Sommereggers Klassikwelt 231: Der fast vergessene Jubilar Edmund Eysler

von Peter Sommeregger

Gewichtige Persönlichkeiten der kulturellen Szene können in diesem Jahr runde Geburts- oder Todestage begehen, Bruckner, Schönberg , Hugo von Hofmannsthal u.a. erleben umfangreiche Würdigungen.

Beinahe übersehen wird dabei der zu Lebzeiten höchst erfolgreiche Komponist Edmund Eysler, der am 12. März 1874 als Edmund Samuel Eisler in Hernals, damals noch ein Vorort von Wien, als Sohn eines jüdischen Kaufmanns geboren wurde. „Sommereggers Klassikwelt 231: Der fast vergessene Jubilar Edmund Eysler“ weiterlesen

Berauschende Klänge und mitreißende Rhythmen begeistern beim grandiosen Konzert von Geigerin Pogostkina und den Bremer Philharmonikern

Marko Letonja © Rudolf Loerinc Focus

10. Philharmonisches Konzert „Rausch“

John Adams: The Chairman Dances – Foxtrott für Orchester

Sergej Prokofjev: Konzert für Violine und Orchester Nr. 1 D-Dur op. 19

Ludwig van Beethoven: Symphonie Nr. 7 A-Dur op. 92

Alina Pogostkina  Violine
Marko Letonja  Dirigent

Die Bremer Philharmoniker

Bremer Konzerthaus, Die Glocke, Großer Saal, 15. April 2024

von Gerd Klingeberg

Zweifellos würden die Bremer Philharmoniker unter Chefdirigent Marko Letonja auch als agil aufspielendes Pop-Orchester ein hervorragendes Bild abgeben. So jedenfalls der Eindruck bei John Adams’ „The Chairman Dances“. Die Entstehungsgeschichte dieses als „Foxtrott für Orchester“ 1986 uraufgeführten Werkes muss man nicht unbedingt kennen; Zeit zum Nachdenken und Sortieren bleibt ohnehin nicht beim unentwegt irgendwo zwischen anregend und aufregend tackernden, alles dominierenden Rhythmus. „10. Philharmonisches Konzert „Rausch“
Bremen Konzerthaus, Die Glocke, 15. April 2024“
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Revision der Rezension: Ein kurzes Wort dazu, wie Lohengrin sich Unter den Linden live schlägt (oder eben nicht)

Lohengrin, Staatsoper Berlin ©  Monika Rittershaus

Richard Wagner
Lohengrin 

Musikalische Leitung: Alexander Soddy
Inszenierung: Calixto Bieito
Bühnenbild: Rebecca Ringst
Kostüme: Ingo Krügler
Video: Sarah Derendinger

Heinrich der Vogler: Günther Groissböck
Lohengrin: Klaus Florian Vogt
Elsa von Brabant: Camilla Nylund
Friedrich von Telramund: Wolfgang Koch
Ortrud: Marina Prudenskaya
Der Heerrufer des Königs: Adam Kutny

Staatskapelle Berlin
Staatsopernchor

Staatsoper Unter den Linden, Berlin, 14. April 2024

von Sandra Grohmann

 Was 2021 im Stream zu sehen war, präsentiert sich 2024 mit umjubelter Besetzung live auf den Brettern der Staatsoper Unter den Linden: Lohengrin in der Inszenierung von Calixto Bieito. Grund genug, um neugierig den Unterschied zwischen Stream und Liveaufführung zu erleben „Richard Wagner, Lohengrin
Staatsoper Unter den Linden, Berlin, 14. April 2024“
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DIE  DIENSTAG-PRESSE – 16. APRIL 2024

Alexey Bogdanchikov (Eugen Onegin), Elbenita Kajtazi (Tatjana), Finnegan Downie Dear (musikalische Leitung), Dovlet Nurgeldiyev (Wladimir Lenski), Alexander Roslavets (Fürst Gremin) (Foto: RW)

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE  DIENSTAG-PRESSE – 16. APRIL 2024

Hamburg
Ein herausragendes Ensemble macht Tschaikowskys Eugen Onegin zum großen Opernerlebnis
Und wie Elbenita Kajtazi ihre Rolle darstellerisch und stimmlich charakterisiert, geht tief unter die Haut. So eine Tatjana habe ich auf der Bühne bisher nicht erlebt. Je nach Seelenverfassung zeigt sie eine weiche samtige Stimmfärbung oder golden aufblühende Töne um dann in den leidenschaftlichen Ausbrüchen in der Höhe einen Saphirglanz zu verströmen, der betroffen macht. Onegin wäre ihr rettungslos verfallen, wenn er sie, statt ihren Brief zu lesen, beim Singen hätte belauschen können.
Von Dr. Ralf Wegner
Klassik-begeistert.de

Berlin/Konzerthaus
Das Konzerthausorchester bittet zum Tanz: Schon Mozart verstand etwas von Techno
Joana Mallwitz und das Konzerthausorchester geben einen fulminanten Mozart-Abend mit „Linzer“ Sinfonie, dem letzten Violinkonzert und den selten gespielten Deutschen Tänzen.
Tagesspiegel.de

Berlin
Calixto Bieito räumt den Lohengrin auf, Vogt und Nylund brillieren in Höchstform an der Berliner Staatsoper
Der Skandalregisseur Calixto Bieito leistet auch beim Berliner Lohengrin eine spektakuläre Regie- und Aufräumarbeit und legt die Schattenseiten dieser Oper auf den Tisch. Klaus Florian Vogt und Camilla Nylund krönen die Lindenoper zu einem überragenden musikalischen Erfolg.
Von Johannes Karl Fischer
Klassik-begeistert.de

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Schweitzers Klassikwelt 112: Die Frist ist um und abermals verstrichen sind sieben Jahr

Bild: John Byam Liston Shaw Colour Lithography

Noch ist die Frist nicht endgültig um und es werden das erste Mal bloß dreieinhalb Jahre vergehen, bis ich „dem bleichen Mann“ wieder begegnen werde. Beim nächsten Mal sind fast genau sieben Jahre vergangen. Aber der unglückliche Mann wird für uns jedes Mal verändert wirken. 

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Am letzten Apriltag des Jahres 1962 erschien eine hochgewachsene Gestalt. Da brach diese plötzlich so zusammen, dass wir glaubten, um den Sänger bangen zu müssen. Hans Hotter war der glückliche Besitzer eines für diese Partie idealen Bassbaritons mit großem Stimmumfang. Seine Stimme hatte Volumen, aber dafür weniger Schall (Tragfähigkeit). „Schweitzers Klassikwelt 112: Die Frist ist um und abermals verstrichen sind sieben Jahr
klassik-begeistert.de, 16. April 2024“
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Der Frankfurter Giulio Cesare besticht durch trefflichen Nachwuchs

Lawrence Zazzo (Giulio Cesare) © Monika Rittershaus

Georg-Friedrich Händel
Giulio Cesare in Egitto

Musikalische Leitung: Simone Di Felice
Inszenierung: Nadja Loschky
Bühnenbild: Étienne Pluss
Kostüme: Irina Spreckelmeyer
Licht: Joachim Klein
Chor: Tilman Michael


Oper Frankfurt,
14.April 2024

von Kirsten Liese

Der erste Blick fällt auf antike Büsten, aufgereiht auf Stelen, und etwas später auf einen Männertorso in einer Vitrine. Spielt diese Händeloper nun auch schon wieder in einem Museum wie vor nicht allzu langer Zeit in Paris die von Lotte de Beer verhunzte Aida?

Das wäre gewiss reiflich beliebig. Letztlich ließe sich jedes Stück in einem Museum verorten, ohne dass damit ein Erkenntnisgewinn einherginge. „Georg-Friedrich Händel, Giulio Cesare in Egitto
Oper Frankfurt, 14. April 2024“
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Ein herausragendes Ensemble macht Tschaikowskys Eugen Onegin zum großen Opernerlebnis

Elbenita Kajtazi (Tatjana) und Dovlet Nurgeldiyev (Wladimir Lenski) (Foto: RW)

Und wie Elbenita Kajtazi ihre Rolle darstellerisch und stimmlich charakterisiert, geht tief unter die Haut. So eine Tatjana habe ich auf der Bühne bisher nicht erlebt. Je nach Seelenverfassung zeigt sie eine weiche samtige Stimmfärbung oder golden aufblühende Töne, um dann in den leidenschaftlichen Ausbrüchen in der Höhe einen Saphirglanz zu verströmen, der betroffen macht. Onegin wäre ihr rettungslos verfallen, wenn er sie, statt ihren Brief zu lesen, beim Singen hätte belauschen können.

Eugen Onegin, lyrische Szenen in sieben Bildern
nach Alexander Puschkins Briefroman

Musik von Peter I. Tschaikowsky

Philharmonisches Staatsorchester
Leitung   Finnegan Downie Dear
Inszenierung nach Adolf Dresen in den Bühnenbildern nach Karl-Ernst Herrmann

Staatsoper Hamburg, Wiederaufnahme, 14. April 2024


von Dr. Ralf Wegner

Eugen Onegin ist kein einfaches Werk, eines, welches sich gleich nach dem ersten Sehen erschließt. Es fehlen die großen dramatischen Gefühlsausbrüche wie bei Wagner oder Verdi, ebenso die sich sofort in die Ohrwindungen einbrennenden ariosen Melodien. Dafür zeigt Tschaikowskys Meisterwerk eine Tiefenspannung, die sich mit jedem neuen Sehen weiter festigt. „Peter I. Tschaikowsky, Eugen Onegin, lyrische Szenen in sieben Bildern
Staatsoper Hamburg, Wiederaufnahme, 14. April 2024“
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Musikgewordenes Licht und Klangblüten, die erhaben bis ins Weltall strahlen: Mahlers „Achte“ erglänzt in Hamburg

Wer das Glück hatte, einem solchen Ereignis beiwohnen zu dürfen und das auch zu schätzen weiß, dessen Leben ist in diesen 80 Minuten reicher geworden.

Semyon Bychkov © Marco Borggreve

Gustav Mahler, Symphonie Nr. 8 für drei Sopran- und zwei Alt-Soli, Tenor-, Bariton- und Bass-Solo, Knabenchor und zwei gemischte Chöre sowie großes Orchester 

Semyon Bychkov, Dirigent

Carolyn Sampson, Sopran
Camilla Tilling, Sopran
Miriam Kutrowatz, Sopran
Stefanie Irányi, Mezzosopran
Jennifer Johnston, Mezzosopran
Andreas Schager, Tenor
Adam Plachetka, Bassbariton
Nathan Berg, Bass

NDR Elbphilharmonie Orchester
NDR Vokalensemble
Rundfunkchor Berlin
Prager Philharmonischer Chor
Knabenchor Hannover

Großer Saal der Hamburger Elbphilharmonie, 14. April 2024


von Dr. Andreas Ströbl

Die „Ewigkeitsfragen“ sind es, „aus denen die Symphonie entstanden ist, die in ihr ihre Antwort finden sollten“ – das sagte Bruno Walter über eines der größten Werke, das je von Menschhand erschaffen wurde, eben über Gustav Mahlers 8. Symphonie. Dass deren Beiname, „Symphonie der Tausend“, der Marketingstrategie Emil Gutmanns entstammte, ist hinlänglich diskutiert worden und es ist auch gar nicht nötig, dass rund 1000 Mitwirkende diese erhabene Schöpfung zum Leuchten bringen. Mögen es bei der Münchner Uraufführung im Jahre 1910 tatsächlich 858 Chormitglieder und ein 171 Köpfe starkes Orchester gewesen sein, so genügte in Hamburg ein rund 200 Stimmen starker Chor und das NDR Elbphilharmonie Orchester. „NDR Elbphilharmonie Orchester / Semyon Bychkov, Mahlers 8
Elbphilharmonie, 14. April 2024“
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Calixto Bieito räumt den Lohengrin auf, Vogt und Nylund brillieren in Höchstform an der Berliner Staatsoper

Lohengrin, Staatsoper Berlin ©  Monika Rittershaus

Der Skandalregisseur Calixto Bieito leistet auch beim Berliner Lohengrin eine spektakuläre Regie- und Aufräumarbeit und legt die Schattenseiten dieser Oper auf den Tisch. Klaus Florian Vogt und Camilla Nylund krönen die Lindenoper zu einem überragenden musikalischen Erfolg.

Lohengrin
Musik und Libretto von Richard Wagner
(Premiere am 13. Dezember 2020)

Staatsoper Unter den Linden, 14. April 2024

von Johannes Karl Fischer

Eine gegen alle: In einem zutiefst patriarchalisch aufgestellten Gerichtsaal muss sich Elsa von Brabant völlig ausgegrenzt gegen die absurden Vorwürfe des Brudermords wehren. Calixto Bieito scheint verstanden zu haben, dass diese Denkweise keinesfalls ein Relikt der mittelalterlichen Vergangenheit, sondern vielmehr von brennender und besorgniserregender Aktualität ist. Herr Bieito haut mal wieder alle Schattenseiten dieser Oper auf den Tisch, die Handlung spielt hier und jetzt! „Lohengrin, Musik und Libretto von Richard Wagner
Staatsoper Berlin, 14. April 2024“
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Klein beleuchtet kurz Nr 28: Das 15. Salonkonzert bei Leon Gurvitch offenbart eine weitere Facette des Ausnahmekünstlers

Leon Gurvitch und Svetlana Mamresheva; Foto Patrik Klein

 Eine musikalisch-literarische Fantasie nach Gedichten von Daniil Charms – „Was ein Prophet auch künde, nichts ist ohne Sünde…“ – die Sängerin und Tänzerin Svetlana Mamresheva, begeistert das staunende Publikum

Die Salonkonzerte von Leon Gurvitch aus Neu-Wulmstorf sind ja bereits Kult in der Szene. Immer wieder begeistert er sein Publikum mit Themen, die ihm auf den Leib geschrieben sind und für die er musikalische und künstlerisch aufregende Partner gewinnt, die mit ihm dann gemeinsam verzaubern, begeistern und den Alltag vergessen lassen. „Klein beleuchtet kurz Nr 28: Das 15. Salonkonzert bei Leon Gurvitch offenbart eine weitere Facette des Ausnahmekünstlers
klassik-begeistert.de, 15. April 2024“
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