Hörspiel zerrt an den Nerven: Henzes „Floß der Medusa“ in der Elbphilharmonie

Foto: Claudia Höhne (c)
Elbphilharmonie, Hamburg,
17. November 2017
Prolog, Lesung aus Elfriede Jelineks Werk »Die Schutzbefohlenen« (2013/2015)
Hans Werner Henze, Das Floß der Medusa / Oratorio volgare e militare in due parti
Camilla Nylund Sopran
Peter Schöne Bariton
Peter Stein Sprecher
Peter Eötvös Dirigent
SWR Symphonieorchester, SWR Vokalensemble Stuttgart,
WDR Rundfunkchor
Freiburger Domsingknaben

von Leon Battran

Skandalträchtige Werke gibt es en masse. Im Bereich der musikalischen Avantgarde, die nicht von allen verstanden werden will, gehört die Abkehr von traditionellen Hörgewohnheiten buchstäblich zum guten Ton. Die Ablehnung des Werkes durch das Publikum kann häufig als Erfolg verbucht werden, das lehrt uns die Historie. Kein anderes Werk der Musikgeschichte schien jedoch von so viel Protest begleitet wie Hans Werner Henzes antiautoritäres Oratorium Das Floß der Medusa bei seiner geplanten Uraufführung. „Hans Werner Henze, Das Floß der Medusa,
Elbphilharmonie, Hamburg“
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Durch Anja Harteros erhält "Tosca" 100 Punkte mehr Lieblings-Oper-Potenzial

Foto © Wilfried Hösl
Silbriges Glänzen und #meetoo-Feeling

Giacomo Puccini – Tosca
Bayerische Staatsoper, 14. November 2017
Musikalische Leitung – Daniele Callegari
Inszenierung – Luc Bondy
Floria Tosca – Anja Harteros
Mario Cavaradossi – Joseph Calleja
Baron Scarpia – Željko Lučić
Cesare Angelotti – Goran Jurić
Bayerisches Staatsorchester
Chor, Kinderchor und Statisterie der Bayerischen Staatsoper

von Maria Steinhilber

München friert. Die oft so sonnige Stadt fröstelt sich von Akt zu Akt des Melodramas „Tosca“ von Giacomo Puccini. Das Libretto stammt von Giuseppe Gicosa und Luigi Illica. Grundlage der Oper ist das Drama „La Tosca“ von Victoire Sardou, uraufgeführt 1887. „Giacomo Puccini, Tosca, Anja Harteros, Joseph Calleja, Daniele Callegari
Bayerische Staatsoper“
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Wonneklänge mit slawischer Seele

Foto © Johannes Ifkovits
Krassimira Stoyanova und Jendrik Springer entführen das begeisterte Publikum auf eine musikalische Reise

Solistenkonzert, Wiener Staatsoper, 13. November 2017
Krassimira Stoyanova Solistin
Jendrik Springer Pianist
Lieder von Franz Schubert, Richard Strauss, Erich Wolfgang Korngold, Pjotr Iljitsch Tschaikowsky, Georgi Wassiljewitsch Swiridow, Georgi Slatew-Tscherkin

von Jürgen Pathy

Ein Konzertflügel, ein international gefragter Liedbegleiter und eine gefeierte Operndiva. Keine theatralische Inszenierung, kein Orchester und kein Dirigent – stattdessen feinfühlige Interpretationen teilweise bekannter, teilweise weniger bekannter Kunstlieder. Dies waren die Zutaten für einen außergewöhnlichen und unvergesslichen, intimen Liederabend in der Wiener Staatsoper. „Solistenkonzert Krassimira Stoyanova, Jendrik Springer,
Wiener Staatsoper“
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Wahnsinnige Braut

Foto © Marco Borggreve
Patricia Kopatchinskajas Geigenspiel offenbart eine Mischung aus Wehmut und Zorn

Konzerthaus Freiburg, 12. November 2017
London Philharmonic Orchestra
Dirigent Alain Altinoglu
Violine Patricia Kopatchinskaja
Maurice Ravel, Le Tombeau de Couperin
Robert Schumann, Violinkonzert d-Moll WoO 1
Peter Iljitsch Tschaikowsky, Symphonie Nr.6 h-Moll op.74 „Pathétique“

von Leah Biebert

Hoher Besuch von der Insel im Konzerthaus Freiburg: Das London Philharmonic Orchestra, das zu den zukunftsorientiertesten und wagemutigsten britischen Orchestern zählt, spielte unter der Leitung des französischen Dirigenten Alain Altinoglu Werke von Maurice Ravel, Robert Schumann und Peter Tschaikowsky. Solistin war die moldawische Violinistin Patricia Kopatchinskaja. „London Philharmonic Orchestra, Alain Altinoglu, Patricia Kopatchinskaja,
Konzerthaus Freiburg“
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Eine Reise zwischen Epochen, Welten und Emotionen macht diesen Abend im Konzerthaus Berlin unvergesslich

Foto © Harald Hoffmann / DG
Konzerthaus Berlin
, 11. November 2017
Anne-Sophie Mutter, Violine
Daniel Müller-Schott, Violoncello
Vladimir Babeshko, Viola
Lambert Orkis, Klavier
André Previn: Klaviertrio
Ludwig van Beethoven: Streichtrio op. 9 Nr. 3 in c-Moll
Dmitri Schostakowitsch: Klaviertrio Nr. 2 op. 67 in e-Moll

von Yehya Alazem 

Als Künstler müssen wir spielen können, wann und wo und was wir wollen. Wir haben nur ein Leben dazu.“
Mstislaw Rostropowitsch (27. März 1927 – 27. April 2007)

Die Musikwoche im Konzerthaus Berlin ist dem legendären Cellisten Mstislaw „Slawa“ Rostropowitsch gewidmet. Alles, was er musikalisch, menschlich und politisch mit seiner Musik vermitteln wollte, kann man dank der phantastischen Musiker an diesem Abend erspüren. „Anne-Sophie Mutter, Lambert Orkis,
Konzerthaus Berlin“
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Die Wiener Symphoniker und ein deutscher Maestro berauschen in Höchstform, ein Jungstar entzaubert

Wiener Konzerthaus, Großer Saal, 10. November 2017
Wiener Symphoniker

Jan Lisiecki, Klavier
Sebastian Weigle, Dirigent
Wolfgang Amadeus Mozart,
 Konzert für Klavier und Orchester C-Dur K 467 (1785)
Frédéric Chopin, Nocturne c-moll op. 48/1 (1841)
Hans Rott, Symphonie Nr. 1 E-Dur (1878-1880)

von Jürgen Pathy

Der Jungstar Jan Lisiecki hat die großen Erwartungen nicht erfüllen können. Am Freitagabend gastierte der ECHO-Klassik-Gewinner 2017 im Wiener Konzerthaus. Mit im Gepäck hatte er Wolfgang Amadeus Mozarts Meisterwerk, die Klaviersonate Nr. 21 in C-Dur. „Wiener Symphoniker, Jan Lisiecki, Sebastian Weigle,
Wiener Konzerthaus“
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Diese Barrie-Kosky-Inszenierung sollte im oft viel zu braven München keine Seltenheit bleiben

Foto © Wilfried Hösl
Richard Strauss, Die Schweigsame Frau

Bayerische Staatsoper, München, 12. November 2017
Musikalische Leitung, Stefan Soltesz
Inszenierung, Barrie Kosky
Sir Morosus, Lars Woldt
Henry Morosus, Pavol Breslik
Aminta, Branda Rae
Bayerisches Staatsorchester
Chor der Bayerischen Staatsoper

von Raphael Eckhardt

Mit seiner einzigen komischen Oper hat Richard Strauss der Musikwelt nicht nur ein „geistvolles Intrigenstück“, sondern auch eine Musikkomödie von meisterhafter Qualität hinterlassen. Der heiratswillige, aber geräuschempfindliche Sir Morosus, der durch eine Intrige seines Neffen Henry zunächst verehelicht und dann vom Heiratswunsch kuriert wird, verkörpert immerwährende Gesellschaftskritik auf beinahe karikaturistische Weise. „Richard Strauss, Die Schweigsame Frau, Barrie Kosky
Bayerische Staatsoper“
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Der US-Tenor Robert Watson strahlt herrlich in Verdis "Nabucco"

Foto: B. Stöß (c)
Giuseppe Verdi, Nabucco
Deutsche Oper Berlin
, 1. November 2017
Roberto Rizzi Brignoli, Dirigent
Keith Warner, Inszenierung
Tilo Steffens, Bühne
Claudia Gotta, Spielleitung
Dalibor Jenis, Nabucco
Anna Smirnova, Abigaille
Robert Watson, Ismaele
Vitalij Kowaljow, Zaccaria

von Yehya Alazem

Giuseppe Verdis dritte Oper „Nabucco“, sein erster großer Erfolg, feierte ihre Premiere 1842 am Mailänder Teatro alla Scala. Wie die meisten Opern dieser Zeit hat „Nabucco“ eine historische Handlung, die eigentlich unkompliziert ist – das Libretto passt bestens zur wunderbaren Partitur. „Giuseppe Verdi, Nabucco,
Deutsche Oper Berlin“
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Ein magischer Abend, um den jedes Opernhaus die Wiener Staatsoper beneidet

Francesco Cilèa: Adriana Lecouvreur
Wiener Staatsoper, 7. November 2017
Anna Netrebko: Adriana Lecouvreur
Piotr Beczala: Maurizio, Conte di Sassonia
Elena Zhidkova: La Principessa di Bouillon
Roberto Frontali: Michonnet
Alexandru Moisiuc: Il Principe di Bouillon
Raúl Giménez: Abate
Pavel Kolgatin: Poisson
Tobias Huemer: Haushofmeister
Ryan Speedo Green: Quinault
Evelino Pidò: Dirigent
Orchester und Bühnenorchester der Wiener Staatsoper
Chor der Wiener Staatsoper

 

Schätzen Sie sich glücklich, wenn Sie ein Ticket für kommenden Sonntag, 12. November 2017, 18.30 Uhr in der Wiener Staatsoper haben – und für den 15. und 18. November: Falls nicht: Lassen Sie sich auf Wartelisten setzen, bestechen Sie Mitarbeiter des Kartenbüros mit ihrem charmantesten Lächeln, schenken Sie Menschen, die ein Ticket haben, Fernreisen oder Restaurantbesuche – allein eine einzige Arie lohnt den Besuch und den damit verbundenen Aufwand. „Francesco Cilèa, Adriana Lecouvreur, Anna Netrebko, Piotr Beczala, Elena Zhidkova,
Wiener Staatsoper“
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Götterdämmerung: Der Badische Staatsopernchor löst wohlige Schauer aus

Richard Wagner, Götterdämmerung
Staatstheater Karlsruhe, 5. November 2017

Brünnhilde, Heidi Melton
1. Norn/Waltraute/Flosshilde, Katharine Tier
2. Norn/Wellgunde, Dilara Baştar
3. Norn, An de Ridder
Woglinde, Agnieszka Tomaszewska
Gutrune, Christina Niessen
Siegfried, Daniel Frank
Hagen, Kammersänger Konstantin Gorny
Gunther, Kammersänger Armin Kolarczyk
Alberich, Jaco Venter
Musikalische Leitung, GMD Justin Brown
Regie, Tobias Kratzer
Bühne & Kostüme, Rainer Sellmaier
Licht, Stefan Winke
Chorleitung, Ulrich Wagner
Dramaturgie, Bettina Bartz, Boris Kehrmann

Von Sebastian Koik

Diese Götterdämmerung ist ein Coup! Dem Badischen Staatstheater Karlsruhe und dem jungen Regisseur Tobias Kratzer gelingt ein ganz, ganz großer Wurf, eine Regie-Sensation! Selten war die Oper ein Ort derart großer Kreativität und Lebendigkeit.Stimmlich war in Baden dagegen nicht nur alles Gold, was glänzte. „KRITIK DER STIMMEN, Richard Wagner, Götterdämmerung,
Badisches Staatstheater Karlsruhe“
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