Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
DIE DIENSTAG-PRESSE – 15. DEZEMBER 2020
Foto: Wolfgang Koch, Anna Netrebko. Foto: Michael Pöhn / Wiener Staatsoper (c)
Wien/ Staatsoper
Natürlich ist Netrebko eine Tosca
Die Sopranistin gab ihr Wien-Debüt in Puccinis Opernklassiker im TV – in der leeren Staatsoper.
WienerZeitung
Anna Netrebko als Tosca – ohne Publikum in Wien Bezahlartikel
Die Wiener Staatsoper kann derzeit nicht vor Publikum spielen. Aber sie kann spielen. Via ORFIII und Livestream schickte man Puccinis „Tosca“ um die Welt. Online ist die Aufführung noch zu sehen.
Die Presse
Netrebkos erste Wiener „Tosca“: Mord im römischen Mädchenpensionat
Anna Netrebko verwandelte trotz Publikumslosigkeit Rührung in Herzschmerz. Trotzdem blieben Wünsche offen
Der Standard
Ist es klug, ein Ehepaar als Liebespaar auftreten zu lassen`
Anna Netrebko und Yusif Eyvasov in der Wiener Staatsoper
Livestream am 13. Dezember 2020
von Dr. Ralf Wegner, Hamburg
Anna Netrebko verfügt als Tosca zweifellos über eine prachtvolle große und in der Höhe aufblühende, dunkel timbrierte, schöne Stimme ohne jede Schärfe oder störendes übermäßiges Vibrato. Der Stimme mangelt es aber in meinen Ohren an Ausdrucksvermögen, an Beseelung. Gefühle wie hingebungsvolle Liebe, Verzeihen, schiere Verzweiflung und abgrundtiefer Hass werden von der Sängerin zwar gespielt, aber nicht stimmlich transportiert. In Ermangelung der ausreichenden stimmlichen Gestaltungsfähigkeit neigte Frau Netrebko als Tosca deshalb zum Chargieren, also zur übertriebenen physischen Darstellung der von ihr dargestellten Figur. Wegen ihrer Berühmtheit und zweifellosen Stimmpracht vermag es wohl kein Regisseur, ihre darstellerischen Fähigkeiten in diskretere Bahnen zu lenken. Als Troubadour-Leonara war mir das noch nicht so aufgefallen, allerdings ist die Rolle auch nicht so exponiert wie die der Tosca. Man vergleiche nur die auf Youtube vorhandenen Tosca-Interpretationen von Raina Kabaivanska oder Eva Marton, von der außerordentlichen stimmlichen und darstellerischen Gestaltungsfähigkeit der Maria Callas ganz zu schweigen.
Klassik-begeistert
Berlin/ Staatsoper
Halbwegs gelungene Lockdown-Lohengrin-Premiere an der Staatsoper Berlin mit Bieito, Alagna, Miknevičiūtė
„Unechte“ Premiere an der Staatsoper Unter den Linden in diesem an Premieren so armen Theaterwinter. Aber die Staatsoper setzt ein Zeichen gegen Virus-Angst und Absagen-Tristesse. Wenn man auch Lockdown-gemäß ohne Publikum und im vollkommen leeren Großen Saal spielt. Matthias Pintscher dirigiert etwas harsch, Calixto Bieito zeigt eine erratische, aber doch nicht rundum schlechte Inszenierung. Alagna in seinem Rollendebüt kann teilweise überzeugen, hat Schwächen im Piano, steigert sich aber in den Paradestellen. Das Highlight ist Vida Miknevičiūtė als rätselhaft kühle Elsa mit erstaunlich souveränem Sopran. Auch Pape kann vollauf überzeugen. Ein Lohengrin unter erschwerten Bedingungen, durchaus sehens- und hörenswert – auch dank mitreißender Einzelleistungen.
https://konzertkritikopernkritikberlin.wordpress.com/2020/12/14/lockdown
Wagner als Kammeroper
Werfen Sie jetzt bitte mal ganz flott alle Ihre Wagner-Vorurteile über Bord. Zu laut? Zu langatmig? Zu krude? Zu viele Wiederholungen? Vor allem zu viel Geschrei? Diese Klischees widerlegt die Berliner Lindenoper mit ihrer aktuellen Neuinszenierung – und bringt den „Lohengrin“ quasi als Kammeroper auf die Bühne. Maria Ossowski hat den Videostream der Neuproduktion mitverfolgt.
BR-Klassik.de
Lohengrin“ als surrealistischer Film: Utopie und gewalttätige Ordnung
Calixto Bieto setzt im Staatsopern-Stream Wagner mit Smoking-, Anzug- und Karohemdträgern um, mit hervorragender Elsa und schwachem Lohengrin.
Berliner Zeitung
Regietheater rückwärts
In der Berliner Staatsoper inszeniert der Skandalregisseur Calixto Bieito seinen „Lohengrin“ fürs Fernsehen. Sein Startenor Roberto Alagna hat diesmal zwar nicht abgesagt. Aber so richtig bei der Sache ist auch er nicht.
Die Welt.de
LOHENGRIN an der Staatsoper Unter den Linden
https://www.freitag.de/autoren/andre-sokolowski/lohengrin-an-der-staatsoper-unter-den-linden
Berlin/ Staatsoper
„Lohengrin“ Unter den Linden: Trash von der Resterampe
Die völlige Abwesenheit von ästhetisch ansprechenden Bildern, Kostümen und Requisiten macht die dreieinhalb Stunden dauernde Aufführung zu einer wahren Prüfung. Der Schwan ist den ganzen Abend nur als kleine Origami-Papierfigur präsent, in dem schlampig-salopp gekleideten Roberto Alagna begegnet man eher einem in die Jahre gekommenen latin lover als einem Wagnerhelden. Warum hat die Staatsoper das sich und uns angetan?
Staatsoper Unter den Linden, Berlin, 13.12, Peter Sommeregger
Klassik-begeistert
Lockdownmusik: Jonas Kaufmann ganz nah
CDs von Jonas Kaufmann, Mathias Rüegg, Clemens Wenger und Daniel Hope als Dokumente des ersten Lockdowns
https://www.derstandard.at/story/2000122476182/jonas-kaufmann-ganz-nah
Schuberts letzte Klaviersonaten, die eine deutliche Handschrift erkennen lassenSchubert auf neuen Pfaden. Verantwortlich dafür zeichnet sich der Pianist und Pädagoge Hans-Jürg Strub. Als Klavier-Pädagoge zählt der Schweizer zu den prägendsten Persönlichkeiten im deutschsprachigen Raum. Dass Strub jedoch nicht nur meisterlich agiert, wenn er Nachwuchspianisten an die Weltspitze heranführt, sondern auch selbst ein gewichtiges Wort als Pianist mitzureden hat, beweist die neue Aufnahme. Strub hat vor kurzem Franz Schuberts Klaviersonaten in A-Dur D 959 und B-Dur D 960 aufgenommen. Erschienen ist die CD bei ARS Produktion.
Von Peter Sommeregger
Klassik-begeistert
Rezension des Videostreams: BR Musica Viva
Prinzregententheater, München, Stream am 8. Dezember 2020
Wolfgang Rihm, Sphäre nach Studie für 6 Instrumentalisten (1993/2002)
Stabat Mater für Bariton und Viola
Male über Male 2 für Klarinette und 9 Instrumentalisten (2000/2008)
Es ist ein langer Arbeitstag. Darin enthalten sechs Stunden unterschiedliche Videokonferenzen. Der Tage hätte früher geendet, hätte ich mich für dieses Konzert ins Prinzregententheater einfinden dürfen. Auf dem Gang dorthin hätte ich mich innerlich eingestellt, freigemacht für das musikalische Erleben. Corona bedingter Konjunktiv.
Von Frank Heublein
Klassik-begeistert
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