„Covid-19 hat die schwedisch-dänischen Stereotypen auf den Kopf gestellt“
von Dr. Charles E. Ritterband:
Die Corona-Krise hat sämtliche Opernhäuser und Theater weltweit heimgesucht, doch die Arena di Verona hat tapfer eine Sommersaison auf die Beine gestellt. Allerdings mussten szenische Aufführungen auf kommendes Jahr verschoben werden. Namentlich Verdis „Aida“ – der einsame Hit unter sämtlichen Opernspektakeln. Dass der Suezkanal 1869 mit dem Auftragswerk des in Ägypten herrschenden Khediven Ismail Pascha mit Aida eröffnet wurde ist ebenso ein Mythos wie die Eröffnung der „Königlichen Oper“ in Kairo mit „Aida“ im selben Jahr: Das sogenannte Khedivial-Opernhaus wurde zwar mit einer Verdi-Oper eröffnet – es handelte sich allerdings um „Rigoletto“.
Zwei Jahre später erlebte die „Aida“ doch noch – in dem übrigens von einem Schweizer Architekten Giacomo Lepori erbauten – Opernhaus ihre Uraufführung. Die „Aida“ lebt – doch das Kairoer Opernhaus brannte im Oktober 1971, fast genau 100 Jahre nach der Aida-Erstaufführung, bis auf die Grundmauern ab. Erst 1988 wurde auf der Nil-Insel Gezira das neue Opernhaus, ein Geschenk Japans, eröffnet – diesmal allerdings nicht mit einer Oper Verdis, sondern sinnvollerweise mit einer Aufführung aus der traditionellen japanischen Kabuki-Theatertradition. „Ritterbands Klassikwelt 16
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