Sommereggers Klassikwelt  8/2019: Der schwere Gang aufs Podium

Nicht jedem ist es gegeben, wie der über 90-jährige Herbert Blomstedt mit Elan und Schwung das Podium anzusteuern und nach wie vor stehend zu dirigieren. Beim letzten Konzert des großen Bernhard Haitink in der Philharmonie Berlin stieß der betagte Pultstar so deutlich an die Grenzen seiner physischen Belastbarkeit, dass man seinen Rückzug vom Konzertbetrieb wenig später gut nachvollziehen konnte.

von Peter Sommeregger

Ein festes Ritual in den Konzertsälen der Welt besteht darin, dass Dirigenten und Solisten eines Konzertes während des Applauses das Podium und den Saal verlassen, um erst bei anhaltendem Beifall zu weiteren Verbeugungen zurückzukehren. Dieser Vorgang kann sich bei großer Begeisterung des Publikums einige Male wiederholen. „Sommereggers Klassikwelt 8/2019
klassik-begeistert.de“
weiterlesen

Zwei allemal hörenswerte Abende in Berlin und Zürich – die optischen Zutaten hätte man sich schenken sollen

Foto © Herwig Prammer
Staatsoper Unter den Linden, Berlin, 31. Oktober 2019

Alessandro Scarlatti, Il Primo Omicidio
Musikalische Leitung: René Jacobs
Regie, Bühne, Licht,Kostüme: Romeo Castellucci
B’rock Orchestra

Opernhaus Zürich, 3. November 2019
Georg Friedrich Händel, Belshazzar
Musikalische Leitung: Laurence Cummings
Regie: Sebastian Baumgarten
Bühnenbild: Barbara Steiner
Kostüme: Christina Schmitt

von Kirsten Liese

Ohne szenischen Mehrwert

Die Idee, Oratorien szenisch aufzuführen ist nicht ganz neu. Schon ein John Neumeier illustrierte Bachs Passionen mit Ballett-Choreografien, der Regisseur Peter Sellars präsentierte sie zusammen mit Sir Simon Rattle und den Berliner Philharmonikern in halb-szenischen rituellen Inszenierungen. Ich hatte mich weiland daran nicht gestört, aber meines Erachtens brauchte es das ganze Drum und Dran nicht, da die geniale Musik keiner zusätzlichen Reize für das Auge bedarf. „Alessandro Scarlatti, Il Primo Omicidio, Georg Friedrich Händel, Belshazzar
Staatsoper Unter den Linden, Berlin, 31. Oktober 2019, Opernhaus Zürich, 3. November 2019“
weiterlesen

Die DIENSTAG-PRESSE – 5. NOVEMBER 2019

„Lohengrin“ in der Salzburger Felsenreitschule – mit Benjamin Bruns als tollpatschigem Lohengrin und Jacquelyn Wagner als Elsa, die an ihrem Traum scheitert. (c) Anna-Maria Löffelberger

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die DIENSTAG-PRESSE – 5. NOVEMBER 2019

Salzburg
Lohengrin-Premiere: Ein zweischneidiges Ritterschwert
https://www.krone.at/2035271

Abgestürzt ins Heil
Die heidnische Priesterin steckt die christlichen Frommen und Frömmler locker in den Sack. Wenn es Sieger gibt in der tieftraurigen ur-deutschen Märchen-Tragödie Lohengrin, dann die diabolische Seherin Ortrud – und alle Ausführenden in der stupend gelungenen Neuproduktion des Landestheaters.
DrehpunktKultur

„Lohengrin“ in Salzburg: Der Gralsritter als Bruchpilot Bezahlartikel
Das Landestheater zieht mit seiner jüngsten Opernproduktion in die Felsenreitschule, um sich an Wagner zu wagen: „Lohengrin“ stürzt im Festspielbezirk ab.
Die Presse

Berlin
Komische Oper: Aufführung „Jim Knopf“ gleicht Kinobesuch
Berliner Morgenpost

Uraufführung von Elena Kats-Chernins „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ an der Komischen Oper Berlin
Neue Musikzeitung/nmz.de

Hannover
„Salome“ kehrt auf die Bühne zurück – mit Rachel Nicholls als Stargast Bezahlartikel
In der neuen Reihe „Das besondere Debüt“ ist die britische Sopranistin Rachel Nicholls zu Gast an der Staatsoper Hannover – als Titelheldin bei der Wiederaufnahme von Richard Strauss’ Oper „Salome“.
Hannoversche Allgemeine

Vladimir Jurowski und das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin erwärmen die Herzen des Berliner Konzertpublikums
Mit dem gewöhnlich unfreundlichen und tristen Novemberwetter kommt die Zeit, in welcher der Mensch trostbedürftig und besonders empfänglich für spirituelle Musik ist. Wie nur wenige Werke seiner Art ist das Deutsche Requiem von Brahms stets ein Labsal für die Seele. Vielleicht liegt es mit daran, dass es ein deutscher, und damit jedem verständlicher Text ist, den Brahms vertonte. Vor allem aber ist es das musikalische Genie des Komponisten, das dieses Werk zu einem der am häufigsten aufgeführten sakralen Musikstücke gemacht hat.
Peter Sommeregger berichtet aus der Philharmonie Berlin.
Klassik-begeistert

„Die DIENSTAG-PRESSE – 5. NOVEMBER 2019“ weiterlesen

Die Dresdner Erstaufführung von Rossinis »Il viaggio a Reims« glänzt als Farce auf das politische Europa der Gegenwart

Semperoper mit Theaterplatz © Klaus Gigga
Semperoper Dresden,
25. Oktober 2019
Gioachino Rossini, Il viaggio a Reims / Die Reise nach Reims

von Pauline Lehmann

Die erste Premiere in der neuen Spielzeit lässt das politische Musiktheater hochleben. In ihrem Regiedebüt an der Semperoper Dresden updatet Laura Scozzi Gioachino Rossinis »Il viaggio a Reims / Die Reise nach Reims« in eine tagespolitisch aktuelle Version und bringt das einaktige Dramma giocoso als hochbrisante Politsatire im Europäischen Parlament in Brüssel. Zugleich wird die Inszenierung zum Sprachrohr einer politischen Message und übermittelt ein klares Ja zu Europa. „Gioachino Rossini, Il viaggio a Reims / Die Reise nach Reims,
Semperoper Dresden, 25. Oktober 2019“
weiterlesen

Brahms‘ Deutsches Requiem strahlt als Bollwerk gegen die November-Depression

Philharmonie Berlin, © Schirmer
Vladimir Jurowski und das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin erwärmen die Herzen des Berliner Konzertpublikums.

Philharmonie Berlin, 3. November 2019
Heinrich Schütz 
Psalm 84 für achtstimmigen Chor SWV 29
„Die mit Tränen säen“ Motette für fünfstimmigen Chor SWV 378
Johannes Brahms Ein Deutsches Requiem op.45

Maria Bengtsson  Sopran
Matthias Goerne  Bariton
Cantus Domus (Einstudierung Ralf Sochaczewsky)
Chor des jungen Ensembles Berlin (Einstudierung Vinzenz Weissenburger)
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Vladimir Jurowski  Dirigent

von Peter Sommeregger

Mit dem gewöhnlich unfreundlichen und tristen Novemberwetter kommt die Zeit, in welcher der Mensch trostbedürftig und  besonders empfänglich für spirituelle Musik ist. Wie nur wenige Werke seiner Art ist das Deutsche Requiem von Brahms stets ein Labsal für die Seele. Vielleicht liegt es mit daran, dass es ein deutscher, und damit jedem verständlicher Text ist, den Brahms vertonte. Vor allem aber ist es das musikalische Genie des Komponisten, das dieses Werk zu einem der am häufigsten aufgeführten sakralen Musikstücke gemacht hat. „Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Vladimir Jurowski, Johannes Brahms,
Philharmonie Berlin, 3. November 2019 “
weiterlesen

Die MONTAG-PRESSE – 4. NOVEMBER 2019

© Gisela Schober / Getty Images
Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die MONTAG-PRESSE – 4. NOVEMBER 2019

Elbphilharmonie Hamburg, 31. Oktober 2019: Verdi-Requiem, NDR Elbphilharmonie Orchester
Eine Frau sagte nach dem Konzert: „Das Verdi-Requiem ist Nahrung für Herz, Seele und Verstand. Diese Klänge sind nicht von dieser Welt. Ich fühle mich abgeholt, getragen und nach Hause gebracht.“
Klassik-begeistert

Salzburg
Kritik – „Lohengrin“ in Salzburg: Bruchlandung des Glaubens
BR-Klassik

Berlin
Staatsoper Unter den Linden: Purcells charismatische semi-opera King Arthur
Die Barocktage der Berliner Staatsoper sind in vollem Gange. In einer spiel- und sangesfreudigen Besetzung zeigt die Staatsoper Purcells King Arthur in einer witzigen, tiefsinnigen und kurzweiligen Inszenierung von Sven-Eric Bechtolf und Julian Crouch. Im Orchestergraben sorgt René Jacobs mit der Alten Akademie für Musik Berlin für vitalen Biss und wunderbar farbdifferenzierten Punch.
KonzertkritikOpernkritik.berlin „Die MONTAG-PRESSE – 4. NOVEMBER 2019“ weiterlesen

Ritterbands Klassikwelt 4/2019: Mozarts Humor

Der griechisch-russische Dirigent Teodor Currentzis schreibt: „Mozarts Humor ist Punk-Humor“ – was von vielen Mozart-Verehrern nicht wirklich wahrgenommen werde.

von Charles E. Ritterband

Mozarts Humor hatte viele Nuancen: Kindisch (etwa der vierstimmige Kanon „Bona nox! Bist a rechta Ox“ KV 561), mal maliziös, mal selbstironisch. Der griechisch-russische Dirigent Teodor Currentzis schreibt: „Mozarts Humor ist Punk-Humor“ – was von vielen Mozart-Verehrern nicht wirklich wahrgenommen werde. Mozarts Verhalten sei immer exzentrisch gewesen. Die berühmten Bäsle-Briefe („allerliebstes bäsle häsle“) beispielsweise enthalten groben Schabernack und Nonsens bis hin zu derben Fäkalscherzen. „Ritterbands Klassikwelt 4/2019
klassik-begeistert.de“
weiterlesen

Ladas Klassikwelt 5 / 2019: „Ich verstehe unsere Aufgabe als Chorsänger, die Wahrheit unter die Leute zu tragen“

Foto: Barbara Baier © Martin Bursch

Interview mit der Sopranistin und Chorleiterin Barbara Baier

Hallo, liebe Klassik-begeistert-Leser!

Ich habe für Euch ein Gespräch mit Barbara Baier, in Bayreuth geborener Opernsängerin und Gesangspädagogin sowie Leiterin des Chores „Zamir“, geführt. Sie absolvierte ein Gesangsstudium an der Folkwang-Hochschule in Essen, trat als Solistin auf vielen deutschen Bühnen auf, auch in Dortmund, Wuppertal, Bremen und Bayreuth. Etliche Gastverträge hatte sie in Helsinki, St. Moritz, Wien und New York, Jerusalem, Haifa, Kepno, Chisinau, Lemberg. Barbara Baier unterrichtete Gesang an der städtischen Musikschule in Kulmbach – seit 2004 lehrt sie an der Universität in Bayreuth. Viele ihrer Schülerinnen und Schüler waren Preisträger bei „Jugend musiziert“.

von Jolanta Lada-Zielke

Wie war Ihr Weg von der Opernsängerin zur Chorleiterin?

Ich habe eine Gesangsausbildung in der Musikhochschule in Essen absolviert, aber auch noch privat gelernt. Dann bin ich ins Engagement an die Oper in Hagen als Soubrette gegangen, und anschließend nach Dortmund. Ich war freiberuflich tätig als ich mit meinen zwei Kindern nach Bayreuth zurückgekommen bin. Ich wollte kein festes Engagement mehr haben, weil das sehr schwierig ist, wenn ein Kind krank wäre und man auf der Bühne stehen muss. Meine Familie war mir wichtiger. Aber trotz allem habe ich als Solistin nicht aufgehört, und auch heute bin sehr viel unterwegs. Es ist ein großes Glück, dass ich beruflich tun darf und kann, was mir Spaß macht. „Ladas Klassikwelt 5/2019
klassik-begeistert.de“
weiterlesen

Ein Abend großer symphonischer Glücksmomente!

Altmeister Zubin Mehta begeistert mit Strauss und Beethoven in der Philharmonie Berlin.

Foto: (c) Oded Antman, Zubin Mehta
Philharmonie Berlin, 1. November 2019
Richard Strauss 
Don Quixote op.35
Ludwig van Beethoven  Symphonie Nr.3 op.55 „Eroica“

Amihai Grosz  Viola
Ludwig Quandt  Violoncello
Zubin Mehta  Dirigent

von Peter Sommeregger

Der indische Dirigent Zubin Mehta, den Berliner Philharmonikern seit Jahrzehnten in fruchtbarer Zusammenarbeit verbunden, ist auch ein Liebling des Berliner Konzertpublikums.

Sein aktuelles Programm, das an den Feiertagen Reformationstag, Allerheiligen und Allerseelen lief, nahm auf den ersten Blick keinen Bezug auf diese Daten. Strauss‘ etwas spröde Tondichtung Don Quixote, die längst nicht so eingängig wie sein Till Eulenspiegel ist, und unter den Werken des Komponisten ein eher selten aufgeführtes ist, geriet unter Mehtas Dirigat trotzdem zu einem sinnlichen Fest der Orchesterkultur . Die Solisten Grosz (Viola) und Quandt (Violoncello) trugen mit ihren virtuosen Soli  erheblich zum Gelingen dieser Interpretation bei. „Berliner Philharmoniker, Zubin Mehta, Amihai Grosz, Ludwig Quandt, Richard Strauss, Ludwig van Beethoven,
Philharmonie Berlin, 1. November 2019“
weiterlesen

La Bohème in Wuppertal: Liebe und Leid im Pappkarton – ein Meisterwerk moderner Opern-Regie!

Foto: © Jens Grossmann

„Immo Karaman und Fabian Posca entführen das Publikum in ihre ebenso detailversessen wie liebevoll erzählte Künstlerwelt aus dem Pariser Quartier Latin und werden für diese Interpretation mit stehenden Ovationen gefeiert. Wann kommt es vor, dass beim Erscheinen des Regieteams beim Schlussapplaus der Beifallssturm noch einmal enthusiastisch aufbrandet?“

Oper Wuppertal, 2. November 2019
Giacomo Puccini, La Bohème (Premiere)

von Ingo Luther

Warum ist die Erfolgsgeschichte von La Bohème an den Opernhäusern rund um den Globus seit ihrer Uraufführung 1896 in Turin ungebrochen? Warum zählt Puccinis Meisterwerk zu den am häufigsten gespielten und in Tondokumenten konservierten Opern? Wer hierauf eine Antwort sucht, der findet sie an diesem Abend im Wuppertaler Opernhaus. „Giacomo Puccini, La Bohème (Premiere),
Oper Wuppertal, 2. November 2019“
weiterlesen