Staatsoper Hamburg, 6. September 2021
Jacques Offenbach, „Les Contes d’Hoffmann“ (B-Premiere)
Kristina Stanek (La Mère), Martin Summer (Maître Luther, Crespel), Angela Brower (La Muse, Nicklausse), Benjamin Bernheim (Hoffmann), Olga Peretyatko (Stella, Olympia, Antonia, Giulietta), Luca Pisaroni (Lindorf, Coppelius, Dr. Miracle, Dapertutto), Gideon Poppe (Andrès, Cochenille, Frantz, Pitichinaccio) (Foto: R. Wegner)
von Dr. Ralf Wegner
Hauptgrund, diese Aufführung nicht zu verpassen, war der als Hoffmann besetzte, hochgelobte französische Tenor Benjamin Bernheim. Er fing recht unspektakulär mit leicht metallischer, aber uncharakteristischer Stimmfärbung an. Später, im Verlauf der Klein Zack-Arie, weitete sich die Stimme mehrfach in der Höhe sowie im Forte und ließ einem wunderbaren, rotbronzen schillernden Klang Raum. Diese, auch auf langem Atem gehaltenen Töne gingen unter die Haut und ließen auf mehr hoffen.
Womit soll man anfangen, an der Ignoranz, den Bassbariton die Spiegelarie nicht singen zu lassen, an dem ausufernden Bühnenbild oder an der Zusammenhangslosigkeit des Gebotenen? Meine Frau fragte mich zwischenzeitlich, um was geht es eigentlich in dem Stück? Von seiten der Inszenierung wurde es zumindest nicht klar. Auch entwickelt sich keine Chemie zwischen den Protagonisten. Der Zauber der hochromantisch-schaurigen Erzählungen des Dichters E.T.A. Hoffmann wurde von dem Inszenierungsteam um Daniele Finzi Pasca erkennbar nicht umgesetzt. Vor allem blieben Liebe und Leidenschaft, die zentralen Bestandteile der Hoffmannschen Dichtung und auch der Offenbachschen Komposition, weitgehend uninszeniert. Die Bühne war durchaus aufwendig gestaltet, jedes der vier Bilder für sich sehenswert, vor allem der Venedigakt (Bühnenbild Hugo Gargiulo). Die Bedeutung des daneben statffindenden, inszenatorisch gewollten Zirkusgewusels blieb unklar. „Jacques Offenbach, Les Contes d’Hoffmann (B-Premiere)
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