DIE MONTAG-PRESSE – 13. FEBRUAR 2023

Stephen Milling (Hagen), Herren des Sächsischen Staatsopernchores
© Semperoper Dresden/Ludwig Olah

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MONTAG-PRESSE – 13. FEBRUAR 2023

Dresden/Semperoper
Die Götterdämmerung in Dresden: Weißt du, wie das wird?
Ein letztes Mal wurde Wagners Ring in der Inszenierung von Willy Decker unter der musikalischen Leitung von Christian Thielemann aufgeführt. Am Ende der Götterdämmerung ist, wie wir wissen, die Zukunft ungewiss – doch es gibt auch ausreichend Grund zur Freude.
Von Leander Bull
Klassik-begeistert.de

Hamburg
Camilla Nylund glänzt mit seelenvollem Gesang als Katerina Ismailowa
Camilla Nylund singt diese Katerina mit warmem runden Klang; einer leuchtenden Kerze gleich, mal höher mal niedriger aufbrennend, aber nie flackernd oder ungleiche Schatten werfend. Am Ende verhaucht sie voller Seelenqual ihr allgegenwärtiges Leid und ihre Taten bereuend im schönsten Piano.
Von Dr. Ralf Wegner
Klassik-begeistert.de

München/Allerheiligen-Hofkirche
Mein Herz flammt über beide Ohren
An diesem Abend wird in der Allerheiligen-Hofkirche in der Münchner Residenz das Feuer besungen. Feuer zieht sich durch alle Songs aus der Renaissance und des Barock, die ich an diesem Abend höre.
Von Frank Heublein
Klassik-begeistert

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Daniels vergessene Klassiker Nr 14: Heitor Villa-Lobos – Sinfonie Nr. 4 „Der Sieg“

Foto: Heitor Villa-Lobos (1887-1959) © wikipedia

Kritisieren kann jeder! Aber die Gretchenfrage ist immer die nach Verbesserung. In seiner Anti-Klassiker-Serie hat Daniel Janz bereits 50 Negativ-Beispiele genannt und Klassiker auseinandergenommen, die in aller Munde sind. Doch außer diesen Werken gibt es auch jene, die kaum gespielt werden. Werke, die einst für Aufsehen sorgten und heute unterrepräsentiert oder sogar vergessen sind. Meistens von Komponisten, die Zeit ihres Lebens im Schatten anderer standen. Freuen Sie sich auf Orchesterstücke, die trotz herausragender Eigenschaften zu wenig Beachtung finden.


von Daniel Janz

Viel zu selten treten wir Europäer im Konzert- und Kulturwesen aus unserem geografischen Kontext heraus. Dabei vergessen wir, dass die Tradition des klassischen Sinfonieorchesters spätestens seit dem 19. Jahrhundert weltweit vorhanden war. Trotzdem stehen Vertreter aus Afrika, Asien oder Amerika heutzutage immer noch so gut wie nie auf den Spielplänen. Man könnte glatt meinen, es gäbe in der Orchestertradition nur Deutschland und Österreich, in der Oper noch Italien und Frankreich und dann erst mit weitem Abstand ein paar Schlaglichter aus Russland, dem Baltikum und England. Zeit, das zu ändern – wie wäre es zum Beispiel einmal mit der vierten Sinfonie des Brasilianers Heitor Villa-Lobos? „Daniels vergessene Klassiker Nr 14: Heitor Villa-Lobos – Sinfonie Nr. 4 „Der Sieg“
klassik-begeistert.de, 12. Februar 2023“
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Mein Herz flammt über beide Ohren

Foto: Ensemble Oktopus 2023 (c) Gregory-Giakis

The Flaming Fire
Ensemble Phoenix Munich

Besetzung

Ensemble Phoenix Munich
Viola da Gamba  Hille Perl
Viola da Gamba  Marthe Perl
Colin Balzer  Tenor
Joel Frederiksen  Bass, Laute, Erzlaute, Leitung

Allerheiligen-Hofkirche
in der Münchner Residenz
, München, 11. Februar 2023

von Frank Heublein

An diesem Abend wird in der Allerheiligen-Hofkirche in der Münchner Residenz das Feuer besungen. Feuer zieht sich durch alle Songs aus der Renaissance und des Barock, die ich an diesem Abend höre.

Der Abend beginnt mit einer Introduktion der beiden Gambenspielerinnen. Die Tochter Marthe Perl hat diese aufwallende Komposition geschrieben. Ein züngelndes aufloderndes Feuer. Vom ersten Ton höre ich, was mir Hille Perl nach dem Konzert bestätigt: es macht viel Spaß, vor Publikum zu musizieren. Diesen Spaß spüre ich auf der Bühne den ganzen Konzertabend bei allen vier Interpreten.

„The Flaming Fire, Ensemble Phoenix Munich
Allerheiligenhofkirche in der Münchner Residenz, München, 11. Februar 2023“
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John Neumeiers Schwanensee altert nicht

Alina Cojocaru, Alexandr Trusch und Madoka Sugai (Foto: RW)

Neumeier gelingt es mit seiner Choreographie, dem technisch-Artistischem des nach Marius Petipa und Lew Iwa­now getanzten Grand Pas de deux Sinn zu geben. Natalia erkennt während einer Privatvorstellung des weißen Schwanenaktes die Verschrobenheit des Königs und überrascht diesen beim Maskenball mit dem Auftritt in einem Schwanenkostüm. Die anschließenden hohen Sprünge und Drehungen des Königs sind Ausdruck eines freudigen Erstaunens und seiner beginnenden Zuneigung, die Prinzessin Natalia mit ihren schwierigen Fouettés und ihren Arabesken dankbar erwidert.

Illusionen wie Schwanensee

Ballett von John Neumeier mit Choreographien von Lew Iwanow und Marius Petipa

Musik von Peter I. Tschaikowsky

Wiederaufnahme an der Staatsoper Hamburg, 11. Februar 2023


von Dr. Ralf Wegner

Vor 5 Jahren sahen wir erstmals Alexandr Trusch und Ma­dokai Sugai in Neumeiers Schwanensee, auch Jacopo Bel­lussi und David Rodríguez waren damals schon als Graf Alexander sowie als Mann im Schatten dabei. Trusch fehl­te es noch an Präsenz für die Königsrolle, Sugai durchwanderte bei ihren mit mehr­fa­chen Drehungen gespickten Fouettés im Grand Pas de deux fast die halbe Bühne. Bellussi überraschte damals mit hohen Sprüngen und perfekten Doppeldrehungen, Rodríguez gab ein gelungenes Debüt. „Illusionen wie Schwanensee, Ballett von John Neumeier
Staatsoper Hamburg, 11. Februar 2023“
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Thielemanns fulminanter letzter Ring in Dresden: Wehmutsvoller Abschied!

Foto: Ricarda Merbeth (Brünnhilde), Michal Doron, Kristina Stanek, Daniela Köhler (Nornen), Ensemble © Semperoper Dresden/Ludwig Olah

 © Semperoper Dresden/Ludwig Olah

Der Ring des Nibelungen
Richard Wagner

Ringzyklus 2: Siegfried und Götterdämmerung

Semperoper Dresden, 8. und 10. Februar 2023

von Kirsten Liese

Oft hängen zyklische Aufführungen von Wagners Tetralogie in der Mitte  mal durch. Davon konnte beim letzten Dresdner Ring unter Christian Thielemanns Leitung nicht die Rede sein, er war von A bis Z eine Wucht!

Ein Garant dafür war freilich schon der Ausnahmetenor Andreas Schager, der von Anfang an in die Vollen geht,  wenn sich andere noch ihre Reserven für den letzten Akt aufsparen. Eine Fülle des Wohllauts entströmt seiner Kehle. Der Österreicher steht wirklich im Zenit seiner Laufbahn, so oft ich ihn schon in früheren Jahren in dieser und anderen Wagner-Partien hörte: So herausragend wie jetzt war er noch nie. Noch dazu gibt er mit seiner jugendlich schlanken Erscheinung einen Siegfried wie aus dem Bilderbuch und empfiehlt sich als ein begnadeter, spielfreudiger Darsteller, der mit Elan wirklich einen jungen, übermütigen Waisen glaubhaft macht, der nicht weiß, wo er mit seiner ganzen Kraft hin soll. „Ringzyklus 2: Siegfried und Götterdämmerung
Semperoper Dresden, 8. und 10. Februar 2023“
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DIE SONNTAG-PRESSE – 12. FEBRUAR 2023

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DIE SONNTAG-PRESSE – 12. FEBRUAR 2023

München
Auf dem Gipfel des Glücks
Die „Alpensinfonie“ mit Reinhold Messner in der Isarphilharmonie.
Da kann die Musikwissenschaft forschen, was sie will: Weil die Kuhglocken bimmeln und der Wasserfall rauscht, halten die meisten Hörer die „Alpensinfonie“ für die etwas naive Schilderung einer Bergwanderung. Das ist dieses Mammutwerk zwar auch, aber eben nicht nur. Denn in der ziemlich langen Entstehungszeit dachte Richard Strauss wenig über die Gipfel vor seiner Garmischer Villa nach.
Abendzeitung.de

Berlin/Komische Oper
Die Rache der Fledermaus in Berlin Ein Abend mit überraschender Wendung

Strauß’ Fledermaus ist seit 150 Jahren ein Garant für volle Opernhäuser. An der Komischen Oper Berlin hatte nun sein Ableger „Die Rache der Fledermaus“ Premiere. Ein Gastspiel aus Winterthur, das im Klamauk ersäuft und doch eine überraschende Wendung parat hat.
BR-Klassik.de

„Die Rache der Fledermaus“ – Neubearbeitung des Klassikers von Johann Strauß (Podcast)
rbb-online.de.kultur

Berlin/Philharmonie
Philharmoniker spielen Wassermusik mit Elfen und Nymphen
Daniel Harding sprang für Kirill Petrenko ein und eröffnete die „Biennale der Berliner Philharmoniker“.
Berliner Morgenpost

Berlin
Jutta Adler: Jüngere Künstler ziehen jüngeres Publikum an
Jutta Adler leitet die Berliner Konzert-Direktion Hans Adler und spricht über Veränderungen im Klassikbetrieb.
BerlinerMorgenpost.de

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Die Götterdämmerung in Dresden: Weißt du, wie das wird?

Ricarda Merbeth (Brünnhilde), Andreas Schager (Siegfried) © Semperoper Dresden/Ludwig Olah

Ein letztes Mal wurde Wagners Ring in der Inszenierung von Willy Decker unter der musikalischen Leitung von Christian Thielemann aufgeführt. Am Ende der Götterdämmerung ist, wie wir wissen, die Zukunft ungewiss – doch es gibt auch ausreichend Grund zur Freude.

Richard Wagner,
Götterdämmerung

Christian Thielemann, Dirigent
Sächsische Staatskapelle Dresden

Willy Decker, Regie
Wolfgang Gussmann, Bühnenbild


Semperoper Dresden, 10. Februar 2023

von Leander Bull

Wenige Sekunden nach dem Ausklingen des letzten Akkords der Götterdämmerung erlebt man in der Sächsischen Staatsoper etwas Kurioses. Es dauert nicht lange, bis der Applaus beginnt, doch nicht alle stimmen in den vorzeitigen Jubel ein. So kommt es, dass das Klatschen tatsächlich nach wenigen Sekunden endet und wieder eine selige Stille in den Saal einkehrt. Immer noch schwebt das Erlösungsmotiv in der Luft, immer noch flimmert der Weltenbrand vor den Augen des Publikums. Es gibt Zeit, durchzuatmen. Nach einigen Sekunden beginnt der wohlverdiente Applaus erneut. Dieses Mal nimmt er kein Ende. „Richard Wagner, Götterdämmerung
Semperoper Dresden, 10. Februar 2023“
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Ich werde wohlig überschüttet aus dem reichen Füllhorn der Neuen Musik

Reaktorhalle, München, 08. Februar 2023


„Verbindung“ – Konzert anläßlich 20 Jahre ensemble oktopus

ensemble oktopus
Leitung Konstantia Gourzi, Armando Merino

Besetzung

Solisten und Solistinnen
Mezzosopran Julia Rutigliano
Bariton Gerrit Illenberger und Christian Gerhaher
Dandelion Quintett

von Frank Heublein

An diesem Abend wird in der Reaktorhalle, einer Aufführungsstätte der Hochschule für Musik und Theater München (HMTM) das Programm „Verbindung“ aufgeführt. „Im Wintersemester 2002/2003 gründete die Komponistin und Dirigentin Konstantia Gourzi das ensemble oktopus an der Hochschule für Musik und Theater München mit einer klaren Vision: Das Ensemble soll sich mit Selbstverständlichkeit und Leichtigkeit im Genre der Neuen Musik bewegen.“ So steht es im Programmheft. Die Studierenden sollen mit Lehrenden und Bühnenerfahrenen gemeinsam die Neue Musik entdecken. Heute musiziert mit dem ensemble oktopus der an der HMTM Lehrende Christian Gerhaher und die Alumna Julia Rutigliano mit den Studierenden der Hochschule. Finde ich klasse. „„Verbindung“ – Konzert anläßlich 20 Jahre ensemble oktopus
Reaktorhalle, München, 08. Februar 2023“
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„Die Rache der Fledermaus“ an der Komischen Oper: Man lacht sich krank – und wieder gesund

Foto © Michael Bigler

Bewundernswert ist die Präzision, mit der das Ensemble die quirlige Inszenierung ablaufen lässt, man fühlt sich wie in einem atemberaubenden Medley der Musik des Walzerkönigs. Schon nach wenigen Minuten springt der Funke auf das Publikum über und die gute Laune schwappt von der Bühne in den Saal. Eine bessere Medizin inmitten von Wintergrau und Dauerkrise ist nicht denkbar!

Die Rache der Fledermaus
nach Die Fledermaus von Johann Strauß in einer Bearbeitung von
Stefan Huber und Kai Tietje

Inszenierung Stefan Huber
Musikalische Leitung Kai Tietje

Gastspiel des Casinotheaters Winterthur

Komische Oper Berlin, Premiere am 10. Februar 2023

von Peter Sommeregger

Die Operetten von Johann Strauß, allen voran seine „Fledermaus“, gelten zurecht als Gipfelpunkte der goldenen Zeit dieses Genres. Sich an eine Bearbeitung dieses Juwels zu wagen, ist ein hohes Risiko.

Diese Produktion des Casinotheaters Winterthur, die nun an der Komischen Oper Berlin gezeigt wird, geht dieses Risiko ein – und siegt auf der ganzen Linie! Es ist geradezu atemberaubend, mit welcher Virtuosität und Spielfreude alle Solisten die Musik von Strauß im Schnelldurchlauf pointiert und höchst gekonnt interpretieren. Das Erfolgsgeheimnis liegt wohl darin, dass das Original nicht wirklich angetastet wird, es wird nichts von der großartigen Musik weggelassen, man erlebt sie aber in der geschickt arrangierten Fassung für ein kleines Kammerensemble gänzlich neu. „Die Rache der Fledermaus, nach Die Fledermaus von Johann Strauß in einer Bearbeitung von Stefan Huber und Kai Tietje
Komische Oper Berlin, Premiere am 10. Februar 2023“
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DIE SAMSTAG-PRESSE – 11. FEBRUAR 2023

Foto: Staatsoper Unter den Linden Berlin © Gordon Welters

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DIE SAMSTAG-PRESSE – 11. FEBRUAR 2023

Berlin/Staatsoper
Staatsoper Berlin: Wer folgt auf Daniel Barenboim?
Daniel Barenboim muss gesundheitsbedingt weitere Auftritte absagen – und die Diskussion um sein Erbe ist im vollen Gange. Drei Namen klingen dabei besonders verheißungsvoll.
Tagesspiegel

Berlin
Neuer Chef der Deutschen Oper: Aviel Cahn freut sich auf frische Injektion Berliner Wildheit
„BZ: Sind Sie schon einmal in der Oper eingeschlafen?
Cahn: Ich bin schon oft in der Oper eingenickt und auch in der Pause gegangen. Wenn es mich nicht anspricht oder langweilt, dann kann das passieren.“
https://www.bz-berlin.de/unterhaltung/frische-injektion-berliner-wildheit

Berlin
Berliner Philharmoniker: Harding dirigiert Ligeti, Debussy, Britten, Sibelius
Uninspiriert starten die Berliner Philharmoniker in die hauseigene Biennale. Das diesjährige Mini-Festival widmet sich Komponisten der 1950er und -60er. Daniel Harding dirigiert meisterhaft schlank, doch wenig atmosphärisch Debussy. Neben kleineren Werken von Sibelius und Britten wirken die 60er-Jahre-Klassiker von Ligeti wie Fremdkörper.
konzertkritikopernkritik.berlin.blog

„Konzertgänger in Berlin“
Berliner Philharmoniker mit Daniel Harding spielen Ligeti und Nasses
Lontano wäre die ideale Eröffnung der zweieinhalbwöchigen Biennale, die die Berliner Philharmoniker der Musik der 1950er und 60er Jahre widmen, Schwerpunkt György Ligeti, der längst ein Klassiker wie Beethoven und Brahms ist, jawohl.
Zum Konzertgänger

Wien
„La Traviata“: Drei Weltklassestimmen lassen Regie-Unsinn in Wien vergessen
Opernliebhaber, die tolerant mit Inszenierungsunsinn sind, sollten sich unbedingt Karten für den 11. Februar 2023 besorgen.
Klassik-begeistert.de

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