„Einfach die Emotion machen lassen, vor allem bei Wagner“

Interview am Donnerstag 10: Der Tenor Andreas Schager
Foto: www.andreas-schager.info

Interview vom 13. September 2017 

Andreas Schager war der Parsifal in Bayreuth und in Hamburg. Die Stimme ölt er sich mit einem Tamino zwischendurch. Klassik-begeistert.de hat den sympathischen Österreicher zum Gespräch in der Hamburgischen Staatsoper getroffen. Im Interview spricht der Tenor über seine Operettenvergangenheit und erklärt, warum er sich dem Siegfried auf besondere Weise verbunden fühlt und was die Kühe auf dem heimischen Bauernhof damit zu tun haben. Außerdem verrät er, warum Sänger manchmal wie Babys sein müssen und richtet einen Appell an alle Klassik-Begeisterten.

klassik-begeistert.de: Herr Schager, im vergangenen Jahr haben Sie an der Hamburgischen Staatsoper den Erik in Richard Wagners „Fliegendem Holländer“ gesungen. Nun kehren Sie zurück für den „Parsifal“. Wie geht es Ihnen als Österreicher in Norddeutschland?

Andreas Schager: Ich komme jedes Mal gerne zurück. Ich liebe den Norden, ich mag auch die Mentalität der Leute hier, dieses „geradeheraus“, und Hamburg hat wahnsinnig viel Charme. Ich lebe teils in Berlin, teils in Wien. Meine Familie ist in Wien, aber ich habe auch eine Wohnung in Berlin, weil ich dort Ensemblemitglied an der Staatsoper bin. In Hamburg bin ich jetzt zum dritten Mal. 2013 habe ich mit Simone Young den Rienzi in der Laeiszhalle gesungen. Das war damals eigentlich schon in der Elbphilharmonie geplant, aber da war es noch nicht spruchreif, dass sie fertig werden würde. „Interview am Donnerstag 10: Andreas Schager, Tenor“ weiterlesen

10 Fragen an Nadine Lehner: "Mit meinem Sohn höre ich Kinderlieder und tanze mit ihm dazu, das macht Laune!"

„Ich denke bewusster darüber nach, was ich gerade wirklich brauche und bemerke, dass es nicht so schwer ist, sich auch mal einzuschränken. Die Rückbesinnung auf die Familie und die intensive Zeit mit meinem Kind genieße ich sehr.“

Nadine Lehner, geboren in Bayern, absolvierte ihre Gesangsausbildung an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin bei Norma Sharp. 2002 debütierte sie an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin als Papagena in Mozarts „Zauberflöte“ und sang dort weitere Rollen während ihres Studiums unter namhaften Dirigenten. Gastverträge führten sie später unter anderem an die Deutsche Oper Berlin, ans Theater Bonn, zu den Salzburger Festspielen sowie nach Kanada, China und Singapur, wo sie auch mit Peter Ruzicka, Ivor Bolton oder Kent Nagano arbeitete. Zuletzt sang sie an der Nationaloper Athen  unter Vassili Christopoulos Marie im „Wozzeck“.  Seit 2004 gehört Nadine Lehner zum Ensemble des Theaters Bremen und sang dort große Partien ihres Fachs wie Agathe in „Der Freischütz“, Katerina in „Lady Macbeth von Mzensk“, Leonore in „Fidelio“ und Kundry in „Parsifal“, für deren Interpretation sie für den Deutschen Theaterpreis DER FAUST 2017 nominiert war. Für ihre herausragenden Leistungen wurde ihr in Bremen  der Kurt-Hübner-Preis und der Silberne Roland verliehen. Nadine Lehner wurde kurz vor Beginn der Proben für „Jenufa“ am Bremer Theater aus ihrem beruflichen Alltag gerissen und betätigt sich jetzt als „Vollzeit-Mutter“ in Bremen.

Fotos: Esther Haase /  Thomas Ratzek (c)

von Dr. Petra Spelzhaus

klassik-begeistert.de: Was haben Sie vor einem Jahr getan und wie sieht Ihr Alltag heute aus?

Vor einem Jahr habe ich in Bochum konzertant Kundry mit den Bochumer Symphonikern gesungen. Parallel dazu liefen in Bremen die Proben zu  „Die tote Stadt“ von Korngold, Regie führte Armin Petras,  die Premiere war Mitte April. Meine letzte Vorstellung im  Musiktheater Bremen hatte ich vor vier Wochen als Marschallin in Strauss‘ Rosenkavalier, wie sich herausstellte die letzte Aufführung des Theaters vor Corona… Zu Beginn des Jahres sang ich noch an der Nationaloper Athen die  Marie in Wozzeck. Die letzte Aufführung war Anfang Februar 2020.

Aktuell wären in Bremen gerade die Proben für Jenufa von Janàček gestartet. Stattdessen verbringe ich den Tag überwiegend zu zweit mit meinem Sohn. Zum Glück konnten wir seinen fünften Geburtstag vor der Kontaktsperre noch ausgiebig mit seinen Freunden feiern. Jetzt darf er gelegentlich eine Freundin sehen und vermisst den Kindergarten und seine weiteren Freunde. Mein Mann ist mit seiner Arbeit als Leiter einer Rehaeinrichtung für Suchtkranke voll im Einsatz. „10 Fragen an Nadine Lehner
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»ELBPHILHARMONIE HILFSFONDS« FÜR IN NOT GERATENE MUSIKER GEGRÜNDET

Pressemitteilung:

SOLIDARITÄT IN ZEITEN VON CORONA: HAMBURGMUSIK, NDR UND KONZERTDIREKTION DR. RUDOLF GOETTE GEBEN VON KARTENKÄUFERN NICHT ZURÜCKVERLANGTE EINTRITTSGELDER AN FREIBERUFLICHE KÜNSTLER WEITER

Auf Initiative der drei größten Veranstalter von Konzerten in Elbphilharmonie & Laeiszhalle wurde am Mittwoch in Hamburg der »Elbphilharmonie Hilfsfonds« gegründet. Zweck des Fonds ist die Unterstützung von freiberuflichen Musikern, Musikpädagogen und Bühnenkünstlern, die von Konzertabsagen infolge von behördlichen Anordnungen unmittelbar betroffen sind. Der Fonds verdankt seine Mittel all jenen Kunden, die schriftlich auf die Erstattung des Kaufpreises für von ihnen erworbene Einzeltickets für Veranstaltungen der Gründungspartner in Elbphilharmonie und/oder Laeiszhalle während des Corona-bedingten Schließzeitraums verzichtet haben. Unterstützer des Fonds sind die HamburgMusik gGmbH, der NDR und die Konzertdirektion Dr. Rudolf Goette. Weitere Veranstalter sind eingeladen, sich an der Initiative zu beteiligen. 

Foto: Elbphilharmonie, Dr. Holger Voigt (c)

„»ELBPHILHARMONIE HILFSFONDS« FÜR IN NOT GERATENE MUSIKER GEGRÜNDET
Elbphilharmonie Hamburg“
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Die DONNERSTAG-PRESSE – 9. APRIL 2020

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Die DONNERSTAG-PRESSE – 9. APRIL 2020

Foto: Auch Anna Bolena mit Anna Netrebko wird auf Stream angeboten! Foto: Wiener Staatsoper/ Michael Pöhn

Salzburger Festspiele melden Mitarbeiter zur Kurzarbeit an
242 Mitarbeiter werden zur Kurzarbeit angemeldet. Die Osterfestspiele und Pfingstfestspiele wurden abgesagt. Ob die Festspiele im Sommer stattfinden können, weiß man noch nicht.
Die Presse

Salzburger Festspiele: Wenn nicht heuer, dann nächstes Jahr
https://www.krone.at/2132338

Ein halbes Jahr ohne Burg und Oper – was macht das mit uns?
Kommentar: Vor September gibt es keinen regulären Kulturveranstaltungsbetrieb mehr. Das ist verständlich. Man stellt sich trotzdem Fragen
Kurier

Keine Gage bei abgesagten Abenden: Sparen auf Kosten der Künstler
Opernhäuser und Theater können derzeit nicht spielen. Doch warum zahlen die Häuser ihren Gastkünstlern, die nichts dafür können, keinen Euro? Manche immerhin geben sich generös.
Münchner Merkur

Berlin
Wie die Intendanten der Berliner Opern ihre Häuser durch die Krise steuern
Berliner Zeitung

Düsseldorf
Statt Wagner-Oper: Video-Talk zu Hause beim Dirigenten
Die Oper am Rhein in Düsseldorf und Duisburg kann wegen der Corona-Pandemie den „Ring des Nibelungen“ derzeit nicht aufführen und startet stattdessen eine Gesprächsrunde im Internet über den Opern-Zyklus von Richard Wagner. Der Video-Talk finde bei Generalmusikdirektor Axel Kober zu Hause statt, teilte die Oper am Dienstag in Düsseldorf mit. Wagner-Experte Kober, der sonst dirigiert, werde sich mit Spielleiter Dorian Dreher und Gästen unterhalten. Vier Termine sind geplant
Sueddeutsche Zeitung

Bayreuth
Eva Wagner-Pasquier wird 75: „Bayreuth ist meine Heimat“
Kurier

Bayreuths Ring-Regisseur Valentin Schwarz: „Auf Wagner-Entzug gesetzt“
Eigentlich wäre Regisseur Valentin Schwarz gerade mitten in den Proben für den „Ring“ bei den Bayreuther Festspielen. Doch wegen des Coronavirus wurden alle Vorstellungen abgesagt. Richard Wagners Tetralogie soll voraussichtlich erst 2022 wieder auf dem grünen Hügel gezeigt werden. BR-KLASSIK hat mit Valentin Schwarz, der gerade zu Hause in Stuttgart ist, über die Situation in Bayreuth gesprochen.
BR-Klassik

Sinkoviczs Musiksalon : Als Beethovens Herz aussetzte Bezahlartikel
In Wien wollte man dieser Tage Beethovens großes B-Dur-Streichquartett neu beleuchten. Eine Faksimile-Ausgabe macht es möglich nachzulesen, wie der Komponist Unpässlichkeiten in Kunst verwandelte.
https://www.diepresse.com/5797331/als-beethovens-herz-aussetzte

Vielleicht ist die Frage nach der Verbindung von Medizin und Musik aber doch ganz simpel zu beantworten: Beides heilt.
Es war einer meiner ersten Jazzworkshops in Einschlingen, einem Randbezirk von Bielefeld. Meine damalige Zimmernachbarin, eine Musiklehrerin, bemerkte eines Abends, sie habe das Gefühl, in einem Schullandheim für Ärzte zu sein. Diese Behauptung war mir nicht neu, hörte ich doch schon häufiger von einer Ärzteschwemme an Musikinstrumenten. Ist da tatsächlich etwas dran?
Mittlerweile suche ich seit über einem Jahrzehnt alljährlich diesen verheißungsvollen Ort am Teutoburger Wald auf, um mit etwa 50 weiteren Musik-Verrückten und der Jazzpolizei in Form der Dozenten den Geheimnissen der Rhythmik, Dynamik, Phrasierung, Sound und den unendlichen Skalen im Jazz auf die Schliche zu kommen.
Dr. Petra Spelzhaus kredenzt alle zwei Wochen ein Spelzhaus Spezial.
Klassik-begeistert

Sommereggers Klassikwelt 30 : …Habt der Einen Ruf in Acht! Zum Tod der Mezzosopranistin Hertha Töpper
Die Nachricht vom Tod Hertha Töppers in der letzten Woche hat bei mir wieder viele schöne Erinnerungen an meine Münchner Jahre geweckt. Als ich 1966 nach München zog, war die aus Graz gebürtige Sängerin die unangefochtene Nummer eins im Mezzofach an der Bayerischen Staatsoper. Es war noch die Zeit der gewachsenen Ensembles, entsprechend vertraut waren die Künstler miteinander, was sich sehr positiv auf die Qualität der Aufführungen auswirkte.
Peter Sommeregger berichtet jeden Mittwoch aus seiner Klassikwelt
Klassik-begeistert „Die DONNERSTAG-PRESSE – 9. APRIL 2020“ weiterlesen

10 Fragen an den Kirchenmusiker und Dirigenten Thomas Dahl: "Ich wünsche mir eine Wertschätzung so vieler Dinge, die für uns selbstverständlich geworden sind"

Thomas Dahl, geboren in Tönning (Nordfriesland / Schleswig-Holstein), Studium in Hamburg, Stuttgart, Paris und Chicago. Seit 1996 Kantor und Organist an der Hauptkirche St. Petri zu Hamburg und Dirigent des Hamburger Bachchores. Konzerttätigkeit in den meisten europäischen Ländern, den USA und Japan. Im Juni 2019 führte Thomas Dahl mit dem Symphonischen Chor Hamburg auf Gozo (Malta) „Die erste Walpurgisnacht“ von Felix Mendelssohn Bartoldy und „Carmina Burana“ von Carl Orff auf.

sankt-petri.de/kirchenmusik-und-kultur
hamburger-bachchor.de

klassik-begeistert.de: Moin, moin, lieber Thomas, nach Hamburg. Wie geht es Dir und Deiner Familie?

Thomas Dahl: Herzlichen Dank der Nachfrage. Alle sind wohlauf.

Nenne bitte drei Schlagworte, wenn Du das Wort Corona hörst.

Was trägt, was hilft, was verbindet?

Welches sind die einschneidendsten Veränderungen seit Ausbruch der Corona-Pandemie?

Die große Herausforderung an uns Musiker in der Kirche ist es, unsere Gemeinden und Zuhörer auf digitalem Wege anzusprechen. In angemessener Frequenz, in einem Format, das gut tut, in hoher Qualität. Und zwar jetzt. „10 Fragen an den Kirchenmusiker und Dirigenten Thomas Dahl
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Sommereggers Klassikwelt 30 : …Habt der Einen Ruf in Acht! Zum Tod der Mezzosopranistin Hertha Töpper

Die Nachricht vom Tod Hertha Töppers in der letzten Woche hat bei mir wieder viele schöne Erinnerungen an meine Münchner Jahre geweckt. Als ich 1966 nach München zog, war die aus Graz gebürtige Sängerin die unangefochtene Nummer eins im Mezzofach an der Bayerischen Staatsoper. Es war noch die Zeit der gewachsenen Ensembles, entsprechend vertraut waren die Künstler miteinander, was sich sehr positiv auf die Qualität der Aufführungen auswirkte.

von Peter Sommeregger

Das Spektrum der Rollen, die Hertha Töpper während ihres 30-jährigen Engagements in München gesungen hat, ist breit gefächert, hatte seinen Schwerpunkt aber doch eher im Deutschen Fach. Darüber hinaus war sie eine gefeierte Konzertsängerin, mit Karl Richter hat sie zahlreiche Konzerte gegeben und Schallplatten eingespielt. Besonders charakteristisch an ihrer Stimme war die schlanke, sichere Höhe und das samtene Timbre in den tieferen Lagen. „Sommereggers Klassikwelt 30 : …Habt der Einen Ruf in Acht! Zum Tod der Mezzosopranistin Hertha Töpper“ weiterlesen

Die MITTWOCH-PRESSE – 8. APRIL 2020

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die MITTWOCH-PRESSE – 8. APRIL 2020

Foto: Sara Jakubiak (c)

10 Fragen an die Sopranistin Sara Jakubiak:„Ich hoffe, das Corona-Virus wird ein großer Weckruf für uns alle sein“…
„Oper zu singen ist wie ein Sport. Man muss mit Gesangsübungen und Rollen trainieren. Es hilft dabei, wenn man auch ins Fitnessstudio geht!“
Sara Jakubiak ist polnischer und deutscher Abstammung und stammt ursprünglich aus Bay City in Michigan, USA. Während ihrer Karriere als Softballspielerin, die sogar zwei Staatsmeisterschaften in den USA gewann, war noch nicht absehbar, dass sie einmal als Opernsängerin die Bühnen dieser Welt erobern würde.
Ingo Luther korrespondierte für klassik-begeistert.de mit Sara Jakubiak, die sich aktuell in New York City aufhält
Klassik-begeistert

Österreich
Kultur-Stillstand : Lunacek prüft „langsame Lockerungen“ im Kulturbereich
Was geht hinter den Kulissen? Über Ostern soll geklärt werden, ob vor Ende Juni Proben stattfinden können. Und einzelne Museumsräume könnten geöffnet werden.
Die Presse

Die Landestheater trifft Zwangssaisonende hart
https://oesterreich.orf.at/stories/3042919/

Sinkoviczs Musiksalon: „Zigeunermelodien“ Bezahlartikel
Fußnoten zur politischen Inkorrektheit etlicher beliebter Musikstücke. Zum „internationalen Tag der Roma“, dem 8. April.
https://www.diepresse.com/5796946/zigeunermelodien

„Konzertgänger in Berlin“
Wehe, Walhall in Quarantäne-Qualen (1)
Zurück vom Ring!, rief das verfluchte Covid-19, und also gehen die diesjährigen Bayreuther Festspiele den Rheinfall hinunter. Das muss wohl so sein, alles andere wäre unverantwortlich. Da es also im Sommer nichts über einen neuen Ring des Nibelungen zu schreiben geben wird, veröffentliche ich hier noch einmal meinen Zeitungsbericht über die Festspiele 2019 mit dem neuen Tannhäuser. Mein Bericht von 2018 über Lohengrin folgt dann in ein paar Tagen. Bleiben Sie gesund und munter!
https://hundert11.net/wehe1/

Spendenaufruf der Deutschen Orchester-Stiftung: Monika Grütters und Kirill Petrenko helfen Musikern in Not
Die Coronakrise setzt den Freiberuflern besonders zu. Noch vor Ostern sollen 2500 Antragsteller eine Unterstützung erhalten.
Tagesspiegel

CD-Kritik: Die ungewohnten Seiten von Alban Berg und Francis Poulenc
Wiener Zeitung

Das Theater nach der Coronakrise: Schauspieler und Regisseure spüren die Bruchstellen, die es schon vorher gab
https://www.tagesspiegel.de/kultur/das-theater-nach-der-coronakrise

Leipzig
Auf einen Blick: Die MDR-Konzertsaison 2020/21
https://www.mdr.de/konzerte/saisonuebersicht-mdr-klassik-zweitausendzwanzig

Hamburg
Wie die Klassikszene auf die Corona-Krise reagiert
Die Welt.de

Meine Lieblingsoper, Teil 5: „Don Carlo“ von Giuseppe Verdi: Bei dieser Oper ist man immer auf der sicheren Seite
Birgit Nilsson, Mirella Freni, Edita Gruberova, Plácido Domingo, Luciano Pavarotti: Der Hamburger Mediziner Dr. Ralf Wegner hat die großen Weltstars der Opernwelt seit Ende der 1960er-Jahre alle live erleben dürfen: vor allem in der Staatsoper Hamburg, die in den 1970er-Jahren noch zu den weltbesten Opernhäusern zählte und sich heute um Anschluss an die europäische Spitze bemüht. Begeben Sie sich in ein wunderbares Stück Operngeschichte und reisen sie mit in eine Zeit, die scheinbar vergangen ist.
Dr. Ralf Wegner berichtet aus Hamburg und aus der Staatsoper Hamburg.
Klassik-begeistert

Links zu englischsprachigen Artikeln

„Die MITTWOCH-PRESSE – 8. APRIL 2020“ weiterlesen

Spelzhaus Spezial 2: Musik und Mediziner, ein unsichtbares Band

Vielleicht ist die Frage nach der Verbindung von Medizin und Musik aber doch ganz simpel zu beantworten: Beides heilt.

von Dr. Petra Spelzhaus

Es war einer meiner ersten Jazzworkshops in Einschlingen, einem Randbezirk von Bielefeld. Meine damalige Zimmernachbarin, eine Musiklehrerin, bemerkte eines Abends, sie habe das Gefühl, in einem Schullandheim für Ärzte zu sein. Diese Behauptung war mir nicht neu, hörte ich doch schon häufiger von einer Ärzteschwemme an Musikinstrumenten. Ist da tatsächlich etwas dran?

Mittlerweile suche ich seit über einem Jahrzehnt alljährlich diesen verheißungsvollen Ort am Teutoburger Wald auf, um mit etwa 50 weiteren Musik-Verrückten und der Jazzpolizei in Form der Dozenten den Geheimnissen der Rhythmik, Dynamik, Phrasierung, Sound und den unendlichen Skalen im Jazz auf die Schliche zu kommen.

Da sind sie wieder: Der Notarzt, der das Martinshorn gegen eine Trompete eingetauscht hat. Der pensionierte Kinderarzt, der nicht mehr ohne Kanister Rotwein anreist, da wir seinen Nicht-Geburtstag Jahr für Jahr exzessiv feiern. Der Psychiater, der sanft die Gitarrensaiten zupft und den Pausengesprächen einen ungeahnten Tiefgang verschafft. „Spelzhaus Spezial 2: Musik und Mediziner, ein unsichtbares Band
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Meine Lieblingsoper, Teil 5: "Don Carlos" von Giuseppe Verdi: Bei Dieser Oper ist man immer auf der sicheren Seite

Birgit Nilsson, Mirella Freni, Edita Gruberova, Plácido Domingo, Luciano Pavarotti: Der Hamburger Mediziner Dr. Ralf Wegner hat die großen Weltstars der Opernwelt seit Ende der 1960er-Jahre alle live erleben dürfen: vor allem in der Staatsoper Hamburg, die in den 1970er-Jahren noch zu den weltbesten Opernhäusern zählte und sich heute um Anschluss an die europäische Spitze bemüht. Begeben Sie sich in ein wunderbares Stück Operngeschichte und reisen sie mit in eine Zeit, die scheinbar vergangen ist.

Foto: Staatsoper Hamburg © 2008 Brinkhoff/Mögenburg

von Dr. Ralf Wegner

Fast gleichrangig mit dem „Troubadour“ schätze ich Verdis Schillervertonung des „Don Carlos“. In dieser Oper gibt es nicht nur 4, sondern 6 Hauptpartien: König Philipp II (Bassbariton), der dem psychisch instabilen Sohn Don Carlos (Tenor) die versprochene Braut Elisabeth (Sopran) nimmt, Philipps Geliebte Eboli (Mezzosopran), dem heldenmütigen Carlos in Freundschaft verbundenen Posa (Bariton) und der mehr als Philipp die Macht des Staates durchdrückende Großinquisitor (Bass). Allen hat Verdi großartige Arien und Szenen komponiert, nur nicht für Carlos. Vielleicht liegt das an seinem Charakter, an seiner Beziehungsschwäche zum Freund, auch an seiner nicht ganz glaubhaften Liebe zu Elisabeth. Da hilft auch der vorgeschaltete Fontainebleauakt nicht. Der verlängert nur die Oper. Bei Konwitschny hat die Oper inklusive des Zwischenspiels mit der Ballettmusik fast Götterdämmerungsausmaße. „Meine Lieblingsoper, Teil 5: „Don Carlos“ von Giuseppe Verdi,
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10 Fragen an die Sopranistin Sara Jakubiak: „Ich hoffe, das Corona-Virus wird ein großer Weckruf für uns alle sein“

„Oper zu singen ist wie ein Sport. Man muss mit Gesangsübungen und Rollen trainieren. Es hilft dabei, wenn man auch ins Fitnessstudio geht!“

Sara Jakubiak ist polnischer und deutscher Abstammung und stammt ursprünglich aus Bay City in Michigan, USA. Während ihrer Karriere als Softballspielerin, die sogar zwei Staatsmeisterschaften in den USA gewann, war noch nicht absehbar, dass sie einmal als Opernsängerin die Bühnen dieser Welt erobern würde. Nach ihrem Gesangsstudium an der Yale University und am Cleveland Institute of Music erhielt sie bereits 2007 den von der Santa Fe Opera verliehenen „Judith Raskin Memorial Award“. Für die ganz große Karriere wagte Sara Jakubiak dann den Schritt über den großen Teich, um dort behutsam und schrittweise an ihrer musikalischen Entwicklung zu feilen.

Nach ihren großen Erfolgen an der Oper Frankfurt zwischen 2014 und 2018 (u.a. als Tatiana in „Eugen Onegin“, Freia in „Das Rheingold“) zählt Sara Jakubiak mittlerweile zur Riege der gefragtesten Sopranstimmen in Europa. Einen glanzvollen Triumph feierte die Amerikanerin im Frühjahr 2018 an der Deutschen Oper Berlin in Christoph Loys Inszenierung von „Das Wunder der Heliane“ von Erich Wolfgang Korngold.  “Frau Jakubiak verfügt über einen herrlich expansionsfähigen, glanzvoll jugendlich dramatischen Sopran, eine luxuriöse, wandelbare, mit unendlichen Farben gesegnete Stimme, wie sie nur alle zwanzig Jahre einmal auftaucht” – so beschrieb der onlinemerker die Interpretation der Heliane durch Sara Jakubiak.

Auch als Eva in „Die Meistersinger von Nürnberg“ von Richard Wagner an der Bayerischen Staatsoper in München unter Kirill Petrenko oder als Marietta/Erscheinung Maries an der Komischen Oper Berlin in einer Inszenierung von Robert Carsen wusste Sara Jakubiak die Kritiker zu überzeugen. Schon jetzt darf man sich auf ihre Doppel-Rolle als Venus und Elisabeth in „Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg“ im Dezember 2020 und ihre Rückkehr als Heliane im Mai 2021, beides an der Deutschen Oper Berlin, freuen. Auch das amerikanische Publikum an der LA Opera in Los Angeles wird sich ab Oktober 2020 vom Können der Sara Jakubiak überzeugen können – dann wird sie an diesem Haus ebenfalls als Elisabeth im „Tannhäuser“ auf der Bühne stehen.

Mit ihrer farbenreichen, ungemein wandelbaren Stimme und ihrer ausdrucksstarken Bühnenpräsenz kann sich das Publikum in den kommenden Jahren noch auf viele musikalische Sternstunden mit der jungen Amerikanerin freuen.

Ingo Luther korrespondierte für klassik-begeistert.de mit Sara Jakubiak, die sich aktuell in New York City aufhält

Fotos: © Sara Jakubiak. All rights reserved.

Klassik-begeistert.de: Was haben Sie vor einem Jahr getan, und wie sieht Ihr Alltag heute aus?

Sara Jakubiak:Das Leben ist voller Überraschungen und wir müssen diese annehmen. Mein aktuelles Leben ist für mich eine Überraschung und ein Traum. Jetzt ist das Leben mit Corona eine große Herausforderung für die Menschen auf der ganzen Welt. Hätte ich all das vor einem Jahr gewusst, würde ich heute vielleicht in einem anderen Job arbeiten, in dem ich meine Kreativität auf andere Art hätte nutzen können. Ich hätte mir auch gut einen Regierungsjob für mich vorstellen können; Amerika braucht heute mehr als je zuvor vernünftige Führungspersönlichkeiten.

Nennen Sie drei Schlagworte, wenn Sie das Wort Corona hören…

Dies ist ein sehr sensibles Thema, aber mal ehrlich: der Strand, Zitronen, Bier und California! – das sind meine Schlagworte, auch wenn ich an Corona erkrankt wäre, ich würde die gleiche Antwort geben. Mein Optimismus bleibt! „10 Fragen an die Sopranistin Sara Jakubiak
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