Die DIENSTAG–PRESSE – 15. OKTOBER 2019

Foto: Szene aus Barrie Koskys „The Bassarids“ an der Komischen Oper Berlin (Komische Oper Berlin / (c) Monika Rittershaus)

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die DIENSTAG–PRESSE – 15. OKTOBER 2019

Berlin/ Komische Oper
Sturzdämmernd: Premiere von Hans Werner Henzes THE BASSARIDS an der Komischen Oper: Hütet euch, Söhne, wenn die Mütter tanzen gehen!
Henze, wie eine Reporterlegende einst rief, wo ist Henze? Im Berliner Konzert- und Opernleben der letzten Jahre jedenfalls kaum mehr zu entdecken. Jetzt aber haben sich an der Komischen Oper Berlin zwei Musiktheater-Babos (um mal wieder diesen schönen Begriff eines bekannten Rappers namens Strafzettel zu zitieren) Hans Werner Henzes The Bassarids vorgeknöpft: Barrie Kosky inszeniert – ein bisschen. Vladimir Jurowski dirigiert – immens.
https://hundert11.net/sturzdaemmernd/
Attisches Theater ohne lustvollen Exzess: Henzes „The Bassarids“ an der Komischen Oper Berlin

Neue Musikzeitung/nmz.de
THE BASSARIDS von Hans Werner Henze

https://www.freitag.de/autoren/andre-sokolowski/the-bassarids-von-hans-werner-henze#
Henzes „Bassariden“-Oper in Berlin: Kampf zwischen Rausch und Verstand

Deutschlandfunk
„The Bassarids“ an der Komischen Oper Berlin: Duell zwischen Rausch und Vernunft

BR-Klassik

Cardiff/ Welsh National Opera
„Rigoletto“ im Weißen Haus – Eine intelligente und musikalisch vollendete Umsetzung an der Welsh National Opera
Vor nicht allzu langer Zeit sah ich im Linzer Musiktheater eine hervorragende und sehr eigenwillige Inszenierung von Verdis Rigoletto – im Trump-Tower. Das wurde konsequent und mit viel Ironie umgesetzt – bis zum (nicht existierenden) Stockwerk, der Mordszene im Untergeschoss und der strohblonden Perücke des Herzogs (als Trump-Imitator).
Charles E. Ritterband berichtet aus der Welsh National Opera
Klassik-begeistert

Cardiff: Beifallsstürme für eine „Carmen“ im Slum
Spanisches Flair, bunte Farben, Flamenco-Exotik und überschäumende Lebensfreude – das gibt es in dieser Inszenierung: Genau zehn Minuten lang. Auf dem sehr attraktiven, sonnenüberströmten, in orange- und goldgelbtönen gehaltenen Bühnenvorhang nämlich.
Dann öffnet sich dieser Vorhang, um das Bühnenbild freizugeben. Und da ist nichts mehr von Lebensfreude zu sehen, nichts von farbenfroher spanischer Flamenco-Herrlichkeit. Da ist nur noch das graue, deprimierende Halbrund einer Art Arena zu sehen, bestehend aus Betonelementen, elenden winzigen Wohnungen mit Aircondition-Geräten und zum Trocknen aufgehängter Wäsche. Tristezza.
Charles E. Ritterband berichtet aus der Welsh National Opera
Klassik-begeistert

Klagenfurt
Lebendiger Sängerstreit in statuarischer Szenerie
Richard Wagners Tannhäuser eröffnete die aktuelle Spielzeit am Stadttheater. Die Oper, in Klagenfurt vor dreißig Jahren zuletzt auf dem Spielplan, stellt nicht nur an kleinere Häuser hohe Ansprüche. Die vom Publikum bejubelte und der Kritik gelobte Klagenfurter Produktion überzeugte musikalisch und sängerisch.
DrehpunktKultur „Die DIENSTAG–PRESSE – 15. OKTOBER 2019“ weiterlesen

Cardiff: Beifallsstürme für eine "Carmen" im Slum

Foto: © Bill Cooper

Welsh National Opera WNO, Cardiff,
6. Oktober 2019

Georges Bizet, „Carmen“
Libretto von Henri Meilhac und Ludovic Halévi,

von Charles E. Ritterband

Spanisches Flair, bunte Farben, Flamenco-Exotik und überschäumende Lebensfreude – das gibt es in dieser Inszenierung: Genau zehn Minuten lang. Auf dem sehr attraktiven, sonnenüberströmten, in orange- und goldgelbtönen gehaltenen Bühnenvorhang nämlich.

Dann öffnet sich dieser Vorhang, um das Bühnenbild freizugeben. Und da ist nichts mehr von Lebensfreude zu sehen, nichts von farbenfroher spanischer Flamenco-Herrlichkeit. Da ist nur noch das graue, deprimierende Halbrund einer Art Arena zu sehen, bestehend aus Betonelementen, elenden winzigen Wohnungen mit Aircondition-Geräten und zum Trocknen aufgehängter Wäsche. Tristezza. „Georges Bizet, Carmen,
Welsh National Opera, 6. Oktober 2019“
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"Rigoletto" im Weißen Haus – Eine intelligente und musikalisch vollendete Umsetzung an der Welsh National Opera

Foto: © Richard Hubert Smith

Welsh National Opera WNO , Cardiff
4. Oktober 2019

Giuseppe Verdi, Rigoletto

von Charles E. Ritterband

Vor nicht allzu langer Zeit sah ich im Linzer Musiktheater eine hervorragende und sehr eigenwillige Inszenierung von Verdis Rigoletto – im Trump-Tower. Das wurde konsequent und mit viel Ironie umgesetzt – bis zum (nicht existierenden) Stockwerk, der Mordszene im Untergeschoss und der strohblonden Perücke des Herzogs (als Trump-Imitator).

Fern von Linz, im Millennium Center in der walisischen Hauptstadt Cardiff hat die Welsh National Opera ganz Ähnliches unternommen – ebenso konsequent, klug und wirkungsvoll. „Giuseppe Verdi, Rigoletto,
Welsh National Opera, 4. Oktober 2019“
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Die MONTAG–PRESSE – 14. OKTOBER 2019

Foto: Die Bassariden © Monika Rittershaus / Komische Oper Berlin
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Die MONTAG–
PRESSE – 14. OKTOBER 2019

Berlin/ Komische Oper
„Die Bassariden“ – eine Premierenkritik
https://www.freitag.de/autoren/andre-sokolowski/the-bassarids-von-hans-werner-henze

Nikolaus Bachler: „Eitelkeiten habe ich gern“ Bezahlartikel
Er sei kein Intellektueller und kein Stratege, sagt der Intendant der Bayrischen Staatsoper, Nikolaus Bachler. Intuition sei seine große Stärke. Der Steirer wird ab 2022 Dirigent Christian Thielemann als künstlerischer Leiter der Osterfestspiele Salzburg nachfolgen. Das sorgte medial für große Aufregung. Nicht jedoch bei Bachler. „Ich bin in meinem Tun schon gefestigt“, sagt er.
https://www.diepresse.com/5705335/nikolaus-bachler-eitelkeiten-habe-ich-gern

Dresden
„Fidelio“ zum Mauerfall: „Sie können Herren Ihrer Geschichte werden“
Vor 30 Jahren inszenierte Christine Mielitz Beethovens „Fidelio“ in Dresden als subversive Geschichte aus einem Staatsgefängnis. Jetzt wurde die Inszenierung wiederaufgeführt. Und Joachim Gauck hielt eine Rede.
Die Welt.de

London
Händels „Agrippina“ an der Royal Opera London als musikalische Farce leuchtet in Barrie Koskys High-Tech-Inszenierung….
Das Bühnenbild ist eiskalt, ein fast unerträglich nüchtern-zweckhaftes Bürohaus aus Glas, Chrom und Stahl mit aufwendig verschiebbaren Elementen auf Rollen und klinisch weißen Intérieurs. Eine Metapher für die Hauptfigur von Händels Oper, einem überaus erfolgreichen Jugendwerk. Denn eiskalt, ist sie, die kalt berechnende, machtbesessene, manipulativ agierende und alle psychologischen und politischen Fäden ziehende Agrippina, die über Leichen geht und nur eines will: ihren debilen Sohn Nero auf den Thron des Römischen Kaisers zu hieven.
Dr. Charles E. Ritterband berichtet aus dem Royal Opera House London….
Klassik-begeistert

Welsh National Opera
Janáčeks „Vixen“ – Poetisch, märchenhaft und musikalisch perfekt an der Welsh National Opera
„The Cunning Little Vixen“ an der Welsh National Opera: Nie habe ich eine entzückendere, spritzigere Inszenierung von Janaceks wunderbarer musikalischer Fabel „Das schlaue Füchslein“ gesehen. Kein Wunder – für die Regie zeichnete sich der Großmeister Sir David Pountney verantwortlich, der seinerzeit als Intendant der Bregenzer Festspiele großartige kreative Leistungen vollbracht hatte – unter anderem die szenische Welt-Uraufführung der bewegenden Oper „Die Passagierin“ von Mieczyslaw Weinberg. Das Werk hat seither auf vielen großen Bühnen Furore gemacht.
Charles E. Ritterband berichtete aus der Welsh National Opera
Klassik-begeistert „Die MONTAG–PRESSE – 14. OKTOBER 2019“ weiterlesen

Janáčeks "Vixen" – poetisch, märchenhaft und musikalisch perfekt an der Welsh National Opera

Foto: © Richard Hubert Smith

„Pountneys „Füchslein“ hat mich – sehr ungern gibt dies ein erfahrener Rezensent zu – zu Tränen gerührt. Was sich auf der Bühne abspielt, ist pure Magie. Es ist geradezu überwältigend, mit wieviel Phantasie, Subtilität und Feingefühl dieses Märchen hier zum Leben erweckt wird.“

Welsh National Opera WNO, Cardiff,
5. Oktober 2019

Leoš Janáček, The Cunning Little Vixen (Das schlaue Füchslein), in tschechischer Sprache

von Charles E. Ritterband

„The Cunning Little Vixen“ an der Welsh National Opera: Nie habe ich eine entzückendere, spritzigere Inszenierung von Janaceks wunderbarer musikalischer Fabel „Das schlaue Füchslein“ gesehen. Kein Wunder – für die Regie zeichnete sich der Großmeister Sir David Pountney verantwortlich, der seinerzeit als Intendant der Bregenzer Festspiele großartige kreative Leistungen vollbracht hatte – unter anderem die szenische Welt-Uraufführung der bewegenden Oper „Die Passagierin“ von Mieczyslaw Weinberg. Das Werk hat seither auf vielen großen Bühnen Furore gemacht. „Leoš Janáček, Das schlaue Füchslein,
Welsh National Opera, 5. Oktober 2019“
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Einige Gedanken zum Thema Frédéric Chopin von einer Polin

Ich möchte nicht diskutieren oder darüber streiten, ob Chopin Frédéric François oder Fryderyk genannt werden soll. Für mich klingen die Worte des polnischen Dichters Cyprian Camil Norwid überzeugend, dass Chopin mit seinem großen Talent ein Weltbürger war. Ein hervorragender Musikweltbürger bleibt er jedenfalls für ewig.

von Jolanta Lada-Zielke

Ich komme aus Polen, darum erwartet man vielleicht von mir, dass ich ein paar Zeilen über unseren größten Komponisten schreibe. Zunächst zu seiner Nationalität. Alle Musikkenner wissen, dass er Pole war. Die Leute, die sich weniger für Musik interessieren, glauben oft aufgrund seines Namens, er sei Franzose.

Vor vier Jahren nahm ich an einen Onlineredaktionskurs in Hamburg teil. Im ersten Unterricht sollten alle 20 Teilnehmer einen Test des allgemeinen Wissens lösen. Eine Frage betraf die Nationalität von Frédéric Chopin, und es gab drei Optionen: Französisch, Polnisch und Ungarisch. Und was denken Sie, wie viele Personen die richtige Antwort wählten? Nur fünf. Selbst meine Tischnachbarin, die zehn Jahre lang auf Mallorca gelebt und Valldemossa oft besucht hatte, war wirklich überrascht, dass Chopin kein Franzose war. In Valldemossa, wo der Komponist 16 Monate (von 1838 – 1839) mit der Schriftstellerin George Sand und ihren Kindern verbrachte, steht auf jeder Tafel mit seinem Lebenslauf, dass er aus Polen stammte.

Wenn jemand meiner Bekannten an der polnischen Abstammung des Komponisten zweifelt, frage ich ihn oder sie kratzbürstig: „Na dann, wo wurde er geboren? Können Sie den Namen dieser Ortschaft aussprechen? Żelazowa Wola. (Schelasowa Wola). “ „Woher kommt denn sein Französisch klingender Name?“, werde ich gefragt.  Sein Vater Mikołaj kam ursprünglich aus Frankreich. Im Alter von 16 Jahren kam er nach Polen, wo er seine zweite Heimat fand. Die polnischen Einflüsse, vor allem die der polnischen Volksmusik, sind in Chopins Werken deutlich zu hören, besonders in Mazurkas, die auf den polnischem Tänzen „Mazur“ basieren, aber auch in Polonaisen.

Chopin komponierte vor allem Klavierstücke, es gibt aber einige Lieder, die er zu Texten polnischer Dichter schuf. Manche sind fröhlich und lustig wie Mädchenwunsch und Litauisches Lied, die anderen traurig oder sogar tragisch im Ausdruck wie Polens Grabgesang, das nach der Niederlage des November-Aufstands 1831 komponiert wurde. Frédéric Chopin musste seine Heimat noch vor diesem Ereignis verlassen, die Nachricht über den gescheiterten Aufstand erreichte ihn in Paris, wo er von 1831 bis zum Ende seines Lebens weilte. Als er 1849 starb, wurde sein Herz nach Polen zurückgebracht, wie er sich gewünscht hatte.

Die traurige und nostalgische Stimmung der Werke Chopins lieben vor allem Musiker und Musikliebhaber aus dem slawischen Sprachraum. Meine Gesangslehrerin fragte einmal eine Studentin aus Tschechien, die gerne die melancholischen Lieder Chopins für ihre Landsleute aufführte:  „Musst du so ein trauriges Zeug singen?“  „A nam se to libi! (Aber wir mögen es)antwortete die Tschechin.

Chopins Lieder in deutscher Sprache hat 2010 der Bariton Konrad Jarnot mit Klavierbegleitung des Pianisten Eugéne Mursky für den Günter Hänssler Musikverlag aufgenommen. Ich kann diese CD allen Liebhabern romantischer Lieder weiterempfehlen.

Anerkennung eines „rassenfremden Künstlers“

Im „Dritten Reich“ interpretierte man die ganze Musikgeschichte nach der Richtlinie der NSDAP. Es gab entweder die „reine deutsche“ oder die „entartete Musik“ zu der Jazz, Swing und Werke der Komponisten nicht-arischer Abstammung gehörten. Knapp zwei Monate nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, als Polen schon von deutschen Truppen besetzt war, erschien der Artikel „Kampf um Chopin“  von Ernst Krienitz in der Zeitschrift „Die Musik Woche“. Der Autor stellte die folgende Frage: „Besagter Chopin, der einzige polnische Musiker, der in den Tempel der Unsterblichkeit einging, repräsentiert er nun wirklich das Polentum? “

Dann zitiert er Robert Schumanns Aussage über Chopin:   „Hut ab, ihr Herren! Ein Genie!“; Krienitz behauptet, Schumann äußerte sich über den „jungen Pianisten aus Warschau“ so kameradschaftlich, weil er in seinen Werken „wesensverwandte Dinge“ entdeckt haben müsse. Dann deutet Krienitz daraufhin, dass einer von Chopins Musiklehrern, Josef Elsner, ein Deutsch-Böhme war, der seinem Schüler Johann Sebastian Bachs Werke zu studieren gab.

Nach Meinung von Krienitz war Frédéric  Chopin nur deswegen so genial, weil er unter dem Einfluss der großen deutschen Romantiker komponierte und ihnen eigentlich seine ganze Schöpfung zu verdanken habe. Wegen Chopins Beziehungen zur deutschen Musik konnten ihn die Nazis gnädig anerkennen. Ohne Bach und ohne die deutschen Romantiker wäre er „nie zu der Reife gelangt, die ihn zum begehrenswerten Klavierkomponisten gemacht hat“, so Krienitz.

Ich finde, dass der einzige positive Aspekt des Artikels derjenige ist, dass dessen Autor die polnische Abstammung des Komponisten nicht bestreitet. Zwar äußert er sich über ihn tendenziell, versucht aber nicht aus ihm einen Franzosen zu machen.

Aleksej Sultanov  – der unterschätzte Preisträger

1927 erfolgte in Warschau der erste Internationale Chopin-Wettbewerb, der seit 1955 alle fünf Jahre stattfindet. Wenn man die Geschichte der Veranstaltung verfolgt, sieht man, dass die Mehrheit der Preisträger aus slawischen und asiatischen Ländern kam. Eigentlich halte ich es für Klischeedenken, dass nur polnische, eventuell slawische Künstler Chopins Werke gut spielen können (ebenso wie dies, dass Richard Wagner ausschließlich von deutschen Sängern richtig gesungen werden kann).  Es gab jedoch einen russischen Interpreten, dessen Aufführung des Klavierkonzerts f-Moll mich total begeistert hat. Das war Aleksej Sultanov, der 1995 am 13. Chopin-Klavierwettbewerb teilnahm. Er spielte mit so viel Gefühl, dass ich den Tränen nahe war, als ich die Übertragung  des Wettbewerbs im Fernsehen sah. Meiner Meinung nach hätte er damals den Ersten Preis bekommen sollen. Die Jury beschloss aber keinen Ersten, sondern zwei Zweite Preise zu verleihen, die Sultanov  zusammen mit dem französischen Pianisten Philippe Giusiano bekam.

Ich möchte nicht diskutieren oder darüber streiten, ob Chopin Frédéric François oder Fryderyk genannt werden soll. Für mich klingen die Worte des polnischen Dichters Cyprian Camil Norwid überzeugend, dass Chopin mit seinem großen Talent ein Weltbürger war. Ein hervorragender Musikweltbürger bleibt er jedenfalls für ewig.

[i]Josef Wulf, Kultur im Dritten Reich. Musik; Bibliothek der Zeitgeschichte Ullstein, Frankfurt/M; Berlin 1989, S. 253-254.

Ladas Klassikwelt (c) erscheint jeden Montag.
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Jolanta Lada-Zielke, 48, wurde in Krakau geboren, hat an der Jagiellonen-Universität Polnische Sprache und Literatur studiert, danach das Journalistik-Studium an der Päpstlichen Universität Krakau abgeschlossen. Gleichzeitig absolvierte sie ein Gesangsdiplom in der Musikoberschule Władysław Żeleński in Krakau. Als Journalistin war Jolanta zehn Jahre in dem Akademischen Radiorundfunksender Krakau angestellt, arbeitete auch mit Radio RMF Classic, und Radio ART im Bereich „Bayreuther Festspiele“ zusammen. 2003 hat sie ein Stipendium vom Goethe Institut Krakau bekommen. Für ihre  journalistische Arbeit wurde sie 2007 mit der Jubiläumsmedaille von 25 Jahren der Päpstlichen Universität ausgezeichnet. 2009 ist sie aus privaten Gründen nach Deutschland gezogen, zunächst nach München, seit 2013 lebt sie in Hamburg, wo sie als freiberufliche Journalistin tätig ist. Ihre Artikel erscheinen in der polnischen Musikfachzeitschrift „Ruch Muzyczny“, in der Theaterzeitung „Didaskalia“, in der kulturellen Zeitschrift für Polen in Bayern und Baden-Württemberg „Moje Miasto“ sowie auf dem Online-Portal „Culture Avenue“ in den USA.  Jolanta ist eine leidenschaftliche Chor-und Solo-Sängerin. Zu ihrem Repertoire gehören vor allem geistliche und künstlerische Lieder sowie Schlager aus den Dreißigern.

Händels "Agrippina" an der Royal Opera London als musikalische Farce leuchtet in Barrie Koskys High-Tech-Inszenierung

Royal Opera House London, 11. Oktober 2019
George Frideric Handel, Agrippina, Libretto Vincenzo Grimani,
Dramma per Musica in drei Akten, Koproduktion mit der Bayrischen Staatsoper München, der Dutch National Opera, der Staatsoper Hamburg, und dem Palau De Les Arts Reina Sofia, Valencia

von Charles E. Ritterband

Das Bühnenbild ist eiskalt, ein fast unerträglich nüchtern-zweckhaftes Bürohaus aus Glas, Chrom und Stahl mit aufwendig verschiebbaren Elementen auf Rollen und klinisch weißen Intérieurs. Eine Metapher für die Hauptfigur von Händels Oper, einem überaus erfolgreichen Jugendwerk. Denn eiskalt, ist sie, die kalt berechnende, machtbesessene, manipulativ agierende und alle psychologischen und politischen Fäden ziehende Agrippina, die über Leichen geht und nur eines will: ihren debilen Sohn Nero auf den Thron des Römischen Kaisers zu hieven. Was ihr, die als Frau in einer brutalen, intriganten, machthungrigen Männerwelt zu agieren hat, auch gelingt. „George Frideric Handel, Agrippina,
Royal Opera House London, 11. Oktober 2019“
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Die SONNTAG–PRESSE – 13.OKTOBER 2019

Foto: Christian Thielemann, © Matthias Creutziger (c)
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Die SONNTAG–PRESSE – 13. OKTOBER 2019

Steht auch die Kultur unter dem Diktat des Fortschritts?
Nikolaus Bachler statt Christian Thielemann in Salzburg und die Öffnung als Gebot der Stunde: Aktuelle Fallbeispiele für den Wandel des Kulturbegriffs.
Die Presse

Was da aus dem Graben strömt, ist in Worte kaum zu fassen
Wenn Thielemann und das in Höchstform agierende Staatsopernorchester Wiener Walzer und Strauss“ schen Schönklang aus der Original-Partitur emporheben, dann werden Träume wahr.
Christian Thielemann hat wieder zugeschlagen! Der Berliner Hexenmeister und das Staatsopernorchester, aus dem sich die Wiener Philharmoniker rekrutieren, verwandeln die Wiener Staatsoper in einen Hort der Freude, Trauer und Empathie. Mit dieser von Vincent Huguet inszenierten „Frau ohne Schatten“, die in der letzten Saison ihre Premiere feierte, setzt Thielemann zum nächsten Höhenflug an.
Jürgen Pathy berichtet aus der Wiener Staatsoper.
Klassik-begeistert

Wien/ Staatsoper
Auf dem Musiktheater-Hochseil
Bezahlartikel
Unter Christian Thielemanns Leitung zelebrierte man den 100. Geburtstag von Hugo von Hofmannsthals und Richard Strauss‘ „Frau ohne Schatten“ auf singulärem Niveau.
https://www.diepresse.com/5704946/auf-dem-musiktheater-hochseil

Berlin/ Neuköllner Oper
Ein wunderbar befreiter Mozart
Einen ganzen Monat lang steht in der Neuköllner Oper der berühmteste Wüstling der Musikgeschichte im Mittelpunkt: „Giovanni. Eine Passion“ heißt das Stück – und alles ist spektakulär anders als man es kennt.
https://www.rbb24.de/kultur/beitrag/2019/10/oper-kritik-giovanni

Wiens lustigstes Opernhaus
Letztes Erfreuliches Operntheater LEO, Ungargasse 18, 1030 Wien
Franz Léhar, Die Lustigste Witwe,Wien hat, was kaum eine andere Stadt zu bieten hat: vier Opernhäuser – die berühmte Staatsoper, das herausragende Theater and der Wien mit der Kammeroper und die traditonsreiche Volksoper. Falsch. Wien hat fünf Opernhäuser, was allerdings die wenigsten Besucher wissen. Das LEO, das „Letzte Erfreuliche Operntheater“ – dessen Bezeichnung ebenso skurril ist wie überhaupt alles, was sich in diesen paar Quadratmetern in einer Mischung aus kuscheliger Wohnzimmer-Atmosphäre und stimmungsvollem Brockenhaus abspielt.
Dr. Charles E. Ritterband berichtet aus Wien.
Klassik begeistert

Bern
In der Männerbastion Oper
Cordula Däuper inszeniert «Il barbiere di Siviglia» von Rossini im Stadttheater Bern. Warum ist sie eigentlich fast die einzige Frau auf weiter Flur, die Musiktheaterregie macht?
https://www.bernerzeitung.ch/in-der-maennerbastion-oper/story/26092667

Gelsenkirchen/NRW
Mary Shelley und ihr Monster – zwei NRW-Bühnen adaptieren „Frankenstein“

Die Welt.de „Die SONNTAG–PRESSE – 13.OKTOBER 2019“ weiterlesen

Posers Klassikwelt 1/2019: Der Opernhonk

Wagner verkündete seinerzeit: „Kinder schafft Neues!“ Gesagt getan: Hier ist der Opernhonk, kurz OH genannt.

von Ulrich Poser

Honk ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für jemanden, den man nicht mag, zum Beispiel weil er einen ärgert. Das Wort hat in etwa die Bedeutung der gleichfalls auslegungsbedürftigen und beleidigenden Bezeichnung  Vollpfosten. Auch existiert eine Mischform, der sogenannte Vollhonk.

Wagner verkündete seinerzeit: „Kinder schafft Neues!“ Gesagt getan: Hier ist der Opernhonk, kurz OH genannt.

Der regelmäßige Opernbesucher wird leider regelmäßig von anderen Opernbesuchern geärgert, den Operhonks. Es erscheint nunmehr an der Zeit und darüber hinaus aus rein statistischen Gründen geboten , die verschiedenen Arten der Opernhonks wie folgt zu klassifizieren:

OH 1: Geht mit dem Rücken zum Publikum durch die Reihe auf seinen Platz ohne Danke fürs Aufstehen und Durchlassen zu sagen.

OH 2: Klatscht an der falschen Stelle während der Aufführung.

OH 3: Zumeist weiblich. Trägt soviel Schmuck und Ornament, dass jede auch nur schwache Bewegung der Arme zur massiv störenden Perkussioneinlage wird (auch Lamettahonk genannt).

OH 4: Drückt seinem Vordermann ständig seine Beine unter Nutzung des Vordersitzes in den Rücken.

OH 5: Schaut während der Aufführung auf sein hell erleuchtetes Handy.

OH 6: Spricht während der Aufführung und/oder hustet an der falschen Stelle (etwa während des Liebestodes im „Tristan“) laut ab.

Es stellt sich dem Gequälten allabendlich die Frage, wie man auf den  jeweiligen Opernhonk reagieren sollte. Bei OH1 und OH 2 reicht ein leichtes Augenverdrehen aus. Die Damen der OH-3-Kategorie sind unantastbar. Schließlich kann niemand in der Aufführung verlangen, „Bitte nehmen Sie jetzt Ihren Schmuck ab“ oder „Bitte bewegen Sie ihre Arme nicht mehr“. Eine schlimme Honk-Kategorie also, mit der man sich einfach abfinden muss.

Bei OH 4 und OH 5 reicht meistens ein böser Blick oder ein leise geflüstertes, energisches „Bitte aufhören!“

Den Opernhonk der höchsten Kategorie OH 6 kann man, so zeigt die Erfahrung, nur mit einem drastischen Auszischen zum Schweigen bringen. Da dieses Auszischen oft lauter ist als die Tat des Opernhonks, sollte man über die britische Lösung der Queen nachdenken: Niemals beschweren!

Ulrich Poser, 13. Oktober 2019, für

klassik-begeistert.de und klassik-begeistert.at

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Der Franke Ulrich Poser, Jahrgang 1962, lebt in Hamburg und bezeichnet sich selbst als „musikverrückt“; im Laufe der Jahre hat er sich eine formidable Schallplatten- und CD-Sammlung mit einigen tausend Sammlerstücken zugelegt, die zum Bedauern seiner Ehefrau nahezu täglich erweitert wird. Im Symphonischen Chor Hamburg (als Bass) und in einer Rockband (als Sänger, Gitarrist und Keyboarder) ist Ulrich Poser darüber hinaus selbst als aktiver Musiker unterwegs.
Ulrich ist seit 1996 als Rechtsanwalt zugelassen und seit 2009 Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht. Er ist Geschäftsführer der Veranstaltungsrechtskanzlei Poser und Inhaber der auf die Veranstaltungsbranche spezialisierten Seminarfirma Poser-Seminare sowie Vorsitzender und Justiziar des Berufsverbandes Der Veranstaltungsberater e.V.
Der ausgesprochene Wagnernarr besucht seit 1988 nahezu jedes Jahr den Grünen Hügel in Bayreuth.

Die SAMSTAG–PRESSE – 12. OKTOBER 2019

Foto: © Sony Music Entertainment, Harald Hoffmann
Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die SAMSTAG–PRESSE – 12. OKTOBER 2019

Foto: Jonas Kaufmann © Sony Music Entertainment, Harald Hoffmann

Neue CD
Eine Kontroverse über „Wien“ von Jonas Kaufmann
Münchner Abendzeitung

Wien/ Staatsoper
„Die Frau ohne Schatten“ an der Staatsoper: Musikdramatik pur
Wiener Zeitung

„Konzertgänger in Berlin“
Vereisschränkt: KATJA KABANOWA an der Staatsoper
Statt zu den lustigen Weibern von Windsor zur todtraurigen Frau von Kalinow! Denn Leoš Janáček kann man niemals zu viel hören. Jedenfalls der Konzertgänger. Janáčeks Musik macht ihn unglaublich glücklich, obwohl sie so oft vom Unglücklichsein handelt.
https://hundert11.net/vereisschraenkt/

Klassik begeistert: Brigitte Fassbaender, eine weitere Grande Dame, die sich im hohen Alter noch für das Lied stark macht
Heute scheint die deutsche Romantik die Jungen zu überfordern, findet auch Brigitte Fassbaender, eine weitere Grande Dame, die sich im hohen Alter noch für das Lied stark macht, mit Verweis auf den Zeitgeist und sprachliche Verkümmerungen, die diametral stehen zu der Poesie solcher Dichter wie Eichendorff, Heine oder Hesse und deren Spiegelungen seelischer Befindlichkeiten in der Natur.
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Frankfurt
Puccini-Oper in Frankfurt: Unerwärmter Laserstrahlsopran
Frankfurter Allgemeine

Österreich
Bundesminister Schallenberg verleiht Großen Österreichischen Staatspreis an Komponisten Thomas Larcher
Bundeskanzleramt-gv.at

München
Die Schneekönigin
Carl Orffs „Die Kluge“ am Gärtnerplatztheater
https://www.bayerische-staatszeitung.de/staatszeitung/kultur/detailansicht-kultur

München/ Gärtnerplatz
„Der Messias“ in München. Tanz der Party-Sekte
BR-Klassik

Händels „Der Messias“, inszeniert von Torsten Fischer
Münchner Abendzeitung

Händels Oratorium „Der Messias“ in München: Neu und aufgeladen, denn er wird inszeniert!
Das Konzept der künstlerischen Fusion vom gespielt-gesprochen-getanztem Oratorium geht für mich auf. Das ist spannend und erfüllend, ich entdecke – auch mich selbst – ein kleines Stückchen neu. Was wollte ich von Kunst mehr erwarten? Jetzt habe ich eine Vorstellung – erlebt!
Frank Heublein berichtet vom Staatstheater am Gärtnerplatz in München.
Klassik begeistert „Die SAMSTAG–PRESSE – 12. OKTOBER 2019“ weiterlesen