Die DONNERSTAG-PRESSE – 16. September 2021

José Carreras mit Elīna Garanča, Lorenzo Bavaj, Michael Arivony.
Alle Fotos: Wiener Statsoper / Michael Pöhn

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Die DONNERSTAG-PRESSE – 16. September 2021

Wien
José Carreras hat sich von der Staatsoper verabschiedet
„José Carreras ist ein Künstler, der dem Wort immer misstraut hat“, meinte Staatsoperndirektor Bogdan Roščić zum Auftakt des Abends. Und entsprechend verlief die feierliche Abschiedsgala für den 74-jährigen Publikumsliebling am Dienstagabend, der damit dem Haus am Ring endgültig Lebewohl sagte: Carreras übernahm das Singen und überließ dem eloquenten Hausherrn das Reden. Und der schlug den großen Bogen über eine enge Opernbeziehung, die nun endgültig endete.
https://volksblatt.at/jose-carreras-hat-sich-von-der-staatsoper-verabschiedet/

Moltes gràcies, José Carreras
Der 74-jährige José Carreras nahm Abschied von der Wiener Staatsoper und seinen treuen Fans: ein Abend für jene, die mit dem Gedächtnis zuhören können.
https://www.diepresse.com/6034238/moltes-gracies-jose-carreras

Wien
Carreras verabschiedete sich von Staatsoper
https://wien.orf.at/stories/3121433/

Adieu, Wien: Abschiedsgala von Opernsänger José Carreras
Der Standard.at

Opernlegende José Carreras: Ein letztes Mal spielte es in Wien Granada (Bezahlartikel)
Kurier.at

Wien
Philharmoniker hoffen auf „echte Spielzeit“
Die Wiener Philharmoniker gehen mit einem großen TV-Konzert in der Kathedrale Sagrada Familia in Barcelona in die neue Saison. Sie hoffen auf eine „echte, volle Spielzeit“. Eine Tournee durch Asien startet im November unter verschärften Sicherheitsmaßnahmen.
https://wien.orf.at/stories/3121564/

Wiener Philharmoniker gehen mit „Grund zur Hoffnung“ in die Saison
Abokonzerte mit Dirigentennachwuchs von Adès bis Altinoglu. Großes Fernsehkonzert in der Sagrada Familia am Wochenende. Die Asien-Tournee findet „in der Blase“ statt
Der Standard.at. „Die DONNERSTAG-PRESSE – 16. September 2021“ weiterlesen

Sommereggers Klassikwelt 104: Dem Dirigenten Fritz Busch zum 70. Todestag

Am 14. September sind es genau siebzig Jahre, dass der international berühmte Dirigent Fritz Busch in London einem Herzinfarkt erlag. Viel zu früh endete damit ein Künstlerleben, das nach Jahren der Emigration gerade wieder neue Höhepunkte ansteuerte.

von Peter Sommeregger

Der 1890 in Siegen geborene Sohn aus musikalischer Familie hatte zwei Brüder, Adolf und Willy, die sich ebenfalls der Musik verschrieben. Nach seinem Studium in Köln wurde er bereits mit 19 Jahren Kapellmeister in Riga, ab 1912 Musikdirektor in Aachen. Nach Jahren als Generalmusikdirektor beim Stuttgarter Staatsorchester dirigierte er 1924/25 in Bayreuth, 1927/28 in New York, 1929 in London. Der vorläufige Höhepunkt seiner Laufbahn war seine Verpflichtung als Opern- und Generalmusikdirektor an die Sächsische Staatsoper in Dresden, wo er 1922 die Nachfolge von Fritz Reiner antrat. Er wirkte dort äußerst erfolgreich, leitete die Uraufführungen von zwei Opern von Richard Strauss, „Intermezzo“ und „Ägyptische Helena“. „Sommereggers Klassikwelt 104: Dem Dirigenten Fritz Busch zum 70. Todestag“ weiterlesen

Die MITTWOCH-PRESSE – 15. September 2021

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Die MITTWOCH-PRESSE – 15. September 2021

Foto: © PER-ERIK SKRAMSTAD: Lise Davidsen

Mailand
Scala-Direktor Meyer blickt auf schwierige Saison zurück
https://www.vol.at/scala-direktor-meyer-blickt-auf-schwierige-saison-zurueck/7123951

Saison-Vorschau Scala: Der „Weltmeister im Schließen“ eröffnet wieder
Dominique Meyer geht in seine zweite Saison als Mailänder Operndirektor.
Wiener Zeitung

Zürich
Opernhaus Zürich: Salomes Mondfahrt gipfelt in einer Vergewaltigung (Bezahlartikel)
Andreas Homoki verpflanzt zum Spielzeitauftakt den Opernschocker von Richard Strauss auf den Erdtrabanten. Aufschlussreicher als das surreale Setting ist das Geschlechterverhältnis zwischen den Protagonisten
Neue ZürcherZeitung

Wien/ Konzerthaus
Teo rockt Prokofjew
Er ist einer der meistdiskutierten Interpreten im aktuellen Klassikbetrieb: Teodor Currentzis. Der Ausnahmekünstler lebt und arbeitet getreu seinem Leitsatz: »Musik ist eine Mission, kein Beruf.« Seit Currentzis das SWR Symphonieorchester 2018 übernommen hat, kennt die Begeisterung von Orchestermitgliedern und Publikum keine Grenzen. Nun gastierte der Klassik-Superstar mit seinem süddeutschen Orchester, im Gepäck: ein reines Prokofjew-Programm!
klassik-begeistert.de

José Carreras feiert Abschied in Staatsoper
José Carreras feiert heute Abend seinen Abschied von der Wiener Staatsoper. In einer Gala, an der unter anderen Elīna Garanča mitwirkt, verabschiedet sich die 74-jährige Tenorlegende von der Wiener Bühne, auf der er 1974 erstmals Auftrat.
https://orf.at/stories/3228499/

Corona: Welche Regeln ab Mittwoch im Kulturbereich gelten
3G für Theater, Kinos und Konzerte; FFP2-Maskenpflicht für Ungeimpfte in Museen und Galerien. Kulturstadt Wien weiter mit deutlich schärferen Regeln.
Kurier.at

Das Klassik-Triell und die Stille in Afghanistan
Crescendo-KlassikWoche 37/2021
https://crescendo.de/klassik-woche-37-2021-peter-gelb-maria-kalesnikava-1000083267/ „Die MITTWOCH-PRESSE – 15. September 2021“ weiterlesen

Die DIENSTAG-PRESSE – 14. September 2021

Foto: © Shooter Promotions

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Die DIENSTAG-PRESSE – 14. September 2021

Wien/ Staatsoper
José Carreras: Einmal noch!

Die Tenorlegende verabschiedet sich am Dienstag von ihren Anhängern an der Wiener Staatsoper.
Wiener Zeitung

Berlin
Konzert mit Donald Runnicles: Tod und Engel
Musikfest Berlin: Donald Runnicles dirigiert Benjamin Brittens „War Requiem“ in der Deutschen Oper.
Tagesspiegel.de

Frankfurt
Zukunft der Alten Oper
Ferne und Frankfurt
Das Publikum strömt noch nicht wieder so rege in die Kulturstätten. In der Talkrunde des musikalischen „Abends für die Alte Oper“ blickten die Dezernentin und die beiden Kulturmanager gemeinsam in die Zukunft.
Frankfurter Allgemeine

Duisburg
Ruhrtriennale: Noten Gebirge
Beste Malochertradition: ein siebenstündiges Klaviermonument von Michael Finnissy und ein Rätselspektakel von Michael Wertmüller bei der Ruhrtriennale.
https://www.sueddeutsche.de/kultur/ruhtriennale-duisburg-spektakel-1.5408022

Magdeburg
Das Salz in der Suppe – Karen Stone inszeniert am Theater Magdeburg Verdis „Falstaff“
Giuseppe Verdis „Falstaff“ gehört zu den Meisterwerken der Operngeschichte, die immer besser werden, je öfter man sie hört. Es ist die Vielzahl der Köstlichkeiten, die verführt. Und man freut sich nach dem Aufblitzen und wieder Verschwinden der einen schon auf die nächste.
Neue Musikzeitung/nmz.de

Hamburg/ Staatsoper
„…ma l’amor mio non muor“ – Leidenschaft und Liebe regieren bis zum Ende in der Staatsoper Hamburg
Glücklich darf sein, wer das miterlebt hat. Für Sonya Yoncheva gibt es keine Chrysanthemen, sondern einen großen Strauß roter Rosen!
Klassik-begeistert.de

Hochkultur ist wichtig für das Land – wir sollten uns um sie kümmern
Es wäre beispielsweise nicht ganz falsch, würden Bund und Stadt sich dazu entschließen, ihre drei hoch subventionierten Opernhäuser zu koordinieren.
https://diepresse.com/6032808

Wien/ Konzerthaus
Currentzis und ein neuer Star
Saisonstart im Wiener Konzerthaus mit dem SWR Symphonieorchester unter Teodor Currentzis und einem reinen Prokofieff-Programm. Die Pianisten Yulianna Avdeeva triumphierte.
https://www.diepresse.com/6033107/currentzis-und-ein-neuer-star

Teodor Currentzis echt laut im Konzerthaus
Euphorie, aber doch kein Höhenflug: Konzerthaus-Auftakt des Dirigenten mit Yulianna Avdeeva und dem SWR-Symphonieorchester
Der Standard.at  „Die DIENSTAG-PRESSE – 14. September 2021“ weiterlesen

„…ma l’amor mio non muor“ – Leidenschaft und Liebe regieren bis zum Ende in der Staatsoper Hamburg

Glücklich darf sein, wer das miterlebt hat. Für Sonya Yoncheva gibt es keine Chrysanthemen, sondern einen großen Strauß roter Rosen!

Staatsoper Hamburg, 12. September 2021
Manon Lescaut – Oper von Giacomo Puccini

Konzertante Vorstellung

Photo: Victor Santiago ©: Sonya Yoncheva

von Dr. Andreas Ströbl

In der Pflanzensymbolik gilt die Chrysantheme als Totenblume und steht für die Erinnerung an einen verstorbenen Menschen. Insbesondere symbolisiert sie die Liebe über den Tod hinaus. Sein Streichquartett „Crisantemi“ komponierte Puccini 1890 als Trauermusik für Herzog Amedeo von Savoyen. Drei Jahre später sollte er das melancholische Thema des Quartetts wieder aufnehmen und zwar in seiner Oper „Manon Lescaut“. Im Vorspiel zum dritten Akt und in der Sterbeszene der Manon im vierten Akt klingt die wehmütige „Crisantemi“-Musik an und könnte in der Blumensymbolik nicht programmatischer sein.

Der Weg zum tragischen Ende der Titelheldin ist lang, schmerzhaft und voller Leidenschaft. In einer konzertanten Vorstellung hat die Staatsoper Hamburg das „dramma lirico“ realisiert und die Enttäuschung darüber, dass der Abend ohne eine phantasievolle Inszenierung mit opulenter Ausstattung bestritten wurde, wog die solistische Starbesetzung und das großartige Orchester unter der Leitung von Francesco Ivan Ciampa auf. Dass die Solisten der großen Rollen vom Blatt sangen, mag dem Umstand geschuldet sein, dass die gespielte Handlung als Geländer fehlte. „Manon Lescaut – Oper von Giacomo Puccini, Sonya Yoncheva (Sopran)
Staatsoper Hamburg, 12. September 2021“
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Ladas Klassikwelt 79: Android als Schlagzeuger, fantastisches Orchester und "Harmonie der Sphären"

»Die Klarinette nicht düdurüduwüdudüdudümm, sondern diduriduwidubidupihm! Das sind keine Schnörkel aus Zuckerguß, mein Herr, das ist vivace, aber kein MOLTO vivace, oder habt Ihr ein taubes Gehör? Und dann geht es weiter trillitrullifrulliframm, das sind keine fioretti, der Einsatz muß weich kommen, bitte ganz weich, aber mit Stahl dahinter, nicht an der Oberfläche, sondern darunter! Hier also weich, dort aber hart! Und trilliripadadabrabbamm! He, ihr da, das Blech! Übertönt mir nicht die Piccoli in den Sechzehntel, ihr macht das Leitmotiv kaputt … «

von Jolanta Łada-Zielke

Könntet Ihr glauben, dass der Autor dieses Texts sagte, er sei „taub wie ein Pfosten“? Er mochte Beethovens Sinfonien, Jazz (besonders das Duo Ella Fitzgerald und Louis Armstrong) und die Beatles-Lieder, vor allem aus dem Film „Yellow Submarine“. Trotzdem hielt er sich für völlig unmusikalisch. Es ist kein anderer als Stanisław Lem, der weltberühmte Philosoph, Essayist und Science-Fiction-Autor polnischer Herkunft, dessen hundertster Geburtstag am Sonntag, 12. September 2021 war. „Ladas Klassikwelt 79: Android als Schlagzeuger, fantastisches Orchester und „Harmonie der Sphären““ weiterlesen

Testen Sie Ihr Wissen im Klassik-Quiz – Folge 56

In unserer letzten Ausgabe verlangten wir Ihnen einiges kombinatorisches Geschick ab – oder alternativ detailliertes Wissen. Schlüsseln wir es doch noch einmal auf: Der Titel, der an eine Kompositionsform erinnert, war die Lösung bei Frage 2: Fantasia. Der erwähnte Komponist stammte fieserweise direkt aus der Auflösung des vorigen Rätsels: Franz Schubert. Dessen Schülerin mit adeliger ungarischer Herkunft war: Karoline von Esterházy. Und der widmete Schubert das Werk, das wir als Lösung von Ihnen lesen wollten: die Fantasie in f-Moll für Klavier zu vier Händen (D 940). „Das Klassik-Quiz – Folge 56“ weiterlesen

Die MONTAG-PRESSE – 13. September 2021

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Die MONTAG-PRESSE – 13. September 2021

Foto: Andrea Bocelli, wikipedia ©

Andrea Bocelli ehrt eines der großen Live Alben der Geschichte
Das spezielle, neu gemasterte Album „Concerto – One Night in Central Park“ – eine Edition zum 10. Jubiläum, hält die einnehmende, aber nicht geschliffene Einspielung eines Livealbums fest, die am 15. September 2011 in New York zustande kam.
stadlpost.at

Linz
Linzer Klangwolke: Musikalisch-visuelles Feuerwerk über der Donau
Robert Dornhelm inszenierte das Himmelsspektakel – erstmals mit einer umweltfreundlichen Laser-Show anstelle des Feuerwerks
Der Standard.at

Linzer Brucknerfest mit politischen Appellen eröffnet
Altbundespräsident Fischer kritisierte in seiner Festrede Afghanistan-Abschiebungen, Kulturminister Kogler prangerte „altes Denken“ an.
Die Presse.com

Linz
Ars Electronica: Leuchten der musikalischen Landschaft Bruckners
Als sich die Dämmerung über den JKU-Campus senkte, begann am Freitagabend die Große Konzertnacht im Rahmen des Ars Electronica Festivals. Sie wurde vom Bruckner Orchester, einem Chor und experimentellen Musikern ausgerichtet. Eindrucksvoll wurde Bruckners 9. Sinfonie mit einem Werk von Ligeti verwoben.
https://www.krone.at/2504709

Wien/ Volksoper
Zwischen den Zeiten: „Roxy“ in der Volksoper
Steckt mit einem Fuß noch in der alten Volksopernwelt: Paul Abrahams Fußballoperette „Roxy und ihr Wunderteam“
Der Standard.at

Ist „Black“ in Europa noch „Beautiful“?
Die Staatsoper zeigt demnächst wieder Verdis „Otello“ in einer Inszenierung ohne Blackfacing. Eine in den USA geborene Sensibilisierung der Gesellschaft treibt mittlerweile auch im europäischen Kulturleben die erstaunlichsten Blüten.
https://diepresse.com/6032600

Interview
Mariam Battistelli: „Ich fühle mich nicht eigenartig, wenn eine weiße Sängerin die Aida singt“ (Bezahlartikel)
Blackfacing sei „keine ganz einfache Sache“, sagt Mariam Battistelli, italienische Sopranistin mit äthiopischen Wurzeln. Man könne es aber auch respektvoll angehen.
Die Presse.com

Berlin/ Musikfest
Konzert mit Donald Runnicles: Tod und Engel
Musikfest Berlin: Donald Runnicles dirigiert Benjamin Brittens „War Requiem“ in der Deutschen Oper
Tagesspiegel.de „Die MONTAG-PRESSE – 13. September 2021“ weiterlesen

Teo rockt Prokofjew

Teodor Currentzis ist ein Dirigent, der tänzelt, der tanzt, der mit den Füßen trippelt. Er ist ein Taktgeber ohne Taktstock – auch in einem der schönsten Konzertsäle der Welt.

Wiener Konzerthaus, 12. September 2021

SWR Symphonieorchester
Yulianna Avdeeva, Klavier
Teodor Currentzis, Dirigent

Sergej Prokofjew
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 C-Dur op. 26
Symphonie Nr. 5 B-Dur op. 100
Zugabe: „Tanz der Ritter“ aus dem Ballett „Romeo und Julia“

von Andreas Schmidt (Text und Fotos)

Er ist einer der meistdiskutierten Interpreten im aktuellen Klassikbetrieb: Teodor Currentzis. Der Ausnahmekünstler lebt und arbeitet getreu seinem Leitsatz: »Musik ist eine Mission, kein Beruf.« Seit Currentzis das SWR Symphonieorchester 2018 übernommen hat, kennt die Begeisterung von Orchestermitgliedern und Publikum keine Grenzen. Nun gastierte der Klassik-Superstar mit seinem süddeutschen Orchester, im Gepäck: Ein reines Prokofjew-Programm!

»Dirigent des Jahres«, »Ausnahmekünstler«, »revolutionärer Geist« – an Superlativen mangelt es nicht, wenn es um Teodor Currentzis geht. »Schon als Kind hat mich die Magie der russischen Musik unglaublich berührt. Viele russische Orchester und Ballettkompanien haben in Athen gastiert und ich habe diesen ganz anderen Klang gehört, viel rauer und zugleich viel poetischer« erinnert sich Currentzis, der 1972 in Athen geboren wurde und sich schon früh entschloss, zum Studium nach Russland zu gehen, wo auch seine kometenhafte Karriere ihren Anfang nahm.

Die russische Pianistin Yulianna Avdeeva erhielt internationale Anerkennung, als sie im Jahr 2010 den renommierten Chopin-Wettbewerb in Warschau gewann. Avdeeva ist die vierte weibliche Gewinnerin dieses Preises – vor ihr errang ihn auch Martha Argerich.

Beide Konzerthälften gerieten am Sonntagabend im Wiener Konzerthaus zu Manifestationen der Extraklasse. Das Orchester hatte alle Nuancen drauf – vom dreifachen p bis zum dreifachen f. Alle Orchesterteile glänzten durch absolute Präzision, Hingabe und Klangkultur. Die Musiker waren atemberaubend gut mit der Pianistin abgestimmt – auch bei rhythmisch sehr anspruchsvollen Passagen.

Dieser Klangkörper gehört zweifelsohne zu den führenden (Rundfunk)-Orchestern Europas – Bravo! „SWR Symphonieorchester, Yulianna Avdeeva, Teodor Currentzis, Prokofjew
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Ein Abend der großen Kontraste: Olga Neuwirth und Anton Bruckner in der Berliner Philharmonie

Philharmonie Berlin, 11. September 2021

Foto: Olga Neuwirth©Markus Wächter / Waechter

Olga Neuwirth
Keyframes for a Hippogriff (Uraufführung)

Anton Bruckner
Symphonie Nr.4 Es-Dur

Berliner Philharmoniker
Jakub Hrůša  Dirigent
Andrew Watts  Countertenor
Tölzer Knabenchor

von Peter Sommeregger 

Die österreichische Komponistin Olga Neuwirth, 1968 geboren, zählt man heute zu den bedeutendsten Komponisten der Gegenwart. Das Werk mit sperrigem Titel ist eine Auftragsarbeit für die Berliner Philharmoniker, der New York Philharmonic und dem Königlich Philharmonischen Orchester Stockholm. In diesem Konzert erlebte es nach einer Pandemie-bedingten Verschiebung seine Uraufführung.

Neuwirth macht es dem Hörer nicht leicht, einen direkten Zugang zu dem Werk zu finden. Der Hyppogryph ist ein Fabelwesen, halb Greif, halb Pferd. Weder der Titel des Stückes, noch die Gesangstexte helfen bei einer Einordnung weiter. Wenn Olga Neuwirth über das Werk sagt: „Die Form dieser Komposition ist wie eine Wanderung durch viele verschiedene emotionale Zustände“, so hat man zumindest eine Deutungsmöglichkeit. Der Text ist eine Kollage aus sehr unterschiedlichen Zitaten, da finden sich Schnipsel von Melville, Whitman, Nietzsche, Gertrude Stein und Olga Neuwirth. Selbst diverse Street Graffiti wurden in den komplett englisch gesungenen Text aufgenommen.

Neuwirths Intention ist es, durch verschiedenartige textliche und musikalische Inhalte einer Vielfalt von Erfahrungen Ausdruck zu verleihen. Sie wählt für dieses, knapp halbstündige Vokalwerk, eine aufwändige und interessante Besetzung. Neben groß besetztem Orchester singen ein Countertenor und ein Knabenchor im Wechsel. Als Solist erfüllt Andrew Watts die etwas kryptische Textvorlage mit starkem Ausdruck und Gestaltungswillen, ebenso wie auch der von Michael Hofstetter einstudierte Tölzer Knabenchor. Streicher und Schlagwerk dominieren die polyphone Struktur des Werkes, dessen Beurteilung nach dem ersten Hören nicht leicht fällt. Beeindruckt war das Publikum aber deutlich, die anwesende Komponistin konnte sich über lang anhaltenden Applaus freuen. „Berliner Philharmoniker, Jakub Hrůša, Andrew Watts  Countertenor, Tölzer Knabenchor
Klassik-begeistert.de“
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