"Lulu" von Alban Berg steht auf dem Programm... und die Staatsoper Hamburg ist wieder mal nur halb voll

Mit Alban Berg wird offenbar das Publikum heutzutage verschreckt. Das Haus war nur etwa zur Hälfte besetzt. Es müssen aber zahlreiche Berg-Liebhaber anwesend gewesen sein, denn der Beifall war lang andauernd und besonders herzlich für Veronica Eberle, Mojca Erdmann und Kent Nagano. Eine gegen die Gefühle der Oper gerichtete Inszenierung wird von einem angehängten Violinkonzert unterlaufen.

Staatsoper Hamburg, 5. Februar 2020
Alban Berg, Lulu
Foto: Kent Nagano, © Felix Broede

von Dr. Ralf Wegner

Vor drei Jahren erlebten wir die Premiere B dieser Marthaler-Inszenierung in den akzeptablen Bühnenbildern von Anna Viebrock, die allerdings auch für die hässlichen Kostüme der männlichen Sänger verantwortlich zeigte. Sie waren alle in lange Unterhosen gekleidet. Das Orchester spielte unter der musikalischen Leitung von Kent Nagano unverändert gut, emotional berührend klang wieder Veronica Eberles Violine in dem die Oper abschließenden Bergschen Violinkonzert.

Dies war jetzt meine 6. gesehene Lulu-Aufführung in der 4. erlebten Inszenierung. Sie ist mit dreieinviertel Stunden Nettospielzeit auch die längste und von der Spannung her die durchhängendste. Marthaler hat der Oper die ihr innewohnende Emotionalität ausgetrieben. Das Beziehungsgeflecht zwischen Lulu und den ihr sexuell und/oder in Liebe Verfallenden wird nicht betont, sondern ihm durch eine analytische, vom Sprechtheater übernommene Herangehensweise die unmittelbare, eigentlich operntypische Gefühlsebene genommen. „Alban Berg, Lulu,
Staatsoper Hamburg, 5. Februar 2020“
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Die DONNERSTAG-PRESSE – 6. FEBRUAR 2020

Foto: © Monika Rittershaus, Kirill Petrenko
Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die DONNERSTAG-PRESSE – 6. FEBRUAR 2020

Berlin/ Philharmonie
Kirill Petrenko hat allen Grund zu strahlen
Nachwuchsförderung ist auch im Bereich der klassischen Musik ein dringliches Gebot. Chefdirigent Kirill Petrenko weiß sehr wohl darum, und stellt sich auch regelmäßig in den Dienst verschiedener Projekte.
Peter Sommeregger berichtet aus der Philharmonie Berlin
Klassik-begeistert

Dresden
Ein großartiges Fest auf die Kunst: „Die Meistersinger von Nürnberg“ begeistern an der Semperoper Dresden
Der Applaus für Christian Thielemann steigert sich von Aufzug zu Aufzug und mündet nach gut fünfeinhalb Stunden in ausgelassenen Beifall und stehende Ovationen. Das Solistenensemble, die Sächsische Staatskapelle und der Sächsische Staatsopernchor übertreffen sich selbst.
Pauline Lehmann berichtet aus der Semperoper Dresden
Klassik-begeistert

Erfurt
Lohengrin ist ein Marathon-Lauf und keine Kurzstrecke
Der renommierte Weimarer Tenor Uwe Stickert debütiert am Theater Erfurt in seiner ersten großen Wagner-Partie: als Lohengrin.
https://www.tlz.de/regionen/weimar/lohengrin-ist-ein-marathon-lauf-und-keine

Zürich
Auf dieser Familie liegt ein Fluch
Wie sich Traumata über Generationen weitervererben, davon erzählt Christoph Willibald Gluck in seiner Oper „Iphigénie en Tauride“. Am Opernhaus Zürich ist nun die Star-Sopranistin Cecilia Bartoli in der Titelrolle zu erleben
Suedkurier „Die DONNERSTAG-PRESSE – 6. FEBRUAR 2020“ weiterlesen

In bester Stimmung für das, was kommen mag

Bildquelle: Wiener Staatsoper

Interview mit dem Tenor Jörg Schneider

von Manfred A. Schmid (onlinemerker.com)

Herr Schneider, Sie kommen direkt von der Probe mit dem Orchester zu unserem Gespräch. Wie ist die Stimmung?

So hektisch, wie es bei Schlussproben eben zugeht, wenn die ersten Orchesterproben angesetzt sind. Szenisch sind wir bereits bestens eingestellt, es gibt einen weiträumigen Bühnenraum, so dass alle Mitwirkenden jederzeit zu sehen sind,. Auch die Bühne ist akustisch ideal angelegt. Ich darf ja nicht allzu viel verraten, nur so viel: Es ist leider nur eine Bahnhofshalle, was sich kaum beschönigen lässt, aber sie ist nach oben hin und seitlich nicht offen, sondern abgedeckt, so dass der Klang nicht entweicht und immer voll präsent bleibt. Akustisch also geradezu ideale Verhältnisse. „Interview am Donnerstag 2: Jörg Schneider, Tenor“ weiterlesen

Sommereggers Klassikwelt 21: SALOME – Wildes Werk und Lachmanns Anteil

von Peter Sommeregger

Richard Strauss‘ Oper Salome erfreut sich seit mittlerweile über hundert Jahren der Gunst des Opernpublikums in aller Welt. Erst kürzlich schrieb Kollege Charles Ritterband an dieser Stelle über das Werk, das zur Zeit seiner Entstehung noch für nicht wenige Skandale gut war. Das Sujet und die Freizügigkeit der Sprache, die sexuelles Begehren in blumige Metaphern umsetzt, eilten ihrer Zeit ebenso wie die erotisch aufgeladene Musik von Strauss voraus. Offenbar war der Komponist vom Text besonders inspiriert und erreichte eine Dichte der Atmosphäre, die zu einer optimalen Symbiose von Text und Musik führten. „Sommereggers Klassikwelt 21,
klassik-begeistert.de“
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Ein großartiges Fest auf die Kunst: »Die Meistersinger von Nürnberg« begeistern an der Semperoper Dresden

Richard Wagner, Die Meistersinger von Nürnberg
Semperoper Dresden, 2. Februar 2020
Foto: © Semperoper Dresden / Ludwig Olah

von Pauline Lehmann

Der Applaus für Christian Thielemann steigert sich von Aufzug zu Aufzug und mündet nach gut fünfeinhalb Stunden in ausgelassenen Beifall und stehende Ovationen. Das Solistenensemble, die Sächsische Staatskapelle und der Sächsische Staatsopernchor übertreffen sich selbst. „Richard Wagner, Die Meistersinger von Nürnberg,
Semperoper Dresden, 2. Februar 2020“
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Die MITTWOCH-PRESSE – 5. FEBRUAR 2020

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Die MITTWOCH-PRESSE – 5. FEBRUAR 2020
Foto: © Salzburg Touristik

Übergabe in Salzburg
Salzburger Osterfestspiele: Generationenwechsel in der Karajan-Stiftung
Die Witwe des Maestro übergab Vorstandsagenden an ihre Töchter Isabel und Arabel
Wiener Zeitung

Berlin/ Staatsoper
André Heller: „Hofmannsthal ist mir Tröster und Wegweiser“
André Heller versucht sich in Berlin an Richard Strauss‘ „Rosenkavalier“. Der „Presse“ erzählte er, wie er sich eine adäquate Umsetzung der Oper denkt. Den Textdichter Hugo von Hofmannsthal zählt er zu seinen „Heiligen“.
Die Presse

Wien/ Staatsoper
„Otello, 7. Aufführung der aktuellen Produktion“
Im Juni 2019 hat die Wiener Staatsoper dem Publikum eine Neuproduktion des Verdi’schen „Otello“ präsentiert. Jetzt steht das Werk wieder auf dem Spielplan. Nachfolgende Eindrücke beziehen sich auf
http://www.operinwien.at/werkverz/verdi/aothello10.htm

Wiener Staatsoper
Scheitern trotz doppelter Heldenkraft
Die Wiener Staatsoper strauchelt bei dem Versuch, Beethovens Erstfassung zu rehabilitieren.
Wiener Zeitung

Köln
Nominiert zum „Publikum des Jahres 2019“: Oper Köln: „Ein Geschenk des Himmels“
Die Oper Köln steht in der Gunst des Publikums so hoch wie selten zuvor – trotz einer nervenaufreibenden Sanierungsphase.
https://www.concerti.de/das-publikum-des-jahres/nominiert-2019-oper-koeln/

Hamburg/ Elbphilharmonie
Ein sagenhaft bewegendes Konzert in der Elbphilharmonie – auch auf Youtube zu erleben:
. „Ich war dabei, als…“ Es gibt diese Konzertmomente, bei denen man sofort weiß, dass man sich noch lange erinnern, anderen noch lange davon erzählen wird. Am Montagabend in der Elbphilharmonie kulminierten gegen 21.30 Uhr die vorangegangenen 90 Minuten in so einen Moment, als Komponist Arvo Pärt (84), ein feingliedriger Mann mit sanftem Blick, sich ein wenig zögerlich von seinem Platz erhob und durch die im Stehen applaudierende Menge auf die Bühne ging.
Elbphilharmonie: Wenn ein Konzert Besucher zu Tränen rührt
https://www.abendblatt.de/kultur-live/kritiken/article228329869/Elbphilharmonie-Wenn-ein-Konzert-Besucher-zu-Traenen-ruehrt.html
https://www.youtube.com/embed/4fQHtxWbQaY

Dessau/ Die Sache Makropoulos
Musikalisch herausragende und inszenatorisch schlüssige Mystery-Krimikomödie mit humanistischem Tiefgang
Die Sache Makropoulos dieser Oper in drei Akten von Leoš Janáček von 1926 nach der gleichnamigen Komödie von Karel Čapek ist zunächst das Rezept des Lebenselixiers, das der Alchemist des Habsburgerkaisers Rudolf II. Hieronymus Makropoulos Anfang des 17. Jahrhunderts in Prag erstellte, um für den Kaiser ewiges Leben, ewige Jugend und Schönheit zu erreichen. Er testete es auf Wunsch des Kaisers an seiner Tochter Elina, die daraufhin in ein totenähnliches Koma fiel. Der Kaiser warf den Alchimisten ins Gefängnis, und die Tochter floh nach ihrem Erwachen. Sie lebte nun dreihundert Jahre bis zum Jahre 1922, in dem die Oper spielt und sie das Nachlassen ihrer Lebenskräfte spürt.
Klassik-begeistert „Die MITTWOCH-PRESSE – 5. FEBRUAR 2020“ weiterlesen

Ein absolutes Meisterwerk: John Neumeier erzählt Tennessee Williams’ „Glasmenagerie“ eindringlich, transzendierend und voller Wehmut

Foto: © Kiran West

Hamburgische Staatsoper, 31. Januar 2020

Ballett von John Neumeier nach Tennessee Williams’ „Die Glasmenagerie“

„Ein Ballett der Erinnerungen“

von Dr. Holger Voigt

Schon lange hatte sich der Intendant des Hamburg Balletts mit dem Gedanken getragen, Tennessee Williams’ „Glasmenagerie“ zu choreografieren. Dieses Werk des US-amerikanischen Schriftstellers prägte John Neumeiers Vita in ganz persönlichem Sinne. Der Regisseur der von ihm 1956 besuchten Vorstellung, Father John Walsh S.J., wurde ein enger Freund und Mentor des sich gerade erst entwickelnden Tänzers und späteren Choreografen und blieb es bis zu seinem Tode. Nun, mit 80 Jahren, realisierte John Neumeier diesen immer präsenten Wunsch, die innersten Welten der Protagonisten des Dramas in die Räume von Bewegungssprache hinein zu erweitern: Wo das Wort endet, beginnt der Tanz. „John Neumeier, Die Glasmenagerie,
Hamburgische Staatsoper, 31. Januar 2020“
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Kirill Petrenko hat allen Grund zu strahlen

Foto: © Michael Trippel

Philharmonie Berlin, 2. Februar 2020

Giacomo Puccini, Suor Angelica

Suor Angelica: Ann Toomey

La zia principessa: Katarina Dalayman

Stipendiaten der Karajan-Akademie

Gesangssolistinnen und Studentinnen der Berliner Musikhochschulen

Chor des Vokalhelden-Chorprogramms

Dirigent: Kirill Petrenko

von Peter Sommeregger

Nachwuchsförderung ist auch im Bereich der klassischen Musik ein dringliches Gebot. Chefdirigent Kirill Petrenko weiß sehr wohl darum, und stellt sich auch regelmäßig in den Dienst verschiedener Projekte. „Giacomo Puccini, Suor Angelica, Kirill Petrenko,
Philharmonie Berlin, 2. Februar 2020“
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Die DIENSTAG-PRESSE – 4. FEBRUAR 2020

Foto: © Felix Löchner

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Die DIENSTAG-PRESSE – 4. FEBRUAR 2020

München/ Bayerische Staatsoper
Ein Missbrauch Bezahlartikel
Der zweiteilige Opernkrimi „Judith“ scheitert als reizvolles Experiment an der Münchner Staatsoper.
Sueddeutsche Zeitung
Experiment gelungen: Kunstart-Fusions-Krimi! Judith Bond in München
Béla Bartók ist ein reichlich unbeschriebenes Opernblatt. Nur eine und dazu sehr kurze Oper. Herzog Blaubarts Burg entstand 1911 und wurde erst sieben Jahre 1918 später in Budapest uraufgeführt. Davor hatte kein Haus Interesse an einer Aufführung gezeigt. Kompositions-Lust geht anders.
Aus der Bayerischen Staatsoper berichtet Frank Heublein.
Klassik-begeistert

Bregenz
Oper: Titus nimmt in Bregenz den Notausgang
Sandalenfrei und philosophisch ihrer Zeit voraus ist Mozarts Römeroper «La Clemenza di Tito» am Vorarlberger Landestheater Bregenz.
Tagblatt

„Verschwörungstheorien brauchen keine klaren Tatsachen“: Frank Piontek über Fake News in der Zeit Richard Wagners
Interview: Der Kulturjournalist und Buchautor Dr. Frank Piontek
von Jolanta Lada-Zielke
https://klassik-begeistert.de/interview-am-donnerstag-1-frank-piontek/

Berliner Intendant Barrie Kosky: Transatlantische Stilmischung
Der Regisseur und Berliner Intendant Barrie Kosky spricht über die Unterschiede von „Carmen“ und „Salome“ und seine Faszination für die jiddische Operette.
Frankfurter Allgemeine

Augsburg
Menottis „Der Konsul“ am Stadttheater Augsburg: Ihr Name – eine Nummer
BR-Klassik

Stuttgart
Seekrank im Meer der Erinnerungen: „Boris“ in Stuttgart
Russische Gegenwarts-Bewältigung: Modest Mussorgskis Oper „Boris Godunow“ kombiniert mit Auszügen aus dem Zeitzeugen-Buch „Secondhand-Zeit“ von Nobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch. Diese historische Kreuzfahrt überforderte viele Zuschauer.
BR-Klassik.de

Boris. Stuttgart Staatsoper Mussorgski vs. Newskis „Secondhand-Zeit“ Vertonung
Boris – Irgendwer, irgendwann und irgendwo. Die Einführung begann wieder mit der üblichen Zeitverwirrung: Futur II, das eigentlich eher ein Konjunktiv der Leute ist, die uns diese Zukunft bescheren. Um es gleich zu sagen: Ich bin dafür, eine Zukunft zu beenden, die keine gute wird. Manches bliebe uns erspart. Auch in der Oper in Stuttgart, wie ich befürchte.
https://www.freitag.de/autoren/hahalter/boris „Die DIENSTAG-PRESSE – 4. FEBRUAR 2020“ weiterlesen

Posers Klassikwelt 7: Wagner? Fürchterlich!

Mein Gott, was für eine fantastische Musik!
Mein Gott, was für originelle Texte!
Mein Gott, was für großartige Sänger!

von Ulrich Poser

Mitte der 1980er Jahre weilte der Autor als Jurastudent in West-Berlin. Die erste Studentenbude fand er in einer zotteligen Wohngemeinschaft in der Kaiser-Friedrich-Straße in Berlin-Charlottenburg, unweit der Deutschen Oper Berlin (DOB). Dort lernte er in der reichlich vorhandenen Freizeit die italienische Oper, vorzugsweise Werke von Puccini und Verdi, kennen und lieben. Sein unangefochtener Star war damals Luciano Pavarotti. Die DOB besuchte er meistens mit einem Freund, der immer wieder davon anfing, wie “genial” die Musik von Wagner doch sei. Der Autor lehnte kategorisch mit den Worten “Wagner? Fürchterlich!” ab: Wagners Musik sei zu schwer, die Sänger bläkten zu laut; außerdem war Wagner zu antisemitisch eingestellt, so dass man ihn schon deshalb nicht hören sollte. „Posers Klassikwelt 7 klassik-begeistert.de“ weiterlesen