Foto: © Peter Hundert
Elbphilharmonie Hamburg, 20. Februar 2020
Yefim Bronfman Klavier
Dirigent Alan Gilbert
NDR Elbphilharmonie Orchester
von Ulrich Poser
Der Abend begann kosmisch. Das Werk Chorós Chordón der südkoreanischen Komponistin Unsuk Chin klingt in etwa so, als hätte man alle Noten der Götterdämmerung aus der Partitur heraus auf einen Tisch geschüttet und sie dann per Zufallsgenerator in neuen Formationen an die Wand geschleudert. Lindenbergs Ejakulator lässt grüßen. Melodien sind in dem Werk nahezu nicht erkennbar; man hat eher den Eindruck, Außerirdische versuchten sich zum ersten Mal an irdischem Notenmaterial. Dissonante Klangteppiche verschmelzen mit komponiertem Papierrascheln zu Irgendetwas. „Schön“ im herkömmlichen Sinne ist das sicher nicht, aber durchaus interessant für Liebhaber modernen Geräuschs.
Das NDR Elbphilharmonie Orchester unter der Leitung von Alan Gilbert präsentierte das Werk dynamisch, – vermutlich – fehlerfrei und mit starker Transparenz. Der Rezensent würde sich eine CD mit diesem Werk aber eher nicht kaufen. „Yefim Bronfman, Alan Gilbert, NDR Elbphilharmonie Orchester,
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