Über sämtliche Köpfe hinweg: Christian Thielemanns Vertrag in Dresden nicht verlängert

Ein Kommentar

Foto: Christian Thielemann © Matthias Creutziger

von Kirsten Liese

„Es ist schade um die Menschen“, schrieb August Strindberg in seinem „Traumspiel“, ein Satz aktueller denn je, dies auch im Hinblick auf die jüngsten Geschehnisse im Dresdner Musikleben: Über das Orchester hinweg entscheidet eine Kulturministerin den Vertrag seines Chefdirigenten auslaufen zu lassen. Es geht dabei nicht um irgendwen, sondern  einen der genialsten Dirigenten unserer Zeit. Bis zur Verbannung aus der Semperoper wegen Corona-Restriktionen reiste das Publikum aus allen Himmelsrichtungen an, um Christian Thielemann mit der Sächsischen Staatskapelle zu erleben. „Christian Thielemann, Kommentar,
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„In 150 Jahren wird niemand mehr wissen, wer Dieter Bohlen oder Moritz Eggert war, aber man wird sich an das Trautonium erinnern und es feiern“

Foto: Alessandra Schellnegger

Interview am Donnerstag 15: Der Trautoniumspieler Peter Pichler

Peter Pichlers musikalische Wurzeln liegen in der Punkszene. Im Laufe der 1990er Jahre kam er in Kontakt zu einem Instrument namens Trautonium. Dieser Kontakt ist für Peter Pichlers weitere musikalische Entwicklung prägend.

Viele von Ihnen werden von diesem Instrument vielleicht noch nie gehört haben, viele von Ihnen haben es jedoch sehr wahrscheinlich schon einmal gehört: sämtlicher Sound Alfred Hitchcocks „Die Vögel“ wurde mit dem Trautonium produziert.

von Frank Heublein (7. Mai 2020)

Was bedeutet Ihnen Musik?

Das ist natürlich eine hochphilosophische Frage und auf viele Arten beantwortbar… Kurz gesagt: Musik sollte die Möglichkeit bieten, Grenzen zu sprengen und eine weltweite, überirdische, friedliche Form der Kommunikation zwischen den Völkern herstellen. Eine musikalische Sprache zum Guten. Bei mir persönlich wurde die Bedeutung der Musik durch meinen familiären Hintergrund geprägt. Als viertes Kind einer Pension- und Wirtsfamilie war mein Leben vorbestimmt. Musik half mir auszubrechen, mich zu verstecken, mich zu finden an einem geheimen Ort, ohne jegliche Art gesellschaftlicher Beeinflussung. „Interview am Donnerstag 15: Peter Pichler, Trautoniumspieler“ weiterlesen

AURIO Verlag erweitert sein Angebot

Mit AURIO CHROMA ermöglicht der Musikverlag seinen Abonnentinnen und Abonnenten den Zugang zu einer der weltweit größten Noten-Privatsammlungen

90.000 Werke für Soloinstrumente und Kammermusikensembles. Das ist die enorme Zahl, die ein privater Sammler aus der ganzen Welt zusammengetragen hat. Fündig wurde er in Bibliotheken, Nachlässen, Archiven und Sammlungen. Das Ergebnis dieser umfassenden Sammlertätigkeit, die sich über mehrere Jahrzehnte erstreckte, steht jetzt exklusiv den AURIO-Nutzern zur Verfügung.

Unter den Noten finden sich allerlei Raritäten – nicht nur aus verschiedenen Ländern wie Brasilien, den USA, Georgien, Italien und Russland, sondern auch aus verschiedenen Jahrhunderten und Stilepochen. Der Schwerpunkt des Archivs liegt auf Klaviermusik, die Sammlung enthält aber auch seltene Werke für Kammermusik sowie für Streicher und Bläser.

„AURIO Verlag erweitert sein Angebot
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DIE DONNERSTAG-PRESSE – 13. MAI 2021

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
DIE DONNERSTAG-PRESSE – 13. MAI 2021

Beste Sängerin: Lise Davidsen, Foto: © Ray Burmiston | Decca Classics

International Opera Awards 2021 – Preisträger und Nominierte 2020/21
https://de.wikipedia.org/wiki/International_Opera_Awards_2021

Dresden
Hurra, Thielemann ist frei für Wien!
Die großen Operndirigenten sind rar wie nie, und Dresdner und Salzburger Unverstand treibt uns einen der allergrößten zu. Die Chance sollte ohne Verzug genutzt werden.
https://www.news.at/a/thielemann-frei-fuer-wien-12036692

Ministerin erklärt Opern-Reform: „Semperoper soll sich stärker mit Sachsens Regionen verbinden“
https://www.tag24.de/dresden/kultur-leute/ministerin-barbara-klepsch-erklaert

Ein nett verpackter Rauswurf: Thielemann vor dem Aus in Dresden
Die Staatskapelle und die Semperoper in Dresden brechen in die Zukunft auf – ohne Dirigent Christian Thielemann.
Münchner Abendzeitung

Thielemann in Dresden: Ohne Zukunft
Die Verträge des Chefdirigenten Christian Thielemann und des Intendanten Peter Theiler an der Semperoper Dresden sollen 2024 enden. Die Regierung Sachsens hat eigene Pläne. Auf die jetzige Führung wirft sie damit kein gutes Licht.
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/thielemann-in-dresden-ohne-zukunft-17337117.html

Mailand
Jubel um Muti und die Wiener Philharmoniker an der Scala
Salzburger Nachrichten

Muti und die Wiener an der Scala
https://www.diepresse.com/5978866/muti-und-die-wiener-an-der-scala

Italien
Zwischen Neustart und Existenzangst
An Theatern und in Konzertsälen wie der weltberühmten Mailänder Scala dürfen wieder Aufführungen mit Besuchern stattfinden, wenn auch unter strengen Sicherheitsvorkehrungen. Anders sieht es an kleinen Häusern aus: Dort wächst vor den Eingängen sprichwörtlich das Gras und die Pforten bleiben zu. Das finanzielle Risiko für eine Produktion ist einfach zu groß – zum Leidwesen der Schauspielerszene.
BR-Klassik.de

Fulminante Zweitfassung: Christian Thielemann und die Wiener Philharmoniker setzen ihren Bruckner-Zyklus auf CD fort
Anton Bruckner musste im Laufe seines Lebens allerhand Misserfolge und Anfeindungen verkraften. Keine andere seiner Sinfonien erlebte jedoch eine derart schmerzhafte Rezeption wie seine Dritte. Zur Uraufführung verließ das Publikum 1873 in Scharen, teils lachend den Saal, verstört wohl vor allem von der blockhaften Aneinanderreihung von Motiv-Varianten; nur die engsten Getreuen harrten aus.
Eine CD-Besprechung von Kirsten Liese
klassik-begeistert.de

Sommereggers Klassikwelt 87: Dennis Brain – Wen die Götter lieben, den nehmen sie früh zu sich
Dem am 17. Mai 1921, also vor hundert Jahren in London geborenen Dennis Brain wurde das sperrige Musikinstrument Horn gleichsam in die Wiege gelegt. Seine Großvater, Onkel und Vater waren erfolgreiche Solisten auf diesem Instrument. Dennis durfte schon als Kind manchmal das Instrument seines Vaters benutzen, womit seine Musikerlaufbahn eigentlich schon vorgezeichnet war.
Peter Sommeregger berichtet aus seiner Klassikwelt
Klassik-begeistert.de

Salzburg
Pfingstfestspiele: Probenbesuch beim Regisseur des Jahres
Mitten in die Probenarbeit zum Händel-Oratorium bei den Salzburger Pfingstfestspielen platzte am Montag eine freudige Nachricht: Regisseur Robert Carsen wurde im Rahmen der „International Opera Awards 2020“ als Bester seiner Zunft geehrt.
https://www.krone.at/2411721 „DIE DONNERSTAG-PRESSE – 13. MAI 2021“ weiterlesen

Fulminante Zweitfassung: Christian Thielemann und die Wiener Philharmoniker setzen ihren Bruckner-Zyklus auf CD fort

CD-Rezension: Anton Bruckner, Dritte Sinfonie
Sony Classical 19439861382

Wiener Philharmoniker
Leitung: Christian Thielemann

von Kirsten Liese

Anton Bruckner musste im Laufe seines Lebens allerhand Misserfolge und Anfeindungen verkraften. Keine andere seiner Sinfonien erlebte jedoch eine derart schmerzhafte Rezeption wie seine Dritte. Zur Uraufführung verließ das Publikum 1873 in Scharen, teils lachend den Saal, verstört wohl vor allem von der blockhaften Aneinanderreihung von Motiv-Varianten; nur die engsten Getreuen harrten aus. „CD-Rezension: Anton Bruckner, Dritte Sinfonie, Christian Thielemann, Wiener Philharmoniker“ weiterlesen

Meine Lieblingsoper 30: Macbeth von Giuseppe Verdi – eine der ersten Opern, die mich so richtig gefesselt hat

Meine Lieblingsoper 30: Macbeth von Giuseppe Verdi

von Julia Lenart (15. Mai 2020)

Ein Lieblingswerk der Musikgeschichte zu finden, ist nicht leicht. Es gibt so viele Opern, Konzerte, Symphonien, die mir unglaublich gut gefallen und unzählige Aufführungen, die mir bis heute im Gedächtnis geblieben sind. Ich könnte nicht behaupten, dass ich ein einziges Lieblingswerk hätte. Doch wenn es ein Werk gibt, das sich besonders eingeprägt hat, dann ist es wohl Giuseppe Verdis Macbeth. „Meine Lieblingsoper 30: Macbeth von Giuseppe Verdi“ weiterlesen

Sommereggers Klassikwelt 87: Dennis Brain – Wen die Götter lieben, den nehmen sie früh zu sich

Bildquelle: Warner Classics

„Seine erfreulich vielen Platteneinspielungen sind bis heute Referenzaufnahmen, in Fachkreisen ist sein Name auch mehr als sechzig Jahre nach seinem Tod immer noch in aller Munde und seine Virtuosität auf dem sperrigen Instrument unerreicht.“

von Peter Sommeregger

Dem am 17. Mai 1921, also vor hundert Jahren in London geborenen Dennis Brain wurde das sperrige Musikinstrument Horn gleichsam in die Wiege gelegt. Seine Großvater, Onkel und Vater waren erfolgreiche Solisten auf diesem Instrument. Dennis durfte schon als Kind manchmal das Instrument seines Vaters benutzen, womit seine Musikerlaufbahn eigentlich schon vorgezeichnet war. „Sommereggers Klassikwelt 87: Dennis Brain – Wen die Götter lieben, den nehmen sie früh zu sich“ weiterlesen

Perkussionist Fabian Ziegler: "Wir können genauso musizieren wie andere Instrumentalisten"

Marimba, Vibraphon und jegliches Schlagwerk. Das sind die Werkzeuge, die es dem aufstrebenden Perkussionisten Fabian Ziegler angetan haben. Nach zahlreichen Preisen und Auszeichnungen hat sich der junge Schweizer bereits jetzt einen Namen gemacht. Sein Repertoire reicht von Bach über Cage bis Xenakis und darüber hinaus. Im Interview mit Klassik begeistert erzählt Fabian Ziegler nicht nur, was es braucht, damit Perkussionisten einen ähnlichen Stellenwert erreichen wie andere Solisten, sondern auch, was er von Martin Grubinger gelernt hat.

Interview: Jürgen Pathy

Grüß Gott Herr Ziegler. Was ist der große Unterschied zwischen einem Schlagzeuger einer Rock– oder Jazzband und dem Metier, in dem sie als Perkussionist unterwegs sind?

Ich denke der größte Unterschied ist, wie wir arbeiten. Als klassischer Perkussionist stehe ich viel vor einem Notenblatt und lerne die Töne auswendig, die ein Komponist für uns schreibt. Bei einem Drummer ist es mehr so, dass er die Strukturen des Songs vom Songwriter erhält, den Inhalt bestimmt er selbst. Das ist ein extremer Unterschied in der Arbeitsweise. Beides interessiert mich sehr und befruchtet sich gegenseitig. Natürlich ist auch der Musikstil unterschiedlich. Was nicht heißen soll, dass ich nur Klassik spiele. Im Gegenteil. Ich bin sehr daran interessiert, diese verschiedenen Metiers miteinander in Verbindung zu bringen und bin auch der Meinung, dass ein solche Verbindung zukünftig noch viel häufiger entstehen wird.

„Interview Fabian Ziegler
klassik-begeistert.de“
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DIE MITTWOCH-PRESSE – 12. MAI 2021

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
DIE MITTWOCH-PRESSE – 12. MAI 2021

Salzburg Panorama, Foto: © Tourismus Salzburg

Salzburger Festspiele bei International Opera Awards ausgezeichnet
Wurden zum zweiten Mal bestes Festival. Intendant Hinterhäuser: „Wundervolle Anerkennung für unsere Arbeit“. Bestes Opernhaus wurde das Teatro Real Madrid
Der Standard.at

Salzburger Festspiele sind „Festival des Jahres“
Deutschlandfunk.de

Ladas Klassikwelt 71: Der Oma von der Bühne winken – oder ein Chor-Savoir-vivre nach dem Auftritt
„Unmittelbar nach dem Konzert, während der Ovation, fingen unsere Gastgeber an, einfach miteinander zu plaudern. Einer der Tenöre rief sogar aus: „Ach, meine Oma sitzt da!“ Dann winkte er Richtung Publikum.“
Jolanta Łada-Zielke berichtet aus ihrer Klassikwelt
Klassik-begeistert.de

München
Hand aufs Herz, die Sehnsucht ist groß
Die Bayerische Staatsoper zeigt den ersten Akt der „Walküre“ konzertant, aber erstmals wieder vor Publikum.
Sueddeutsche Zeitung

St. Pölten
Die Saison 2021/2022 im Festspielhaus St. Pölten
Reflexionen über die Vielstimmigkeit der Welt und der Kunst
https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20210511_OTS0089/die-saison-20212022

Dresden
Politische Weitsicht oder Affront?
Was die Nichtverlängerung für Thielemann und Theiler an der Dresdner Semperoper bedeutet
http://www.mdr.de/kultur/musik/dresden-semperoper-nichtverlaengerung-thielemann-theiler-100.html

Dresden wünscht eine Zukunft ohne Thielemann
Die sächsische Kulturministerin hat entschieden: Dirigent Thielemann wird die Sächsische Staatskapelle nur noch bis 2024 leiten.
https://www.diepresse.com/5978686/dresden-wunscht-eine-zukunft-ohne-thielemann

St. Margarethen
Bühnenaufbau für „Turandot“ im Steinbruch
Was im 2020 begonnen wurde, kann heuer endlich fortgesetzt werden – der Bühnenbau bei „Oper im Steinbruch“ in St. Margarethen (Bezirk Eisenstadt-Umgebung).
https://burgenland.orf.at/stories/3103325/

München
Welche Stücke an Theatern, Opern und Livebühnen gespielt werden
Der Inzidenzwert in München bleibt unter 100 – das bedeutet auch, dass Theater, Oper und Philharmoniker wieder vor Publikum auftreten dürfen.
Sueddeutsche Zeitung

München
Kultur darf wieder öffnen: Mit angezogener Handbremse
Die Museen sind ab Dienstag wieder geöffnet, die Staatsoper startet am Donnerstag mit Jonas Kaufmann, die anderen Theater folgen, Kinos könnten, aber…
Münchner Abendzeitung

Freibeuter der Oper: Biografie über Peter Jonas
https://www.merkur.de/kultur/freibeuter-der-oper-biografie-ueber-peter-jonas-zr-90572757.html

Berlin
200 Jahre Berliner Konzerthaus: So nah, als wär’ man da
Tagesspiegel.de „DIE MITTWOCH-PRESSE – 12. MAI 2021“ weiterlesen

Langes Klassikwelt 7: Monteverdis Ulisse nahm die Fähre nach Ithaka

Vor 30 Jahren lernte ich Odysseus kennen, weil ein Schiff eine andere Route nahm als erwartet. Ein paar Tage später waren einige Klischees zerstört, ich hatte einen unterhaltsamen Einblick in die Opernwelt gewonnen – und musste mir dringend eine teure Monteverdi-Aufnahme beschaffen…

von Gabriele Lange (18. Februar 2020)

Es ist ziemlich windig, als die kleine Fähre im Sommer 1990 schnaufend von Kefalonia nach Ithaka stampft. Ich stehe an Deck, um den Ausblick zu genießen. Und ich bin irritiert. Denn der Kahn fährt nicht wie sonst die Küste entlang Richtung Vathi. Nachdem das nicht mein erster Besuch auf der Insel ist, geht mir ein Licht auf: Der Kapitän hat sich bei dem Wetter für den kürzesten Weg entschieden und steuert direkt den Anleger auf der westlichen Inselseite an. Wir werden also nicht wie geplant im Hauptort landen, wo es ein paar Quartiere gibt. Wie kommen wir da rüber…? Ob der Fahrer des einen Inselbusses weiß, dass es Leute einzusammeln gilt? Ich hole meine Reisegefährtin und stelle mich mit ihr an den Bug. Irgendeine Fahrgelegenheit in Sicht? Hmmmm. EIN Taxi ist aus der Ferne zu erspäen. Da steht bestimmt keine Telefonzelle… (Handys sind noch kein Thema.)

Wir schauen uns um. 20, 30 Leute machen sich fertig. Das heißt: Gleich runter zum Ausstieg. Und dann – rennen! Währenddessen ist ein junges Paar nach vorn gekommen. Ihnen wird klar, dass wir uns Ithaka nähern. Sie sprechen uns auf Englisch an und erkundigen sich nach Transportmöglichkeiten. Passt. In Griechenland hat man sich damals immer Taxis geteilt. Zu viert wird das angenehmer fürs Budget. Ich erkläre ihnen die Lage. Wir vier wuchten unsere Rucksäcke auf die Schultern, sind die ersten am Ausgang, die Heckklappe knarzt auf – und wir sausen los. Drei quetschen sich hinter, eine neben den Fahrer, Gepäck halb in den Kofferraum, halb irgendwie mit rein. Ein Blick auf die verwirrten Mit-Touristen – und los geht’s über die Insel. „Langes Klassikwelt 7: Monteverdis Ulisse nahm die Fähre nach Ithaka,
klassik-begeistert.de“
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