Husteninferno in der Laeiszhalle Hamburg: Die Symphoniker Hamburg eröffnen das Beethoven-Jahr 2020 mit Carolin Widmann (Violinkonzert) und der „Pastorale“

Nach Schluss des 1. Satzes schwoll das Husteninferno im Saal derartig an, dass es fast einem verabredeten Flashmob ähnelte. Wann wird einmal in einer derartigen Situation ein Dirigent sich zum Publikum umdrehen und dieses bitten, sich zur Durchführung eines gemeinschaftlichen Aushustens zu erheben? Wenn dann noch – während des Konzerts – einzelne Besucher laut hustend den Saal verlassen und dann dabei noch mehr Lärm machen, frage ich mich, wo eigentlich die Grenze des Respektes ist. Peinlich für Hamburg und eine Respektlosigkeit gegenüber den Musikern.

Foto: © Thies Rätzke
Laeiszhalle, Hamburg
, 19. Dezember 2019
Symphoniker Hamburg
Konzert: Ludwig van Beethoven
Musikalische Leitung: Sylvain Cambreling
Solistin:  Carolin Widmann, Violine
Veranstalter: Symphoniker Hamburg, Intendant: Daniel Kühnel

von Dr. Holger Voigt

Was könnte es Schöneres geben, als inmitten des vorweihnachtlichen Trubels und der bleiernen Dunkelheit einen Schritt zur Seite zu treten und sich der Leuchtkraft Beethovenscher Musik zu öffnen? So geschehen in der ehrwürdigen Laeiszhalle in Hamburg an einem finsteren Donnerstagabend, fünf Tage vor Heiligabend.

Ludwig van Beethovens Geburtstag (17. Dezember 1770)  jährt sich am 17. Dezember 2020 zum 250. Mal, und damit steht ein prall gefülltes Gedenkjahr ins Haus. Die Hamburger Symphoniker hatten sich deshalb entschlossen, noch vor Weihnachten ein Auftaktkonzert zu präsentieren. „Symphoniker Hamburg, Ludwig van Beethoven,
Laeiszhalle, Hamburg, 19. Dezember 2019“
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"Eugen Onegin": meine Lieblingsoper

Es ist doch nicht nur die Oper der zwei Arien und zweier Walzer. Es ist Verwobene Schicksalhaftigkeit einer Liebe, die nicht zueinander findet, eben die Unzeit der Liebe. Aber dass man ihr, wenn man sich auf Onegin einlässt, auf ewig verfällt, das sei hiermit bezeugt.

Bild: Pjotr Tschaikovsky, Öl auf Leinwand, 1893,
Nikolai Kusnezow, Tretjakow-Galerie, Quelle: wikipedia.de

von Harald Nicolas Stazol

„’Eugen Onegin‘ ist eine Oper von zwei Arien und zwei Walzern“, sagt meine Nachbarin Doris, die schon 1965 mit ihrem Mann in der Met im Balanchine „Nußknacker“ saß. Die Pracht und Größe des Weihnachtsbaums im Salon der Drosselmeiers gilt in New York City als Indikator der Konjunktur, in den Jahren wurden die Tannen immer höher – „was fasziniert Dich denn so daran?“, fragt sie über die Teetasse, und ich denke kurz nach und finde keine Antwort. Ich weiß nur, dass ich Tschaikovskys Meisterwerk seit einem Jahr non-stop höre, nach des in Versform gehaltenen, nun mit wunderbarer Musik unterlegten Epos von Alexander Puschkin – der ganz nebenbei erst bei seinem 200. Duell getötet wurde. „Eugen Onegin, Pjotr Tschaikovsky, Meine Lieblingsoper
klassik-begeistert.de“
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Bach vs. Bach: 1. Teil eines orchestralen Vergleiches an Beispiel des Weihnachtsoratoriums, BWV 248

Foto: St. Nikolai am Klosterstern, Hamburg (c) Stazol
Hauptkirche St. Nikolai am Klosterstern
, 19. Dezember 2019
Johann Sebastian Bach, Das Weihnachtsoratorium
Hamburger Camerata

von Harald N. Stazol

„Ein recht karger Kirchenraum“ sagt meine durch und durch hanseatische Freundin B. – sie hat mich ins „Weihnachtsoratorium“ von Johann Sebastian Bach eingeladen, die Hamburger Camerata soll brillieren wie der einzigartige Trompeter vieler Rezitative, doch dazu kommen wir noch – der „recht karge“ Kirchenraum von St. Nikolai am Klosterstern schwingt sich in ungeahnter Höhe wie eine Blüte jener, wie ich antworte, „Fünfziger, Schatz. Man hatte wenig Sex.“ „Johann Sebastian Bach, Das Weihnachtsoratorium,
Hauptkirche St. Nikolai am Klosterstern, 19. Dezember 2019“
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Polnische Volksoper begeistert im "Tatort"-Look: „Halka“ szenisch im Theater an der Wien

Über Tomasz Konieczny und Piotr Beczala braucht man eigentlich keine Worte verlieren. Der Heldenbariton und der Tenor von Weltrang machen aus der selten aufgeführten Oper „Halka“ ein wahres Musikfest.

Foto: Piotr Beczala (als Jontek), Halka (Corinne Winters), (c) Monika Rittershaus

Theater an der Wien, 20. Dezember 2019
Stanislaw Moniuszko, Halka

von Herbert Hiess

Interessant, wenn eine Oper einmal so beginnt, wie heute ein „Tatort“-Krimi oder sonst viele Thriller. Also einmal mit einer Szene und nach cirka einer Minute dann mit dem Hauptteil („Drei Monate davor“ oder so).

Auch wenn sich heute noch so viele Filmregisseure auf den Zug draufschmeißen – so neu ist das nicht. Offenbar hatte der Librettist Wlodzimierz Wolski schon bei seiner 1958 uraufgeführten Oper die gleiche Idee. Denn die tragische Geschichte um das Bauernmädchen Halka handelt von der Verwirrtheit von Halka, die in den reichen Janusz verlobt war, der sie geschwängert hat und sie wegen der anstehenden Hochzeit mit der Tochter des reichen Gutsbesitzers Stolniks einfach sitzengelassen hat. „Stanislaw Moniuszko, Halka, Tomasz Konieczny und Piotr Beczala,
Theater an der Wien, 20. Dezember 2019“
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Die FREITAG-PRESSE – 20. DEZEMBER 2019

Wolfgang Wagner und Christian Thielemann,
Foto: Bayreuther Festspiele (c)
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Die FREITAG-PRESSE – 20. DEZEMBER 2019

Berlin/ Staatsoper
Arthur Arbesser zeichnet Kostüme für „Rosenkavalier“
Modedesigner will „Wiener Glanz“ an die Berliner Staatsoper für Hellers Debüt als Opernregie bringen.
Der Standard
Modemacher Arbesser zeichnet Kostüme für Berliner Heller-Rosenkavalier
Salzburger Nachrichten

Dresden
So und nicht anders soll es sein! Christian Thielemann eröffnet in Dresden seinen Beethovenzyklus
Man will es gar nicht glauben, aber Christian Thielemanns letzter grandioser Beethovenzyklus mit den Wiener Philharmonikern liegt schon wieder zehn Jahre zurück.
Ein so großer Abstand erweist sich freilich als vorteilhaft, weil – ganz unabhängig davon, dass Beethovens Sinfonien viel seltener gespielt werden als manche gefühlt annehmen mögen – Routine dann nicht so ohne Weiteres aufkommen kann. Abgesehen davon, dass Thielemann bei seinem jüngsten Beethoven-Zyklus, den er mit den frühen Sinfonien 1 bis 3 eröffnete, die Sächsische Staatskapelle dirigiert.
Kirsten Liese berichtet aus der Semperoper Dresden
Klassik-begeistert.de

Berlin
Sommereggers Klassikwelt 14 / 2019: Lionel Maplesons Zylinder – die akustischen Schätze vom Schnürboden
Die Unmittelbarkeit des zu Hörenden fasziniert. Es öffnet sich ein Zeitfenster in eine versunkene Welt. Das New York des beginnenden 20. Jahrhunderts und sein verwöhntes Opernpublikum ist durch den mitgeschnittenen Applaus dokumentiert und wird für Augenblicke wieder lebendig.
Peter Sommeregger berichtet aus Berlin
Klassik-begeistert.de „Die FREITAG-PRESSE – 20. DEZEMBER 2019“ weiterlesen

Lieses Klassikwelt 13/2019: Unter Tierfreunden

Bildquelle: Pinterest

Maria Callas nahm ihren Pudel Toy überall hin mit, er durfte auf Reisen sogar in der Flugzeugkabine Platz nehmen. Vermutlich gab es da für die Primadonna Assoluta Ausnahmekonditionen, denn leider dürfen in die Kabine gewöhnlich nur ganz kleine Hunde im Katzenformat.

von Kirsten Liese

Heute singe ich ein hohes Lied auf einen Popmusiker: Paul McCartney. Der erfolgreiche Songwriter, der neben John Lennon die meisten Stücke für die Beatles schrieb, ernährt sich vegan und setzt sich seit den 1970er Jahren für Tierrechte ein – gegen Massentierhaltung, Tierversuche und das Abschlachten von Robben. Er trägt kein Leder, macht bei Konzerten Werbung für seine „Meat-Free“-Kampagne und sagt zum Thema Klimaschutz das, was ich eigentlich von der Bundeskanzlerin erwarten würde: „Wenn jemand etwas für die Umwelt tun möchte, muss er einfach aufhören, Fleisch zu essen. Das ist der größte Beitrag, den jeder von uns leisten kann. Wenn man darüber nachdenkt, ist es einfach überwältigend: Vegetarier tun so viele gute Dinge auf einmal – für die Umwelt, gegen Welthunger und Grausamkeit.“ „Lieses Klassikwelt 13/2019
klassik-begeistert.de“
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Weihnachtswunderbar: "Der Nussknacker" in München

Foto: Nancy Osbaldeston (Marie), Jonah Cook (Drosselmeier).
© Wilfried Hösl

Nationaltheater München, 17. Dezember 2019

Peter I. Tschaikowsky, Der Nussknacker

Choreographie: John Neumeier

von Barbara Hauter

„Der Nussknacker“ ist das vorweihnachtliche Pflichtprogramm jeder großen Ballettkompanie. So auch für die Münchner. Und auch wenn man das getanzte Weihnachtsmärchen nach E. T. A. Hoffmann schon oft gesehen hat, es gibt kaum eine schönere Einstimmung auf die Festtage, als sich dem traumhaften Tanzgeschehen hinzugeben. Vor allem, wenn es wie in München gelingt, beim Zuschauer ein Licht im Herzen zu entzünden. „Peter I. Tschaikowsky, Der Nussknacker,
Nationaltheater München, 17. Dezember 2019“
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Die DONNERSTAG-PRESSE – 19. DEZEMBER 2019

Foto: Albin Fries. Bildquelle: Wiener Staatsoper GmbH

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Die DONNERSTAG-PRESSE – 19. DEZEMBER 2019

Wien/ Staatsoper
Komponistenporträt: Albin Fries und seine Oper „Persinette“
Der österreichische Komponist ist obendrein renommierter Botaniker und Entomologe.
Wiener Zeitung

Wien/ Musikverein
Julian Rachlin entfesselte einen Funkenregen
Hochkarätig besetzte Kammermusik im Brahms-Saal des Musikvereins.
Wiener Zeitung

Pariser Oper
Mit 42 in Pension: Tänzer der Pariser Oper streiken gegen Reform
Pensionssystem stammt aus dem 17. Jahrhundert – Vorstellungen fallen wegen Streiks aus
Der Standard

„Halka“ in Wien : Am Rande des Wahnsinns
Frankfurter Allgemeine

Erl
Bernd Loebe: „Sicher denkt auch jemand: Der macht da jetzt furchtbares deutsches Regietheater“
Frankfurter Rundschau

Basel
«La Bohème» – eine Opern-Bescherung, zum Heulen schön
https://www.bzbasel.ch/basel/basel-stadt/la-bome-eine-opern-bescherung-zum

Berlin/ Kammermusiksaal
Jan Caeyers und Kristian Bezuidenhout im Kammermusiksaal: Das Gegenmittel zur Beethoven-Apathie
Ludwigslust: Der Musikwissenschaftler und Dirigent Jan Caeyers läutet mit Le Concert Olympique und Pianist Kristian Bezuidenhout das Beethoven-Jahr ein.
Tagesspiegel „Die DONNERSTAG-PRESSE – 19. DEZEMBER 2019“ weiterlesen

Sommereggers Klassikwelt 14 / 2019: Lionel Maplesons Zylinder – die akustischen Schätze vom Schnürboden

Die Unmittelbarkeit des zu Hörenden fasziniert. Es öffnet sich ein Zeitfenster in eine versunkene Welt. Das New York des beginnenden 20. Jahrhunderts und sein verwöhntes Opernpublikum ist durch den mitgeschnittenen Applaus dokumentiert und wird für Augenblicke wieder lebendig.

von Peter Sommeregger

Die Sopranistin krönt das Finale von Gounods Faust mit einem strahlenden, lange gehaltenen hohen c, frenetischer Applaus rauscht auf. Was daran ungewöhnlich ist? Diese Aufführung fand am 15. Februar 1902 an der Metropolitan Opera New York statt. Zu dieser Zeit war es zwar bereits möglich, Tonaufnahmen auch von Gesangsnummern herzustellen, dies war aber nur im Studio mit Klavierbegleitung möglich. „Sommereggers Klassikwelt 14 / 2019,
klassik-begeistert.de“
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So und nicht anders soll es sein! Christian Thielemann eröffnet in Dresden seinen Beethovenzyklus

Foto: © Matthias Creutziger

In den Grundfesten ist Thielemanns Beethoven unumstößlich vollkommen. Mag sein, dass der Finalsatz in der „Eroica“ mit zunehmendem Alter bei ihm noch eine Spur langsamer werden könnte, aber ansonsten drängt es sich einem auf: So und nicht anders soll es sein!

Semperoper Dresden, 16.12.2019

Sächsische Staatskapelle Dresden
Leitung: Christian Thielemann

Ludwig van Beethoven
Sinfonien 1 bis 3

von Kirsten Liese

Man will es gar nicht glauben, aber Christian Thielemanns letzter grandioser Beethovenzyklus mit den Wiener Philharmonikern liegt schon wieder zehn Jahre zurück.

Ein so großer Abstand erweist sich freilich als vorteilhaft, weil – ganz unabhängig davon, dass Beethovens Sinfonien viel seltener gespielt werden als manche gefühlt annehmen mögen – Routine dann nicht so ohne Weiteres aufkommen kann. Abgesehen davon, dass Thielemann bei seinem jüngsten Beethoven-Zyklus, den er mit den frühen Sinfonien 1 bis 3 eröffnete, die Sächsische Staatskapelle dirigiert. „Christian Thielemann, Sächsische Staatskapelle Dresden,
Semperoper Dresden, 16.12.2019“
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