53: Die singende Weltreise mit Telemann

von Jolanta Łada-Zielke

Die Pandemie verbreitet sich immer mehr, ein neuer „Lock down“ fängt gerade an, und Reiseeinschränkungen wurden eingeführt. Was bleibt für uns Musikliebhaber, wenn nicht musikalische Reisen in Zeit und Raum? Mit Georg Philipp Telemann können wir sogar eine Weltreise unternehmen. Er vertonte 36 geografische Lieder, die am 30. Oktober 1708 in Hildesheim ihre Uraufführung hatten. Aus den Texten des Dichters Johann Christoph Losius können wir lernen, wie Europa und die Welt um die Wende des 18. Jahrhunderts aussahen.

Die Lieder wurden im Barockstil nach italienischen und französischen Mustern für eine Solostimme mit Begleitung komponiert. Sie haben einen einfachen, nicht sehr virtuosen Charakter, da sie für Schüler des Andreanum Gymnasiums in Hildesheim zum Singen gedacht waren. Der Schulleiter des Gymnasiums, Johann Christoph Losius (1655-1732), war ein Dichter mit dem Ehrentitel Poeta Laureatus *. Er schrieb Gedichte und Theaterstücke, die auf der Bühne des Gymnasiums aufgeführt wurden. Er wählte den begabtesten Schüler Georg Philipp Telemann (1681-1767), um die Musik für seine „Singende Geographie“ zu komponieren. „Ladas Klassikwelt 53, Die singende Weltreise mit Telemann
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Ein Licht in unsere Dunkelheit – Händels "Messias" als CD-Einspielung unter Justin Doyle

Foto: RIAS Kammerchor Berlin © Matthias Heyde

CD-Besprechung: Georg Friedrich Händel, Der Messias

RIAS Kammerchor
Akademie für Alte Musik Berlin
Justin Doyle, Dirigent

von Gabriel Pech

Ich will nicht darüber schreiben, wie gerade alles den Bach hinuntergeht. Ich will nicht darüber schreiben, wie ausgesprochen schlecht die momentane Situation für so viele ist. Wie schlecht es auch den Menschen geht, die diesen Blog beschäftigen: Kulturschaffende auf allen Seiten der Bühne. Denn, dass denen langsam aber sicher die Puste ausgeht, wissen hoffentlich schon alle. Stattdessen möchte ich berichten, wie in die Welt gerade ein Licht hineinscheint: Es gibt einen neuen Messiah! „CD-Besprechung: Georg Friedrich Händel, Der Messias, RIAS Kammerchor, Akademie für Alte Musik Berlin, Justin Doyle“ weiterlesen

Das letzte Konzert und was für eines! Petrenko und die Berliner Philharmoniker

Philharmonie Berlin, 31. Oktober 2020, 11 Uhr
Berliner Philharmoniker
Leitung: Kirill Petrenko
Foto: Kirill Petrenko (c)

Andrew Norman: Sabina. Fassung für Streichorchester (Auftragswerk der Stiftung Berliner Philharmoniker)
Richard Strauss: Metamorphosen
Dmitri Schostakowitsch: Symphonie Nr. 9 op.70

von Kirsten Liese

Die Berliner Philharmonie bietet einen traurigen Anblick an diesem Vormittag. Garderoben und Foyer-Buffets sind geschlossen, die Stimmung im Saal, in dem rund 600 Zuschauer nur die Hälfte der verfügbaren Sitzplätze einnehmen, wirkt gedrückt. Jeder weiß, dieses Konzert könnte nicht nur bis Ende November, sondern auf unabsehbare Zeit das letzte sein. Mit den Berliner Philharmonikern und überhaupt.

Aber kaum sind die Musikerinnen und Musiker und ihr Chefdirigent Kirill Petrenko der Reihe nach aufgetreten, hellt sich der graue, verregnete Vormittag schon deutlich auf. Mit dem für ihn typischen verschmitzten Lächeln und erkennbar in freudiger Erwartung auf das Programm besteigt Petrenko das Podium. „Berliner Philharmoniker, Kirill Petrenko
Philharmonie Berlin, 31. Oktober, 11 Uhr“
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Die SONNTAG-PRESSE – 1. NOVEMBER 2020

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die SONNTAG-PRESSE – 1. NOVEMBER 2020

Foto: Andris Nelsons, Von FloSch – Eigenes Werk (eigenes Bild), CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=120147

München
Andris Nelsons im Gasteig: Die Richtigen kommen zusammen
Andris Nelsons und die Philharmoniker mit Debussy, Beethoven und Wagner im Gasteig.
Münchner Abendzeitung

Kirill Petrenko mit flexibler Programmgestaltung
Man ist in diesen besonderen Zeiten froh über jedes Konzert, das stattfinden kann. Um die jeweilige Dauer von maximal 90 Minuten und eine vertretbare Orchesterstärke nicht zu überschreiten, muss da und dort das Programm verändert werden. So geschehen beim jüngsten Konzert der Berliner Philharmoniker unter Kirill Petrenko.
Peter Sommeregger berichtet aus der Berliner Philharmonie
Klassik-begeistert.de

Hamburg
Tschaikowski molto elegante in Hamburg
Zwei der genialsten Werke Tschaikowskis an einem Abend. Noch ein Mal schöne Musik vor dem Lockdown. Und in neun Monaten dreimal dasselbe Stück hören; in welchem Konzertsaal ist das schon möglich?
Johannes Karl Fischer berichtet aus der Elbphilharmonie Hamburg
Klassik-begeistert

Testen Sie Ihr Wissen im Klassik-Quiz: Folge 12
Corona, Corona, Corona – Sie können es wahrscheinlich längst nicht mehr hören. Verständlich. Allerdings bieten Krankheiten natürlich auch vielfältige Bezugspunkte zur Klassischen Musik. Glauben Sie nicht? Dann starten Sie doch mal die aktuelle, zwölfte Ausgabe unseres Quiz. Viel Erfolg – und bleiben Sie gesund!
Guido Marquardt testet Ihr Klassikwissen
https://klassik-begeistert.de/das-klassik-quiz-folge-12/

München/ Bayerische Staatsoper
„Die Vögel“ von Walter Braunfels. Premiere in Staatsoper-TV
Erste Eindrücke von Tim Theo Tinn
www.onlinemerker.com

Österreich
Zweiter Lockdown ab Dienstag: Keine Veranstaltungen, Schulen bleiben offen, Ausgangsbeschränkungen
Der Standard

Der Lockdown auf einen Blick. Was ist erlaubt, und was nicht?
Theater/ Museen geschlossen
Sämtliche Freizeiteinrichtungen wie Fitnessstudios, Hallenbäder, Museen, Kinos oder Tierparks werden geschlossen.
https://www.salzburg24.at/news/oesterreich/der-lockdown-auf-einen-blick-94969672

Eine Auffassung, der ich mich anschließe. Solidarität, so schmerzhaft es auch ist
Es war zu ahnen und trotzdem haben wir den ganzen Tag die Daumen gedrückt und als Mantra vor uns hingemurmelt: „Nicht die Theater, bitte schließt nicht die Theater (und Konzerthäuser)! Das trifft die Falschen!“ Und als die Entscheidung dann raus war, wollte man sich sofort dem gerade veröffentlichten Offenen Brief der Leitung des Staatstheaters Mainz anschließen (hier zu lesen. Aber mit ein bisschen Distanz zu sich selbst als Opernfreund kann man erkennen: Die erste emotionale Reaktion liegt neben der Spur.
https://festspiele-forum.de/index.php?thread/1371-corona-virus/&pageNo=146

CoV-Verschärfungen: Kulturszene verbündet sich
Noch ist offen, welche Maßnahmen und Verschärfungen die Bundesregierung im Kampf gegen die steigenden Covid-19-Infektionen im Detail präsentieren wird. Die steirische Kulturszene ruft nun gemeinsam zur existentiellen Absicherung und Zusammenhalt auf.
https://steiermark.orf.at/stories/3073812/

Auftakt Wien Modern: „Kultur ist gewollt und gebraucht“
Wiener Zeitung

Deutschland
Kulturbetriebe vor der Schließung
Musik und Kunst bis zur letzten Minute – und viel Frust
https://www.mdr.de/sachsen/corona-schutzverordnung-kultur-schliessung-100.html

Wie die Musikszene auf den November-Lockdown reagiert „Wütend zu sein, ist richtig“
BR-Klassik.de

Kultur kritisiert Lockdown Lockdown? Knockdown!
Privattheater, Freie Szene, Philharmoniker und selbst die Kulturstaatsministerin: Am Tag nach der Entscheidung formieren sich Kritik und Forderungen.
https://www.der-neue-merker.at/aktuelles.php

Berlin
Der BER hat als „schräger Ort“ auch Kulturschaffende angeregt
Das Flughafenprojekt in Schönefeld diente als Inspiration für eine Oper, eine Uhr und den Wowi-Joker.
Berliner Zeitung

München
Stephan Braunfels über „Die Vögel“ im Nationaltheater
Stephan Braunfels über die Oper „Die Vögel“ seines Großvaters, die am Samstag im Nationaltheater als letzte Vorstellung vor dem Lockdown herauskommt.
Münchner Abendzeitung „Die SONNTAG-PRESSE – 1. NOVEMBER 2020“ weiterlesen

Der Schlauberger 23: Lassen Sie sich nichts versalzen – Gendern für Einsteiger

Tritt den Sprachpanschern ordentlich auf die Füße! Gern auch unordentlich. Der Journalist und Sprachpurist Reinhard Berger wird unsere Kultur nicht retten, aber er hat einen Mordsspaß daran, „Wichtigtuer und Langweiler und Modesklaven vorzuführen“. Seine satirische Kolumne hat er „Der Schlauberger“ genannt.

von Reinhard Berger

Der Fortschritt ist unaufhaltsam: Eine hessische Stadt will für ihre Verwaltung eine gendergerechte Sprache einführen. Damit soll, so lautet eine der Begründungen, die Frau sichtbar werden.

Die Straßenverkehrsordnung macht uns vor, wie das geht. Statt „Fußgänger“ heißt es darin nun „die zu Fuß Gehenden“. Da wird die Frau deutlich sichtbar. Und statt „Wähler“ könnte es in Kassel „Wählende“ heißen. Frau – sichtbar – sehr gut. „Der Schlauberger 23: Lassen Sie sich nichts versalzen – Gendern für Einsteiger
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Testen Sie Ihr Wissen im Klassik-Quiz: Folge 12

Foto: PIRO4D auf Pixabay

Corona, Corona, Corona – Sie können es wahrscheinlich längst nicht mehr hören. Verständlich. Allerdings bieten Krankheiten natürlich auch vielfältige Bezugspunkte zur Klassischen Musik. Glauben Sie nicht? Dann starten Sie doch mal die aktuelle, zwölfte Ausgabe unseres Quiz. Viel Erfolg – und bleiben Sie gesund!

Klassik-begeistert-Autor und Top-Quizzer Guido Marquardt stellt Ihnen jeden Samstag fünf Quizfragen aus der Welt der Klassischen Musik – als offene Fragen, ohne Multiple-Choice-Optionen. „Das Klassik-Quiz: Folge 12“ weiterlesen

Kirill Petrenko mit flexibler Programmgestaltung

Foto: Kirill Petrenko. © Monika Rittershaus

„Am Tag vor dem Konzert wird bereits der neue Lockdown angekündigt und man verlässt die Philharmonie wehmütig im Bewusstsein, vielleicht das letzte Konzert für längere Zeit genossen zu haben.“

Philharmonie Berlin, 29. Oktober 2020

Berliner Philharmoniker
Dirigent: Kirill Petrenko

Andrew Norman
Sabina Fassung für Streichorchester

Richard Strauss
Metamorphosen

Dmitri Schostakowitsch
Symphonie Nr.9 Es-Dur op.70

von Peter Sommeregger

Man ist in diesen besonderen Zeiten froh über jedes Konzert, das stattfinden kann. Um die jeweilige Dauer von maximal 90 Minuten und eine vertretbare Orchesterstärke nicht zu überschreiten, muss da und dort das Programm verändert werden. So geschehen beim jüngsten Konzert der Berliner Philharmoniker unter Kirill Petrenko. „Berliner Philharmoniker, Kirill Petrenko,
Philharmonie Berlin, 29. Oktober 2020“
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Tschaikowski molto elegante in Hamburg

So, dann verabschiede ich mich mal für ein Weilchen von der Elbphilharmonie. So sehr ich davon überzeugt bin, dass Klassikkonzerte nicht wesentlich zur Ausbreitung des Coronavirus beitragen, so sehr halte ich die neuesten Maßnahmen für absolut notwendig, eigentlich völlig unzureichend. Hoffentlich bis bald, liebe Elphi!

Foto: © Thies Rätzke

Elbphilharmonie Hamburg, 29. Oktober 2020

Julian Rachlin, Violine
Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen
Jérémie Rhorer, Dirigent

Pjotr Iljitsch Tschaikowski: Streicherserenade op. 48 und Violinkonzert op. 35

von Johannes Karl Fischer

Zwei der genialsten Werke Tschaikowskis an einem Abend. Noch ein Mal schöne Musik vor dem Lockdown. Und in neun Monaten dreimal dasselbe Stück hören; in welchem Konzertsaal ist das schon möglich? „Julian Rachlin, Jérémie Rhorer, Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen,
Elbphilharmonie Hamburg, 29. Oktober 2020“
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Die SAMSTAG-PRESSE – 31. OKTOBER 2020

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die SAMSTAG-PRESSE – 31. OKTOBER 2020

Foto: Kirill Petrenko (c)

Kultureinrichtungen schließen – Ensembles protestieren: „Wir müssen spielen!“
Monatelang haben sie sich bemüht, Hygienekonzepte zu entwickeln, um das Ansteckungsrisiko der Besucher mit dem Coronavirus zu minimieren. Trotzdem müssen ab Montag alle Kultureinrichtugen in Deutschland schließen. Ein völlig falsches Signal, wie die Theaterensembles in München finden.
BR-Klassik.de

Deutschland
Muss die Kunst jetzt Ruhe geben?
Die Schließungen kamen nicht überraschend, die Wut ist trotzdem groß. Hygienekonzepte waren sorgfältig erarbeitet worden, und die Frage steht im Raum: Besteht trotzdem die Gefahr einer Covid-Ansteckung im Publikum? Die Meinungen gehen auseinander – auch bei BR-KLASSIK: Kathrin Hasselbeck und Bernhard Neuhoff kommentieren.
BR-Klassik.de

Kirill Petrenko und die Berliner Philharmoniker Wird alles gut?
Die Berliner Philharmoniker und Kirill Petrenko spielen ihr letztes Programm vor dem erneuten Lockdown mit Werken von Strauss, Schostakowitsch und Norman

Tagesspiegel

Lieses Klassikwelt 59: Theater-Schließungen – es reicht!
Nun erleben wir also doch noch einen zweiten Lockdown oder „Schockdown“, wie die B.Z. titelte. Vorerst für vier Wochen, aber wer weiß schon, wie es weitergeht. Lange braucht es ohnehin nicht, um den schon angeschlagenen Opernhäusern, Theatern und Kinos den Todesstoß zu versetzen. Seit vielen Monaten ist allerorten nur wenig Publikum zugelassen, mithin konnten nicht die Einnahmen erwirtschaftet werden, die es braucht, um die Betriebe langfristig zu sichern. Der Ernst der Lage wird vielen Betroffenen der Branche wohl jetzt erst so richtig klar. Brav und folgsam haben sie die Corona-Auflagen befolgt, die ihnen auferlegt wurden, ihre Kreativität in umfassende sogenannte Hygienekonzepte investiert, wegen Abstandsregeln ganze Sitzreihen abgesperrt, Desinfektionsständer aufgebaut, zur Kontaktnachverfolgung Formulare mit Stiften ausgelegt, ihrem Publikum Masken verordnet, zunächst nur bis zum Erreichen das Sitzplatzes, dann sogar für die gesamten Vorführungen. Das Publikum hat ohne das geringste Aufmucken mitgespielt, bereitwillig Maske getragen, sogar für eine so lange Aufführung wie „Die Walküre“ an der Deutschen Oper Berlin. Nicht minder tapfer arrangierten sich Künstlerinnen und Künstler mit dem traurigen Anblick von halbleeren oder noch leereren Räumen und trösteten sich in Demut und Bescheidenheit damit, dass es überhaupt irgendwie weitergeht.
Klassik-begeistert

Österreich
Kommt der Lockdown? Kulturszene in „großer Sorge“ und für Klarheit
Der KURIER hat in allen Kultursparten nachgefragt, wie die Situation in der Coronavirus-Krise für die nächsten Wochen und Monate eingeschätzt wird.
Kurier

Staatsministerin Grütters über November-Shutdown: „Für die Kultur eine echte Katastrophe“
Als Korrektiv sei die Kultur „natürlich systemrelevant“, sagt die zuständige Staatsministerin Monika Grütters. Dennoch wirbt sie um Verständnis für die Corona-Maßnahmen – und drängt auf zügige Hilfen.
Der Spiegel

München
Kevin Conners: Ein Tag während Covid-19

Ensemblemitglied Kevin Conners beschreibt einen Tag in seinem Leben während Covid-19: den 27. Oktober 2020.
Blog Bayerische Staatsoper

Schweitzers Klassikwelt 18: Ljubomir Pantscheff, der Mensch – Teil 3
In den zwei bisherigen Folgen konnten wir staunen, welch interessantes künstlerisches Leben ein einfaches Ensemblemitglied haben kann. Im letzten Teil arbeiten wir neben den Aufbaujahren der Wiener Staatsoper nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg den Menschen Ljubomir Pantscheff und seine Wesenszüge markanter heraus.Ljubomir Pantscheff von seiner anderen Seite gesehen:
Zum Leidwesen seiner Mutter bahnte sich nichts zwischen Ljuba (Welitsch) und Ljubo an. Die Sängerkollegin war auch sehr kapriziös – und arm wie eine Kirchenmaus. Unser am Anfang nach Beschreibungen noch dürrer junger Mann wurde immer fescher und hatte das „Ideal“ eine reiche Frau mit einer Liebesheirat zu verbinden…
Von Lothar Schweitzer
Klassik-begeistert „Die SAMSTAG-PRESSE – 31. OKTOBER 2020“ weiterlesen

Lieses Klassikwelt 59: Theater-Schließungen – es reicht!

von Kirsten Liese

Foto: Riccardo Muti (Dirigent) © SF / Marco Borrelli

Nun erleben wir also doch noch einen zweiten Lockdown oder „Schockdown“, wie die B.Z. titelte. Vorerst für vier Wochen, aber wer weiß schon, wie es weitergeht. Lange braucht es ohnehin nicht, um den schon angeschlagenen Opernhäusern, Theatern und Kinos den Todesstoß zu versetzen. Seit vielen Monaten ist allerorten nur wenig Publikum zugelassen, mithin konnten nicht die Einnahmen erwirtschaftet werden, die es braucht, um die Betriebe langfristig zu sichern.

Der Ernst der Lage wird vielen Betroffenen der Branche wohl jetzt erst so richtig klar. Brav und folgsam haben sie die Corona-Auflagen befolgt, die ihnen auferlegt wurden, ihre  Kreativität in umfassende sogenannte Hygienekonzepte investiert, wegen Abstandsregeln  ganze Sitzreihen abgesperrt, Desinfektionsständer aufgebaut, zur Kontaktnachverfolgung Formulare mit Stiften ausgelegt, ihrem Publikum Masken verordnet,  zunächst nur bis zum Erreichen das Sitzplatzes, dann sogar für die gesamten Vorführungen. Das Publikum hat ohne das geringste Aufmucken mitgespielt, bereitwillig Maske getragen, sogar für eine so lange Aufführung wie „Die Walküre“ an der Deutschen Oper Berlin.  Nicht minder tapfer arrangierten sich Künstlerinnen und Künstler mit dem traurigen Anblick von halbleeren oder noch leereren Räumen und trösteten sich in Demut und Bescheidenheit damit, dass es überhaupt irgendwie weitergeht. „Lieses Klassikwelt 59: Theater-Schließungen – es reicht!
klassik-begeistert.de“
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