Ladas Klassikwelt 49: Die scheinbare Leichtigkeit von Mozarts Musik

„In dem Buch haben wir es mit einem Mann zu tun, der eine exquisite Küche, elegante Kleidung und gute Unterhaltung mag, der aber ein treuer und verantwortlicher Ehemann seiner Constanze ist. Außerdem arbeitet er jeden Tag fleißig an seinen Werken. Sein einziges Problem ist, nicht mit dem Geld umgehen zu können.“

von Jolanta Łada-Zielke

„Eine kleine Nachtmusik“ von Mozart kennen auch diejenigen, die wenig über Klassische Musik wissen. Auf entsprechende Art und Weise vermitteln Mozarts Werke mit ihrer Leichtigkeit den Eindruck, als ob das Komponieren dem Häkeln ähnlich wäre. Selbst sein „Requiem“ hat trotz seiner ernsten, manchmal sogar tragischen Stimmung diese Leichtigkeit. Aber einem solchen Effekt ging harte Arbeit voraus. Das Darstellen dieser anderen Seite der Biographie von Wolfgang Amadeus (genauer Amadé) Mozart war das Ziel von Konrad Beikircher, dem Autor des Buches „Mozart und die Schwerelosigkeit der Musik“, das vom Arena-Verlag im Rahmen des Zyklus „Lebende Biographien“ veröffentlicht wurde. Die Illustrationen wurden von Sebastian Coenen angefertigt. „Ladas Klassikwelt 49: Die scheinbare Leichtigkeit von Mozarts Musik“ weiterlesen

Spelzhaus Spezial 6: Der Grand-Prix-Titan feiert Geburtstag – Ralph Siegel zum 75.

Egal, wie man zu Siegels Musik steht, der Liederkomponist versteht sein Handwerk. Ähnlich wie Giuseppe Verdi seinerzeit hat er Ohrwürmer geschrieben, die wir nur mit Mühe abschütteln können. Würden die Siegel-Hits ähnlich wie Verdis Klassiker den Weg in die Spaghettireklame schaffen, sie würden auch von der jungen werberelevanten Gruppe mitgepfiffen werden.

von Petra Spelzhaus

Foto: Ralph Siegel. wikipedia.de (c)

Wir blicken zurück ins Jahr 1982. Es war Samstagabend und meine Eltern eingeladen auf eine Feier eines Arbeitskollegen meines Vaters. Ich wurde wie üblich mitgenommen und verschwand mit den anderen Kindern vor einem Fernseher im Obergeschoss. Es lief eine mir damals unbekannte internationale Musiksendung, in der Interpreten aus 18 Ländern jeweils in ihrer zum Teil exotisch klingenden Heimatsprache Lieder präsentierten. Das Ganze stellte sich als Wettbewerb heraus, und es wurden ordentlich Punkte für die Darbietungen verteilt.

Deutschland durfte beginnen und wurde von einer engelsgleichen 17-jährigen Sängerin mit weißer Gitarre vertreten. Sie sang ein äußerst eingängiges Friedenslied, untermalt von traumschiffartigen Strings. Was besonders erfreulich war und zur guten Laune des Abends beitrug, dass sie die höchste Punktzahl beim Grand Prix Eurovision de la Chanson – wie der Eurovision Song Contest damals noch hieß – absahnte und gemeinsam mit einem Herrn im Gitarren-weißen Sakko den Preis entgegen nahm. Mir gefiel die Sendung: Viel schöne Musik, und Deutschland gewinnt immer, wie ich in meiner kindlichen Naivität überzeugt war… „Spelzhaus Spezial 6: Der Grand-Prix-Titan feiert Geburtstag – Ralph Siegel zum 75.“ weiterlesen

Der Schlauberger 20: Ein Loch schlägt zurück – physikalisch interessant

Tritt den Sprachpanschern ordentlich auf die Füße! Gern auch unordentlich. Der Journalist und Sprachpurist Reinhard Berger wird unsere Kultur nicht retten, aber er hat einen Mordsspaß daran, „Wichtigtuer und Langweiler und Modesklaven vorzuführen“. Seine satirische Kolumne hat er „Der Schlauberger“ genannt.

von Reinhard Berger

Das Rote Kreuz geht richtig zur Sache: „Sommerloch reißt Lücke in Blutversorgung“ lautete die Überschrift einer Pressemitteilung, in der es um einen wirklich dramatischen Mangel geht. Aber rein sprachlich gibt die Nachricht Rätsel auf: Wie kann ein Loch, das ja aus nichts besteht, eine Lücke reißen, die ebenfalls reines Nichts ist? „Der Schlauberger 20
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Lieses Klassikwelt 55: das Schubert-Häuschen in Atzenbrugg

von Kirsten Liese

Wohnstätten von Künstlern zählen zu den schönsten Orten, die ich auf zahlreichen Reisen besuchte. Wenn man das Glück hatte, sie in aller Stille zu erkunden wie ich, ohne  Touristengruppe, gewinnt man Einsichten über die Bedeutsamkeit von Landschaften und die Kraft der Inspiration.

Die schönsten dieser Orte  liegen abgeschieden in der Natur, am Wasser und mit Blick auf die Berge wie Edvard Griegs kleine Komponistenhütte im norwegischen Ullensvang oder mitten im Wald wie das Haus in Ainola, in dem Jean Sibelius seine Karelia-Suite  und seinen Valse Triste schrieb. In der wunderschönen Villa Tribschen am Vierwaldstätter See in der Schweiz wurde am 6. Juni 1869 Richard Wagners Sohn Siegfried geboren. Und im Haus Lichtenthal Nr.8 in Baden-Baden, wo Johannes Brahms während der Sommermonate von 1865 bis 1874 unter anderem an seinen ersten beiden Sinfonien und an Teilen seines Requiems arbeitete, finden bei der Besichtigung kaum mehr als vier Personen in den Räumen Platz, weil sie so klein sind. „Lieses Klassikwelt 55, das Schubert-Häuschen in Atzenbrugg
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Sommereggers Klassikwelt 55: "Halb so groß wie Zürich, aber doppelt so lustig..."

von Peter Sommeregger

… diesen etwas lockeren Spruch oder „Sager“, wie man das in Wien nennt, über den Wiener Zentralfriedhof werden trauernde Menschen vielleicht unpassend finden. Nähert man sich aber dieser Nekropole als neugieriger Besucher, so kann man die zu Stein gewordene menschliche Eitel- und Geschmacklosigkeit auch von der amüsanten Seite sehen. Pompöse Grabmale machen genau so wenig unsterblich, wie inflationär häufig vergebene Ehrengräber der Stadt Wien. Dafür ist ein Mozart, dessen Grabstelle man nicht kennt, wahrhaftig unsterblich geworden. „Sommereggers Klassikwelt 55
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Ladas Klassikwelt 48: Wie auf einem Schachbrett – Von Corona-Chorproben in geschlossenen Räumen

„Wenn alle Anforderungen erfüllt sind, bleibt uns nur die Freude am Singen.  Das heitere Werk von „Papa Haydn“ wurde bewusst ausgewählt; es hilft uns, in dieser schwierigen Zeit die Gelassenheit zu bewahren.“

von Jolanta Łada-Zielke

Masken ab → Singen → Masken auf → Lüften, und dann alles von vorne. Jetzt läuft das nach einem solchen Schema. Seit dem August dürfen Chorproben in kleiner Besetzung durchgeführt werden. Einige Hamburger Ensembles wie der Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Chor nutzen diese Möglichkeit eifrig. Der Chorvorstand arbeitet in Absprache mit den Stimmführern an der Organisation dieser speziellen Corona-Proben. „Ladas Klassikwelt 48: Wie auf einem Schachbrett – Von Corona-Chorproben in geschlossenen Räumen“ weiterlesen

Der Schlauberger 19: Siehdichum in Katzenhirn – Oberhäslich ist es nicht!

Tritt den Sprachpanschern ordentlich auf die Füße! Gern auch unordentlich. Der Journalist und Sprachpurist Reinhard Berger wird unsere Kultur nicht retten, aber er hat einen Mordsspaß daran, „Wichtigtuer und Langweiler und Modesklaven vorzuführen“. Seine satirische Kolumne hat er „Der Schlauberger“ genannt.

von Reinhard Berger

Wo entfaltet unsere Sprache ihren ganzen Witz? Auf der Straße. Dort, wo die Ortsschilder stehen. Groß Klein zum Beispiel. Das ist allerdings kein Witz, sondern ein Stadtteil von Rostock. Und wo das große Klein ist, kann das kleine Klein nicht weit sein: Lütten Klein liegt gleich nebenan. „Der Schlauberger 19: Siehdichum in Katzenhirn – Oberhäslich ist es nicht!“ weiterlesen

Lieses Klassikwelt 54: Dirigentinnen

Foto: Die Dirigentin Antonia Brico im Jahr 1930.*

„Interessanterweise haben die Erfolgreichen unter den Künstlerinnen einen Frauen-Bonus auch gar nicht nötig. Im Gegenteil: Sie wollen in keine Frauenecke gestellt, sondern einfach fair nach ihren Leistungen beurteilt werden.“

von Kirsten Liese

In den vergangenen Jahren haben sich Frauen zunehmend als Dirigentinnen durchgesetzt und damit eine der letzten Männerbastionen erobert. Das war wohl auch endlich mal an der Zeit. Es sind gerade vor allem Jüngere, die von sich reden machen: Joana Mallwitz, Generalmusikdirektorin aus Nürnberg, die kürzlich Mozarts Così fan tutte in Salzburg leitete und dafür verdient hoch gelobt wurde, sowie die aus Vilnius kommende Litauerin Mirga Gražinytė-Tyla, kürzlich ausgezeichnet mit einem Grammophon Classical Music Award, oder auch die gebürtige Ukrainerin Oleksana Lyniv, die im kommenden Jahr bei den Bayreuther Festspielen ihr Debüt geben wird. „Lieses Klassikwelt 54: Dirigentinnen“ weiterlesen

Schweitzers Klassikwelt 14: Corona und der Babyelefant

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Haben Sie manchmal das Gefühl, die Leute kommen Ihnen in Zeiten wie diesen, auch wenn Sie nicht an Berührungsängsten leiden, zu nahe? Wie wird die Abstandsregel angenommen? Einen Meter abzuschätzen ist sehr abstrakt. „Handgreiflicher“ – wenn auch ungenauer – wäre den Abstand mit zwei Ellen anzugeben. In Ländern mit der Vorschrift eines Mindestabstands von eineinhalb Metern tut sich die Bevölkerung schon leichter. Man lässt das werte Visavis in Gedanken einfach umfallen und hat dann noch einen Sicherheitspolster von  zehn, zwanzig oder mehr Zentimetern, darf sich also verschätzen. „Schweitzers Klassikwelt 14: Corona und der Babyelefant
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Sommereggers Klassikwelt 54: Unvergesslich! Die Wiener Erinnerungskultur

von Peter Sommeregger

„Dem Mimen flicht die Nachwelt keine Kränze.“ Dieses Sprichwort mag in weiten Teilen zutreffen, für einen Ort der Welt gilt es jedenfalls nicht: Wien. In keiner Stadt der Welt habe ich so viele Gedenktafeln gesehen wie in meiner Heimatstadt. Allein die Erinnerungsorte für Beethoven sind ausgesprochen zahlreich, was der Tatsache geschuldet ist, dass der Komponist ein notorischer Wohnungswechsler war. Sogar als Toter ist er noch einmal umgezogen, vom alten Währinger Friedhof auf den Ende des 19. Jahrhunderts angelegten so genannten Zentralfriedhof, weit vor den damaligen Toren der Stadt. An diesem zentralen Begräbnisort schuf man eine eigene Abteilung für Ehrengräber berühmter Bürger Wiens, da die kleinen regionalen Friedhöfe nach und nach aufgelassen wurden, die jeweilige Prominenz verfrachtete man in die Simmeringer Heide, so heisst diese trostlose Ecke Wiens. „Sommereggers Klassikwelt 54: Unvergesslich! Die Wiener Erinnerungskultur
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